A-10 Warzenschwein

Diskutiere A-10 Warzenschwein im Bordwaffen Forum im Bereich Grundlagen, Navigation u. Technik; Welche sollten das sein? Beispiele verhindern Missverständnisse. Im Forum haben wir ja noch die Sprachbarriere Deutsch, die nur unzulänglich von...

Sens

Alien
Dabei seit
08.10.2004
Beiträge
11.349
Zustimmungen
2.884
Ort
bei Köln
Welche sollten das sein? Beispiele verhindern Missverständnisse.
Im Forum haben wir ja noch die Sprachbarriere Deutsch, die nur unzulänglich von Online-Übersetzern unterstützt wird. Bei Russisch, Irwit oder jeder anderen Sprache, die ich nicht Spreche, kann ich da die Englische Übersetzung wählen und erhalte meist ein brauchbares Ergebnis, wenn ich mit der Thematik vertraut bin.
 
#
Schau mal hier: A-10 Warzenschwein. Dort wird jeder fündig!

Registrieren bzw. einloggen, um diese und auch andere Anzeigen zu deaktivieren

SixtyFour

Flieger-Ass
Dabei seit
17.03.2009
Beiträge
450
Zustimmungen
3.380
Ort
Stadtbergen/Deuringen
Wenn ich mich recht erinnere, hatte auch eine der ersten, wenn nicht die erste Ausgabe von P.M. die A-10 als Titelthema. Ähnlich reißerisch.
Ja, die Erstausgabe - gab's glaub ich nur für Abonnenten. Hab sie extra auf dem Dachboden hervorgekramt. Aber wieso reißerisch? Versteh ich jetzt nicht ... Nur weil der Bericht so beginnt "die erste A-10 explodierte. Sofort schickten die Amerikaner neue Maschinen. War die Neutronenbombe im Spiel" - dazu Bilder vom Absturz in Le Bourget. Oder "Macht das Warzenschwein die gefürchtete Neutronenbombe überflüssig?". Antworten gab's leider nicht. Aber dass es geheime Computerberechnungen (Computer beeindruckte damals immer) gab, wieviel Panzer eine A-10 abschießen musste, um Kosteneffektiv zu sein. Auch eine Zeichnung mit Sturzkampftragflächen und Flügel-Stützräder (=Fahrwerk) usw. gab's.
Interessant aber die Begründung, dass ein Zweisitzer mit Radar kommt (damaliger Stand): "Es hat sich herausgestellt, dass im europäischen Wetter zu viele Übungsflüge ausfallen und die A-10 ihre Ziele nicht findet." So steht's im Fachmagazin :biggrin:
 
Augsburg Eagle

Augsburg Eagle

Alien
Dabei seit
10.03.2009
Beiträge
21.191
Zustimmungen
83.230
Ort
Bavariae capitis
Dann habe ich den Artikel evtl. falsch in Erinnerung. Ist ja auch schon ein paar Tage her.
 
JohnSilver

JohnSilver

Alien
Dabei seit
19.01.2003
Beiträge
9.514
Zustimmungen
12.796
Ort
Im Lotter Kreuz links oben
....So steht's im Fachmagazin :biggrin:
Die P.M. als Fachmagazin zu bezeichnen ist schon fragwürdig. P.M. Magazin – Wikipedia
Ironie:
Die einfachste Form der rhetorischen Ironie besteht darin, das Gegenteil dessen zu sagen, was man meint. Um Missverständnissen vorzubeugen, kann Ironie dabei von sogenannten Ironiesignalen (Mimik, Gestik, Betonung, Anführungszeichen usw.) begleitet sein, die den Zuhörer erkennen lassen, dass der Sprecher das Gesagte nicht wörtlich, sondern ironisch verstanden wissen will.
:wink2:

Auch von Wikipedia

Sorry, den konnte ich mir nicht verkneifen....
 

PaladinX

Kunstflieger
Dabei seit
09.09.2011
Beiträge
28
Zustimmungen
7
Ort
Solothurn, Schweiz
Man hat ja bei den Entscheidungen der Amerikaner zur Ausmusterung oder Beibehaltung der A10 immer wieder die Argumente der Bodentruppen (Marines? Army?) gehört, die gerne das "Brrrrrrrrrrrrrrrt" der A10 als Nahkampfunterstützung hörten...das jetzt nur aus meinem Gedächtnis, da ich solche Artikel hier und da verfolgt hatte.
Ich habe immer verstanden, dass die A10 deswegen so "beliebt" war.
Hier hört man ja so einige Argumente, wieso sie eigentlich nicht viel taugt.
Aber woher kommt denn dann der Wunsch der "Kunden" der A10, diese weiter zu verwenden`?
 

Sens

Alien
Dabei seit
08.10.2004
Beiträge
11.349
Zustimmungen
2.884
Ort
bei Köln
Air Force to order more A-10 wings in FY19 budget request
Es wird weiterhin mit harten Bandagen gekämpft. Weitere neue Tragflächen für das "Warzenschwein" lassen sich kaum noch verhindern. Da sich der mögliche Start der uneingeschränkten Serienfertigung der F-35 auf den Herbst 2018 verschiebt.Damit entfällt auch die bisherige Begründung, die für den Betrieb einer sonst stark schrumpfenden A-10 Flotte gebunden Gelder kurzfristig für eine schnelle Umrüstung zu F-35 Staffeln verfügbar zu machen.
 
bastelalex

bastelalex

Astronaut
Dabei seit
09.12.2005
Beiträge
4.342
Zustimmungen
13.556
Ort
bei Köln
Danke, Leute, für eure Beiträge. Es freut mich, dass das "Aufwärmen" des Themas so viele interessante Diskussionen produziert.

Was ich allerdings immer noch nicht recht herauslesen kann ist die Frage, ob ein "teilgepanzerter" Flieger wie die A-10 mit hoher Feuerkraft (durch Kanone und Wirkmittel-Zuladung), allerdings mit eingeschränkter Sensorik und somit der Notwendigkeit, situativ tagsüber "auf Sicht" und nachts mit Restlichtverstärkung oder Ähnliches quasi "analog" eingesetzt zu werden, in den asymmetrischen "Terror-Konflikten" mit gesichertem Luftraum/"Luftherrschaft" wie Afghanistan und Co. wegen des "Show of Force"-Efektes nicht doch besser zu Wirkung gelangen kann als beispielsweise eine F-35, die "anonym" aus der Ferne 'ne GBU schmeißt.

Wie seht ihr das? Gibt es Erkenntnisse dazu?
 

alois

Space Cadet
Dabei seit
15.04.2017
Beiträge
2.190
Zustimmungen
1.594
Die Gründe für die A-10 haben sich die Strategen der USAF gründlichst überlegt. Hier wird zu vieles durcheinander geworfen, wie z.B. die A-10 in Jugoslawien. Dort war es kein Szenario für das die A-10 konstruiert war. Das war ein Szenario für Jagdbomber die in der Tiefe operierten und kein Szenario für Schlachtflieger. Ebenso war der Irak nicht die Umgebung für die die A-10 konstruiert wurde, obwohl sich die A-10 dort recht gut geschlagen hat. Die A-10 hat aus ihrer geringen Flughöhe besser getroffen als die F-16 aus mittleren Höhen.

Die A-10 wurde konstruiert um unmittelbar über dem europäischen Gefechtsfeld eingesetzt zu werden. Natürlich hat man mit hohen Verlusten gerechnet, denn ein Krieg ist nun mal ein Krieg und ein Krieg bedeutet Verluste und viele Tote. Es hätte auch viele A-10 erwischt, ohne Frage. Ein Gefechtsfeld hoher Intensität war auch keine Schönwetterangelegenheit. Man konnte davon ausgehen, dass durch die Kämpfe und Brände abgeschossener Panzer und Gedöns viel Rauch über dem Gefechtsfeld gewesen wäre. Da sieht man aus mittlerer Höhe nichts mehr. Da sehen aus Snipers und Lantrins nichts mehr zuverlässig. In einem solchen Szenario konnte man auch davon ausgehen, dass die Sowjets jede Menge Luftabwehr hatten, wodurch ein Einsatz aus mittlerer Höhe unmöglich geworden wäre. Beide Seiten hätten um die Lufthoheit gerungen, mit offenem Ausgang. In dieses Szenario hätte die A-10 mit ihrer Beweglichkeit und Waffen und entsprechenden Taktiken und neben den eigenen Mitteln auch mit Hilfe von FAC, ob nun in der Luft oder am Boden, die Ziele ausmachen und selbständig bekämpfen sollen. In der Populärpresse wurde die A-10 auf die Kanone reduziert und als Panzerknacker usw. Aber die Kanone war für alle Ziele auf dem modernen Gefechtsfeld nützlich. Gegen moderne Panzer hatte sie die Maverick. Weitere Waffen war in Planung. Die A-10 hätte auch alle anderen Ziele wie Nachschub und Truppen an der Front bekämpft und nicht nur Panzer. Übrigens hatte die G-91Y der Bundeswehr eine ähnliche Aufgabe und ähnliche Anflugprofile wie die A-10. Nur die A-10 konnte diese noch weiter treiben, niedriger und in engeren Grenzen. Sens hat so manches schon richtig beschrieben, das noch mit etwas Phantasie über die lokalen Begenbenheiten und man erkennt was sich die Strategen ausgedacht haben.

Das Gefechtsfeld des Kalten Krieges wäre auch extrem vielschichtig gewesen. In der unteren Ebene und unmittelbarem Gefechtsfeld hätte die A-10 ihre Runden gezogen. Eine Ebe darüber die F-15, F-16 und F-4 um die Lufthoheit zu gewinnen, paar Kilometer weiter die F-16 und F-4 um das Gefechtsfeld abzuriegeln, und noch weiter im Hinterland die F-111 und Tornado für Deep Strike Aufgaben (gibt es eine Deutsche Bezeichnung dafür?). Die Gegenseite hätte mit Su-25 auf dem Gefechtsfeld agiert, mit MiG-21 und später MiG-29 eine Etage höher für die Luftüberlegenheit gekämpft, währen einige Km weiter Su-17 und MiG-27 das Gefechtsfeld abgeriegelt hätten und weiter im Hinterland Su-24 ihren Deep Strike Job getan hätten. Beide Seiten hätten dazu noch ihre dedizierten EloKa Flugzeuge dabei gehabt und beide Seiten hätten mit SEAD versucht die Luftabwehr auszuschalten. Und beide Seiten hätten gehofft vollen Erfolg zu haben und beide Seiten wären an der Hoffnung gescheitert, weil Theorie und Praxis oft auseinander driften.

All das wäre unter intensiver Nutzung von elektronischen Maßnahmen passiert. man kann seit den 70/80ern ein Szenario nicht mehr ohne EloKa betrachten und muss dieses in den Überlegungen mit einbeziehen. Der Westen hätte die sowjetische Luftabwehr und Kommunikation zu stören versucht und die Sowjets ihrerseits die der NATO. D.h., dass die A-10 auch auf sich selbst gestellt ihre Ziele finden musste, weil eine Kommunikation mit FACs u.U. nicht mehr möglich gewesen wäre. Ihre Flugeigenschaften boten ihr dazu ideale Voraussetzungen, um in Ruhe und nah genug, um was zu erkennen, Ziele ausfindig machen zu können. Sie hätte dazu immer aus dem Rücken der NATO angegriffen und wäre dann auch dahin wieder abgetaucht. Ähnlich wären wohl auch die Sowjets mit ihren Su-25 verfahren. In einem solchen Szenario hätten selbst MANPADs ihre Probleme gehabt Ziele zu lokalisieren. Man bedenke, dass man erst einmal ein Ziel sehen muss, dann muss man die Strela in Anschlag bringen, dann das Ziel lange genug verfolgen, damit der Suchkopf aufschaltet und dann muss sich das Ziel lange genug im Sichtfeld des Suchkopfes befinden. Man erinnere sich: viel Rauch und Gedöns auf dem Kampffeld. Die A-10 bot dann auch entsprechende konstruktive Möglichkeiten eine erfolgreiche MANPAD zu überleben, bzw gab dem Piloten noch die Chance wenigstens über eigenem Territorium abzuspringen. Diese Möglichkeiten hatte die Gefechtsfeldabriegelung und die Deep Strike Truppe nicht. Man bedenke, dass es keine Vollkaskoversicherung in einem Krieg gibt und davon auszugehen, man könne ohne Verluste Einsätze fliegen, ist extrem naiv.

Heute hat sich das Szenario verändert. Das Weltuntergangszenario gibt es nicht mehr. Die Panzerhorden wird es nicht mehr geben. Es wird wahrscheinlich auch keine großen Schlachten mehr geben, weil man mit punktuell konzentrierten Schlägen und Einsätzen versucht den Gegner an empfindlichen Stellen zu schwächen. Der Rest ergibt sich dann automatisch aus dieser Schwächung. Es sind vermehrt Special Forces im Einsatz und nicht mehr die Massenarmeen vergangener Tage. Die A-10 wird in Europa nicht mehr gebraucht.

Allerdings liest man Berichte von GIs in Afghanistan, dass die A-10 ihnen den Arsch gerettet hat, weil nur sie in diesen engen Verhältnissen so präzise bis unmittelbar vor den Nasen der GIs ihre Waffen einsetzen konnten, vor allem ihre Kanone. Sie hebt natürlich auch die Moral der betroffenen Truppe durch ihre sichtbare Präsenz und demoralisiert den Gegner. Die A-10 hat also auch in einem asymmetrischen Szenario mit gut bewaffneten Gegnern noch ihren Kampfwert. Vor allem in einer von Wirtschaftscontrolern beherrschten Luftwaffe muss man auch den Geldwert sehen. Die Einsatzstunde einer A-10 ist günstiger als die eines ausgewachsenen Jagdbombers. So lange also die A-10 nutzbar ist, sollte sie also noch ausgiebigst genutzt werden. Wenn diese allerdings ihr Lebensende erreicht hat wird es eng, denn die USA haben nur noch Jagdbomber mit teuren Flugstunden im Hangar stehen. Derzeit läuft in den USA ein Programm um den Gefechtswert von leichten CAS-Flugzeugen zu testen. Man ist sich des Problems bewusst, kämpft allerdings mit den Controllern, die am liebsten eine Luftwaffe mit nur einem Typen hätten, egal was die Flugstunde kostet.
 
Hagewi

Hagewi

Space Cadet
Dabei seit
23.08.2012
Beiträge
2.305
Zustimmungen
1.491
Nur eine kleine Korrektur: Fiat G-91 Y hatte die Luftwaffe nicht (das war die zweistrahlige Version). Und allein die Erwähnung der Gina neben den A-10 ist schon fast zu viel der Ehre:rolleyes1:
 
Schorsch

Schorsch

Alien
Dabei seit
22.01.2005
Beiträge
12.782
Zustimmungen
5.769
Ort
mit Elbblick
Was ich allerdings immer noch nicht recht herauslesen kann ist die Frage, ob ein "teilgepanzerter" Flieger wie die A-10 mit hoher Feuerkraft (durch Kanone und Wirkmittel-Zuladung), allerdings mit eingeschränkter Sensorik und somit der Notwendigkeit, situativ tagsüber "auf Sicht" und nachts mit Restlichtverstärkung oder Ähnliches quasi "analog" eingesetzt zu werden, in den asymmetrischen "Terror-Konflikten" mit gesichertem Luftraum/"Luftherrschaft" wie Afghanistan und Co. wegen des "Show of Force"-Efektes nicht doch besser zu Wirkung gelangen kann als beispielsweise eine F-35, die "anonym" aus der Ferne 'ne GBU schmeißt.
Ich denke, dass in solchen Situationen die psychologische Wirkung für die eigenen Truppen gewiss hoch ist.
Allerdings, gäbe es auch andere Optionen?
Eine in Reichweite stationierte Artillerie sollte vergleichbare Wirkung haben.
 

Sens

Alien
Dabei seit
08.10.2004
Beiträge
11.349
Zustimmungen
2.884
Ort
bei Köln
In einem gebirgigen Land von fast der doppelten Fläche Deutschlands, wenigsten ein Artilleriesystem in Reichweite zu haben, da braucht man mehrere Tausend davon samt Personal für 24/7 oder beschränkt sich auf kleine Bereiche. Artilleristen haben fast nie direkte Sicht auf ein mögliches Ziel und damit die Option auch in letzter Sekunde das Feuer zu stoppen, weil sich die Situation kurzfristig verändert hat. Die Splitterwirkung einer 155 mm erfasst etwa die Fläche eines Fußballplatzes ohne Streuung. .
Diese Vorüberlegungen allein reichen aus, dass dies mit der Artillerie unter solchen Bedingungen keine Lösungen sein kann, wenn man sich jederzeit in Afghanistan bewegen will. Absolut notwendig, wenn man auch selbst agieren und nicht nur reagieren will. Zum Schutz der engeren Umgebung eines eigenen Stützpunktes macht Artillerie noch Sinn, doch darüber hinaus schon nicht mehr.
Eine A-10 ist ein mobiles System, das mit mehr als 10 km/min unterwegs ist, unabhängig von der Topographie. Mit einem Entscheider an Bord, wenn es um die Zielerkennung und Identifizierung geht.
 
GorBO

GorBO

Astronaut
Dabei seit
03.09.2012
Beiträge
2.551
Zustimmungen
3.307
Ort
Magdeburg
Worüber diskutieren wir denn nun? Über den Maximaleinsatz auf europäischen Schlachtfeldern gegen sowjetische Panzerspitzen, wie ihn sich die Auftraggeber der A-10 vorgestellt haben und der ja hier so blumig und erfolgversprechend dargestellt wurde oder über CAS in Afghanistan oder dem Irak?
Ersteres hätte einen unglaublichen Blutzoll bei überschaubaren Erfolgen gezeitigt. Dafür wäre Artillerie tatsächlich eine Alternative gewesen. In den Achtzigern war diese samt Personal und Logistik noch ausreichend vorhanden. Verlegung, Vorhalte und Stellungen waren vorbereitet und der fußballplatzgroße Bereich der mit einer Granate bedeckt worden wäre, hätte die richtige Größe gehabt.

Für die asymetrischen Konflikte unserer Zeit ist Artillerie sicherlich nur bedingt einsetzbar, allerdings ist das die A-10 auch. Allein der Bereich der Waffenwirkung ist bei der A-10 mit ihrer Hauptbewaffnung GAU-8 oder CBU mit Sicherheit größer als der einer Artillerie-Granate, von der schlechteren Trefferleistung gegenüber einer modernen Haubitze ganz zu schweigen.
 
nexus

nexus

Space Cadet
Dabei seit
08.07.2012
Beiträge
1.289
Zustimmungen
3.582
Ort
EDDK
Nun, wo sie nun einmal da ist, kann man sie auch für COIN-Einsätze nutzen. Was ja im Sandkasten derzeit ja der übliche Fall ist. Nicht umsonst gibt es ja Bestrebungen, hierfür Turopoprops wie die SuperTucano einzusetzen. Ist preiswerter als eine A-10 Flugstunde, wenn auch etwas langsamer und mit weniger Nutzlast vor Ort. Und wenn es eilt, kann man ja immer noch einen fast-mover herbeiholen.

Kurz noch eine Anmerkung zum vorgesehen Auftrag der A-10 im kalten Krieg. Ich zitiere Lieutenant-Colonel Tom Lyon, er kommandierte 1984 das 509th Tactical Fighter Squadron, damals in RAF Bentwater, ausgestattet mit Hogs:

‘Remembering the defences the A-10 could encounter, if visibility was good enough we would try to engage the targets with Mavericks from long range; if we could climb to about 1,000 feet and are able to lock-on Mavericks at two miles we can fire one or two from there and return to cover, without going within range of the guns defending the target. However, the problem with Maverick over Central Europe is that for much of the time the visibility is not good enough to use it. If the pilot cannot see the target on his TV screen he cannot lock-on a Maverick, and would have to go in closer and use the gun.’

‘For a gun attack we would do a rapid climb to about 700 feet, the whole time in a continually varying turn to make things as difficult as possible for enemy gunners trying to shoot at us. With its large wing the A-10 has excellent manoeuvrability. At the top of the climb we would bank into a five-degree descent, line up on the target, level the wings and fire a one-second burst — thirty or forty rounds. Just one round penetrating the armour of a tank will give a high probability of a kill, so a longer burst would only waste bullets. And the gun’s recoil causes so much vibration that one cannot hold the gun to the target for any longer than that. After firing we would go back into the turn; once we were exposed to enemy fire it would be important not to fly in a straight line for more than five seconds.’

‘Repeat attacks would be part of our day-to-day business, though not repeat attacks in the sense of pulling off after hitting one tank, turning round and going back immediately to hit another. We would leave the area and attack the same group of tanks from a different direction two or three minutes later. In my opinion an A-10 should be able to hit ten tanks during a single mission. It carries enough ammunition and enough Mavericks to do that. Fast jets like Harriers would make one attack on a target, release all their bombs and be away. They would not make multiple passes, and rightly so. So it would take them ten or twelve planes to put in a good attack on a concentration of vehicles, making one pass with each of them. I would take two or four A-10s and make twenty passes, making more firing passes with fewer planes.’

‘Over the battlefield the biggest threat to us is from mobile anti-aircraft gun systems like the Soviet 23 mm ZSU 23-4, which can be deployed close to their forward troops. So we tell our forward air controllers, ‘You locate the enemy air defence systems for us, let us take those out first, then we can go in and hit the tanks.’ If air defence systems like the ZSU 23-4 are tactically deployed to give a good field of fire, they have to be in the open where we can find them. We expect to be able to spot, take on and destroy those systems first. If visibility was good enough we would engage them with Maverick, if not we would stand off at 6,000 feet outside their effective range and hit them with the gun. Compared with tanks they are thin-skinned vehicles; our 30 mm rounds would go through them like a hot knife through butter.’

Alle Zitate aus: Price, Alfred. Air Battle Central Europe. Endeavour Press.1986

Kann ja nicht schaden, mal die Leute zu Wort kommen zu lassen, die die Einsatzdoktrin im Kalten Krieg nicht nur formulieren, sondern auch trainieren mussten.
 

alois

Space Cadet
Dabei seit
15.04.2017
Beiträge
2.190
Zustimmungen
1.594
Ja, das beschreibt es ganz gut, mit den Vorteilen der A-10 gegenüber Fast Movern. Dabei hätten Fast Mover es noch schwerer gehabt, weil sie einmal im Focus der Krug, Osa und Kub Fla-Lenkwaffensysteme gewesen wären und auch im Focus der Jäger. Ein extrem bewegliches Flugzeug knapp über dem Boden war damals für Jäger extrem schwer zu bekämpfen und ist es eigentlich auch heute noch. Somit hatte die A-10 gute Überlebenschancen und einen recht hohen Kampfwert. Die Strela-1 und Strela-10 hätte ähnliche Probleme gehabt wie die MANPAD Strela, abgesehen von der extrem kleinen Reaktionszeit wegen der extrem niedrigen Flughöhe der A-10 und den Sichtbedingungen in Europa.

Für CAS in einem COIN Umfeld, was man heute als asymmetrische Kriegsführung bezeichnet, werden einige leichte Lenkwaffen entwickelt, die von leichten CAS Flugzeugen, wie Tucano & Co in größerer Zahl getragen werden können. Darunter Griffin, G-CLAW, JAGM und auch die SDB gehören dazu und wie sie alle noch heißen. Allerdings müssen die alle noch ihren Gefechtswert nachweisen, ob sie auch halten was sie versprechen. Natürlich wird auch die A-10 diese mitführen können, wenn sie integriert werden. Wenn die A-10 noch bis 2030 verwendet werden soll, dann wird auf alle Fälle die JAGM integriert werden müssen, da diese die Maverick ersetzt.
 

Unwissend

Testpilot
Dabei seit
04.08.2016
Beiträge
878
Zustimmungen
401
Ich glaube, das in Zukunft , wenn die A10 altesbedingt raus müssen, geht in Richtung Drohnen um die A10 ersetzen.
Sind günstiger und bis zu 24 Stunden im Ensatz. Ist nunmal die Zukunft.
Beispiel MQ-9 Reaper, 100 im Einsatz , 309 weitere bestellt...
4 Drohnen gleichzeitig sind etwa genaus so effektiv in Afgan. wie eine A10
Grüße Frank
 
Zuletzt bearbeitet:

Ta152

Testpilot
Dabei seit
06.08.2009
Beiträge
958
Zustimmungen
645
Ort
OWL
Die A-10 ist meines Erachtens dann das mittel der Wahl wenn man die Vorräte an "intelligenter" Munition aufgebraucht hat. vorher ist auf der einen Seite der "Fast Mover" und auf der anderen Seite das Turboprop CAS Flugzeug überlegen.
 
Thema:

A-10 Warzenschwein

A-10 Warzenschwein - Ähnliche Themen

  • Die Warzenschweine sind wieder da

    Die Warzenschweine sind wieder da: Nachdem sie uns ja wohl vor etwa einem Jahr verlassen haben,seh ich sie seit gestern wieder fliegen, bei uns im Raum Hohenfels:)
  • Sonderlackiertes Warzenschwein

    Sonderlackiertes Warzenschwein: Hallo Leute, hat jemand von euch Fotos von einer A-10A mit Sonderlackierung? Gibt oder gab es überhaupt sonderlackierte Maschinen von diesem...
  • Ähnliche Themen

    • Die Warzenschweine sind wieder da

      Die Warzenschweine sind wieder da: Nachdem sie uns ja wohl vor etwa einem Jahr verlassen haben,seh ich sie seit gestern wieder fliegen, bei uns im Raum Hohenfels:)
    • Sonderlackiertes Warzenschwein

      Sonderlackiertes Warzenschwein: Hallo Leute, hat jemand von euch Fotos von einer A-10A mit Sonderlackierung? Gibt oder gab es überhaupt sonderlackierte Maschinen von diesem...

    Sucheingaben

    warzenschwein flugzeug

    ,

    a10 flugzeug

    ,

    A10 feuerrate

    ,
    A 10 warzenschweine
    , a10 rückstoss, warzenschweine Flugzeug, wie schnell feuert der warthog, flugzeug warzenschweine, https://www.flugzeugforum.de/threads/a-10-warzenschwein.48128/, a10 rückstoß, warzenschwein, flugzeug ac 10 warzenschwein, warzenschwein a10 feuerkraft, a 10 bordkanone, gatling urangeschoss , panzerabwehr hubschrauber warzenschwein, a10 bewaffnung, a 10 feuerrate, A-10 thunderbolt ausmusterung, https://www.flugzeugforum.de/threads/a-10-warzenschwein.48128/page-3, warzenschein panzer Abwehr hubschrauber, a-10 thunderbolt nachfolger, API (Honeywell) 717 g, TP , a-10 thunderbold rückstoss, A 10 Warthog Abbremsung durch Kanone
    Oben