Das ist aber keine neue Nachricht. Sie rüstet seit ziemlich genau 6 Jahren auf. Nämlich seit diesem Tag:
Müsste eher heißen, "...hofft die Polizei Drohnen vom Himmel holen zu können." Das mag bei 08/15 Koptern von Hobbypiloten funzen, aber z.B. gegen GPS-geführte kaum helfen. Schade ums Geld. Es kommt halt nicht auf die Größe der Kanone an, sondern nur was sie kann. Da halte ich ja das noch für wirkungsvoller...Auch die deutsche Polizei rüstet auf:
Mit dieser Waffe holt die Polizei Drohnen vom Himmel
Darunter war eine mächtige Anti-Drohnen-Kanone, ein Störsender, den der bedienende Polizist auf der Schulter trägt. Das Gerät schießt sozusagen mit Funkwellen und kappt so die Verbindung zwischen "feindlicher" Drohne und ihrer Steuereinheit am Boden. Auf diese Weise kann die Drohne in den Sicherheitsmodus gezwungen werden, also zur Rückkehr zu ihrem Besitzer, der dabei im besten Fall gleich überführt ist und festgenommen werden kann.
Das mildeste Mittel ist, Richtfunk-ähnlich auf der Frequenz zu stören, auf der die Drohne mit ihrer Steuerung kommuniziert. Damit stört man wegen des stark begrenzten Raumes so gut wie niemand anderes. Ein stärkeres Mittel ist, das GPS-Signal rundum zu jammen/spoofen. Damit stört man nicht nur die Drohne, sondern auch alle anderen im Umkreis (beispielsweise Instrumentenflieger). So kann man die Drohnenabwehr eskalieren.Das mag bei 08/15 Koptern von Hobbypiloten funzen, aber z.B. gegen GPS-geführte kaum helfen.
Aber da wo Kopterfliegen verboten ist, ist es das Drachen steigenlassen meisten auch. Auf alle Fälle mit sovielen Fangschnüren... Naja, besser als die Phantasien der Fans des exessiven Waffeneinsatzes...Das aktuelle XKCD Comic passt zum Thema...
Drone Fishing)
Das System von Rheinmetall erinnert mich in der Funktionsweise an das gute alte Skyguard. Da wurden nicht nur die "Raser des Luftraums" gesucht. Wir konnten seinerzeit bei einem Test über die Auswirkungen der Tiefflüge von Erding aus die Personen auf dem Fernsehturm München zählen.Rüstungsindustrie: Wie Drohnen die Kriegsführung verändern
Selbst Terroristen können sich inzwischen mit Bomben bestückte Drohnen leisten. Experten warnen deshalb vor der steigenden Gefahr, die Rüstungsindustrie profitiert davon.
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Wie sicher kann die Weltgemeinschaft noch sein, wenn selbst Milizen wie die Huthis in der Lage sind, derartige Terroranschläge zu verüben? … Saudi-Arabien hat seinem Erzfeind Iran vorgeworfen, die Huthis ausgerüstet zu haben und somit für die Attacke aus der Luft verantwortlich zu sein. Auch Deutschland unterstützt diese Sicht, selbst wenn dafür konkrete Beweise fehlen. Offensichtlich ist aber, dass Rebellen und Terroristen kaum noch die Hilfe von ihnen wohlgesonnenen Staaten brauchen, um in den Besitz von größeren, leichten und exakt steuerbaren Drohnen zu kommen.
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Die Luftschläge haben einmal mehr gezeigt, dass solche unbemannten Flieger die moderne Kriegsführung bereits verändert haben. Und dass durch Drohnen nicht staatliche Akteure immer häufiger in der Lage sein werden, eine ernst zu nehmende Gefahr für souveräne Staaten oder ihre Streitkräfte zu sein.
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Im Januar 2018 berichteten etwa russische Militärs, dass ihre wichtigste Luftwaffenbasis in Syrien, Hmeimim in der nordwestlichen Latakia-Provinz, Angriffen eines Schwarms aus einfachen Drohnen ausgesetzt war. Zudem wurde eine russische Marinebasis bei Tartus mit Drohnen attackiert. Die Russen teilten mit, dass sie sieben Drohnen abgeschossen und sechs weitere mit elektronischen Störsignalen abgefangen hätten. Sie untersuchten die Objekte und veröffentlichten ein Bild von einer zur Landung gebrachten Drohne. Der Flieger war keine komplexe Konstruktion, im Gegenteil: Die Drohne bestand aus Holz, die Sprengstoff trug. So sieht die neue Waffe des "kleinen Mannes" im asymmetrischen Krieg von heute aus.
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Deutsche Flugsicherung (DFS) und Rheinmetall, Deutschlands größter Rüstungskonzern, (haben) gemeinsam eine Methode präsentiert, mit der Drohnen erkannt und auch bekämpft werden können. Demnach lassen sich mit militärischen Sensoren wie Nahbereichsradar und Infrarot, die Rheinmetall entwickelt, auch kleine Drohnen orten. Wenn das Luftlagebild mit den Daten der DFS über den Flugverkehr verglichen wird, lasse sich das "schwarze Schaf" am Himmel erkennen, teilt der Rüstungskonzern mit. Weiter heißt es: "Mit den hochsensiblen militärischen Sensoren von Rheinmetall, die wie ein superscharfes Fernrohr auf das Objekt gerichtet werden, können zunächst weitere Informationen gewonnen werden – zum Beispiel, ob die Drohne eine bedrohliche Fracht, etwa Sprengstoff, mit sich trägt." ...
Das weltweit modernste Abwehrsystem kommt aus Israel. Das Iron-Dome-System gilt als äußerst effizient und fängt seit Jahren feindliche Geschosse ab, die von radikalen Gruppen aus den Palästinensergebieten und dem Libanon auf Israel abgefeuert werden. Es kann auch Drohnen stoppen. ... Das US-Militär hat zwei Iron-Dome-Batterien beschafft, jede kann bis zu vier Starter steuern, die jeweils mit 40 Raketen bestückt sind. 2020 sollen sie ausgeliefert werden. … Die Technik könnte bald auch Ölraffinerien in Saudi-Arabien schützen. Die US-Regierung hat ihren Verbündeten am Golf schon zugesagt, das Land bei der Abwehr von Gefahren aus der Luft zu unterstützen – vielleicht kommt dann auch der Iron Dome zum Einsatz.
Man muss aber mehr als nur die Außengrenzen schützen. Drohnen können überall „spornen“, lassen sich leicht im Kofferraum unerkannt an jeden beliebigen Ort transportieren.Man muss in der Wüste Arabiens aber auch nicht jeden Sand- oder Steinhügel schützen.
deshalb habe ich auch vom Objektschutz geschrieben; für militärische Anlagen wie Fluglätze und wichtige zivile Installationen wie Großraffinerien, Ölverladeterminals usw. müsste es reichen.Man muss aber mehr als nur die Außengrenzen schützen. Drohnen können überall „spornen“, lassen sich leicht im Kofferraum unerkannt an jeden beliebigen Ort transportieren.
Das hat was ansich. Eine kommerziell wie eine Heli oder Cessna genutzte Drohne wird die selben Zulassungshürden und einen Piloten haben. Man kann die Drohne dafür leichter bauen, aber dafür braucht man zusätzliche Telemtrie. Die Einsparungen wäre wohl gring, es sei denn, man könnte auf den Pilot verzichten. Nur wer haftet, wenn solch eine autonome Drohne mitten auf de Autobahn runter kommt?
Wo sich hingegen "kleine" Drohnen mancherorts kommerziell bereits etabliert haben sind Foto-, Vermessungsflüge und TV-Aufnahmen.
Aber zurück zum eigentlichen Thema Die EASA hatte vor ein paar Monaten ein paar Ideen in die Runde geworfen zum Thema Spielzeuge und Drohnen (http://easa.europa.eu/system/files/dfu/A-NPA 2015-10.pdf) und dabei auch vorgeschlagen, dass die Hersteller von Spielzeugen (unter 1 kg ?) via technische Massnahmen sicherstellen sollte, dass diese nicht höher als 50m ü.G. und alle andere ferngesteuerten Flugzeuge inklusive Modellflugzeuge, per Definition paradoxer weise schwerer als 1 kg, technisch nicht höher als 150 m ü.G. fliegen sollten. Und dabei sollten sie auch selbständig (via OSD und/oder Autopilot) erkennen und verhindern, dass sie in einen verbotenen Luftraum eindringen, was manche Quadkoptermodelle angeblich bereits anbieten.
Dies biete die Möglichkeit, dass jeder Grundstückbesitzer via Grundbuchamt vermerken könnten "Überflüge unerwünscht" und schon wäre das Thema gelöst, ausser für Menschen in einer Mietwohnung.
Technisch wäre die sicher auch für Flächenflugzeuge möglich. Nur, zu welchen finanziellen kosten für die Anwender? Und 150 m ü.G. ist für manche Flugmodelle sehr tief.
Des weiteren finden dabei Menschen mit einer kriminellen Energie immer eine Möglichkeit dieses Flugverbot zu umgehen.
Gut, bei manchen EASA-Vorschlägen wurde leider die arme Katz am Schwanz gepackt.
Als mögliche Zukunft sehe ich eher, dass die Spielzeugdrohnen via UMTS gesteuert werden, der Pilot irgend wo im globalen Dörfchen am Netz sitzt und via UMTS-Datenbank mit seiner Drone verbunden wird. So sähe der Staat gleich wo welche registrierte Drohne ist, alle anderen sind illegale nicht-regisrierte, und ein Sperren von Überflügen privater Grundstücken wäre so auch ein leichtes. Das Problem wären auch hier wieder die Kosten und Gewinnmargen welch dann wohl erst nach eine Einführung Schritt für Schritt auf die Drohnenpiloten abgewälzt würden.
Da gibt es nun ganz aktuelle Entwicklungen, die hier angesprochen werden:Drohnen entwickeln sich immer mehr zum "System der Wahl" insbesondere auch bei asymmetrischer Kriegsführung
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Insbesondere handelsübliche Kleinstdrohnen (sUAS) stellen zunehmend eine Bedrohung für Streitkräfte – vom Infanteristen bis zum Kampfpanzer – dar, daher stehen alle Streitkräfte der Welt vor der Herausforderung, schnellstmöglich Lehren aus dem Einsatz solcher Drohnen zu ziehen und Konzepte für die Integration dieser Systeme in die eigene Gefechtsführung sowie den Kampf gegen solche Kleinstdrohnen zu entwickeln und vor allem unverzüglich umzusetzen.
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