Academy F/A-18C Hornet, 1:32

Diskutiere Academy F/A-18C Hornet, 1:32 im Jets ab 1/32 Forum im Bereich Bauberichte online; Bemalung – das Konzept Bevor ich Schritt für Schritt durch den Bemalungsprozess führe, möchte ich Euch zum besseren Verständnis das Ganze einmal...
Halbgott

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Fluglehrer
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Bemalung – das Konzept
Bevor ich Schritt für Schritt durch den Bemalungsprozess führe, möchte ich Euch zum besseren Verständnis das Ganze einmal komplett am Beispiel und sozusagen im Schnelldurchlauf zeigen. Ich verwende eine Post-Shading-Technik, die ich mir in Teilen bei Gregg Cooper (schaut mal auf Hyperscale) abgeguckt habe.
In bin grundsätzlich kein Freund des Pre-Shadings. Hierbei werden Panelstöße mit Schwarz oder Dunkelgrau vorlackiert, dann kommt die Hauptfarbe dünn darüber, so dass die Farbnuancen sichtbar bleiben. In meinen Augen sprechen zwei Dinge dagegen:

Erstens ist der Effekt schwer kontrollierbar. Er lebt vom dünnen, aber genau richtigen Auftrag der Hauptfarbe. Hat man es nur ein bisschen übertrieben, ist der Effekt weg, und das Modell sieht aus wie „einfach so lackiert“. Es gibt keinen Weg zurück, man muss nochmal ganz von vorne anfangen.

Zweitens gibt es einen sogenannten Maßstabseffekt (scale effect). Er besagt, dass man verkleinerte Abbildungen der Wirklichkeit wie z.B. ein Modell ein Stück heller lackieren sollte als das Original, damit es authentisch wirkt. Dieser Effekt berücksichtigt die Lichtstreuung durch die größere Betrachtungsdistanz beim Original. Also: Einfach 10 – 40 % Weiß mit in die Grundfarbe, je nach Maßstab, dann sieht’s gut aus. Ist eigentlich ein alter Hut. Das Pre-Shading mit dunkler Farbe wirkt diesem gewünscht Effekt nun genau entgegen. Anstatt etwas heller ist das Modell nun im Originalton lackiert, und die Blechstöße sind sogar noch ein Stück dunkler. Insgesamt wird das Modell so viel zu dunkel.

Ich mache nun Folgendes:
Das Modell wird zunächst einmal grundiert, wo nötig, und dann in der Grundfarbe lackiert.
 
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Halbgott

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Als nächstes helle ich die Mitte jedes Panels mit Weiß auf. Das kann ruhig übertrieben sein, soll es sogar. Wichtig ist, einen schönen Verlauf oder Gradienten quer über das Panel weg zu haben.
 
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Das war natürlich viel zu viel. Nun fange ich den Effekt wieder ein, indem ich mit stark verdünnter Originalfarbe darüber gehe. Die Farbe soll nicht deckend sein, sondern lasierend, also transparent.
 
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Je dünner die Mischung, desto langsamer blendet sich die helle Panelmitte in den Rest ein und desto genauer ist der Effekt zu steuern. Dauert aber ein bisschen, bis man die gewünschte Stufe an Abschwächung erreicht hat. Dafür kann man wenig falsch machen, und es dauert ebenso lange, den Effekt zu übertreiben. Ist das doch mal passiert, einfach die Panelmitte wieder etwas aufhellen und nochmal.
Da man die Farbvarianz nach dem Auftrag der Hauptfarbe erzeugt, spricht man hier von Post-Shading. Ein gute Frage ist nun: Wann ist es gut? Wann sollte man aufhören?
Meine Erfahrung zeigt, dass der richtige Moment dann gekommen ist, wenn der gesamte Effekt ein kleines bisschen zu heftig aussieht. Das Flugzeug soll also schon ausgeblichen wirken, aber nicht zu viel. Die nachfolgenden Klarlackschichten, die Decals und das Washing schwächen den Effekt weiter ab und blenden alles zusammen, so dass es am Ende dann genau passt. Wirkt der Post-Shading-Effekt an dieser Stelle schon authentisch, so wird er bei Fertigstellung nur noch sehr schwach wahrnehmbar sein – vermutlich zu schwach.

Weiter geht’s mit einer Schicht Future, um eine glatte Oberfläche für die Decals zu erzeugen.
 
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Halbgott

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Es folgen die Decals und eine weitere Schicht Future, um sie zu versiegeln. Nun das Washing mit verdünnter Ölfarbe. Man glaubt es nicht, aber das funktioniert auch mit Ölfarbe, die nicht vom MIG Productions kommt. Echt.
 
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So, und zum Schluss seidenmatter Klarlack, damit die Oberfläche passt.

Das war ein Schnelldurchlauf durch meine Bemaltechnik. Natürlich hat jeder sein eigenes Rezept, und es gibt kein Richtig und kein Falsch. Was gut aussieht, funktioniert.

In den nächsten Beiträgen zeige ich euch die Anwendung an meiner Hornet.
 
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januschel

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Klasse F/A 18. Hast du schön erklärt, deine Lackierarbeiten. :TOP:
Gruß Jan
 
Bones

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Danke für die Blumen!

Wieso hat man das mit den gelben Fahrwerken verboten? Muss es denn wirklich so einheitlich sein?
Leider ja.....:( !

Die gelbe Farbe an z.B. Fahrwerksteilen ist eine einheitliche Markierung für Oversize-Bauteile. Wenn z.B. ein Bauteil ausgeschlagen ist, wird es einmalig aufgerieben und erhält dann eine gelbe Farbe.

Wenn jetzt natürlich das halbe Fwk gelb ist, kann keiner auf den ersten Blick sagen, ob es schon Oversize Bauteile enthält.

Ein weiterer Grund dürfte wohl darin liegen, dass die nächste Staffel nicht besonders begeistert über das gelbe Fwk sein wird!

Ein eingebautes gelbes Fahrwerk wieder weiß zu lackieren, dürfte wohl nicht sehr viel Spaß machen und ne ganze Weile dauern :FFTeufel:.

Und Aufgrund des aktuellen Klarstands der Charly Hornets, werden die Maschinen wohl noch öfters zwischen den Staffeln ausgetauscht werden müssen.

Da macht man sich mit nem gelben Fwk natürlich keine Freunde.

Viele Grüße Kai
 
Starfighter

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Das Ergebnis deiner Lackiermethode ist auf jeden Fall hervorragend, aber der große Unterschied zum Preshading erschließt sich mir nicht - weder beim Ablauf noch beim Ergebnis. Der einzige Unterschied ist, dass du schon eine Grundschicht lackierst, die Blechstöße nachziehst, und dann wieder überlackierst. Die Kontrollierbarkeit beim halte ich bei beiden Techniken für gleich einfach oder schwierig. Und es gibt beim Preshading sehr wohl einen Weg zurück - und zwar den gleichen, als würde man den Weg 'weiter' gehen: Postshading - es spricht ja nichts dagegen, beide Techniken zu kombinieren!:!: Ich mache immer erst ein Preshading - Farbe wird nach gewünschtem Effekt gewählt - dann trage ich die Grundfarbe auf (die ich sowieso immer nach eigenem Ermessen anpasse, mit diesen 'vorschriebenen' Aufhellungswerten kann und will ich mich nicht anfreunden), bearbeite einzelne Panele mit weiter augehellter Grundfarbe, schwäche den Effekt ggf. mit stark verdünnter Grundfarbe ab und bringe dann die Touch Ups auf. So hab ichs zB auch bei meiner 32er Acadamy-Bug gemacht.

Fazit: es geht immer auch anders, und wie die Technik im tollen 'Neudeutsch' auch heißt, das Ergebnis zählt. Und da führen fast unendlich viele Techniken oder Kombinationen derselben zum Ziel. (Und ich sags gerne nochmal, das Ziel hast du definitiv erreicht - deine Lackierung sieht hervorragend aus!)
 
RindVieh

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Das Ergebnis deiner Lackiermethode ist auf jeden Fall hervorragend, aber der große Unterschied zum Preshading erschließt sich mir nicht - weder beim Ablauf noch beim Ergebnis.

:D
Genau das ist mir auch aufgefallen. Ich finde es klasse was hier gezeigt wird. Aber das Aufhellen der Flächen mit anschließendem Übersprühen in Grundfarbe ist für mich ein pre-shading.
Und zu dem scale-effect: wie hell oder dunkel die Farbe des pre-shadings ist, ist einem Jeden selbst überlassen. Ich denke das man mit einem Mittelgrau auch eine, später weiße Fläche pre-shaden kann. Muss ja nicht immer Schwarz sein.

Halbgott, die Sauberkeit deiner Arbeiten finde ich aber auf jeden Fall sehr beeindruckend!
 
Halbgott

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Starfighter und RindVieh, ihr habt Recht, viele Wege führen nach Rom. Wie ich schon sagte, es gibt kein Richtig und Falsch. Jeder muss für sich entscheiden, was ihm besser liegt.

Ich möchte hier, vielleicht auch nur als Denkanstoß, zeigen, was mir am besten taugt. Es stimmt, in der Summe ist es ein kombiniertes Pre- und Post-Shading, und in meinen Augen besser kontrollierbar als ein reines Pre-Shading, da ich mit wesentlich lasierenderen Farben arbeiten kann.


Jede der beiden Techniken hat auch bevorzugte Anwendungsgebiete:

Pre-Shading eignet sich vor allem für hellere Lackierungen sowie für Vielfarblackierungen, da man den Akzentuierungsschritt hier nur einmal machen muss.

Bei sehr dunklen Lackierungen (SR-71, U-2) geht es fast nur mit Post-Shading - oder hat schon mal einer probiert, schwarz/dunklestgrau mit schwarz zu akzentuieren? Da sieht man nichts davon.


Beides gehört meiner unmaßgeblichen Meinung nach ins Portfolio des ambitionierten Modellbauers, um für alle Fälle gerüstet zu sein.

Auf alle Fälle danke für das Lob - das entwickelt sich hier ja zu einer richtigen Fachsimpelei! Wunderbar!

Viele Grüße

Halbgott
 
Halbgott

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Willkommen zur nächsten Runde. Nach dem theoretischen Vorgeplänkel packen wir's jetzt an.

Bemalung – nun richtig!
Es geht los mit dem Cockpitbereich. Der soll ein ausgeblichenes Schwarz erhalten, H77 Tire Black von Gunze ist da ideal. Wie ich es im letzten Beitrag schon dargestellt habe, habe ich auch hier die Mitte größerer Flächen aufgehellt. So sieht das Ganze noch ausgeblichener aus.
 
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Jetzt ist auch die Zeit, das HUD zu installieren. Richtig schön nach dickem Glas sieht es aus, wenn man die Ränder vorsichtig mit transparentem Grün bemalt.
 
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Ein paar Worte noch zum Maskieren: Wenn man schon viele Mühe investiert hat, um Cockpit und Fahrwerkschächte vorab zu bemalen, dann will man da natürlich nichts draufkommen lassen. Also hab ich das Cockpit schön mit Tamiya-Band abgedeckt. Für die Fahrwerkschächte eignen sich zurechtgeschnittene Schwämme – die popelt man da rein, sie dehnen sich aus und schließen alles passgenau ab. Ein paar Punkt muss man jetzt noch zum Beispiel mit Maskol nachbearbeiten, und dann ist alles wirklich dicht.
 
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So, jetzt geht’s los.
Zunächst mal hab ich das ganze Flugzeug mit Mr. Surfacer 1200 grundiert. Das muss man nicht machen, es hilft aber, all die kleinen Unzulänglichkeiten und Kratzer aufzudecken, die man auf blankem Plastik nur schwer erkennt.
 
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Los geht’s mit der Bemalung der Unterseite. Der erste Schritt ist einfach – Grundfarbe drauf, in diesem Fall FS36375 (Gunze H308).
 
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Bei den Fahrwerkklappen gilt das Gleiche.
 
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Nun kommt eine übertriebene Aufhellung der Panelmitten, so wie ich das im allgemeinen Teil schon beschrieben habe. Das Ganze einmal fürs ganze Modell …
 
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Academy F/A-18C Hornet, 1:32

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