Jubernd
Testpilot
Stimmt. Ich hatte nicht daran gedacht, dass die Kampfmittelfahrzeuge früher auch grün waren. Heute sind sie hellgrau und Kontakte laufen grundsätzlich nur noch über die Polizei. Die kommt natürlich, guckt ungläubig und ruft dann selbst den Dienst an, der hier auch nach einer guten Stunde eintrifft. Ich erlebe dies mindestens einmal im Jahr, wenn bei archäologischen Begehungen wieder mal etwas in unserer immer noch stark verseuchten Landschaft zum Vorschein kommt. Es macht aber keinen rechten Spaß mehr.Der grüne MB-G ist doch vom Kampfmittelbergungsdienst, allerdings dem offiziellen Räumdienst der Polizei.
Tatsächlich war es damals so, dass in den selbstdichtenden zusammengefalteten Tanks sich wirklich noch Treibstoffreste befanden und einmal hatten wir einen DB601 am Haken und da rutschte die Welle raus und Öl...schön klar, wie aus dem Fass. Den herrlichen Geruch vom Flugbenzin-Ölgemisch brauche ich dir ja nicht beschreiben... Bisschen wie "Ballistol".
Genaugenommen ist die Feuerwehr unverzichtbar- Stichwort: Sortierplatz. Wie willst du das machen, ohne fließend Wasser?
Brauchbares? Naja, einmal eine MK, deren sehr guter Fundzustand nach Absturz selbst den Kollegen vom MBD verwunderte. Die wurde natürlich abtransportiert.
Aber was "braucht" man von all dem Schrott? Ich hab immer mal nach Farbresten Ausschau gehalten, wegen Oberflächenschutzverfahren und Tarnanstrichen.
Persönliches vom FF kam immer alles komplett in den kleinen Sarg, den Erwin mitgebracht hatte. Viel war es ja nicht, was da von einem Menschen übrigbleibt...
Wasser hatten wir immer privat vom nächsten Bauern per Güllewagen bereitgestellt bekommen. Auch die Bagger waren privat. Der Gipfel war eine Suche bei Stassfurt, wo ein Autobahn-Bagger ein Loch von der Größe eines Einfamilienhauses aushob. Dort war ein fabrikneuer Volksjäger ebenfalls nachweislich über die Kante einer langen Grube gekippt und zugemüllt worden. Wir mussten aufgeben, weil keiner mehr die genaue Stelle kannte. Vermutlich lag man nur ein paar Meter daneben. Piloten und Munition waren dort nicht zu befürchten.
Unsere Funde sind Bestandteil einer ständigen Ausstellung, aber nicht in Dessau. Einige dienen als Ersatzteile zur Rekonstruktion in einem bekannten großen Luftfahrtmuseum.