Die WNr 4026 D-2624 hatte Einflug am 23.09.1933 in Dessau. Am 01.11.1933 wurde mit einigem Aufwand der erste Flug auf der Luftfrachtlinie der Reichsbahn zwischen Berlin und Königsberg öffentlichkeitswirksam insziniert. Es gibt mehrere Fotos von diesem Flugzeug bei diesem Ereignis, zum Teil auch mit schön verschnürter Fracht und wichtigen Menschen vor dem Flugzeug.
Am Flugzeug selbst fällt auf, daß das (damals groß aufgemalte) Kennzeichen übermalt ist und an dieser Stelle, konkret hinter der Einstiegstür auf der linken Seite, das RB-Flügelrad aufgemalt ist (siehe u.a. Bilder in Beitrag #31 oder in den Büchern von Saris und Wachtel/Ott).
Auf allen mir bekannten, späteren Fotos von RB-Flugzeugen (Do 11 und Ju 52/3m) ist das RB-Flügelrad immer am Rumpfbug zu sehen.
Da das Flugzeug am 01.11.1933 noch fast nagelneu war, gab es vermutlich keinen sinnvollen Grund, das Kennzeichen zu übermalen, außer daß es optisch günstiger war für die Fotografen, das RB-Flügelrad unmittelbar neben der Einstügstüre, die auch als Ladetüre für die Fracht diente, zu plazieren und die Fracht und die wichtigen Menschen fotogen davor. Weiter ist es undenkbar, daß das Flugzeug tatsächlich ohne aufgemaltes Kennzeichen nach Königsberg geflogen wäre. M.a.W.: das Ganze sieht nach einer reinen Propagandaveranstaltung aus, neudeutsch ein Fake (gab's ja auch damals schon zur Genüge).
Ob die D-2624 wirklich Teil der RB-Flotte war ist m.E. nicht bewiesen; ein Nachweis im regulären Einsatz ist mir noch nicht untergekommen.
Könnte die D-2624 nur ein Propagandaflugzeug gewesen sein, jedenfalls kein RB- bzw. Streckenschule-Flugzeug? Oder bin ich nur von tiefstem Mißtrauen geplagt?
Gerhard