Absturzstelle von Günther Lützow gefunden?

Diskutiere Absturzstelle von Günther Lützow gefunden? im WK I & WK II Forum im Bereich Geschichte der Fliegerei; Hallo Zusammen, die Nachricht scheint noch ganz neu zu sein aber ich gratuliere sehr gerne dem Forscher. Seit 80 Jahren galt er als vermisst...
JohnSilver

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Tolle Nachricht!
Ich habe nicht damit gerechnet, dass das Rätsel um Günther Lützow noch gelöst wird.

Kannst Du kurz zusammenfassen, was in dem Artikel steht, der ist leider hinter einer Bezahlschranke.
 
Charly

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Den finalen Beweis gibt es leider noch nicht (z.B. EKM, WNr. der 262). Aber die bisher gefunden Fundstücke sind sehr starke Indizien, dass es sich tatsächlich um die Absturzstelle von Günther Lützow handeln könnte. Die Fundteile des Flugzeuges sind bisher sehr "kleinteilig". Das wichtigste Fundstück sind die Reste eine silbernen Zigarettenetuis in dem u.a. die Gravur "Lützow" gut zu erkennen ist. Weiterhin wurden zwei Knöpfe der Fliegerkombi sowie eine Jackenschließe gefunden. Jetzt kann man nur hoffen, dass man noch weitere "Beweisstücke" findet, um hoffentlich das Schicksal von Günther Lützow wirklich abschließend klären zu können.
Das ist mein aktueller Kenntnisstand dazu, der sich weitgehend mit dem Artikel deckt.
Gefunden hat das Markus Steinsdorfer mit fachlicher Unterstützung bzgl. Fundstücke von Peter Schmoll
 
HoHun

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Moin!

Das wichtigste Fundstück sind die Reste eine silbernen Zigarettenetuis in dem u.a. die Gravur "Lützow" gut zu erkennen ist.
Das klingt schon sehr solide! :-)

Neugierhalber habe ich gerade mal diese Seite gecheckt ... Lützow ist (heute) ein wirklich seltener Name:


Tschüs!

Henning (HoHun)
 
jockey

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Wirklich großartige Nachricht! Hat man ihn denn da gefunden, wo man ihn vermutet hat, oder komplett wo anders?
War nie klar was passiert war. Von schwer verwundet, besinnungslos bis Freitod war ja alles möglich. Vielleicht lässt sich jetzt das Rätsel lösen…
 
AGO Scheer

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Dann wird es wirklich Zeit. War das beste Buch von 29/6.
Kurzes OT: Leider macht der Verlag dicht. Die letzten Bücher werden gerade für Sonderpreise verkauft.
 
The Duke

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Wirklich großartige Nachricht! Hat man ihn denn da gefunden, wo man ihn vermutet hat, oder komplett wo anders?
Bis dato war immer zwischen Donauwörth und Ingolstadt vermutet worden, was nicht ganz zutreffend ist, wenn sich der aktuelle Absturzort bewahrheitet – allerdings ist das jetzt auch nicht hunderte Kilometer weg. Die Aussage über diesen Raum stammt aus dem Verfahren 1953, ihn für tot erklären zu lassen, bei dem unter anderem sein Mitflieger Walter Krupinski sich geäußert hat. Aber da die Formation im Luftkampf war, konnte er das Ganze wohl nicht so weit beobachten, dass er genau sagen konnte, wo Lützow abgestürzt ist.

Von schwer verwundet, besinnungslos bis Freitod
Das wird aus meiner Sicht über den Fund auch nicht geklärt werden können. Es gibt auch anhand der Biografie, die hier angesprochen wurde, genauso viele Andeutungen, dass es ein Freitod gewesen sein könnte, wie ein Absturz aus technischen Gründen aufgrund eines Abschusses oder aufgrund schwerer Verwundung von Lützow. Ich bezweifle aber, dass man anhand des Wracks und der langen Dauer, die die Trümmer bereits im Boden gelegen haben, noch irgendwelche Rückschlüsse darauf schließen lassen, was genau jetzt zum Absturz und Tode Lützows geführt hat.

Die Theorie des Suizids speist sich aus diversen Geschehnissen um ihn herum. Zum einen sterben immer wieder Kameraden, die er vorher über lange Zeit kannte und mit denen er eine enge Verbindung hatte, etwa aus seiner Ausbildungscrew „K31“. Dann fiel 1943 bereits sein Bruder Werner als Kommandant eines Schnellbootes in der Themse-Mündung und schließlich scheint es zumindest Anfang 1945 auch in der Ehe nicht mehr so gut gelaufen zu sein, insinuiert jedenfalls Braatz. Das sind aber alles nur Indizien. Fest steht beispielsweise auch, dass Günther Lützow den letzten Brief seiner Frau, datiert auf den 7. April 1945, gar nicht mehr erhalten hat, weil die Post ihn nicht zustellen konnte; das wird aber allen Beteiligten damals bewusst gewesen sein, dass das erstmal nichts heißen muss, dass sich der andere nicht meldet.

Der Fund ist insofern interessant mit seinem Fundort, als dass alle Beteiligten an dem Verfahren 1953 eigentlich geäußert hatten, dass Lützow eher in Richtung Memmingen abgestürzt sei. und die Schilderungen, die damals dazu geführt haben, dass er für tot erklärt wurde, nicht ganz zum jetzigen Fundort, wenn er es denn wirklich ist, passen. Aber wie gesagt, ich glaube nicht, dass sich andere Fragen wirklich darüber werden klären lassen.
 
Rolf007

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Kleine Anmerkung am Rande:
schon in den 70er Jahren (1969 bis 1978) hat Werner Girbig intensiv nach Lützow in den Landkreisen Dillingen/Donau und Schrobenhausen gesucht. Er war zu der Zeit in enger Verbindung mit Lützows Frau. In Briefen von W. Girbig an Gisela Lützow schrieb er, dass seine Hoffnung auf den Aussagen der amerikanischen Piloten J. Mast und Lt. Gen. Hill liegt, den Absturzbereich einkreisen zu können. Mast von der 388th Fighter Squadron will ja Lützow abgeschossen haben. Mast starb aber bereits im März 1976. Girbig schloss aus den Claim-Berichten der 388th FS, dass Lützow wohl im Bereich der beiden Landkreise abgestürzt sein muss. Girbig hat alle Gemeinden der beiden Landkreise mit Briefpapier der Gemeinschaft der Jagdflieger angeschrieben und nach Absturzstellen und Zeitzeugen gefragt. Er führte auch regen Schriftwechsel mit ehemaligen Piloten des JV 44 wie Willi Herget und Walter Krupinski. Eine Aussage zur schlechten seelischen Verfassung könnte auch durch ein Schreiben von Willi Herget entstanden sein. Er schrieb am 5. Dez. 69 an Girbig, dass "Lützow in einer schlechten seelischen Verfassung war, weil er vom Reichsmarschall als Feigling tituliert wurde.
Wir werden es nicht mehr klären, wie oben schon geschrieben.
Ich freue mich sehr, wenn das Schicksal letztendlich geklärt wird und freue mich auch, wenn zumindest Lützows Sohn Gewissheit bekommt. Lützows Frau war wie schon geschrieben in engem Kontakt mit Girbig und hat ihr Leben den Wunsch gehegt, zumindest traurige Gewissheit zu bekommen. Das geht aus den Briefen an Girbig hervor.
Viel Erfolg dem Team für die endgültige Klärung.
 

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Es hat sich wohl auch schon mal die "Bild" sich daran versucht, auch ohne wirkliche Ergebnisse.

Ich selber hatte mich mal vor mehr als 20 Jahren intensiv damit auseinander gesetzt. Alle damals verfügbaren Infos versucht zusammen zu tragen, und das auf eine Karte zu übertragen, inkl. des Frontverlaufs die Wetterlagen, Flugzeiten und Reichweiten etc.
Meine Einschätzung damals, da könnten Fehler in der Überlieferung der Vormittags und des Einsatzes am Nachmittag vorliegen. Zwischendurch sind auch wieder interessante Infos dazu gekommen, die in den vermutlichen Kampfraum (Nord-Östlich München) passen.
Im Netz sind Fotos von den jetzigen "Fundteilen" zu finden, im Moment überzeugt mich das noch nicht, dies zu 100% einer 262 zuzuordnen.
Diese Karte hab ich noch:

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Rolf007

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Es hat sich wohl auch schon mal die "Bild" sich daran versucht, auch ohne wirkliche Ergebnisse.

Ich selber hatte mich mal vor mehr als 20 Jahren intensiv damit auseinander gesetzt. Alle damals verfügbaren Infos versucht zusammen zu tragen, und das auf eine Karte zu übertragen, inkl. des Frontverlaufs die Wetterlagen, Flugzeiten und Reichweiten etc.
Meine Einschätzung damals, da könnten Fehler in der Überlieferung der Vormittags und des Einsatzes am Nachmittag vorliegen. Zwischendurch sind auch wieder interessante Infos dazu gekommen, die in den vermutlichen Kampfraum (Nord-Östlich München) passen.
Im Netz sind Fotos von den jetzigen "Fundteilen" zu finden, im Moment überzeugt mich das noch nicht, dies zu 100% einer 262 zuzuordnen.
Diese Karte hab ich noch:

Copy: Ich
Ich habe mehrere Jahre bei Dillingen gewohnt und mich ebenfalls mit dem Absturz intensiv beschäftigt. Den Artikel der BILD müsste ich noch haben, auch die Briefe von Herget und Krupinski etc. Grüße nach Franken.
 

MikeBravo

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Wo war denn jetzt die Absturzstelle? Der Kontakt mit evtl.noch lebenden Zeitzeugen bzw. Gespräche mit Ihnen könnten noch weitere wichtige Informationen bringen.
Oft haben die als Kind von der Aufschlagstelle etwas mitgenommen, was vielleicht noch existent ist.

Bei der Erforschung eines Ar 234 Pilotenschicksales, das ich teilweise einem Buch von Peter Schmoll entnahm, nahm ich zuerst mit dem Autor Kontakt auf und habe mit ihm und Freunden später ein interessantes Gespräch geführt.

So kam es dann weiter zu einem Kennenlernen des örtlichen Heimatpflegers, der mir den Kontakt zu einem Zeitzeugen vermittelt hat, der als Kind den Absturz beobachtet hat und mir noch sehr viele Details erzählen konnte, was er damals im April 45 gesehen hat und wie Teile für landwirtschaftliches Gerät genutzt werden sollten. Mir wurde sogar ein Bericht über diesen Absturz und das Pilotenschicksal in einer Ortschronik gezeigt.

Bestimmt würde eine Recherche in dieser Nachforschungsangelegenheit in dieselbe Richtung über den Kreisheimatpfleger, ältere Einwohner und evtl. der Ortschronik weitere wichtige Informationen bringen.
 

mollrop1234

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Interessant! Ich habe mich lange Zeit mit dem Fall Lützow beschäftig.
Unsere Vermutung war immer das er im Raum Donauwörth/Donau abgestürzt ist.
 

HolgerXX

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Wäre gut, wenn die (angebliche) Absturzstelle und die Fundstücke mal professionell untersucht würden.

Grüße, Holger
 
Thema:

Absturzstelle von Günther Lützow gefunden?

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