Abschusszahlen

Diskutiere Abschusszahlen im WK I & WK II Forum im Bereich Geschichte der Fliegerei; Die persönlich hohen Einzelleistungen einzelner Piloten - was sagen sie über die Kampfkraft der gesamten Luftwaffe aus ? Eigentlich nichts. Es...
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Die persönlich hohen Einzelleistungen einzelner Piloten - was sagen sie über die Kampfkraft der gesamten Luftwaffe aus ? Eigentlich nichts.
Es sind persönliche Einzelleistungen, mehr auch nicht.
 
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Junkers-Peter

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Abschüsse an der Ostfront galten ja auch als "minderwertiger" und leichter erzielt als solche gegen die Alliierten im Westen und Süden. Man benötigte viel mehr Abschüsse im Osten als im Westen, um z.B. das Ritterkreuz zu bekommen.
 

Sens

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Ohne jede Frage ist an der Ostfront von allen Seiten gelogen worden, dass sich die Balken biegen. Luftsiege entfalten halt einen gewissen psychologischen Effekt, den alle Seiten für sich nutzen wollten und auch heute wollen. Bezüglich der Vermutung, dass die russischen Bodeneinheiten bereitwilliger Verluste akzeptiert hätten als die Luftstreitkräfte, so gilt dies wohl nicht uneingeschränkt, denn in habe irgendwann mal (sorry, keine Quelle zur Hand) in einem Buch von einem russischen Historiker gelesen, dass das Oberkommando die eigenen Verlustzahlen massiv zu bezweifeln anfing, weil der Verdacht bestand, dass sich die Geschwader durch die Meldung überhöhter Verluste bevorzugten Ersatz verschaffen würden, was jedes Mal die Planungen der obersten Rüstungsplanner durcheinander brachte. Man war daher zumindest zeitweise dazu übergegangen die Meldungen bestimmter Fronteinheiten der Jagdflieger um pauschal die Hälfte zu kürzen, um nicht Maschinen von im Aufbau befindlichen neuen Geschwadern abziehen zu müssen. Das ist nur eine der vielen Unwägbarkeiten, die man bei solchen Verlustanalysen begegnet, aber die Motivationslage war mir damals neu, bis ich später dann mal lass, dass die USN und das USMC es ähnlich, wenn auch mengenmäßig nicht so auffällig machten, tw. auch um bezüglich Sorties und Klarstand besser auszusehen. Und später sowieso, um den Austausch gegen neuere Flugzeugmuster zu beschleunigen.
Das ist eine reine Schutzbehauptung. Auf der russischen Seite mangelte es ja nicht an Flugzeugen sondern an erfahrenen Piloten. Diesen Kern galt es zu erhalten. Deren Führung verschaffte sich so die dafür notwendigen Kampfpausen, um eine Auszehrung zu vermeiden.
 
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Die sowjetische Armee wurde dreimal komplett neu aufgebaut. Deren Verluste waren erheblich, materiell wie menschlich, die mussten nicht künstlich aufgebauscht werden. Siehe Merrine "Iwans Krieg".
 

Sens

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Die internen Links nicht vergessen.
1962 schloss eine große Gruppe von Militärspezialisten (47 Personen in den Reihen vom Generaloberst bis zum Oberstleutnant) eine umfangreiche Studie mit dem Titel "Sowjetische Luftfahrt im Großen Vaterländischen Krieg in Zahlen" ab. Die Arbeit wurde auf Rotoprint mit einer Auflage von mehreren Dutzend Exemplaren unter der Überschrift "Top Secret" "veröffentlicht". Im Jahr 1992 freigegeben. Gepostet bei

http://ilpilot.narod.ru/vvs_tsifra/index.html

Die Gruppe von Militärspezialisten hat sich sehr vorsichtig geäußert, um nicht in einen direkten Widerspruch zur bisherigen Geschichtsschreibung zu geraten. Die Einteilung lässt genügend Deutungsspielraum.
Die Gesamtverluste von Kampfflugzeugen während des Krieges von 1941-45 belief sich auf 88300 jedoch ohne Training, Transport usw. [Auf Deutscher und Westalliierter Seite zeigen die Statistiken an, das dafür weitere 25 % vom Gesamtbestand angerechnet werden müssen.]
Dieter Stammer gibt für den 22.6. 1941 19363 Flugzeuge an. Dazu kommen dann die Kriegsproduktion und Lieferungen.
Aus: Luftwaffe der UdSSR im Großen Vaterländischen Krieg von 1941-1945:
Die durchschnittliche monatliche Leistung in der zweiten Hälfte des Jahres 1941 betrug 1630 Ausrüstungseinheiten, 1942 - 2120, 1943 - 2907, 1944 - 3355 und 1945 - 2206.
Vom 1.7.41-30.3.45 sind das etwa 9780+25440+34884+40260+8824 = 119188 und dazu kommen noch etwa 15000+ Leih-Pacht Flugzeuge und der Anfangsbestand vom 22.6.1941.
In der Kriegszeit hatte die SU insgesamt 153551 Flugzeuge aller Art. Laut Groehler waren im Mai 1945 davon 16112 im Bestand der Luftstreitkräfte (ohne Seefliegerkräfte). Bei einer sehr vorsichtigen Schätzung und den Flugzeugen in den Schulen und anderen Bereichen, mussten mehr als 100000 Flugzeuge aller Art " aus dem Gesamtbestand "abgeschrieben" werden.

Auch die 88300 Gesamtverluste von Kampfflugzeugen bieten, durch die Kategorisierung, noch genügend Interpretationsspielraum.
In Luftschlachten abgeschossen etwa 31,7%
Von Flugabwehr abgeschossen etwa 22,1%
Auf Flugplätzen zerstört etwa 6,7 %
Kamen nicht von einer Kampfmission zurück etwa 39,5 %
Letzteres heißt nur, man konnte die fehlenden Rückkehrer nicht eindeutig den ersten beiden Kategorien zuordnen. Die Unfälle vor Ort samt Abschreibungen aus den unterschiedlichsten Gründen, z.B. Gefechtsschäden, haben nach den Statistiken der anderen Kriegsteilnehmer eine Größenordnung von etwa 25 % am Gesamtbestand über die gesamte Kriegszeit.

Jetzt wird sehr schnell klar, ohne eine einheitliche Basis ergeben sich sehr unterschiedliche Verlust und Erfolgsraten. Der SU könnte eine Abschusszahl eigentlich egal sein, denn sie gehört zu den Gewinnern des Krieges. Deren Analyse für die Verantwortlichen im Verlauf des Krieges schon weniger.
Auch bei den westlichen Alliierten gibt es gerade zum Beginn des Krieges die Tendenz, die für die Ausgangssituation Verantwortlichen aus der "Schusslinie" zu nehmen, indem man die jeweiligen Kräfteverhältnisse und Ergebnisse abweichend darstellte. Die Amerikaner erkannten recht früh, dass nur die richtigen Zahlen eine Analyse erlaubten, um die richtigen Konsequenzen für die notwendigen Änderungen zu erkennen.
 
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Das ist die einzige vernünftige Rechenprobe: Bestand + Verlust = beschaffte Flugzeuge
 
FastEagle107

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Die Soldaten der Wehrmacht waren ja auch alle unter Drogen, sonst hätten sie diese "Leistungen" nie vollbringen können.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich hier Sarkasmus oder sonstiges nicht richtig erkenne. Vielleicht könntest du diese Aussage mal etwas erklären.

Die persönlich hohen Einzelleistungen einzelner Piloten - was sagen sie über die Kampfkraft der gesamten Luftwaffe aus ? Eigentlich nichts.
Es sind persönliche Einzelleistungen, mehr auch nicht.
Die Kampfkraft der gesamten Luftwaffe. Das ist ein sehr hoher Anspruch, wenn man bedenkt wie gross die Lw war und wo sie ueberall eingesetzt war. Wie willst du die Kampfkraft der gesamten Luftwaffe denn messen? Es sind selbstverständlich persönliche Einzelleistungen, wenn es um die reinen Anschüsse geht. So ist das nun mal im Luftkampf. Aber wenn ein Hartmann 352 Abschüsse in ca. 1400 Feindflügen erzielt hat, heißt das auch, das die Technik und Wartung ihm 1400 Mal ein flugfähiges Flugzeug zur Verfügung gestellt haben. Das bedeutet auch, dass seine Gruppe oder Staffel genügend Flugzeuge hatte, so dass sie fliegen konnten. Das bedeutet auch, dass er Rottenflieger hatte, die auf ihn aufgepasst und geholfen haben (und umgekehrt). Ein Abschuss ist also in seiner Gesamtheit nicht nur eine Einzelleistung sondern Teamarbeit. Sicherlich sagen diese Zahlen nicht alles ueber die gesamte Kampfkraft der Luftwaffe aus aber mehr als "eigentlich nichts" allemal.

Abschüsse an der Ostfront galten ja auch als "minderwertiger" und leichter erzielt als solche gegen die Alliierten im Westen und Süden. Man benötigte viel mehr Abschüsse im Osten als im Westen, um z.B. das Ritterkreuz zu bekommen.
Das mit dem Ritterkreuz müsste ich mal nachgucken. Ich denke nicht, dass es an die entsprechenden Front gebunden war. Aber definitiv wurden die Abschusszahlen, die man benötigte im Verlauf des Krieges höher.
Wer denkt, die Abschüsse waren "minderwertiger" kann sich ja mal die Verluste deutscher Jagdflieger an der Ostfront angucken. Vielleicht war es einfacher einen Russen abzuschiessen, weil die meisten weniger gut ausgebildet waren und es war vielleicht auch wahrscheinlicher jemanden abzuschiessen, weil einfach zahlenmäßig mehr in der Luft waren. Aber aufgrund der massiven Überzahl an russischen Jägern war die Wahrscheinlichkeit selber abgeschossen zu werden auch wesentlich höher. Ich wuerde daher nicht sagen, dass die Abschüsse an der Ostfront "minderwertiger" waren.

Generell habe ich keine Zweifel an den Abschusszahlen deutscher Jagdflieger. Ich habe diverse Bücher zu diesem Thema gelesen (nicht speziell ueber die Abschusszahlen aber ueber verschiedene Jagdflieger, entweder von ihnen selber oder ueber sie geschrieben). Alles was ich gelesen habe deutet darauf hin, dass die Abschüsse in der Regel sehr gewissenhaft gemeldet, kontrolliert und bestätigt wurden. Persönliche Gespräche mit Jagdfliegern von damals bestätigen das. Oftmals wurden Abschüsse nicht gemeldet, so dass es viele Jagdflieger gibt, die mehr Abschüsse haben als ihnen offiziell anerkannt wurden.

Der folgende verlinkte Verlag ist eine ausgezeichnete Quelle zu Büchern zu dem Thema Luftwaffe:

 
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Die Kampfkraft der gesamten Luftwaffe. Das ist ein sehr hoher Anspruch, wenn man bedenkt wie gross die Lw war und wo sie ueberall eingesetzt war. Wie willst du die Kampfkraft der gesamten Luftwaffe denn messen? Es sind selbstverständlich persönliche Einzelleistungen, wenn es um die reinen Anschüsse geht. So ist das nun mal im Luftkampf. Aber wenn ein Hartmann 352 Abschüsse in ca. 1400 Feindflügen erzielt hat, heißt das auch, das die Technik und Wartung ihm 1400 Mal ein flugfähiges Flugzeug zur Verfügung gestellt haben. Das bedeutet auch, dass seine Gruppe oder Staffel genügend Flugzeuge hatte, so dass sie fliegen konnten. Das bedeutet auch, dass er Rottenflieger hatte, die auf ihn aufgepasst und geholfen haben (und umgekehrt). Ein Abschuss ist also in seiner Gesamtheit nicht nur eine Einzelleistung sondern Teamarbeit. Sicherlich sagen diese Zahlen nicht alles ueber die gesamte Kampfkraft der Luftwaffe aus aber mehr als "eigentlich nichts" allemal.
Natürlich kann man die Kampfkraft einer Luftwaffe messen. Aber eben nicht auf Rotten-, Gruppen- oder Staffelebene.
Die Deutsche Luftwaffe hatte die Piloten mit den höchsten Abschusszahlen, sie hat aber den Kampf gegen die alliierten Piloten verloren. Diese hatten wesentlich weniger Abschüsse aufzuweisen. Die Kampfkraft der Alliierten Luftwaffen war also höher.

Du kannst ja auch mal nachgucken, wieviel von den 352 Abschüssen auf dem Vormarsch und wieviel auf dem Rückmarsch erzielt worden sind. Was nützt ein hohes persönliches Konto, wenn die Resultate vorwiegend auf dem Rückmarsch erzielt wurden ? Damit wird die Wirklichkeit verzerrt.
Als Stichtag könnten wir den 13.07.1943 ansetzen, also den Zeitpunkt des strategischen Rückmarsches der Wehrmacht nach der Kursker Schlacht in Richtung Deutschland.
Wieviel von den 352 Abschüssen davor und wieviel danach ?
 

Sens

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Das Beispiel hinkt, wenn man erst gegen Ende 1942 an die Front kommt und nicht allen Beteiligten war bewusst, wie es nach dem Juli 1943 weitergehen würde. Die Spitzen kannten sicherlich die möglichen Konsequenzen, die sich aus dem ständig wachsenden Ungleichgewicht der beteiligten Kräfte ergaben. Jagdflieger allein tragen kaum etwas zum entscheidenden Feuerkampf bei und die deutsche Luftwaffe war auf ihre taktischen Möglichkeiten beschränkt. Sie konnte keine Entscheidung gegen die Briten erzwingen und war mit dem zusätzlichen Russlandfeldzug völlig überfordert.
 
Doppelnik

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Ein paar wichtige Gründe wurden bereits genannt.
Es gibt aber, so meine ich, noch ein paar :

Die Deutschen nahmen es mitunter bei den Abschussmeldungen nicht so genau. Es wurden eigentlich immer mehr angegeben und bestätigt, als tatsächlich erreicht. Wie groß das etwa Prozentual ist, lässt sich wohl kaum sagen. Auch kann das nicht an jedem Piloten immer und gleich angewendet werden.

Die alliierten - auch die russ. Piloten - hatten teilweise sehr strenge Abschussnachweise zu führen. Meistens wurden Zeugen benötigt.

Irgendwie hatten die Deutschen auch ein paar "Naturtalente" dabei. Da wurde mit großer Erfahrung und größtem Können geflogen - etwas Schiessen mit Vorhalt, rein nach Gefühl .

Weiterhin hatten deutsche Piloten nicht immer, aber oft das Glück, hinter den eigenen Linien oder auf deutschen Boden notzulanden oder per Asprung zu landen.

Da waren Alliierte Piloten vor allem später im Nachteil.
Es ist nämlich auch interessant zu betrachten, wie oft ein erfolgreicher Pilot selber abgeschossen wurde.
Koshedub etwa ( erfolgreichster Alliierter Jagdflieger mit 62 bestätigten Abschüssen, hinzu kommen 2 nicht anerkannte US-Mustangs sowie nach persönlichen Angaben weiter ca. 40 eindeutige, aber nicht bestätigte Abschüsse) wurde nur einmal abgeschossen. Wäre dies hinter den deutschen Linien passiert - ja, dann wäre er nicht so weit gekommen.
Das Posting ist ja schon ziemlich alt, aber ich krame es doch noch mal hervor. Die Amerikaner und Japaner hatten rund 7x so viele Abschüsse gemeldet wie es tatsächlich gegeben hat. Den Wert hab ich von diesem Kanal der sehr gut recherchiert ist:


Der Faktor 7 ist kein Zeichen für einen absichtlichen Betrug, in einem Schwarm von FLugzeugen fühlen sich schnell mehrere für einen Abschuss verantwortlich und viele verschwundene Maschinen sind nicht abgestürzt sonder schlicht woanders hin geflogen. Man darf auch den Einfluss des Adrenalins in einem Luftkampf nicht unterschätzen! Als die Maschine (Quelle, siehe Kanal oben) von Yamamoto abgeschossen wurde, haben mehrere US Piloten geschworen dass sie drei Flugzeuge abgeschossen hätten, dabei waren es nur zwei und insgesamt...
 

Ta152

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In irgend einem Buch was ich vor Jahren gelesen habe wurden die Abschußzahlen auch einmal umgerechnet auf Abschüsse pro Einsatz. Da ist der unterschied zwischen den Experten der unterschiedlichen Ländern dann nicht mehr so groß. Auch die Rechnung hat natürlich ihre Limitierungen aber ist ein besserer Vergleich als nur die reine Abschußzahl.
 
Junkers-Peter

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Du kannst ja auch mal nachgucken, wieviel von den 352 Abschüssen auf dem Vormarsch und wieviel auf dem Rückmarsch erzielt worden sind. Was nützt ein hohes persönliches Konto, wenn die Resultate vorwiegend auf dem Rückmarsch erzielt wurden ? Damit wird die Wirklichkeit verzerrt.
Als Stichtag könnten wir den 13.07.1943 ansetzen, also den Zeitpunkt des strategischen Rückmarsches der Wehrmacht nach der Kursker Schlacht in Richtung Deutschland.
Wieviel von den 352 Abschüssen davor und wieviel danach ?
Hast du dich mal mit der Rolle und Aufgaben von Jagdflugzeugen auseinandergesetzt? Die Jägerwaffe ist eine Defensivwaffe, macht also in der Defensive und im Rückzug eher Sinn und nicht im Vormarsch, siehe "Reichsverteidigung". Mit Jagdflugzeugen gewinnst du keinen Krieg. Bomber sind Offensivwaffen, damit schon eher.

Und Hartmann kam erst Ende 1942 an die Front.
 
FastEagle107

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Natürlich kann man die Kampfkraft einer Luftwaffe messen. Aber eben nicht auf Rotten-, Gruppen- oder Staffelebene.
Die Deutsche Luftwaffe hatte die Piloten mit den höchsten Abschusszahlen, sie hat aber den Kampf gegen die alliierten Piloten verloren. Diese hatten wesentlich weniger Abschüsse aufzuweisen. Die Kampfkraft der Alliierten Luftwaffen war also höher.

Du kannst ja auch mal nachgucken, wieviel von den 352 Abschüssen auf dem Vormarsch und wieviel auf dem Rückmarsch erzielt worden sind. Was nützt ein hohes persönliches Konto, wenn die Resultate vorwiegend auf dem Rückmarsch erzielt wurden ? Damit wird die Wirklichkeit verzerrt.
Als Stichtag könnten wir den 13.07.1943 ansetzen, also den Zeitpunkt des strategischen Rückmarsches der Wehrmacht nach der Kursker Schlacht in Richtung Deutschland.
Wieviel von den 352 Abschüssen davor und wieviel danach ?
Interessantes Thema.
Vielleicht können wir uns darauf einigen, das man durchaus die Kampfkraft verschiedener Einheiten messen kann. Je kleiner die Einheit, desto einfacher die Bestimmung der Kampfkraft. Je größer die Einheit (bis hin zur gesamten Luftwaffe), desto schwieriger ist es die Kampfkraft zu messen, da wesentlich mehr Faktoren in die Bemessung einfliessen.
Jede Einheit tut ihr bestes dazu die gesamte Kampfkraft und somit den Erfolg der gesamten Luftwaffe zu gewährleisten. Für die Jagdgeschwader bedeutete das möglichst viele Abschüsse zu erzielen. Somit waren es nicht nur Einzelleistungen sondern ihr Beitrag die Kampfkraft der Luftwaffe zu verbessern. Das hat dann am Ende aber nicht geklappt und nicht gereicht. Aber da spielen andere wichtigere, strategische Fehlentscheidungen eine wesentlich größere Rolle als die Abschusszahlen deutscher Jagdflieger.

Vielleicht sollten wir, um der Diskussion eine gemeinsame Grundlage zu geben, "Kampfkraft" etwas genauer definieren. Ich habe schon mehrfach mit Leuten diskutiert und dann später festgestellt, dass wir von verschiedenen Dingen sprachen.

Und um deine Frage der Abschüsse von Hartmann zu beantworten:
Er hat 318 Abschüsse nach deinem Stichtag erzielt und 34 davor.
Dazu hat @Junkers-Peter aber schon eine schlüssige Erklärung abgegeben.
 
Friedarrr

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Interessantes Thema.
Vielleicht können wir uns darauf einigen, das man durchaus die Kampfkraft verschiedener Einheiten messen kann. Je kleiner die Einheit, desto einfacher die Bestimmung der Kampfkraft. Je größer die Einheit (bis hin zur gesamten Luftwaffe), desto schwieriger ist es die Kampfkraft zu messen, da wesentlich mehr Faktoren in die Bemessung einfliessen.
Jede Einheit tut ihr bestes dazu die gesamte Kampfkraft und somit den Erfolg der gesamten Luftwaffe zu gewährleisten. Für die Jagdgeschwader bedeutete das möglichst viele Abschüsse zu erzielen. Somit waren es nicht nur Einzelleistungen sondern ihr Beitrag die Kampfkraft der Luftwaffe zu verbessern. Das hat dann am Ende aber nicht geklappt und nicht gereicht. Aber da spielen andere wichtigere, strategische Fehlentscheidungen eine wesentlich größere Rolle als die Abschusszahlen deutscher Jagdflieger.

Vielleicht sollten wir, um der Diskussion eine gemeinsame Grundlage zu geben, "Kampfkraft" etwas genauer definieren. Ich habe schon mehrfach mit Leuten diskutiert und dann später festgestellt, dass wir von verschiedenen Dingen sprachen.
Es geht hier doch um Abschusszahlen und ihre Zuverlässigkeit, nicht um "Kampfkraft" einer Luftstreitkraft.
Und Jäger müssen nicht nur abschießen um als erfolgreich(kampfkräftig) zu gelten, sie müssen auch ablenken, täuschen, beschützen, abdrängen.......
Daher würde "Kampfkraft" ein sehr sehr umfangriches Thema... denn dann wären die schwarzen Männer und ...ganz schnell mit dabei...
 
FastEagle107

FastEagle107

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Es tut mir Leid, wenn ich deine Aussagen kontinuierlich nicht richtig deuten kann. Es ist etwas schwer in einem Forum zu erkennen, wie der Diskussionspartner seine Aussagen meint. Daher verstehe ich auch "Och, komm bitte." nicht. Ich habe mir abgewöhnt mir zuzumuten was andere meinen oder denken, wenn sie es nicht ganz klar ausdrücken.
Daher bitte ich dich genauer zu formulieren. Ich kann mit "Och bitte" nichts anfangen.

Es geht hier doch um Abschusszahlen und ihre Zuverlässigkeit, nicht um "Kampfkraft" einer Luftstreitkraft.
Und Jäger müssen nicht nur abschießen um als erfolgreich(kampfkräftig) zu gelten, sie müssen auch ablenken, täuschen, beschützen, abdrängen.......
Daher würde "Kampfkraft" ein sehr sehr umfangriches Thema... denn dann wären die schwarzen Männer und ...ganz schnell mit dabei...
Ok, da sind wir uns 100%ig einig. Genau das habe ich auch versucht @Monitor zu erklären. Wovon reden wir wenn wir von "Kampfkraft" reden?
Meine Beiträge #268 und #274 geben sinngemäß genau das wieder was du auch schreibst.
 
FastEagle107

FastEagle107

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Man muss den Satz mit der Wehrmacht und Drogen schon auch mit dem davor geschriebenen analysieren.
Natürlich war das nicht ernst gemeint, da nahezu vollkommener Blödsinn!
Danke für die Klärung. Wir sind uns also auch da einig.
 
Mercur

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@AE
Na ja... so manches deutsche Jagdgeschwader wurde im Verlauf des Krieges mehrfach komplett neu aufgebaut - selbst bei den "besseren" Verbänden an der Ostfront summierten sich die Verluste dann doch sehr schnell. Über dem Reichsgebiet war die Verlustrate deutlich größer - ich hatte mal vor vielen Jahren ein Gespräch mit einem Piloten (Uffz bei der III./JG 26) der mir berichtete, dass er 3x erleben musste wie bei seiner Rückkehr vom Einsatz der "Staffelspieß" seine Bude (4-Mann-Zimmer) "ausräumte" weil 3x seine 3 Mitbewohner von besonders schweren Einsätzen (im Herbst 1944 bzw. Winter) "draußen" geblieben waren. Na ja... ich weis nicht mehr genau wie viele der 9 gefallen waren aber es waren wohl 9 Totalverluste denn es fielen damals auch die Worte: "Bis heute vermisst" bzw. "Nicht mehr flugtauglich" in Bezug auf ebenjene Piloten.

@Junkers-Peter
Jagdflugzeuge waren seit Beginn der militärischen Luftfahrt stets sehr wichtig. Schon im 1. Weltkrieg konnten z.B. die dtsch. Fokker-Maschinen für einige Monate von 1915-16 die gegnerische Luftaufklärung an der Westfront nahezu zum Erliegen bringen und so geplante bzw. dann auch begonnene alliierte Offensiven verzögern bzw. stark behindern. Schon damals war also die Bedeutung der Jagdflugzeuge klar und ganz sicher war es kein Zufall, dass gerade die Jagdstaffeln aller Seiten bis 1918 einen so starken Aufwuchs erhielten.
Jagdflugzeuge operierten auch im 2. Weltkrieg teilweise sehr offensiv... wenn auch nicht immer erfolgreich. Real waren reine Bomberverbände ohne Jagdschutz zumeist recht hilflos und mussten sehr schwere Verluste hinnehmen was beim - im Gegensatz zu Jägern - höheren Aufwand (mehr Material und Personal pro Maschine) recht schwer wog wie die Luftwaffe gerade 1940 über Großbritannien erleben musste. Ohne die weiträumige freie Jagd durch dtsch. Jagdflugzeuge wären viele Offensiven der Wehrmacht nicht so schnell gelungen denn die (real den Weg frei bombenden) Stukas waren schon 1940 recht lahme Enten.
Letztendlich zeigt auch die Umkehrung der Verhältnisse an der Westfront diese Entwicklung nur zu gut denn aus den einst relativ frei jagenden Geschwadern mit Offensiv-Aufgaben wurden reine Defensiv-Verbände denen jetzt die offensiven Geleitverbände der Alliierten ihrerseits das Leben schwer machten.
 
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