Cougar
Flieger-Ass
Hier noch die Zukunftsplanung der Luftwaffe:
Der Kommandant der Luftwaffe, Korpskommandant Hansruedi Fehrlin, zur Abbauplanung in seinem Bereich:
Gesamtübersicht „Abbauplanung Luftwaffe“
Folgende Systeme sollen reduziert oder vollständig ausser Betrieb genommen werden:
Reduktion der mittleren Flab Feuereinheiten von 90 auf 45 per 31.12.03
Reduktion der F-5 E/F Kampfflugzeuge TIGER von 5 auf 3 Staffeln per 31.12.03
Reduktion der Alouette 3 von 63 auf 35 per 31.12.03
Ausserbetriebnahme der MIRAGE-Aufklärer Flotte per 31.12.03
Ausserbetriebnahme der Jet-Trainer HAWK Flotte per 31.12.03
Erläuterungen zu den einzelnen Projekten
1. Reduktion der mittleren Fliegerabwehr-Feuereinheiten von 90 auf 45
Durch die Reduktion der Armeebestände im Rahmen der Reform XXI musste auch ein Abbau der Fliegerabwehrverbände, die aktuell mit den Systemen RAPIER (radargesteuerte Flab-Lenkwaffe), 35 mm Kanonenfliegerabwehr und STINGER (Einmann-Lenkwaffe) ausgerüstet sind, überprüft werden.
Da alle drei Systeme ungefähr denselben Wirkungsradius ausweisen – bis ca. 3'000 m / Grund – und die zu schützende Infrastruktur der Armee XXI ebenfalls kleiner wird, ist ein Abbau von 50 % der mittleren Kanonenflab 35 mm vertretbar. Dies bedeutet für die Truppenformationen eine Reduktion von 10 mittleren Flab-Abteilungen auf zukünftig 5 mittlere Flab-Abteilungen mit je 9 Feuereinheiten.
Bei den RAPIER-Formationen findet keine Reduktion statt; die STINGER-Formationen werden zusammengefasst, jedoch ohne eigentlichen Kampfkraftverlust.
2. Reduktion der F-5 E/F Kampfflugzeuge TIGER von 5 auf 3 Staffeln
In einem modernen Luftkriegsszenario mag der – bereits seit mehr als 30 Jahre im Dienst stehende – TIGER nicht mehr zu überzeugen. Hingegen kann auf den TIGER im täglich stattfindenden Luftpolizeidienst (Wahrung der Lufthoheit) und insbesondere bei Einsätzen „rund um die Uhr“ während längerer Zeit, nicht verzichtet werden, da er diese Aufgaben tagsüber vollumfänglich wahrnehmen kann. Dies gilt insbesondere für die Zeitspanne bis 2008, da in dieser Phase die F/A-18 Flotte einem Kampfwerterhaltungs- bzw. einem Kampfwertsteigerungsprogramm unterzogen wird. (Darüber wurde eingehend an der Medienkonferenz vom 17. April 2002 in Dübendorf im Rahmen des Besuchs der deutschen Mig-29 informiert).
Gleichzeitig sind wir nach wie vor auf die 12 Doppelsitzer TIGER für die Ausbildung und Training bzw. Umschulung unserer Jet-Piloten angewiesen.
Durch die Reduktion von 5 auf 3 TIGER Staffeln kann auf den Kriegsflugplatz Turtmann ab 1.1.04 verzichtet werden. Das Einsparpotential beträgt hier jährlich
1,2 Mio SFr im Unterhalt und Betriebsaufwand und 9 Mio SFr durch den Verzicht auf anstehende Investitionen. Die in Turtmann stationierte Flugplatzabteilung 3
(= Flugplatz Bodenpersonal) sowie das Fliegergeschwader 3 werden per 31.12.03 im Rahmen der Armee XXI aufgelöst.
3. Reduktion der Alouette 3 von 63 auf 35 Helikopter
Diese Reduktion hat zur Folge, dass jährlich ca. 4'500 Flugstunden (= Abbau von 28 A 3 mit je 160 Flugstunden/Jahr) weniger produziert werden können. Für die Ausbildung der Helikopter-Piloten bleiben die notwendigen Flugstunden konstant. Dies allerdings bedeutet eine Kürzung der Einsätze und Leistungen zugunsten Dritter: Beispielsweise Einsätze für das Grenzwachtkorps im Rahmen der Grenzüberwachung oder für subsidiäre Einsätze bei den Polizeikorps.
Um eine solch drastische Reduktion von 4’500 Flugstunden verhindern zu können, wird das jährliche Flugstundenpotential einer A-3 von 160 auf 200 Flugstunden erhöht. Zusätzlich werden die Flugstunden bei Milizpiloten gekürzt; das heisst, dass deren Leistungsprofil angepasst werden muss. Dadurch kann die „Leistungseinbusse“ von 4'500 auf 2'000 Flugstunden minimiert werden. Im Rahmen der Sparmassnahmen des VBS ist dieser Leistungsabbau jedoch zwingend.
Dieser Abbau hat zur Folge, dass die Leichtfliegergeschwader 1 und 4 per 31.12.03 aufgelöst und die noch verbleibenden Helikopter Alouette 3, Super Puma und Cougar in drei neuorganisierte Lufttransportgeschwader zusammengefasst werden.
4. Ausserbetriebnahme der MIRAGE-Aufklärer Flotte
Die Ausserbetriebnahme der MIRAGE-Aufklärerflotte hat zur Konsequenz, dass auf die Fähigkeit der operativen Aufklärung bis ca. 300 km ausserhalb der Landesgrenze verzichtet wird. Dies bedeutet weiter, dass unsere Luftwaffe – nach dem Verzicht auf die Erdkampffähigkeit mit der 1994 durchgeführten Liquidation des HUNTERS – zwei Kernkompetenzen nicht mehr wahrnehmen kann.
Allerdings muss hier auch festgehalten werden, dass die Überlebenschance unserer seit 35 Jahren im Dienst stehenden MIRAGE in einem modernen Luftkriegsszenario als „klein“ zu bewerten ist. Auch mag die MIRAGE der heute notwendigen, raschen Luftbildübermittlung nicht mehr zu genügen.
Um die Glaubwürdigkeit unserer Luftwaffe und damit auch unserer Landesverteidigung zu erhalten, ist es deshalb zwingend, dass die Beschaffung eines neuen Kampfflugzeuges bis Ende dieses Jahrzehnts realisiert wird. Dieses neue Kampfflugzeug soll über eine Mehrrollenfähigkeit verfügen, die uns erlaubt, die offensive Luftraumverteidigung zu verstärken und die Kernkompetenzen für Aufklärung und Erdkampf wieder zu erreichen.
Um den Know how „Aufklärung“ bis zur Einführung eines neuen Kampfflugzeuges nicht vollständig zu verlieren, soll:
a) eine Studie Auskunft geben über die Möglichkeit, inwieweit beim F/A-18 „Aufklärungssysteme“ als Übergangslösung integriert werden könnte
b) Abklärungen vorgenommen werden, inwiefern einzelne Piloten bei befreundeten Luftwaffen im Rahmen temporärer Abkommandierungen ihre Aufklärerkompetenz erhalten bzw. weiter vertiefen könnten.
Die Ausserbetriebnahme der MR-Flotte hat zur Konsequenz, dass die Flugplatzabteilung 10 sowie die Aufklärerstaffel 10 per 31.12.03 im Rahmen der Luftwaffe XXI aufgelöst werden.
5. Ausserbetriebnahme der Jet-Trainer HAWK Flotte
Wegen des geringeren Nachwuchsbedarfs an Jet-Piloten wurde bereits 2001 entschieden, die HAWK Flotte von 19 Flugzeugen auf 12 zu reduzieren. Heute geht es um die Liquidation der verbleibenden 12 HAWK.
Gemäss den heute gültigen JAR-Vorschriften, den Joint Aviation Requirements also, wären wir bei weiterer Verwendung der HAWK gezwungen, diese Flugzeuge inkl Simulator entsprechend anzupassen. Dies hätte eine Kostenfolge von ca. 40 Mio. SFr. zur Folge.
Zudem haben heute alle europäischen Luftwaffen einen kleineren Nachwuchsbedarf an Kampfpiloten und sind damit auch von höheren Ausbildungskosten betroffen. Praktisch alle Luftwaffen suchen zur Zeit nach neuen Lösungen.
Demzufolge liegt es auf der Hand, dass wir – nicht nur aus Kostengründen, sondern auch aufgrund des uns in Zukunft noch zur Verfügung stehenden schweizerischen Luftraumes – mit andern Luftwaffen gemeinsame Lösungen für diese Jet-Grundausbildung unserer Piloten suchen.
Wie bekannt ist, haben die Flugzeugwerke PILATUS in Stans ein neues Schulflugzeug PC-21 produziert und bereits die notwendigen Testflüge mit Erfolg durchgeführt.
Es ist daher unsere Absicht, gemeinsame Integrations-Möglichkeiten des PC-21 mit anderen Luftwaffen ebenfalls zu prüfen.
Obwohl heute noch keine vertragliche Regelung für die Jet-Grundausbildung unserer Piloten ab 2005 auf dem Tisch liegt, scheint das Risiko, dass eine gemeinsame Jet-Grundausbildung nicht realisiert werden könnte, gering. Demzufolge soll auf die anstehende Investition beim HAWK von 40 Mio. SFr. verzichtet und die Flotte ausser Betrieb genommen werden.
Personelle Auswirkungen
Diese Verzichtplanung hat einerseits Konsequenzen für die Truppenformationen (Miliz) der Luftwaffe und andererseits für das Berufspersonal des Bundesamtes für Betriebe der Luftwaffe.
Auf die Auflösung von Truppenformationen bzw. deren Neu-Strukturierung wurde direkt bei den betreffenden Systemen (siehe oben) hingewiesen, soweit die Truppe davon überhaupt betroffen ist.
Durch die Reduktion der F-5 E/F TIGER Flotte und der Alouette 3 sowie die Ausserbetriebnahme der MIRAGE Aufklärer und der HAWK sind beim Bundesamt für Betriebe der Luftwaffe ca. 90 Arbeitsplätze betroffen. Diese verteilen sich auf mehrere Flugplätze.
Der Ab- und Umbau dieser Personaleinheiten erfolgt sozialverträglich und kann auch regionalpolitisch verantwortet werden. Es sind keine Entlassungen vorgesehen.
Gesamtübersicht (finanziell)
Einsparungen Betriebskosten
Reduktion der mittleren Flab Feuereinheiten von 90 auf 45 5 Mio SFr/Jahr
Reduktion der F-5 E/F Kampfflugzeuge TIGER von 5 auf 3 Staffeln 15 Mio SFr/Jahr
Reduktion der Alouette 3 von 63 auf 35 7 Mio SFr/Jahr
Ausserbetriebnahme der MIRAGE-Aufklärer Flotte 18 Mio SFr/Jahr
Ausserbetriebnahme der Jet-Trainer HAWK Flotte 8 Mio SFr/Jahr
Flugplätze Buochs und Turtmann (wegen Tiger und Mirage) 2 Mio SFr/Jahr
TOTAL 55 Mio SFr/Jahr
Einsparungen Investitionskosten
Hawk (Simulator, Upgrade) 40 Mio SFr
Flugplatz Turtmann 9 Mio SFr
TOTAL 49 Mio SFr
Autor/Autorin: VBS Information letzte Änderung am: 20.09.02
Und der Link dazu:
www.vbs-ddps.ch/internet/vbs/de/tools/news/020920a/lw.html
www.vbs-ddps.ch/internet/vbs/de/tools/news/020920a/liste.html
Der Kommandant der Luftwaffe, Korpskommandant Hansruedi Fehrlin, zur Abbauplanung in seinem Bereich:
Gesamtübersicht „Abbauplanung Luftwaffe“
Folgende Systeme sollen reduziert oder vollständig ausser Betrieb genommen werden:
Reduktion der mittleren Flab Feuereinheiten von 90 auf 45 per 31.12.03
Reduktion der F-5 E/F Kampfflugzeuge TIGER von 5 auf 3 Staffeln per 31.12.03
Reduktion der Alouette 3 von 63 auf 35 per 31.12.03
Ausserbetriebnahme der MIRAGE-Aufklärer Flotte per 31.12.03
Ausserbetriebnahme der Jet-Trainer HAWK Flotte per 31.12.03
Erläuterungen zu den einzelnen Projekten
1. Reduktion der mittleren Fliegerabwehr-Feuereinheiten von 90 auf 45
Durch die Reduktion der Armeebestände im Rahmen der Reform XXI musste auch ein Abbau der Fliegerabwehrverbände, die aktuell mit den Systemen RAPIER (radargesteuerte Flab-Lenkwaffe), 35 mm Kanonenfliegerabwehr und STINGER (Einmann-Lenkwaffe) ausgerüstet sind, überprüft werden.
Da alle drei Systeme ungefähr denselben Wirkungsradius ausweisen – bis ca. 3'000 m / Grund – und die zu schützende Infrastruktur der Armee XXI ebenfalls kleiner wird, ist ein Abbau von 50 % der mittleren Kanonenflab 35 mm vertretbar. Dies bedeutet für die Truppenformationen eine Reduktion von 10 mittleren Flab-Abteilungen auf zukünftig 5 mittlere Flab-Abteilungen mit je 9 Feuereinheiten.
Bei den RAPIER-Formationen findet keine Reduktion statt; die STINGER-Formationen werden zusammengefasst, jedoch ohne eigentlichen Kampfkraftverlust.
2. Reduktion der F-5 E/F Kampfflugzeuge TIGER von 5 auf 3 Staffeln
In einem modernen Luftkriegsszenario mag der – bereits seit mehr als 30 Jahre im Dienst stehende – TIGER nicht mehr zu überzeugen. Hingegen kann auf den TIGER im täglich stattfindenden Luftpolizeidienst (Wahrung der Lufthoheit) und insbesondere bei Einsätzen „rund um die Uhr“ während längerer Zeit, nicht verzichtet werden, da er diese Aufgaben tagsüber vollumfänglich wahrnehmen kann. Dies gilt insbesondere für die Zeitspanne bis 2008, da in dieser Phase die F/A-18 Flotte einem Kampfwerterhaltungs- bzw. einem Kampfwertsteigerungsprogramm unterzogen wird. (Darüber wurde eingehend an der Medienkonferenz vom 17. April 2002 in Dübendorf im Rahmen des Besuchs der deutschen Mig-29 informiert).
Gleichzeitig sind wir nach wie vor auf die 12 Doppelsitzer TIGER für die Ausbildung und Training bzw. Umschulung unserer Jet-Piloten angewiesen.
Durch die Reduktion von 5 auf 3 TIGER Staffeln kann auf den Kriegsflugplatz Turtmann ab 1.1.04 verzichtet werden. Das Einsparpotential beträgt hier jährlich
1,2 Mio SFr im Unterhalt und Betriebsaufwand und 9 Mio SFr durch den Verzicht auf anstehende Investitionen. Die in Turtmann stationierte Flugplatzabteilung 3
(= Flugplatz Bodenpersonal) sowie das Fliegergeschwader 3 werden per 31.12.03 im Rahmen der Armee XXI aufgelöst.
3. Reduktion der Alouette 3 von 63 auf 35 Helikopter
Diese Reduktion hat zur Folge, dass jährlich ca. 4'500 Flugstunden (= Abbau von 28 A 3 mit je 160 Flugstunden/Jahr) weniger produziert werden können. Für die Ausbildung der Helikopter-Piloten bleiben die notwendigen Flugstunden konstant. Dies allerdings bedeutet eine Kürzung der Einsätze und Leistungen zugunsten Dritter: Beispielsweise Einsätze für das Grenzwachtkorps im Rahmen der Grenzüberwachung oder für subsidiäre Einsätze bei den Polizeikorps.
Um eine solch drastische Reduktion von 4’500 Flugstunden verhindern zu können, wird das jährliche Flugstundenpotential einer A-3 von 160 auf 200 Flugstunden erhöht. Zusätzlich werden die Flugstunden bei Milizpiloten gekürzt; das heisst, dass deren Leistungsprofil angepasst werden muss. Dadurch kann die „Leistungseinbusse“ von 4'500 auf 2'000 Flugstunden minimiert werden. Im Rahmen der Sparmassnahmen des VBS ist dieser Leistungsabbau jedoch zwingend.
Dieser Abbau hat zur Folge, dass die Leichtfliegergeschwader 1 und 4 per 31.12.03 aufgelöst und die noch verbleibenden Helikopter Alouette 3, Super Puma und Cougar in drei neuorganisierte Lufttransportgeschwader zusammengefasst werden.
4. Ausserbetriebnahme der MIRAGE-Aufklärer Flotte
Die Ausserbetriebnahme der MIRAGE-Aufklärerflotte hat zur Konsequenz, dass auf die Fähigkeit der operativen Aufklärung bis ca. 300 km ausserhalb der Landesgrenze verzichtet wird. Dies bedeutet weiter, dass unsere Luftwaffe – nach dem Verzicht auf die Erdkampffähigkeit mit der 1994 durchgeführten Liquidation des HUNTERS – zwei Kernkompetenzen nicht mehr wahrnehmen kann.
Allerdings muss hier auch festgehalten werden, dass die Überlebenschance unserer seit 35 Jahren im Dienst stehenden MIRAGE in einem modernen Luftkriegsszenario als „klein“ zu bewerten ist. Auch mag die MIRAGE der heute notwendigen, raschen Luftbildübermittlung nicht mehr zu genügen.
Um die Glaubwürdigkeit unserer Luftwaffe und damit auch unserer Landesverteidigung zu erhalten, ist es deshalb zwingend, dass die Beschaffung eines neuen Kampfflugzeuges bis Ende dieses Jahrzehnts realisiert wird. Dieses neue Kampfflugzeug soll über eine Mehrrollenfähigkeit verfügen, die uns erlaubt, die offensive Luftraumverteidigung zu verstärken und die Kernkompetenzen für Aufklärung und Erdkampf wieder zu erreichen.
Um den Know how „Aufklärung“ bis zur Einführung eines neuen Kampfflugzeuges nicht vollständig zu verlieren, soll:
a) eine Studie Auskunft geben über die Möglichkeit, inwieweit beim F/A-18 „Aufklärungssysteme“ als Übergangslösung integriert werden könnte
b) Abklärungen vorgenommen werden, inwiefern einzelne Piloten bei befreundeten Luftwaffen im Rahmen temporärer Abkommandierungen ihre Aufklärerkompetenz erhalten bzw. weiter vertiefen könnten.
Die Ausserbetriebnahme der MR-Flotte hat zur Konsequenz, dass die Flugplatzabteilung 10 sowie die Aufklärerstaffel 10 per 31.12.03 im Rahmen der Luftwaffe XXI aufgelöst werden.
5. Ausserbetriebnahme der Jet-Trainer HAWK Flotte
Wegen des geringeren Nachwuchsbedarfs an Jet-Piloten wurde bereits 2001 entschieden, die HAWK Flotte von 19 Flugzeugen auf 12 zu reduzieren. Heute geht es um die Liquidation der verbleibenden 12 HAWK.
Gemäss den heute gültigen JAR-Vorschriften, den Joint Aviation Requirements also, wären wir bei weiterer Verwendung der HAWK gezwungen, diese Flugzeuge inkl Simulator entsprechend anzupassen. Dies hätte eine Kostenfolge von ca. 40 Mio. SFr. zur Folge.
Zudem haben heute alle europäischen Luftwaffen einen kleineren Nachwuchsbedarf an Kampfpiloten und sind damit auch von höheren Ausbildungskosten betroffen. Praktisch alle Luftwaffen suchen zur Zeit nach neuen Lösungen.
Demzufolge liegt es auf der Hand, dass wir – nicht nur aus Kostengründen, sondern auch aufgrund des uns in Zukunft noch zur Verfügung stehenden schweizerischen Luftraumes – mit andern Luftwaffen gemeinsame Lösungen für diese Jet-Grundausbildung unserer Piloten suchen.
Wie bekannt ist, haben die Flugzeugwerke PILATUS in Stans ein neues Schulflugzeug PC-21 produziert und bereits die notwendigen Testflüge mit Erfolg durchgeführt.
Es ist daher unsere Absicht, gemeinsame Integrations-Möglichkeiten des PC-21 mit anderen Luftwaffen ebenfalls zu prüfen.
Obwohl heute noch keine vertragliche Regelung für die Jet-Grundausbildung unserer Piloten ab 2005 auf dem Tisch liegt, scheint das Risiko, dass eine gemeinsame Jet-Grundausbildung nicht realisiert werden könnte, gering. Demzufolge soll auf die anstehende Investition beim HAWK von 40 Mio. SFr. verzichtet und die Flotte ausser Betrieb genommen werden.
Personelle Auswirkungen
Diese Verzichtplanung hat einerseits Konsequenzen für die Truppenformationen (Miliz) der Luftwaffe und andererseits für das Berufspersonal des Bundesamtes für Betriebe der Luftwaffe.
Auf die Auflösung von Truppenformationen bzw. deren Neu-Strukturierung wurde direkt bei den betreffenden Systemen (siehe oben) hingewiesen, soweit die Truppe davon überhaupt betroffen ist.
Durch die Reduktion der F-5 E/F TIGER Flotte und der Alouette 3 sowie die Ausserbetriebnahme der MIRAGE Aufklärer und der HAWK sind beim Bundesamt für Betriebe der Luftwaffe ca. 90 Arbeitsplätze betroffen. Diese verteilen sich auf mehrere Flugplätze.
Der Ab- und Umbau dieser Personaleinheiten erfolgt sozialverträglich und kann auch regionalpolitisch verantwortet werden. Es sind keine Entlassungen vorgesehen.
Gesamtübersicht (finanziell)
Einsparungen Betriebskosten
Reduktion der mittleren Flab Feuereinheiten von 90 auf 45 5 Mio SFr/Jahr
Reduktion der F-5 E/F Kampfflugzeuge TIGER von 5 auf 3 Staffeln 15 Mio SFr/Jahr
Reduktion der Alouette 3 von 63 auf 35 7 Mio SFr/Jahr
Ausserbetriebnahme der MIRAGE-Aufklärer Flotte 18 Mio SFr/Jahr
Ausserbetriebnahme der Jet-Trainer HAWK Flotte 8 Mio SFr/Jahr
Flugplätze Buochs und Turtmann (wegen Tiger und Mirage) 2 Mio SFr/Jahr
TOTAL 55 Mio SFr/Jahr
Einsparungen Investitionskosten
Hawk (Simulator, Upgrade) 40 Mio SFr
Flugplatz Turtmann 9 Mio SFr
TOTAL 49 Mio SFr
Autor/Autorin: VBS Information letzte Änderung am: 20.09.02
Und der Link dazu:
www.vbs-ddps.ch/internet/vbs/de/tools/news/020920a/lw.html
www.vbs-ddps.ch/internet/vbs/de/tools/news/020920a/liste.html
Zuletzt bearbeitet: