KlausJ
Testpilot
Bei Avia wurden keine „neuen“ 109 respektive S-199/CS-199 gebaut, sondern es wurden vorhandene Fertigungslinien weitergeführt. Die Stückzahl war letztlich durch die Zulieferteile begrenzt, die zu Kriegszeiten aus den deutschen Werken geliefert wurden.Was am Fahrwerk anders war, war die Stellung der Räder
Effektive Neukonstruktion/Überarbeitung gab es nicht. Es wurde die (vorhandene) Motorverkleidung angepasst und Änderungen am Windschutz vorgenommen. Wobei bei letzterem nicht klar ist, ob die Konstruktion nicht auf Kriegszeiten zurück geht.
Mit diesem Hintergrund wäre es eigentlich verwunderlich, wenn man sich daran gemacht hätte, für die Federbeine neue Achsschenkel zu konstruieren.
Die zweite Seite ist die rein technische. Wer schon Gelegenheit hatte, die Platzverhältnisse der Räder in der Tragfläche genauer zu betrachten, wird verstehen, warum genau bei der „F“ (Laufrad 650×150) keine Beule notwendig war, bei der „G“ mit Laufrad 660×160 eine kleine Beule und bei der „K“ (bzw. auch manche G-10) mit einem Laufrad 660×190 die große Beule kam. Eine Änderung der Radstellung – ganz egal ob Sturz, Vorlauf oder Abstand zum Federbein – hätte unweigerlich eine noch größere Beule nach sich gezogen.
Das Federbeinlager (am Rumpf) hat sich bei der S-199 sicher nicht gegenüber der Bf 109 verändert. Es ist ein Strukturteil, das auch für die Motoraufhängung gebraucht wird. Und auch der Federbeinkopf wurde wohl nicht verändert (das hätte auch weitreichendere Konstruktionsarbeit erfordert, da bin ich einer Meinung mit one-o-nine). Die „große Beule“ in der Tragfläche sieht an der S-199 genau so aus, wie sie in der Zeichnung 8-109.590-029 dargestellt ist und an der S-199/CS-199 wurden nach meinem Kenntnisstand Laufräder 660×190 verbaut. Meine Folgerung: Eine andere Radstellung, als bei der G-10/K-4 ist unmöglich.
Ich kenne auch die Zeichnung von P. Willowood "S-99, CS-99, S-199 and CS-199 1/48 Scale plan." und bin der Meinung, sie ist falsch.
Grüße,
Klaus