Ju 52 und C-352 in Spanien

Diskutiere Ju 52 und C-352 in Spanien im Props Forum im Bereich Luftfahrzeuge; Hallo Bernd, Gerhard und andere, die sich ihre Köpfe über die spanischen Ju 52 zerbrechen! Eine Lösung auf die vielen Fragen habe ich nicht...

Christian Emrich

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Hallo Bernd, Gerhard und andere, die sich ihre Köpfe über die spanischen Ju 52 zerbrechen!

Eine Lösung auf die vielen Fragen habe ich nicht, eher kann ich den Fragenhorizont noch etwas erweitern. Dazu ein paar Angaben auch Pavón's Buch:

Auf Seite 283 des Buches ist die Kopie eines Ejército des Aire-Formblattes mit Daten zu den ersten Flügen (im Juli 1944) der ersten bei CASA gebauten Ju 52 abgedruckt, in dem das Flugzeug in der Spalte "Avion" als "Ju-8-52/1" bezeichnet wird. Pavón nennt diese Bezeichnung "matrícula provisional". Jedenfalls taucht auch hier die sonderbare "8" auf, die mich an die vom RLM festgelegten Geräte-Kategorien erinnert: z.B. 8 für Motorflugzeuge, 108 für Segelflugzeuge, 9 für Flugmotoren und 109 für Raketenmotoren.

Auf Seite 302 gibt Pavón die zweite von CASA gebaute Ju 52 (Erstflug am 02.04.1945) als "Ju 52 No2" an und schreibt weiter, dass die driite Maschine (Erstflug am 02.05.1945) als J-112 bezeichnet war.

Ebenfalls auf Seite 302 zitiert Pavón ein amtliches Schreiben vom 02. Januar 1946, in dem es um die Verteilung der von CASA gebauten Ju 52 geht. In ihm werden die Maschinen mit den alten Matriculas, und zwar 22-110 bis 22-133, bezeichnet.
Mein Eindruck ist, dass es spanischerseits wohl nicht mit deutscher Gründlichgkeit zugegangen ist. Es wäre wirklich sehr schön, wenn ein paar Fotos aus dem Jahr 1945 der ersten bei CASA gebauten Ju 52 auftauchten.

Zu den von Junkers bereitgestellten Ju 52 Unterlagen schreibt Pavón auf Seite 257 (meine Übersetzung):
"„…und man schuf ein Übersetzungsbüro mit speziell für dieses Programm ausgewählten Technischen Zeichnern und Übersetzern, deren Aufgabe es war, die gesamte Dokumentation und die Fertigungsunterlagen zu übersetzen und zu ordnen. In ihrer Originalversion waren sie ohne ein erkennbares System geordnet und nummeriert worden, außerhalb jeglicher bei der Mehrheit der europäischen Industrien üblichen Normen, was es unmöglich machte, sie an die Fertigungswerkstätten und Montagestellen zu geben. Es hatte den Anschein, als hätte die Firma Junkers, anders als die übrigen deutschen Werke, ein eigenes Normensystem für ihre Dokumente in der Absicht entwickelt, ein Weitergeben an andere Industrien zu verhindern.“

Pavón schreibt in seinem Buch, dass 7 Sätze Ju 52-Einzelteile geliefert worden sind. 6 Sätze sollten für die ersten 6 von CASA zu bauenden Maschinen hergenommen werden, während der 7. Satz als Reserve dienen sollte. Ja, ich habe irgendwo auch von den 30 nach Spanien gelieferten Ju 52-Sätzen gelesen, weiß aber nicht mehr wo. Die "Blechteile" für die Flugzeugzelle stellten bei der CASA Ju 52-Produktion wohl kein Problem dar. Engpässe bei der Endmontage bzw. Fertigstellung entstanden durch die Teile, die nicht von CASA gefertigt wurden.
 

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@Christian

Ok, aber warum stellt Pavon in seiner Werknummernliste auf Seite 433/434 überall die 22-xxx und T2/T2B Nummer mit in die Tabelle nur bei den Casa 352 nicht. Ist doch nur logisch, wenn die Immatrikulation nie offizeill war. Außerdem ist die 22-133 ja theoretisch schon die Nummer 23, die August 1948 zugelassen wurde. Da muß ja schon lange die T2 Nummerierung gegriffen haben.

So wie es aussieht ist wohl die 8-52 eine Schlüsselnummer für nicht selber hergestellte Bauteile die von Junkers kommen.

Was auch etwas seltsam ist. Wenn die Nummer 2 am 02.04.1945 ihren Erstflug hat, was ist dann der Eintrag in der Werknummernllste von ene 1945. Ene ist die Abkürzung von Enero und das heist Januar. Wenn das also das Produktionsdatum ist, dann sollte der Erstflug 3 Monate später gewesen sein?? Also entweder die Spanier konnten echt nicht die Zuliefer-Bauteile rechtzeitig zusammsammeln um eine Maschine fertig zu bekommen, oder die Maschinen standen Monate herum bis sie eingeflogen wurden. Also bei Junkers wäre das nicht vorgekommen.

@Gerhard

wenn also die letzte Nummer die Elemento Nummer ist, habe ich für mich das Elemento Rätsel gelöst.
Ich habe mich gefragt, wie man die Teilenummernschilder einfach zu den Bauteilen zuordnen kann, ohne sich vorher eine Datenbank anzulegen oder eine 100% richtige Referenzmaschine zu haben. Hier meine Lösung:

Man nehme den "Cataloge de Elemento de Repuesto del Avion CASA352" und ersetzte den Begriff Grupo mit Elemento und siehe da, es passt zusammen. Alle meine vorhandenen Teileschildern passen zu diesem System. Somit kann ich jetzt von jedem Teileschild aufschlüsseln, von welchem Bauteil es stammt. Ich werde die nächste Zeit das System ins Reine bringen, da ich mit links und rechts noch aufpassen muß, aber das System ist wohl wasserdicht.

Ju52 und Casa352 Grüße

Bernd
 

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Hallo Gerhard, Christian und Interessierte,

vor einiger Zeit stand einmal die Frage im Raum, wer Bilder vom Junkers Rumpftypenschild der Casa 352 Jean Baptise Salis hat.

Am Wochenende habe ich die Casa von innen besuchen können und habe das Lizenzteileschild fotografiert.

Die Elisalde Motoren der Casa 352 sind grauenvolle Ölvernichter und laufen alles andere als gut. Der Mittelmotor hat uns zum Schluß ernsthafte Sorgen gemacht. Die äußeren Triebwerke haben beim Warmlaufen über 2 Minuten Öl verbrannt, und das nach erst ca 4 Stunden Standzeit.



Die Parafineinspritzung für die Rauchfahne im Flug ist übrigens auf der anderen Seite angebracht.

L. G.

Bernd
 
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@alle
Vielen Dank für diese super Beiträge !

Am Wochenende habe ich die Casa von innen besuchen können und habe das Lizenzteileschild fotografiert.
Bernd,
Meinst Du das vergangene Wochenende 1/2. Juli? Warst Du auf der Airshow in Coburg? Die Heckenreihe im Hintergrund Deines Bildes mit der rauchenden CASA, der Zustand der Grasnarbe, der Feuerlöscher sehen in der Gesamtschau sehr danach aus. Ich habe ein Bild, vom Sonntag da raucht der Steuerbordmotor auch auf dem Rollweg nach der Landung. Da ist bzw. wird der Rauchgenerator wohl nicht mehr eingeschaltet.

Am Sonntag gegen 16 Uhr hat es um die CASA eine riesige Rauchwolke gegeben, sie war toat eingehüllt. Ich war schon am Gehen und außerhalb des Geländes und konnte (vielleicht auch wollte) das nicht mehr fotografieren. Das reut mich natürlich jetzt.

Von welchem Bauteil ist das von Dir fotografierte Typenschild ?

Der Mittelmotor hat uns zum Schluß ernsthafte Sorgen gemacht.
In welcher Beziehung stehst Du zu dieser CASA bzw. zu Amical Jean Baptise Salis ?
 
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Die Frage von welchem Bauteil das von Dir fotografierte Typenschild ist habe ich nun selber geklärt. Du nennst es oben ja selbst so. :wacko:

Schön das Du die Aussage von Deiner Website, daß die Amicale Jean-Baptiste Salis CASA einen deutschen Ju 52 Rumpf hat auf diese Weise mit einer "primären Quelle" belegen kannst.

Im Air Britain European Registers Handbook 2016 steht unter F-AZJU zwar CASA C.352L aber mit dem Hinweis, das sie als JU 52/3m zugelassen ist. Kannst Du das bestätigen ? Ist der deutsche Rumpf der Grund dafür oder ist es einfach eine Art Werbemaßnahme. JU 52 zieht beim allgemeinen Publikum ja eher als CASA C.352.
 
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Hallo Carl,

ja die Casa 352 habe ich in Coburg fotografiert. Entlich einmal ein Flugtag wo ich nicht 300-500 km fahren muß, um eine Ju52/AAC1/CAS352 zu sehen.

Wenn du schon gegen 16:00 gegangen bist, hast du den Abflug der Maschine verpasst und somit auch die Probleme vom Mittelmotor. Die Casa mußte eine Weile in Standby stehen bis sie auf die Startbahn eindrehen und starten durfte. Beim Start gab es mit dem Mittelmotor Problem, wohl Öldruckprobleme oder Instrumentenfehler. Nachdem die Casa dann einmal bis zum Ende der Startbahn druchgerollt und wieder auf Startposition "gefahren" ist, startete sie und drehte noch eine Platzrunde. Allerdings hatte ich und einige andere den Einruck, dass der Mittelmotor mit erheblich weniger Drehzahl gelaufen ist.

Die Rauchwolke gegen 16:00, die du gesehen hast, war das obere Bild. Das untere Bild ist der im Flug angeschaltete "Rauchgenerator" auf der anderen Seite, soweit ich weiß eine Parafineinspritzung.

Ich bin mit der Casa Crew und Gästen etwas ins Gespräch gekommen und da wir wegen den Elisalde Motoren und dem Ölverbrauch ein wenig diskutiert habe, kam das Gespräch auch auf den Mtitelmotor, der wohl hin und wieder einmal seine "dollen 5 Minuten" hat. Sonst habe ich keinerlei innige Beziehung zu der Maschine, außer dass ich mich seit 31 Jahren mit der Ju 52/AAC1/CASA352 beschäftige.

Bei dem Teileschild ging es darum, dass die La Ferte Casa 352 einen original Junkers Rumpf hat, obwohl sie ja eine Casa ist. Dies kommt daher, dass im Lizenzvertrag enthalten war, dass CASA zum Produktionsbeginn Einzelteile für 30 Maschinen von Junkers geliefert bekommen muß, damit der Lizenzvertrag gültig ist. Dies hier war der Rumpf Nr. 24. Somit ist auch die These, dass es nur 10 Sätze sein sollen, wohl nicht unbedingt haltbar, vor allem weil auch die Crew die 30 Stück bestätigt hat.

Dass die 8 vor der Teilenummer bei Casa auf original deutsche Teile hinweist, scheit wohl zu passen, wobei ich leider noch nicht weiß, was die 8 eigentlich bedeutet. Die 1 steht eindeutig für den Rumpf (Elemento 1)

An der Casa 352 sind fast alle Teileschilder weg. Nur am Seitenruder habe ich noch eines gesehen. Seriennummer 80, Baujahr 12.48.

So, ich hoffe ich habe keine Frage vergessen zu beantworten und freue mich schon auf 2019. Vielleicht kommt die Casa 352 dann ja wieder, den beim vorletzten Flugtag kam sie nicht. Ich glaube da hatte sie hinten einen Plattfuß.

Ju 52 Grüße

Bernd
 

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Nachtrag (da ich zu lange an der Antwort geschrieben habe und Carl nachgelegt hat)

Es ist und bleibt eine Casa 352 mit Seriennummer 103, und sie ist so weit ich weiß auch nicht in Frankreich als Ju 52 zugelassen. Die HB-HOY ist als Ju 52/3mg4e zugelassen und auch in diesen Zusand zurückgebaut worden. Als Casa 352 hätte sie die schweizer Zulassung nicht bekommen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Ju 52-Zulassung mit einem Motorensatz klappt, der nie als Muster verbaut wurde. Der Elisalde Beta 3 ist ein Wright R1820 Klon/Weiterentwicklung und Wright R1820 sind laut meinen Daten nicht unter den Motorenkombinationen dabeigewesen. Außerdem wird nicht einmal von den La Ferte Jungs behauptet, dass das eine Ju 52 ist. Die sind voll auf ihre Casa 352 eingeschworen.

L. G.

Bernd
 

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Hallo Bernd,

vielen Dank für die Fotos und Berichte aus Coburg. Die F-AZJU macht sich normalerweise recht rar jenseits von La Ferte - daher umso interessanter.

Gerhard
 

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Das DGAC (Direction Générale de l'Aviation Civile) hat die F-AZJU tatsächlich als 'JUNKERS JU 52 3M' zugelassen.

Gerhard
 

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Hallo an alle,

also die CASA 352 aus La Ferte ist tatsächlich seit 15.05.2003 als Ju 52 zugelassen. Die ursprüngliche Zulassen 06.1990 war aber noch auf CASA 352 mit 103. So kam sie auch aus dem Register in England (s. u.).





Hier das Registerblatt aus Großbritanien:



Das Datum 15.05.2003 ist die Wiederzulassung nach der 12 jährigen Restaurierung. Somit hat man wohl das Lizenzteileschild als Grundlage genommen, was ja nicht richtig ist. Aber ähnlich ist es der CASA352 HB-HOY auch gegangen. Hier steht in den Zulassungspapieren auch als Seriennummer die Nummer von Elemento 1 drinnen und nicht die von Elemento C-352, also auch die Rumpfseriennummer anstatt die Maschinenseriennummer.

So wie es aussieht ist wohl die Zulassung in Frankreich eher lachs und nicht mit der deutschen Zulassung zu vergleichen. Schade dass die offiziellen Papiere somit eigentlich falsch sind. Die Jungs von der Crew sind da mit der Aussage Casa 352 mit Junkers Teil definitiv richtiger unterwegs.

Ju Gruß

Bernd
 
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Christian Emrich

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vor einiger Zeit stand einmal die Frage im Raum, wer Bilder vom Junkers Rumpftypenschild der Casa 352 Jean Baptise Salis hat.

Am Wochenende habe ich die Casa von innen besuchen können und habe das Lizenzteileschild fotografiert.


Hallo Bernd,
nachdem ich mir das Rumpf-Teileschild mehrmals angesehen habe, hat sich Skepsis hinsichtlich seiner Echtheit eingestellt. Leider habe ich keine Fotos anderer Ju 52-Teileschilder aus der Junkers-Fertigung und kann deshalb keine Vergleiche anstellen. Ich vermisse auf dem von Dir fotografierten Schild auf jeden Fall den Prüf- und Abnahmestempel. Außerdem kommt es mir sonderbar vor, dass Junkers die für die spanische Ju 52-Fertigung vorgesehen Teile mit eigenen (Werk-)Nummern versehen haben soll. Hätte man diese Bauteile nicht einfach aus der laufenden Ju 52-Produktion enthommen? Schließlich ist das abgebildete Teileschild sehr sauber und ordentlich, für meine Begriffe zu ordentlich. Ich neige deshalb zu der Ansicht, dass das abgebildete Teileschild unecht ist, wobei meine Meinung noch dadurch gestützt wird, dass gemäß Luis González Pavón nur sieben Sätze mit Ju 52-Bauteilen nach Spanien geliefert worden sind.
 

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Hallo Christian,

Ich schätze den Inhalt des Buches von Herrn Pavon sehr, aber er widerspricht sich im Buch selber bei der einen oder anderen Ausage (z. B. T2 / 22 Kennzeichen). Das ist nicht schlimm und kommt vor, evtl. sind es auch Übersetzungsfehler, aber ich glaube halt Werksunterlagen (Lizenzvertrag 30 Stück) mehr als Aussagen von Menschen die später die Daten zusammengetragen haben. Wenn ich in meinem Buch eine Sache schreibe, die mit Werksunterlagen widerlegt werden kann, sind doch diese Unterlagen automatisch gewichtiger, als meine Aussagen, es sei denn, ich habe andere Werksunterlagen als Nachweis.


Zitat: Außerdem kommt es mir sonderbar vor, dass Junkers die für die spanische Ju 52-Fertigung vorgesehen Teile mit eigenen (Werk-)Nummern versehen haben soll. Hätte man diese Bauteile nicht einfach aus der laufenden Ju 52-Produktion enthommen?

Da der Rumpf eben nicht für ein Flugzeug aus der Junkersserie gedacht war und auch nicht zu einem Flugzeug zusammengebaut ausgeliefert wurde, hat er auch kein normals Junkers Werknummernschild, weil ja bei Junkers meines Wissens nach der Rumpf kein Teileschild, sondern ein Werknummernschild bekommen hat. Hat ein Rumpf also ein richtiges Werknummernschild, war es auch eine richtige komplette Maschine, die eingeflogen wurde. Wenn mir jemand bei einer original Ju 52 ein Bild von einem Rumpf-Teileschild zeigen kann, wäre ich sehr dankbar, ich selber habe in 31 Jahren Ju-52 Arbeit aber noch nie eines gesehen. Alle Ju Air Ju 52 haben an der Possition im Rumpfinneren, wo die Casa das Schild hat, kein Schild. Ich habe von den Ju Air original Junkers Ju 52 innen von dieser Possition Bilder und nur bei der HB-HOY (ex Casa 352) ist da ein Teileschild. Das gleiche gilt für Gardermoen, Dessau und die LH. Wenn also bei Junkers das Schild nicht ganz wo anders ist, gibt es bei den Originalen da keines. Außerdem zeigt die Possition und der Inhalt des Teileschildes ja eindeutig die CASA Typisierung, denn alle CASAs hatten exakt an dieser Possition das Elemento1 Schild und noch zusätzlich außen am Rumpf.

Von dem Zustand des Schildes auf die Richtigkeit des Schildes zu schließen ist für mich nicht nachvollziehbar. Wenn ich eine Ju 52/CAS352/AAC1 hätte, würde ich meine originalen Werknummernschilder auch nicht angebracht lassen, sondern würde gute Kopien anbringen. Gardermoen hat nirgends ein original Teileschild, sondern nur Repliken (Werknummernschild scheint original). Diese sind aus Aluminium aber auch nicht original. In Dessau haben sie mit einem Foliendruck auf Aluplättchen gearbeitet, also noch "billiger". Da wird doch auch nicht an der Echtheit des "Inhaltes" gezweifelt! Eine Maschine die wohl wirklich noch alle original Junkers Schilder hat, ist die Wunstorfer. Bei den originalen Ju-Air Ju 52 Maschinen sollten auch noch weitestgehnd die originalen Schilder vorhanden sein, wo bei hier durch Reparaturen und Diebstahl auch einmal eines "abhanden" gekommen ist.
Die LH Ju 52 ist auch nicht mehr komplet. Hier hat man zwar auf Repliken verzichtet, dafür fehlt es halt ganz.

Außerdem hat die Gardermoen Ju 52 auch keine Stempel an den Teileschilder, sondern nur beim Werknummenschild, weil die Teileschilder ja Repliken sind´und der Bal-Stempel und der Prüfstempel wohl nicht extra für so etwas angefertigt wurde.

Ich sehe in diesem Teileschild kein Problem. Es mag ein Replik sein, aber das heist nicht automatisch, dass es einen flaschen Inhalt wiedergibt.

Ich selber habe keinen Vergleich zu einem anderen Lizenzteileschild, aber allein heute habe ich bei einer Ju 52 4 völlig verschidene Teileschilder aus deutscher Produktion gesehen, die in sich unterschidelich waren: Junkers, ATG, Weserflug und ??. Alle 4 auf einer Maschine und nicht unbedingt immer ähnlich.

Also ich sage 30 Stück und sehe keinen Grund dieses evtl.Replik-Schild als inhaltlich falsch anzusehen, revidiere aber bei anderer eindeutiger Beweißlast gerne meine Meinung!

L. G.

Bernd
 
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Christian Emrich

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Hallo Bernd,
vielen Dank für Deine ausführliche Antwort. Ich habe nichts, mit dem ich irgendeine Deiner Informationen widerlegen könnte.
Ernüchternd ist für mich, dass Gavón in Sachen Lizenzbau offensichtlich einen größeren Fehler in sein Buch "eingebaut" hat. Der Unterschied zwischen sieben und dreißig gelieferten Ju 52-Sätzen ist recht erheblich.
Ich finde es verwunderlich, dass der im Jahre 1943 gebaute Ju 52-Rumpf (WNr. 24) erst im Jahre 1951 Bestandteil der CASA 352 mit der WNr. 103 wurde. Sind Dir bei der CASA 352 andere Fälle bekannt, wo zwischen Baudatum des Rumpfes und Fertigstellung des Flugzeugs eine Zeitspanne von mehreren Jahren liegt?
 

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Hallo Christian,

eine reine Vermutung und nichts anders ist meine Überlegung, dass Junkers eine einzige Sorte Rümpfe geliefert hat, die der A3 Ausführung entspricht. Somit wären die Junkers-Rümpfe nur dann eingesetzt worden, wenn eine A3 Variante werksseitig gebaut wurde. Das wiederunm hat sich dann lange in der Produktionszeit verteilt, da die A3 nicht so viel gebaut wurde.
L. G.

Bernd
 
AGO Scheer

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Hallo Bernd,
selbst derselbe Hersteller änderte die Ausführund der Werknummernschilder häufiger.
Spätestens nach Einführung der Schlüssel stand nirgends mehr konkret der Hersteller oder Lizenzgeber.
Im Anhang für dich noch ein frühes Beispiel.
 
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Hallo Rene,

ja diese Art ist mir auch bekannt. Die Wunstofer und die schweizer Ju 52 haben diese Sorte verbaut. "Dein" Werknummernschild ist von den Schweizern oder? Müßte hinteres Höhenleitwerk sein ("kleiner Flügel")

Ju Grüße

Bernd
 
AGO Scheer

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Hallo Bernd.
Stimmt. Beides!
 

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Zu den vorangehenden Beiträgen von Bernd und Christian:

Was Werknummern- und Teile-Schilder betrifft ist die Ju 52 in Dessau ein (trauriges) Märchen und somit als Referenz völlig unbrauchbar - die Schilder an der Maschine sind Fantasie-Produkte und/oder mit der Gießkanne an beliebige Stellen verstreut. Die echten Schilder haben sie in Dessau vielleicht in "einer Schublade", aber rücken sie nicht raus, oder es gibt die echten Schilder nicht mehr. Für Historiker ist die Dessau-Inszenierung jedenfalls wenig hilfreich.

Zu Spanien: Es sollten (per Vertrag) bekanntlich BAUTEILE geliefert werden. Wie lang die einzelnen Bauteile dann in einem Lager herumlagen bevor sie tatsächlich verbaut wurden bleibt wohl das Geheimnis des damaligen dortigen Lager-Verwalters. Außerdem habe ich die Vermutung, daß von einigen (sekundären) Bauteilen sogar mehr als 30 geliefert wurden, als Reserve. Es gibt allerdings auch Berichte, daß die Lieferungen aus Deutschland sehr zögerlich oder mit großer Verspätung und (momentan nur Vermutung) möglicherweise unvollständig erfolgten.

Bernds Vermutung/Überlegung (in Beitrag #54), "dass Junkers eine einzige Sorte Rümpfe geliefert hat, die der A3 Ausführung entspricht. Somit wären die Junkers-Rümpfe nur dann eingesetzt worden, wenn eine A3 Variante werksseitig gebaut wurde" ist zwar eine interessante Theorie, aber ich versteh's noch nicht ganz: Die A-3 war eine Passagierversion mit Passagiersitzen. Wieso sollten die gelieferten Rümpfe mit Frachttor/Ladeluke auf der rechten Seite besonders für die A-3 geeignet sein?

Zum mehrfach zitierten Schild an der F-AZJU mit der Nummer 24: Auch mir erscheint das Schild VIEL zu schön zu sein als daß es echt wäre. Somit ergibt sich die Frage, ob es wenigstens inhaltlich einem Original-Schild entspricht. Da auch hier die echten Schilder wohl in "einer Schublade" liegen, aber (die Schilder oder wenigstens Fotos davon) nicht herausgerückt werden, weiß man wenig über die Wahrheit. Es wäre hilfreich, wenn jemand (französisch-sprachig) direkten Kontakt zu den maßgeblichen Leuten (speziell zum Boß) in La Ferte hätte. Mein Versuch zur Kontaktaufnahme in Englisch scheiterte jedenfalls.

Diese Nummer 24 (wenn sie denn 'echt' ist) impliziert jedenfalls, daß eher Bauteile für 30 und nicht nur für 7 Maschinen geliefert wurden.

Ansonsten: für mich sind die Wnr- und Teile-Schilder an den Schweizer Ju 52 die wichtigste Referenz und mit ziemlicher Sicherheit auch die authentischte, zumindest was den Zustand im Jahr 1939 betrifft. In anderen Zeiträumen waren tatsächlich anders gestaltete Schilder verwendet worden.

Gerhard
 

hzoe

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Ich weiss nicht, ob es noch für irgendjemanden von Interesse ist,
aber hier die spanischen DGAC-Eintragungen aus dem Boletin Oficial del Ministerio del Aire vom 19.09.1942
für die EC-CAK und EC-CAN.

Gruß, Horst

 
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L1049G

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Ich weiss nicht, ob es noch für irgendjemanden von Interesse ist,
aber hier die spanischen DGAC-Eintragungen aus dem Boletin Oficial del Ministerio del Aire vom 19.09.1942
für die EC-CAK und EC-CAN.

Gruß, Horst
Doch, sehr interessant, besten Dank.
Gerhard
 
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