AAC.1 Werksnummer im Deutschen Museum

Diskutiere AAC.1 Werksnummer im Deutschen Museum im Luftfahrt im Museum Forum im Bereich Geschichte der Fliegerei; Gerhard, Colombes war 1944 vollgestopft mit Original Ju52 Baugruppen für den Ju52-Serienbau. Die wurden für den Serienbau der AAC.1 dann...

hzoe

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Das untere Schild in Bild2 bezieht sich wohl auf die darunter liegende Spornrad-Installation.
Das rätselhafte Schild ist das obere: es ist total blankpoliert, nur eine eingehämmerte Nummer (A60169) und ein Datum (22.5.41) sind erkennbar. Das Flugzeug wurde aber erst nach Kriegsende ca. 1947 gebaut.

Kann bitte jemand die Bedeutung dieses Schildes erklären? Wurde hier ein altes deutsches Teil eingebaut, wenn ja, welches?
Gerhard,

Colombes war 1944 vollgestopft mit Original Ju52 Baugruppen für den Ju52-Serienbau.
Die wurden für den Serienbau der AAC.1 dann erstmal genutzt.
Deshalb sind Junkers Baugruppen-Schilder auf AAC.1 nicht ungewöhnlich.
Gleiches gilt übrigens auch für CASAs.

Ich hab mal irgendwo gelesen, daß AAC die Junkers-Baugruppen sogar liegen ließ, nachdem man eine Eigenfertigung laufen hatte,
um die Teileproduktion auszulasten. Erst gegen Ende wurden dann die restlichen Junkers-Baugruppen verbaut. Das würde
erklären, warum die recht späte WNr. 363 noch alte Baugruppen bekommen hat. Kann aber auch sein, daß ein solch
altes Teil bei der Instandsetzung erst verbaut wurde.

Das Herstellungsdatum 1941 ist auch ok.
Amiot nahm 1941 die AAC.1 Produktion in Colombes auf und bekam seit da Teile aus Dessau und anderen Zulieferwerken.

Andererseits, ein Original Junkers oder Zulieferwerk Typenschild ist das nicht.
Vielleicht irgendwas, was Amiot im Rahmen der Serienfertigung seit 1941 selbst gefertigt hat.

Viele Grüsse,
Horst
 

L1049G

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Hallo Horst,

danke, das kann eine plausible Erklärung sein. Dann müßte das Teil (ich hatte gehofft, daß jemand für die Teile-Nummer A60169 eine Erklärung hat) seit 1941 bis 1947 irgendwo rumgelegen sein; naja, nicht auszuschließen.

Dann vermute ich auch, daß dieses Schild doch im Zusammenhang steht mit dem unmittelbar darunter angebrachten Schild, das sich wohl auf die Spornrad-Installation bezieht - also ein Spornrad, das 1941 produziert wurde?.

Viele Grüße
Gerhard
 

Christian Emrich

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Hallo,
ich meine, dass die Stelle, an der die beiden Schilder angebracht sind, durchaus die übliche Stelle für das Typenschild des Flugzeugs sein könnte.
Auf der Internetseite http://www.ju52archiv.de/heute.htm sind Links zu mehreren Fotos von Ju 52/CASA 352-Typenschildern. Leider ist keines von einer AAC.1 dabei.

Das untere Schild an der 363 im Deutschen Museum ist eindeutig ein Wartungshinweis. Es gibt an, womit eine bestimmte Kolbenstange (tige de piston) zu schmieren ist. Welche Kolbenstange könnte gemeint sein?

Das obere Schild ist wirklich sonderbar, so ganz unüblich für ein von der Herstellerfirma angebrachtes Schild. Könnte es vielleicht sein, dass das Original-Schild einmal verloren gegangen ist und dann durch ein Behelfschild ersetzt wurde?
 

L1049G

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Hallo,
ich meine, dass die Stelle, an der die beiden Schilder angebracht sind, durchaus die übliche Stelle für das Typenschild des Flugzeugs sein könnte.
Da muß ich widersprechen; die "übliche Stelle für das Typenschild" ist bei allen Ju 52, allen CASA 352 und den leider sehr wenigen AAC 1, die ich selbst gesehen habe (dazu einige Fotos) IMMER am Vorderrumpf auf der linken Seite, nie am rechten Hinterrumpf.

Somit haben wir es mit den von mir gezeigten Schildern (am rechten Hinterrumpf) definitiv mit Teileschildern zu tun.

Hallo,
Das untere Schild an der 363 im Deutschen Museum ist eindeutig ein Wartungshinweis. Es gibt an, womit eine bestimmte Kolbenstange (tige de piston) zu schmieren ist. Welche Kolbenstange könnte gemeint sein?

Das obere Schild ist wirklich sonderbar, ...
Da habe ich mich zu wenig mit den konstruktiven Details beschäftigt. Rein von der Position der beiden Schilder (wenn sie denn überhaupt das gleiche Bauteil betreffen) vermute ich, daß sie entweder zur darunterliegenden Spornrad-Installation oder zur nachfolgenden Seitenruder-Steuerung geören. Bei der Spornrad-Installation kann ich mir eine hydraulische Dämpfung vorstellen, bei der Seitenruder-Steuerung eine Art von Schub-/Zugstange. Aber das müßte man anhand technischer Dokumentationen klären können.

Gerhard
 

hzoe

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Aber das müßte man anhand technischer Dokumentationen klären können.

Gerhard
Könnte zum Kronprinzen-Federbein gehören.
Aber in Teil 2 (Fahrwerk) der Teilliste für die Ju52 (Ausgabe 1939) habe ich die Nummer nicht gesehen.
Könnte aber auch zum Höhenruder gehören.
Auf jeden Fall (auch für die Ju-Produktion bei Amiot) ein nicht typisches Ju-Schildchen.

Gruß, Horst
 

Christian Emrich

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Da muß ich widersprechen; die "übliche Stelle für das Typenschild" ist bei allen Ju 52, allen CASA 352 und den leider sehr wenigen AAC 1, die ich selbst gesehen habe (dazu einige Fotos) IMMER am Vorderrumpf auf der linken Seite, nie am rechten Hinterrumpf.

Gerhard
Hallo Gerhard,
danke für den Hinweis. Jetzt weiß ich endlich, wo bei Ju 52/CASA 352/AAC.1 das Typenschild zu finden ist. In einer Zusammenstellung aus den 1970er Jahren, wo bei verschiedenen Lfz-Mustern das Typenschild angebracht ist, fehlen Ju 52/CASA 352/AAC.1.

Ich frage mich, ob das Auffinden der Typenschilder wirklich so einfach ist, wie es bei Dir klingt, und zwar frage ich mich deshalb, weil bei manchen preserved Ju 52/CASA 352/AAC.1 heute immer noch widersprüchliche Werknummern kursieren. Da ist z.B. die als D-AZAW gekennzeichnete Ju 52 im Deutschen Technikmuseum, für die über die Jahre mehrere WNrn. genannt wurden.

Gruß
Christian
 

L1049G

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Hallo Christian,

das Auffinden des Typenschildes bei Ju 52/CASA 352/AAC 1 ist tatsächlich einfach:
- wenn's noch dran ist
- wenn's nicht übermalt ist (das passiert gerne in Museen etc., da wird einfach mit irgendeiner Farbe über alles drübergepinselt)
- wenn's nicht bei einer Renigungsaktion blankpoliert wurde.

So fehlt das Typenschild z.B. bei der HB-HOY (die ja eine CASA 352 ist) - und schon hat das BAZL der Schweiz diesem Flieger eine falsche Werknummer verpaßt.

Auch bei der Ju 52 in Dessau ist das Typenschild nicht mehr dran, sondern nur eine Art von Fotokopie. Ob die Leute in Dessau das Original-Schild vielleicht im Schrank haben, konnte ich nicht herausbekommen.

Es fehlt auch bei der F-AZJU, die ja sowieso eine spezielle Geschichte hat.

Leider fehlt das Typenschild auch bei der Ju 52 "D-AZAW" im DTMB. Trotzdem steht die Historie der Maschine insofern fest, daß es sich ursprünglich um eine echte Ju 52 handelte, die nach Spanien ging.

Allerdings wurde sie (wahrscheinlich in der ersten Hälfte der 50-er Jahre) sehr stark "verspanisiert", so daß nur noch der Rumpf (sicher!) und vielleicht(!) die Tragflächen echt Junkers sind. 'Fachleute' nennen zwei verschiedene Werk-Nummern und damit zwei verschiedene Lebensläufe. Das DTMB (und auch manche Fachleute) nennt die WNr 7220 und das sollte man wohl auch glauben - zumindest solange niemand das Gegenteil beweist. Vielleicht hat jemand einen so guten Kontakt zum DTMB, daß er Einblick in evtl. noch vorhandene Dokumente aus Spanien bekommen kann, um das zu verifizieren.

Ansonsten kursieren unterschiedliche Werknummern vor allem für die noch existierenden CASA 352s; da wurde in den vergangenen Jahrzehnten einiger Unfug geschrieben (sogar von üblicherweise gründlichen Autoren) und dann immer wieder zitiert.

Gruß
Gerhard
 
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