Schlussendlich sind Pilot und Computer das gleiche: ein Regler.
Man hat einen Sollwert, "sieht" eine Abweichung, steuert dagegen.
Bei der Rollbewegung ist die Schwierigkeit: Abweichung ist der Winkel, meine Steuerbewegung erzeugt eine Kraft bzw. ein Moment, diese (direkt) eine Rollbeschleunigung, diese verzögert eine Rollrate, diese verzögert einen Rollwinkel. Ich habe also zwei Integratoren zwischen Sollwert und Steuergröße.
Gehe ich hier mit einer großen Rückführverstätkung rein, also lange ich bei kleinen Abweichungen kräftig ins Ruder, kann das auf Kosten der Stabilität gehen. Dieses Problem haben Menschen wie Computer. Letztere haben in der Regel den Vorteil, dass sie andere Messgrößen zur Verfügung haben. Einen Rollregler würde ich ja direkt auf die Rollbeschleunigung aufschalten, welche über das IRS gemessen wird. Selbst der Mensch bildet indirekt die erste Ableitung des Rollwinkels. Der Mensch "trainiert" und weiß irgendwann, wie stark er auf welche Situation reagieren muss.
Sollte dies das Ergebnis eines automatischen Reglers sein, so wundere ich mich ein wenig, da man ein prinzipiell relativ stabiles System hat und weiterhin Abweichungen gut messen kann. Die "Regelstrecke" ist also nicht unbedingt schlimmstmöglich. Schwierigkeit ist bei den niedrigen Geschwindigkeiten, dass ich aufgrund nachlassender Steuerwirkung ordentlich in die Steuerflächen langen muss.