wieso wehren sich die Piloten von manntragenden Luftfahrzeuge so gegen die 150m (bzw. 300m mit Ausnahmegenehmigung) ? manntragende Flugzeuge dürfen eh nicht unter 300m fliegen und Modellflugplätze sind bei der Luftfahrtbehörde gemeldet und sollten doch in VFR-Karten eingetragen sein? ist der Luftraum zu klein?
Auf welche manntragenden Luftfahrzeuge beziehst Du Dich?
Schon mal an Hubschrauber gedacht?
So ein Teil fliege ich nämlich, und ich weiß, dass ich im Rahmen meiner Ausbildung mit meinem Fluglehrer sehr häufig sehr viel tiefer untwegs war. Und zwar auch deutlich abseits von irgendwelchen Flugplätzen. Das ging bis runter zu 0.
Und das ist erlaubt (mein Instructor hat die entpsrechende Erlaubnis).
Weiterhin fliegen vor allem Rettungshubschrauber (und auch die Polizei) in Höhen und an Orten, die je nach Bedarf sehr niedrig sind.
Das ist alles Luftraum G, in dem grundsätzlich jeder fliegen darf (also auch Multicopter), aber in dem auch REGELN gelten.
Und ein Grundregel heißt: Sehen und gesehen werden
Und dann gibt's noch Ausweich- und Überholregeln.
Für mich als Piloten ist es ggf. schwer bis unmöglich, einen unbeleuchteten Multicopter überhaupt wahrzunehmen geschweige denn, mir eine Ausweichroute zurecht zu legen.
Umgekehrt, wenn ein Multicopterpilot seine Kiste in Sichtweite steuert, kann er mich wahrnehmen und sich was überlegen, aber vom Boden aus ist das Einschätzen von Höhen und insbesondere von Höhenunterschieden extrem schwer bis unmöglich. Wie also mit dem Ausweichen verfahren?
Das mit den Modellflugplätzen ist in Ordnung, die sind in meinen VFR-Karten eingetragen. Viele Multicopter sind aber gar nicht im Verein organisiert, sondern fliegen "wild".
Übrigens sind die Luftfahrkarten für Deutschland nicht kostenlos verfügbar. Auch nicht für mich als Piloten. Dennoch bin ich verpflichtet, jedes Jahr die neuen Ausgaben zu kaufen.
Multicopterpiloten wissen das im Allgemeinen auch nicht.
Das Problem ist, dass die meisten Multicopterpiloten diese Regeln (a) nicht kennen und (b) noch nicht mal wissen, dass es sie gibt.
Normalerweise lernt man die in der Pilotenausbildung (und auch in Modellflugvereinen), die aber eben nicht von Multicopterpiloten durchlaufen wird.
Da sehe ich auch Hersteller und Händler in der Pflicht, aber auch den Bund bzw. die Lander, die nur an wenigen versteckten Stellen auf die Existenz solcher Regeln hinweisen.
Ja, die Geschwindigkeiten von Hubschraubern sind deutlich geringer, als die von Verkehrsmaschinen, aber ich möchte mit dem kleinen Hubschrauber, den ich fliege, nicht der erste sein, der eine Phantom II in den Haupt/Heckrotor bekommt. Eine Delle in einem Rotorblatt kann das gesamte System in Unwucht bringen und zerlegen. Von den dort herrschenden Kräften machen sich die wenigsten eine Vorstellung.
Der Multicopterpilot verliert im schlimmsten Falle nur sein Spielzeug. Ich mein Leben. Und hinterher liegt da ein Wrack zusammen mit den Resten einer Phantom II, die man noch nicht mal auf einen Eigentümer zurückverfolgen kann, der meiner Familie dann Witwen- und Waisenrente zahlen darf.
Da hab' ich einfach keine Lust drauf.
1. Ein Register für die Besitzer/Käufer von "Drohnen" incl. Markierung des Geräts mit der Registriernummer des Käufers
2. Eine (kostenlose!) Infobroschüre mit den wichtigsten Verhaltensregeln bei jedem Kauf
3. Zentrale Online-Information über weitere Details und ggf. detailliertere kostenlose Karten
Das wäre mal ein Anfang.
Nix gegen "Drohnen", so lange die sich auch an die Regeln halten. Denn nur, weil da oven keine Schilder stehen, und weil man mal gehört hat, dass Luftraum G "für alle" ist, ist das noch lange kein rechtsfreier Raum.
Schönen Gruß
Spartacus