Ab nächstes Jahr Frachtdrohnen von Laage, Niederrhein und Paderborn

[Intrepid]

Langfristig erwarten wir, dass der Automatisierungsgrad von Drohnen schrittweise auf vollständig autonome Drohnen ansteigt, ohne dass ein entfernter Pilot eingreifen muss.

Das ist ein iterativer Prozess. In der ersten Stufe reicht es, die Drohne außerhalb der Sichtweite des Steuerers durch den Luftraum zu bewegen. Denn der Luftraum mit seinen Altnutzern muss sich ja auch anpassen - Stichwort elektronische Sichtbarkeit etc.

 

[koehlerbv]

Natürlich ist das ein interativer Prozess, und laufende Entwicklungen müssen das technisch machbare und technische Probleme / Herausforderungen zeigen, die auf erarbeiteten Regeln / Vorschriften basieren und wiederum die Evolution des Regelwerks vorantreiben. Dies betrifft zudem weitaus mehr Bereiche als den rein wissenschaftlich-technischen.

Dieser Prozess ist am Laufen, er kann nicht zwingend durch mehr legislatives Personal beschleunigt werden. Umso absurder erscheint die Ankündigung dieser kurz bevorstehenden Frachtflüge.

 

[Intrepid]

Umso absurder erscheint die Ankündigung dieser kurz bevorstehenden Frachtflüge.

In den Lufträumen A bis D hätte ich mich nicht gewundert. Wie das im nicht vollständig gemanagten Luftraum E funktionieren soll, muss mir noch jemand erklären.

 

[Doppelnik]

warum sollte es keinen Markt dafür geben? Für eine ähnliche Zuladung flitzen millionen kleiner Lieferwagen über die Autobahnen, davon könnte man vieles was besonders eilig ist, mittels Frachtdrohnen transportieren. Man spart auf längeren Strecken eine Menge Zeit, die Kraftstoffkosten sind wahrscheinlich sehr ähnlich, der Verschleiß am Fortbewegungsmittel ist bei der Drohne ziemlich sicher geringer, man braucht keine Personalkosten usw.. Den größten Nachteil sehe ich in dem notwendigen Umladen, wobei an einem Ende der Kette sicherlich oft ein Flughafen stehen wird, dann wäre es nur halb so schlimm.

Natürlich ist gegenwärtig alles was mit Luftfahrt zu tun hat rund 10x so teuer wie ein vergleichbares Teil von Großserienfahrzeugen, aber das kann sich auch mal ändern. Eine Ladung fangfrischen Fisch zu einem Großmarkt zu transportieren könnte beispielsweise eine Anwendung sein, aber da gibt es sicherlich noch viel mehr.

 

[koehlerbv]

Für eine ähnliche Zuladung flitzen millionen kleiner Lieferwagen über die Autobahnen ...

Nein. Das ist falsch.

... man braucht keine Personalkosten ...

Auch das ist falsch - es geht nicht nur um den Piloteur, denn auch die Drohne will (anderweitig) gepampert werden.

warum sollte es keinen Markt dafür geben?

Den Markt gibt es schon, natürlich. Kennst Du die Express-Fähigkeiten von DHL, FedEx, UPS und anderen? Du weisst, dass Du Dir für derartige Zwecke auch Helis und Flächenflugzeuge mieten kannst?

Zukünftig wird und muss Energieeffizienz ein wesentlicher Maßstab des Machbaren sein. Es wird einige Bereiche geben, in dem das eben gerade durch autonom arbeitende Fahrzeuge - auch Drohnen - am sinnvollsten erfüllt wird. Der eilige Fisch, den Du anführst, wird aber mit hoher Wahrscheinlichkeit keinerlei Priorität und Berechtigung erfahren. Und ich weiss: Das war nur ein Beispiel. Aber ein schlechtes halt.

 

[Doppelnik]

zum Gewicht und den Lieferwagen: Was ist daran falsch? Gehst Du davon aus, dass die alle mit dem Maximalgewicht unterwegs sind? Letzteres trifft definitiv nicht zu, kleine Nutzfahrzeuge erreichen nur selten die volle Zuladung (bei 2.8 t sind heutzutage nur noch ca. 700 kg möglich).

Zu den Personalkosten: Hier sprechen wir doch die ganze Zeit von echter vollkomener idealer Autonomie??? Die ganze Zeit versucht ihr mir zu erklären, dass Autonomie völlige Selbstständigkeit des Fluggerätes bedeutet und nun das???

Zu dem Markt: Was glaubt Du wieviel es kosten würde frische Fische mit einem Hubschrauber über 2500 km zu transportieren??? Wir reden hier von einem Flugkörper mit vielleicht 80 kW Dauerleistung bei 250 km/h, das tendentiell eher weniger als ein Transporter bei zügiger Fahrt mit 300 kg Nutzlast benötigt.

 

[jackrabbit]

Hallo,

zum Gewicht und den Lieferwagen: Was ist daran falsch?

so wird halt nicht transportiert.
Die Transporteure/ Speditionen arbeiten jetzt schon im Verbund und mit gemeinsamen Logistikzentren.
D.h. die Ware wird bis nachmittags/ abends geliefert, dann passend verladen und im Nachtsprung auf LKW mit möglichst voller Auslastung transportiert, früh morgens sind die Güter dann in den Verteilzentren und werden am Vormittag ausgeliefert. Die Nahverkehrs-Fz, die vormittags ausliefern, holen ab Mittag dann die Waren beim Kunden für die Nachtversendung ab.
Das ist effizient und nur so konnte Personal eingespart werden.
Vor der Fahrer-Knappheit konnte man damit >95% der Waren in ganz Deutschland innerhalb von 24 Stunden zustellen, jetzt geht es eher in Richtung 90%.

Grüsse

 

[koehlerbv]

zum Gewicht und den Lieferwagen: Was ist daran falsch?

Die Millionen. Und das Verständnis geht leider so weiter. Was die Fische angeht: Beschäftige Dich bitte mit Preisbildung und -druck im Einzelhandel. Wo wolltest Du Fisch als teuer, weil superfrisch verkaufen, der irgendwo im x-Kilometer-Umkreis angelandet wurde, aber bis dahin nicht schon Tage im Schiff auf Eis lag?
Die Logistik entwickelt sich doch - auch und gerade unter Umweltaspekten - in eine ganz andere Richtung.

 

[jackrabbit]

Hallo,

Die Logistik entwickelt sich doch - auch und gerade unter Umweltaspekten - in eine ganz andere Richtung.

yep, die Automobilindustrie macht schon länger den Nachtsprung mit täglichen Güterzugfahrten von Osnabrück/ Hannover nach Ingolstadt/ Bayern und speziell Volkswagen macht Dresden - Emden, ich glaube seit 2018.

Grüsse

 

[Doppelnik]

Die Millionen. Und das Verständnis geht leider so weiter. Was die Fische angeht: Beschäftige Dich bitte mit Preisbildung und -druck im Einzelhandel. Wo wolltest Du Fisch als teuer, weil superfrisch verkaufen, der irgendwo im x-Kilometer-Umkreis angelandet wurde, aber bis dahin nicht schon Tage im Schiff auf Eis lag?
Die Logistik entwickelt sich doch - auch und gerade unter Umweltaspekten - in eine ganz andere Richtung.

Obwohl ich im äußersten Westen von Deutschland wohne, fahre ich jeden Tag auf der Autobahn an jede Menge polnischen/rumänischen Lieferwagen vorbei. Die Logistik setzt immer mehr auf Kleintransporter mit osteuropäischen Fahren mit niedrigen Löhnen die mit Tempo 135 durch die Gegend flitzen. Frischer Fisch liegt nicht Tagelang auf Eis, der wird heute schon sehr oft als Luftfracht transportiert (nicht der der in der Kantine landet...).

 

[jackrabbit]

Hallo,

Obwohl ich im äußersten Westen von Deutschland wohne, fahre ich jeden Tag auf der Autobahn an jede Menge polnischen/rumänischen Lieferwagen vorbei. Die Logistik setzt immer mehr auf Kleintransporter mit osteuropäischen Fahren mit niedrigen Löhnen die mit Tempo 135 durch die Gegend flitzen.

tja, das ist dann einfach der Unterschied zwischen Ahnung von der Materie und eigener Wahrnehmung gepaart mit etwas Fantasie.

Grüsse

 

[Doppelnik]

grade auf 15 km Autobahn hab ich sieben 3,5 t Pritschenwagen/Transporter mit Schlafkabine in der Gegenrichtung gezählt und in meiner Richtung einen überholt, ein bisschen mehr "situational awareness" stünde Dir gut. Die Kombinantion von 3,5 t Gewicht (oder weniger) mit Schlafkabine kenn ich nur mit osteuropäischen Kennzeichen und mit Aufschriften von Logistikunternehmen. Seit die Mautpflicht von 13 auf bis zu 3,5 t abgesenkt wurde, werden es immer mehr.

 

[jackrabbit]

Hallo,

die Kleintransporter erbringen aber nicht die Transportleistung und sind auch nicht entsprechend koordiniert unterwegs.
Ein ausländischer Transporter darf eigentlich nur die direkte Route bedienen und dann auf der Rückfahrt ggf. etwas mitnehmen. Aus wirtschaftlicher Not halten sich aber viele Fahrer nicht daran und bleiben länger im Land - in der Hoffnung, dass ihnen ihre heimische Spedition/ Logistik doch noch einen Auftrag vermitteln kann. (Und fahren dann auch quer durch´s Land.)
Sie erbringen aber vom Umfang und der Anzahl der Transportleistungen keinen hohen Anteil, weil sie nicht in die koordinierte Logistik der verschiedenen, in Deutschland vorhandenen Netzwerke eingebunden sind. Es sind halt mehr „Gelegenheitstransporte“.

Z.B.: Wenn man sich einen typischen LKW-Stau auf der rechten Spur ansieht, erkennt man, dass der Anteil der Kleintransporte doch gering ist, insbesondere in Hinblick auf die transportierte Menge.

Und da die Kleintransporter zusätzlich im Dumpingpreisbereich unterwegs sind, besteht auch keine Schnittmenge zur (teuren und vom Betreiber her zuverlässigen) Drohne.

Grüsse

 

[Doppelnik]

die Kabotageregeln sind längst aufgehoben, jeder Spediteur darf in jedem EU Land beliebig Transporte anbieten. Davon abgesehen, gibt es natürlich eine Schnittmenge, nämlich da, wo es auf eine schnelle Zustellung ankommt. Die 3,5 t fahren erheblich schneller als LKW und die Lenkzeiten werden nicht überwacht.

Man kann sich immer alles drehen wie man es haben will, mal leugnet man, dass es diesen Boom an 3,5 t bei osteuropäischen Speditionen gibt, dann gibt es sie doch, aber sie dürfen (angeblich) nur Transitleistungen bringen und nun dürfen sie doch in der ganzen EU frei Transporte anbieten.

Genauso wie bei Autonom, mal bedeutet es völlige Selbstständigkeit ohne dass irgendjemand eingreifen muss, sonst zählt es nicht und mal benötigt eine autonom fliegende Frachtdrohne ne Menge Personal am Boden für den Flug.

Grüße
Dominik

 

[jackrabbit]

Hallo,

die Kabotageregeln sind längst aufgehoben, jeder Spediteur darf in jedem EU Land beliebig Transporte anbieten.
.....
Man kann sich immer alles drehen wie man es haben will, mal leugnet man, ...

bei der Kabotageregel gibt es eindeutige zeitliche Vorgaben für Aufenthalt im Land und Frachtübernahme.

okay, bei „Leugnen“ bin ich jetzt raus.


Grüsse

 

[Alpha]

Na, das war ja nicht so überraschend... ;-)

Genauso wie bei Autonom, mal bedeutet es völlige Selbstständigkeit ohne dass irgendjemand eingreifen muss, sonst zählt es nicht und mal benötigt eine autonom fliegende Frachtdrohne ne Menge Personal am Boden für den Flug.

Potzblitz - bedeutet das etwa, dass ein autonomer Flug etwas völlig anderes ist als ein autonomer Betrieb? Autonom fliegen schließt also den Bedarf an Wartungstechnik, Planung, Überwachung usw nicht aus??? Die Welt ist aber auch kompliziert...

 

[Doppelnik]

ich schrieb, dass der Verschleiß bei der Drohne eher geringer ist, als bei einem Transporter, letzterer hat viel mehr bewegte Teile. Natürlich sind die Luftfahrtteile, wie ich schon schrieb, noch viel teuerer als die Großserienteile von Fahrzeugen, aber das kann sich mal ändern.

Und zur Kabotage: ließ bei Wikipedia oder anderswo, innerhalb der EU gilt das nicht, es herscht völlige Freiheit beim gemeinsamen Binnenmarkt. Bis 2012 gab es eine vorrübergehende Regelung zum Schutz gegen Billiganbieter, das ist aber längst passee.

 

[Alpha]

Kurzer Faktencheck zeigt etwas ganz anderes:
Können deutsche Transportunternehmen aufatmen? Arbeiten am Mobilitätspaket wurden letztendlich abgeschlossen.

Da stehen so einige Begrenzungen, auch innerhalb der EU.

Gilt explizit auch für Kleintransporter.

 

[Doppelnik]

OK, bei der Kabotage hatte ich eine varaltete Quelle. Ändert nichts daran, dass die Dinger hier überall herumflitzen...

 

[jackrabbit]

Hallo,

wenn man (hochwertige) Güter schnell und sicher (z.B. per Drohne ) und daher auch teuer transportieren will,
wendet man sich an eine Fachspedition oder einen Logistiker.

Man versucht nicht über Ost-Europa und eine Abwicklung über drei Ecken eine Transportmöglichkeit in D zu generieren ...

Grüsse