Bitte um Klärung: Ju 52

Diskutiere Bitte um Klärung: Ju 52 im Props Forum im Bereich Luftfahrzeuge; @Bernd Auch ich habe mal vor einiger Zeit versucht, anhand von Typenschildern die "D-AZAW" des DTMB näher zu identifizieren. Dabei bin zum...

L1049G

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Als T.2B-108 war sie zwar keine CASA 352 aber sehr viele Bauteile, fast alle außer dem Rumpf, sind mit CASA Teilen ersetzt worden. ...
@Bernd
Auch ich habe mal vor einiger Zeit versucht, anhand von Typenschildern die "D-AZAW" des DTMB näher zu identifizieren. Dabei bin zum gleichen Ergebnis gekommen wie Du schilderst: nur am Rumpf gibt's ein Junkers-Schild aus 1941, andere Bauteile tragen CASA-Schilder (1948 oder später). Allerdings habe ich an den Tragflächen gar keine Schilder gefuden, weder Junkers noch CASA, insofern konnte ich deren Ursprung nicht feststellen. Hast Du dazu bessere Erkenntnisse?

L1049G-Gerhard
 

L1049G

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Schließlich noch ein paar Anmerkungen zu den Kennzeichnungssystemen bei den spanischen Luftstreitkräften. Es gibt bzw. gab deren drei:
Das erste galt von 1936 bis 1948 und sah für die Ju 52 den Code 22 vor, also z.B. 22-105 oder 22-108. Das zweite System war von 1948 bis 1954 gültig. Es nutzte für die Ju 52 den Code T.2 und für die CASA 352 den Code T.2B. Die gleichen Ju 52/CASA 352-Codes wurden auch im dem dritten Kennzeichnungssystem verwendet, das 1954 eingeführt wurde und immer noch gilt.
@Christian:
Das ist nicht ganz richtig:
Alle Flugzeuge bis 22-109 (bzw. später T.2-109) waren echte Ju 52 mit Original-Motorisierung.

Die neu gebauten CASA C-352 begannen bei T.2-110 und hatten die Original-Motoren oder gleichartige (muß ich noch genauer eruieren). Das ging anscheinend bis T.2-250. Danach wurden die T.2B-251 bis -279 mit ENMASA-Motoren gebaut.

Alle Flugzeuge bis -250 (soweit sie noch extistierten) wurden irgendwann ebenfalls auf T.2B-Status umgebaut, dabei auch die wenigen überlebenden echten Ju 52, z.T. aus der Legion-Condor-Zeit.

Es gab also echte Ju 52 und CASA C-352 sowohl mit T.2 als auch mit T.2B - für die Spanier war 'echt' und CASA offensichtlich kein Anlaß zur Differenzierung.

L1049G-Gerhard
 

Christian Emrich

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@Gerhard
Ich habe in meinem Beitrag den Code 22, z.B. 22-105 und 22-108, nicht mit der CASA 352 in Verbindung gebracht, sondern nur von Ju 52 geschrieben.
Was die Motorisierung der CASA 352 betrifft, habe ich bisher nichts gefunden, was den Informationen in Bernds Buch (Die Junkers Ju 52, Seite 62) widerspricht. Demnach wurden die ersten 106 CASA 352 mit BMW 132-Motoren ausgerüstet und die restlichen 64 mit ENMASA Beta. Später erhielten dann alle verbliebenen CASA 352 den ENMASA-Motor und wurden so zur CASA 352L. Da frage ich mich, ob sich der Code T.2B vielleicht nur auf die CASA 352L mit ENMASA-Motoren bezieht. Wieder etwas zum Nachforschen!
Zu den in Deutschland gebauten Ju 52 der spanischen Luftstreitkräfte habe ich heute in einer Publikation des Ejército del Aire gefunden:
Während des spanischen Bürgerkriegs erhielten die span. Luftstreitkräfte insgesamt 60 zivile Ju 52, die von 22-47 bis 22-106 gekennzeichnet wurden. Von diesen waren im März 1940 noch 24 im Dienst. Die Flugzeuge 22-107 bis 22-109 wurden der Iberia im Jahre 1942 abgekauft.

@Bernd:
Bei Bedarf kann ich Dir spanische Texte ins Deutsche übersetzen.
 

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@Gerhard

Wo hast du bei dem Berliner Rumpf ein Typenschild von 1941 entdeckt? Hast du ein Foto? Ich habe an der Position unterhalb des Cockpits auf der linken Seite kein Werknummernschild und Nietlöcher gesehen. Hier ist normalerweise das Werknummernschild der Maschine angenietet. Evtl hast du ein Zeichnungs-/Teileschild gesehen? Wie gesagt die Historie ist von Ott/Steinle auf Grund historischer Daten ermittelt worden. Letzte Bestätigung der Richtigkeit durch Herrn Ott war 12/2016.

@Christian

Meines wissen nach sind 67 Ju 52 nach Spanien gekommen. Meine Quelle: Buch von Walter Waiss / Legion Condor Band 1 / Seite 126. Hier sind die Flugzeugmuster mit Stückzahlen, Preis, und Anzahl notiert.

Danke für das Übersetzungsangebot. Das werde ich bei Gelegenheit annehmen und gnadenlos ausnutzen :biggrin:

@alle

eine Kurzhistorie der Berliner Ju 52/Casa 352 habe ich auf meiner Seite zusammengetragen www.ju52.org
Was Gerhard mit der T2(B)-110 schreibt stimmt. Die erste CASA 352 war die 110.
Außerdem waren die Spanier etwas pervers was die Werknummern anbelangt. Wenn eine Maschine einmal eine T2B Nummer bekommen hat, ist die Werknummer die ursprünglich bei Auslieferung vergeben wurde geblieben, egal was mit der Maschine passiert ist. Bestes Beispiel die T2B-165 Ju-Air/ FHL e.V Mönchengladbach. Eigentlich die Serien-/Werknummer 56, aber hat bei Elemento 1 (Rumpf) die Nummer 96. Den Spaniern war es völlig schnuppe ob der Rupf ausgetauscht wurde, es blieb die T2B Nummer und somit auch die Werknummer der urspünglich gebauten Maschine. Hier wurde nicht nach dem Prinzig gehandelt Seriennummer des Rumpfes=Seriennummer der Maschine. Das hat mich am Anfang fast in den Wahnsinn getrieben. Ausschlaggebendes Typenschild für die Maschine ist Elemento C-352. Ich habe Maschinen gelistet die bestehen zu 0 Bauteilen aus der Seriennummer die auf dem Elemento C352 Schild steht. Hier wurde wirklich nach der Erstauslieferung alles was noch Taug hatte zusammengebaut, um die Kisten noch in der Luft zu halten. Meines Wissens nach gibt es nur noch 1 CASA 352 die durchweg im Auslieferungszustand der Hauptbauteile ist. Um da etwas Klarheit und Beweise zu bringen, habe ich angefangen, in meiner Übersichtsseite im Internet die Typenschilder der Casa einzupflegen, damit entlich einmal die alten Fehlinformationen mit Beweisen vom Tisch kommen. Diese "Nummernpolitik" ist halt völlig konträr zu dem Junkerssystem

Jetzt habe ich noch eine Frage: Hat einer die Werknummer der 22-76? Wäre toll wenn ich die bekommen könnte.

L. G.

Bernd
 

Christian Emrich

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Hallo Bernd,
ich habe mir Deine Antwort und die CASA-Schilder auf Deiner Ju 52-Internetseite lange angesehen und nachgedacht. Schließlich habe ich mir auf die „Widersprüchlichkeiten“ bei den CASA 352-Werknummern einen etwas anderen Reim als Du gemacht:

Als 1944 oder so der Zusammenbau zur ersten CASA 352 begann, gab es bei CASA ein Lager mit passenden Bauteilen (aus deutscher und spanischer Fertigung): Rümpfe, linke Tragflächen, rechte Tragflächen, Leitwerke usw. Sämtliche Bauteile waren mit Bauteilschildern versehen, auf denen auch die jeweilige Bauteil-Werknummer angegeben war. Man hat dann für die Endmontage aus dem Lager einen Satz von Bauteilen geholt und zum ganzen Flugzeug zusammengebaut. Irgendwann in diesem Arbeitsprozess wurde schließlich am Bauteil Rumpf (Elemento 1) das Flugzeug-Typenschild angebracht, auf dem im Feld „Elemento“ C-352 angeben wurde. Die erste so fertig montierte C-352 erhielt die (Flugzeug-)WNr. 1, und so lief die Produktion fort, mit dem Ergebnis, dass bei der C-352 am Bauteil Rumpf zwei vom Layout gleiche Schilder angebracht sind, oben das Bauteilschild des Rumpfes und darunter das Typenschild des Gesamtflugzeugs. Das könnte dazu beigetragen haben, dass in der Literatur für manche CASA 352 zwei verschiedene Werknummern angegeben werden oder eine Nummer als WNr. genannt wird, die eigentlich die WNr. des Rumpfes ist.
Ich nehme an, dass die militärische Serialnummer = das militärische Zulassungszeichen am Ende der Flugzeugendmontage bei CASA angebracht wurde, und zwar am Seitenleitwerk und wenigsten bei manchen Flugzeugen am Instrumentenbrett. Andere Anbringungsorte sind mir für die CASA 352 nicht bekannt. Wenn dann vom Nutzer, den spanischen Luftstreitkräften, die einzelnen Maschinen beim Hersteller abgenommen und übernommen worden waren, wurden sie den Verbänden und Einheiten zugeführt, wo sie zusätzlich zum militärischen Zulassungszeichen (T.2- bzw. T.2B-Nummer) ihre Verbandskennung erhielten, was keine Umkennzeichnung, sondern eine zusätzliche Kennzeichnung war.
Die erste CASA 352 müsste als erstes militärischen Zulassungszeichen die 22-110 gehabt haben, denn 1945 gab es die T.2-Nummern noch nicht. Später wurde aus der 22-110 die T.2-110 und später möglicherweise die T.2B-110.
Zu T.2B habe ich gefunden, dass das die Bezeichnung für die CASA 352L war, also für die Variante mit den ENMASA-Motoren. Wahrscheinlich wich der Bauzustand der 352 mit ENMASA-Motoren so sehr von den 352 mit BMW-Motoren ab und betraf vielleicht mehr als nur die Triebwerke, dass die spanischen Luftstreitkräfte einen neuen Code, nämlich T.2B, einführten.

Ich frage mich schon lange, woher das L bei der CASA 352L stammt. Hast Du eine Erklärung?
 

L1049G

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Da es ursprünglich um die zwei Leben einer D-AMYM ging, aber die Diskussion jetzt sehr stark 'abgebogen' ist, möchte ich die Diskussion in einem neuene Thema "Ju 52 und C-352 in Spanien" fortführen - bitte dort weiterlesen.

L1049G-Gerhard
 

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@ Christian,

ja so eine Überlegung hatte ich vor vielen Jahren auch schon einmal, mußte sie aber aus beweistechnischen Gründen wieder zur Seite legen.

Es gibt mehrere Casa 352 bei denen das Elemento C-352 Datum älter ist, als das Datum bei Elemento 1 oder bei den Flügeln. Das würde bedeuten, dass die Maschine zugelassen wurde, als die Bauteile noch nicht produziert waren und das kann ja wohl nicht sein.

Deine Theorie ist zwar schlüssig, weil die Teileprduktion Ende 1943 schon begonnen hat und die Spanier 30 Sätze Teile aus Junkersbeständen bekommen haben ("Kleingedrucktes" im Lizenzvertrag) aber praktisch haut es nicht hin und das ist halt das Aus für deine Überlegung. Wenn Elemento1 von 12.1944 und Elemento C-352 von 11.1944 ist, klappt das halt nicht. Die Einzelteile müssen älter als die Zulassung sein.

Die Einführung T.2-xxx wurde im vorletzen/letzten Quartal 1944 durchgeführt. Das habe ich irgendwo schriftlich. Diese Datum bezieht sich erst einmal auf Neuzulassungen. Alle Maschinen wurden dann bis Stichtag 01.12.1945 umgestellt. Eine CASA 352 mit 22-xxx ist mir nie untergekommen und auch auf den Werkslisten sind sie immer als T.2-xxx geführt. Fälschlicherweise lasse ich immer gerne den Punkt weg, aber siehst du mir hoffentlich nach.

Das T.2B hat schon einen Hintergrund. Man muß hier unterscheiden mit welchem Motor die Casa geflogen ist. Wenn es ein Beta 3 war, ist es ein spanisher Klon von BMW und somit ein metrisierter P&W Hornet. Wenn es ein B4 Motor war, war es ein spanischer Klon vom Wrigth R-1820 der bei Elizalde Beta (später Enmasa) weiterentwickelt wurde. Meines Wissens nach sind die Motorgondeln so umgebaut worden, das B3 und B4 ging und das war wohl der Grund für die Typenänderung. Die unterschiedliche Motorengondel sieht man am besten beim Mittelmotor. Hier ist bei der CASA 352 die Nase nicht so "gepfeilt" wie bei der Ju 52. Sie ist eher gerade als "spitz" zulaufend.

In Sachen spanischer Motor bin ich aber kein Kenner. Ich kann somit nicht sagen ob und ab wann und wieviel B4 Motore eingebaut wurden.

Ich habe ein Typenschild von einem Enmasa B3E. Die Berliner Ju 52/Casa hat Eilzalde Beta Motor dran, dass sagt zumindest das Typenschild auf den Motoren aus. Bei der Bezeichnung steht esc-88-750. Ob das nun ein B4 oder B3 ist kann ich nicht sagen, aber aus dem Bauch raus tippe ich auf einen B4. Elizalde Motore sollten aber älter sein als ENMASA, da ja Elizalde verstaatlicht wurde und zu ENMASA geworden ist.

Ich glaube die Motorengeschichte werde ich in 4. Quartal 2017 einmal genauer beleuchten.

@Gerhard + Christian

Mein jüngstes Casa Typenschild an der Berliner Ju52/CASA das ich dokumentiert habe ist 09.1952 mit Serie: 182
Da nun nur 170 Stück gebaut wurden ist die Bezeichnung Serie etwas komisch!


L. G.

Bernd
 

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Mein jüngstes Casa Typenschild an der Berliner Ju52/CASA das ich dokumentiert habe ist 09.1952 mit Serie: 182
Da nun nur 170 Stück gebaut wurden ist die Bezeichnung Serie etwas komisch!
Nö. Siehe meinen Beitrag im ausgelagerten Thema "Ju 52 und C-352 in Spanien". Bitte dort weitermachen.

Gerhard
 

L1049G

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Ein neues Rätsel oder auch nur eine Frage:

Beim Durchsehen von Fotos von Ju 52/3m der Lufthansa bin ich auf zwei Fotos gestoßen, die klar eine Ladeluke auf der rechten Seite erkennen lassen, untypisch für DLH-Flugzeuge, also (mindestens) eine g4e-Version zeigen. Gefunden habe die WNr 6432 D-ABEW und die WNr 6452 D-AGOB.

Bei Wachtel/Ott gibt's noch viel mehr g4e-Fälle (nur Vorkriegs-Fälle, die im Frühsommer/Sommer 1939 von der DLH übernommen wurden und im August/September 1939 von der Luftwaffe 'übernommen' wurden):
6369/6370/6372 D-ASLG/AVAJ/AXFH
6385/6386/6387 D-ABFA/ACEP/ADBO
6432/6442/6452 D-ABEW/AREB/AGOB
6525 D-ATVO

Es ist bekannt, daß die DLH auch 'Frachter' im Einsatz hatte. Aber so viele? Oder waren das getarnte Luftwaffen-Flugzeuge?

Weiß jemand mehr darüber?

Danke.
L1049G-Gerhard
 

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Hallo Gerhard,

deine 2 Maschinen habe ich in den Inventarlisten der LH gesucht. Es sind 3mg4e die 1939 für 139000,00 RM angeschafft wurden.

Die 6432 wurde bis 1943 geführt. Hier lief sie dann als "im Geschäftsjahr ausgeschieden" unter Totalschaden mit Restwert 38996,00 RM.

Die 6452 wurde bis 1942 geführt. Hier lief sie dann als "im Geschäftsjahr ausgeschieden" unter Totalschaden mit Restwert 67337,00 RM.

In meiner Liste habe ich bei allen beiden Maschinen als Schlußzugehörigkeit die Luftwaffe. Da die Maschinen aber bei der LH als Totalschaden stehen, bin ich mir jetzt so nicht mehr sicher ob das mit der LW stimmt. Evtl sind die Maschinen an die LW verchartert worden, aber das sind nur meine Vermutungen.

Bei der 6452 habe ich noch eine Schluß-Zugehörigkeit bei der LW von der K.Gr.z.b.V9 drinnen, wobei diese auch bei der LH als Totalschaden gelistet ist und nicht als verkauft oder abgegeben.

Die anderen Maschinen müßte ich noch kontrollieren. Bei Interesse mache ich das.

Ach ja und 139000,00 RM ist kein Preis für eine normale Reisemaschine. Da liegt der Preis zwischen 175000 und 205000 RM. Somit kann es ein reines Frachtflugzeug gewesen sein.

L. G.

Bernd
 

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...
Die anderen Maschinen müßte ich noch kontrollieren. Bei Interesse mache ich das.
...
Hallo Bernd,
das Interesse ist natürlich(!) vorhanden.
Die Frage ist eher, wie es mit Deiner Zeit aussieht.

Ansonsten sind Deine Erkenntnisse über die 6432 und die 6452 sehr interessant!

Viele Grüße
Gerhard
 

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Hallo Gerhard,

hier der Rest aus der Inventarlist. Die Angaben zum Schluß sind meine Eintragungen in meiner Liste. Der Rest ist hochoffiziell.

6369 D-ASLG --- 1939=126701,00 RM ------------ Totalschaden 1942 --- BP Liste: K.Gr.z.b.V 106
6370 D- AVAJ --- 1939=126425,00 RM ------------ Totalschaden 1941 --- BP Liste: Sch/FAR 82 Quakenbrueck
6372 D-AXFH --- 1939=129767,00 RM ------------ Totalschaden 1942
6385 D-ABFA --- 1939=139000,00 RM ------------ Totalschaden 1941 --- BP Liste: FFS-C Kolberg K.Gr.z.b.V.-400
6386 D-ACEP --- 1939=139000,00 RM ------------ Totalschaden 1942 --- BP Liste: K.Gr.z.b.V.-Oels 102 , 07.1940/01.1941 : BFS 3 ,
----------------------------------------------------------------------------------------03.1941: FFS C 10 ,04.1941/01.1942: BFS 6 ,
----------------------------------------------------------------------------------------06.03.1942 Pleskau-Demjansk
6387 D-ADBO --- 1939=139000,00 RM ------------ Totalschaden 1941 --- BP Liste: 4./KGrzbV 104, Blindflugschule 4,
------------------------------------------------------------------------------------------29.10.1940 Bruchlandung bei Breitensee
6432 D-ABEW --- 1939=139000,00 RM ------------ Totalschaden 1943
6442 D-AREB --- 1939=139000,00 RM ------------ Totalschaden 1943 --- BP Liste: (St)/TGr 186, gechartert 31.08.39
6452 D-AGOB --- 1939=139000,00 RM ------------ Totalschaden 1942 --- BP Liste: K.Gr. z. b. V. 9
6525 D-ATVO -- Kein Eintrag in der Inventarliste

L. G.

Bernd
 

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Jetzt habe ich ein neues, etwas ungewöhnliches Rätsel:
In 'The Junkers Ju 52 Story' schreibt Jan Forsgren auf Seite 150 (übersetzt und gekürzt):
"Alle Flugzeuge der 'Volkspolizei-Luft' (VP-Luft) ... waren mit dem roten russischen Stern gekennzeichnet. Mindestens eine Ju 52/3m wurde von der VP-Luft benutzt. Am 18. März 1953 stürzte eine Ju 52/3m kurz nach dem Start vom Flugplatz Cottbus-Drewitz ab. Das Flugzeug brannte aus und alle elf Personen an Bord wurden getötet."

1. Es ist bekannt, daß in Forsgrens Buch fehlerhafte Dinge drinstehen.
2. Ich glaube mich erinnern zu können, diese Geschichte schon mal gelesen zu haben.
3. Kann die Geschichte jemand bestätigen (wenn möglich, mit Details) oder entkräften?

Danke im Voraus.
Gerhard
 

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Auszug aus der Passauer Neuen Presse vom 31.03.1953.

Mehr kann ich von unterwegs nicht beitragen. Evtl. am Wochenende mehr.

L. G.

Bernd
 
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Vielleicht kann Junkers-Peter (wieder einmal), aber gerne auch jeder Mitleser hier helfen:

Die Ju 52 D-APOK (siehe Thema 'Ju 52 und C-352 in Spanien') ist als Wnr 5074 bekannt. Es gibt (mindestens) zwei Fotos von ihr:
- eines, das sie mit Lufthansa-Aufschrift und dem Namen 'MISTRAL' zeigt, wobei einige Fenster verschlossen sind - ein Indiz für den Einsatz auf der Poststrecke nach Bathurst (auch die D-AGAV/4023 war auf der Afrika-Strecke im Einsatz als 'ZEPHYR', d.h. ebenfalls mit einem 'windigen' Namen)
- und eines, das sie ohne erkennbare Aufschrift zeigt, wobei vom üblicherweise genannten Namen 'Max von Müller' der Namensteil 'ÜLLER' gut erkennbar ist; das Foto ist lt. Bildtext am 23.07.1936 "vor dem Abflug von Tetuán" entstanden; Foto siehe: http://3.bp.blogspot.com/-PMr698ZMcRA/VOgBgySftkI/AAAAAAAAAKE/DA7OZDfpkNk/s1600/Germans.jpeg

Ist in Junkers-Unterlagen oder sonstwo ein Einflugdatum oder ein Ablieferungsdatum an die LH dokumentiert?
Gibt es Unterlagen darüber, wann die - von Christian bzw. Pavón im o.g. Thema erwähnten - Umbauten ("umfangreiche funktechnische Ausrüstung") durchgeführt wurden?

Ist irgendwie belegbar, welchen Namen die D-APOK in welchem Zeitraum getragen hat?
Und hat jemand zverlässige Informationen darüber, ob die D-APOK den Spanien-Einsatz überlebt hat und wenn ja, wie?

Vielen Dank.
Gerhard
 
FREDO

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In den NfL ist APOK in 10/36 als Abgang verzeichnet... ohne weitere Wertung und Kommentar. Für die AGAV ist es 12/37.

Grüße
FredO
 

Christian Emrich

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Hallo Gerhard,
ich habe lange versucht, etwas Klarheit in den Verbleib der D-APOK zu bringen. Leider ohne Erfolg! Ein wesentliches Problem besteht darin, dass wir nicht wissen, nach welchem System die im Juli/August 1936 in Spanien bei den Nationalisten eingetroffenen Ju 52 mit den Nummern 50 bis 69 versehen wurden. Wenn die D-APOK mit zu diesen 20 Maschinen gehört (ich drücke mich bewusst vorsichtig aus, weil ich in Berichten Formulierungen gefunden habe, wonach sie nicht dazu gehörte) und die Nummern in der Reihenfolge des Eintreffens vergeben wurden, dann erhielt die D-APOK die Nummer 50. Nach Pavón's Buch bzw. nach der Ju 52-Artikelserie (in Revista de Aeronáutica y Astronáutica) von Jesús Salás Larrazábal) wurde die 50 in die 22-64 umgekennzeichnet (Pavón Seite 191f). Bis hierhin ist noch alles in Ordnung, aber auf Seite 150f schreibt Pavón, dass nach seinen Überlegungen die Ju 52 D-ASUP (WNr. 5386) im Januar 1937 die 22-64 wurde, die später als EC-DAM und EC-ABR der Iberia zugelssen wurde (siehe auch die Tabelle auf Seite 424 von Pavón's Buch). Wenn Pavón's Angaben alle stimmen, dann muss die erste 22-64 (ex Nr. 50) die nationalspanischen Luftstreitkräfte etwa im letzten Quartal 1936 verlassen haben und wurde später durch eine neue 22-64 ersetzt.
Mir gefällt diese Geschichte nicht so besonders, weil sie nur unter bestimmten Voraussetzungen stimmt, die sich leider kaum nachprüfen lassen. Ich habe diese Zeilen trotzdem hier niedergeschrieben, weil ich hoffe, dass irgendjemand etwas dafür oder dagegen findet.

Zur D-APOK noch eine Anmerkung:
In vielen Listen wird die Ju 52 mit dem Namen Max von Mulzer geführt. Ich halte diese Namenszuweisung für durchaus möglich, denn es gab viele Namen an Ju 52 der Lufthansa, die doppelt und dreifach benutzt wurden. Ich frage mich nun, ob vielleicht die D-APOK Max von Mulzer erst nach der Beschlagnahme durch die Spanier in Max von Müller umbenannt wurde. Der Änderungsaufwand wäre nicht sehr groß gewesen.
 

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Hallo Christian und Gerhard,

Was ich bieten kann:

5074 Ju52/3mge D-APOK LUFTHANSA, D-APOK, 1935, "Max v. Mulzer", SEDTA, 1940, "Mistral", Gesamtbetriebsstunden am 24.07.1936: 897 Stunden bei Verkauf an die Firma Wimmer Lisabon.


5386 Ju52/3mge D-ASUP 33+Q12 EC-DAM EC-ABR FB Hader: 07.08.1935 Einflug , FB Baltabol: 28.05.1936 FT-Flug nach Umbau/Reparatur , Luftwaffe KG 253 , IBERIA, EC-DAM, EC-ABR


Evtl ist etwas Neues für Euch dabei.

Gruß Bernd
 

L1049G

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Hallo Christian und Bernd,

vielen Dank Christian für Deine Analyse bezüglich D-APOK. Eine Lösung über das weitere Schicksal der D-APOK habe ich (bisher) auch nicht.

Trotzdem möchte ich ein paar Details zur D-APOK erwähnen.

Die D-APOK Wnr 5074 wurde vermutlich gegen Ende 1934/Anfang 1935 gebaut (ein Einflugdatum ist mir leider nicht bekannt). Zuerst erhielt sie den Namen 'MISTRAL' (Foto z.B. Pavón S. 56); sie war wohl auf der Post-Strecke nach Bathurst im Einsatz. (Eine andere Ju 52 im Afrika-Einsatz war die 4023/D-AGAV, ebenfalls mit einem Winde-Namen, nämlich 'ZEPHYR'.)

Aus mir unbekannten Gründen wurde die D-APOK irgendwann in 'MAX VON MÜLLER' umbenannt, welcher ein Militärpilot im WKI war. Es gibt ein bekanntes Foto, auf dem der Namensrest 'ÜLLER' deutlich zu lesen ist.

Allerdings stammt das Foto der D-APOK bei Pavón S. 157 sicher nicht aus 1936 (wie die Bildunterschrift suggeriert), da am Leitwerk bereits ab ca. April 1935 auch auf der rechten Seite das Hakenkreuz aufgemalt sein mußte.

Interessant ist außerdem, daß alle mir bekannten Bilder der D-APOK, sowohl als 'MISTRAL' als auch als 'MAX VON MÜLLER', das Flugzeug mit Schleifsporn zeigen. Natürlich konnte man den Schleifsporn durch ein Spornrad ersetzen; eine Ju 52 mit Schleifsporn bei den Spaniern ist mir jedenfalls nicht bekannt.

Übrigens: den Namen 'MAX VON MULZER' gab es ebenfalls bei der DLH, z.B. bei 5109/D-AMAQ; ein 'MAX VON M' - das ist doch alles das Gleiche, dachten wohl manche Listenschreiber. Das hat nur NICHTS mit der D-APOK zu tun.

Das von Bernd erwähnte Weiterleben der D-APOK (als SEDTA, 1940, "Mistral") ist mir bekannt aber erscheint mir mangels entsprechender Dokumente oder Fotos eher als zweifelhaft, allerdings auch nicht als unmöglich. Ein Kennzeichen der Maschine bei SEDTA ist auch nirgends genannt.

Gerhard
 
Thema:

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    https://www.flugzeugforum.de/threads/bitte-um-klaerung-ju-52.87086/page-31#post-2973583

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    FB baltabol

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    https://www.flugzeugforum.de/threads/bitte-um-klaerung-ju-52.87086/page-8
    , https://www.flugzeugforum.de/threads/bitte-um-klaerung-ju-52.87086/page-3, https://www.flugzeugforum.de/threads/bitte-um-klaerung-ju-52.87086/page-10, Freiburg JU 52 Klaus Scheer, KGrzbV 999, Gerhard Henke lufthansa, "günther ott" potsdam , gerhard hubrich, Stammkennzeichen.de, Gerhard hubrich ju52, junkers 52 Flugzeugforum, wie viele ju 52 gibt es noch, ju 52 stabilisatoren, https://www.flugzeugforum.de/threads/bitte-um-klaerung-ju-52.87086/page-31#post-2973585
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