Äthiopien / Somalia

Diskutiere Äthiopien / Somalia im Aktuelle Konflikte Forum im Bereich Aktuell; Naja, man sollte nicht vergessen, dass der Islam seine stärkste Neuausdehnung in Afrika erfährt. Viele aus der Kolonialzeit entstandenen Regime...
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Naja, man sollte nicht vergessen, dass der Islam seine stärkste Neuausdehnung in Afrika erfährt. Viele aus der Kolonialzeit entstandenen Regime, die mehr oder minder christiliche Grundlagen haben (aber nicht immer pflegen!) sind dadurch unmittelbar in ihrem Bestand bedroht. Äthopien zählt zu den mit am frühesten missionierten Gebiete des Christentums und ist sehr stolz auf seine christlichen Wurzeln. Da wird der Kampf gegen ein islamisch geprägtes Nachbarland schnell auch zu einem Religionskrieg.
 
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Albatross

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Die Bevoelkerung in beiden Laendern hungert seit Jahren, aber fuer Waffen und Kieg hat man Geld...:rolleyes:
Interessanterweise ist sogar das Geld für den Krieg zunehmend knapp geworden. Es gab nach Abzug der UN und Marines Berichte, dass mangels Munition die Gefechte weniger wurden. Es ist die Frage, ob die islamischen Kräfte jetzt von einem Staat unterstützt werden.
Äthopien ist zwar bitterarm, aber ein begrenzter Krieg gegen eine Milizenarmee kann es durchaus durchstehen. In Afrika sieht man mal wieder, dass zum Krieg führen eigentlich Menschen und Gewehre reichen. Hat man genug Menschen, ist deren Verlust im Gefecht auch kein großes Problem (Gewehre kann man wieder aufheben).

Die Luftangriffe braucht man meiner Ansicht nach nicht ernst zu nehmen. Jedoch hat Äthopien eine Armee, welches diesen Namen wenigstens irgendwie verdient. Wenn sie es wollen, kommen sie sicherlich bis Mogadischu.

Ob das erstrebenswert ist? Na ja, sehen wir es mal so: den Menschen in Somalia kann es eigentlich gar nicht schlechter gehen.
 
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Interessanterweise ist sogar das Geld für den Krieg zunehmend knapp geworden. Es gab nach Abzug der UN und Marines Berichte, dass mangels Munition die Gefechte weniger wurden. Es ist die Frage, ob die islamischen Kräfte jetzt von einem Staat unterstützt werden.
Ja, sie kriegen Waffen aus Eritrea, dem Erzfeind von Äthopien. Selbst wenn es in einigen Ländern nichts zu essen gibt, Ambitionen gibt es leider immer.
 
Bleiente

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Nun, ich kann nur nicht vorstellen, dass eine Milizenarmee wie die Somalias irgendwie durch Luftangriffe nennenswert geschädigt werden kann. Solch eine Armee, die schlussendlich ihre Kampfkraft auf der Masse der verfügbaren Schützen bezieht (also keine Artillerie oder so hat), kann durch Luftschläge kaum geschwächt werden. ....
Naja da mögest Du sicherlich recht haben. Die Armee bzw. die Milizen der Union der islamischen Gerichte ist sicherlich keine leicht zu treffende Ziele. Aber zwischen den einzelnen Milizen gibt es mit Sicherheit starke Unterscheide was Ausstattung, Organistation und auch Personalstärke gibt.

Aufklärung ist wichtig, stimmt. Aber dies auch deswegen, weil Teile dieser Milizen eben hochmobil sind, mit ihren Geländewagen und den dadrauf montierten Waffen. Allerdings sind diese wie auch der Libanon zeigt sehr schwer zu treffende Ziele. Nun, was die Kommunikation getrifft, da mache ich mir keine allzugroßen Sorgen. Die Organistation uneinander muss miserabel sein, den letzlich ist es der Union nicht einmal gelungen die "abtrünnige" Provinz Somaliland heim nach "Groß-Somalia" zu holen. Ganz im Gegenteil scheint es dort wohl für dortige Verhältnisse recht ruhig zu sein.

Aber ein nicht zu unterschätzender Vorteil der Luftwaffe Äthopiens ist die beachtliche Lufttransportkapazität, die sowohl selbst als auch im Dienste der Übergangsregierung genutzt werden kann. Hier ist es den Regierungstruppen nun möglich schnelle Schwerpunktbildungen und sich gebende Möglichkeiten auszunutzen und die Milizen niederzuringen.

Letzlich wird sich die Hoffung der Äthopier neben der Stärkung der Übergangsregierung wohl auf eins reduzieren zu lassen. Nach dem Einzug der Union ist es zu einer Phase der inneren Beruhigung gekommen. Sicherlich auch auf Grund er Tatsache das diese Union einen gewissen Grad an Organisiertheit an den Tag legte und es so die Menschen wieder mit einem berechenbaren Gegenüber zu tun hatten. Das diese berechenbarkeit in unseren Augen (wahrscheinlich auch in den Augen von so machen Somali) babarisch war und ist, spielt nur eine untergeordnete Rolle. Der Mensch an Sich sehnt sich wohl nach soetwas. Also kann es für Äthopien durchaus sinnvoll sein, diese Organisiertheit zu zerschlagen und in dem sich ausbreitenden Chaos seine Bodentruppen einzusetzen. Wo wir ja wieder bei dem Punkt wären, Einsatz der Luftwaffe gegen zivile oder nicht ausschliesslich militärische Ziele.

Ein Einsatz der Luftwaffe zur Unterdrückung und Ausschaltung von Nachschublinien, ist aber ohne Zweifel taktisch wie strategisch als sinnvoll einzusehen. Wenn es dann auch noch gelingt die eigene Seite besser zu versorgen ist das für die Gesamtlage aus deren Sicht nicht von Nachteil.
 
Schorsch

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Ein Einsatz der Luftwaffe zur Unterdrückung und Ausschaltung von Nachschublinien, ist aber ohne Zweifel taktisch wie strategisch als sinnvoll einzusehen. Wenn es dann auch noch gelingt die eigene Seite besser zu versorgen ist das für die Gesamtlage aus deren Sicht nicht von Nachteil.
Zustimmung so dem Geschriebenen (und Dank, dass man her solche Dinge adäquat diskutieren kann).
Jedoch würde die Abriegelung nicht zu hoch bewerten. Die Ä-Luftwaffe hat 19 Bodenangriffsflugzeuge (MiG-23BN und Su-25). Wenn wir das mit den Erfahrungen korrelieren zu Einsatzbereitschaft älterer Muster und den finanziellen Mitteln Äthopiens, dann sehe ich bestenfalls 2 Einsätze pro Flugzeug und Tag.
Die Milizen werden sicherlich keine langen Nachschubkolonnen auf den Weg schicken. Selbst wenn, diese müssten erstmal identifiziert werden (was weitere Einsätze erfordert). Das alleine würde bei einer 100km langen Straße alle drei Stunden einen Überflug durch einen Aufklärer erfordern. Nachteinsätze schließen sich wohl aus.

Im Endeffekt würde die Ä-LW bestenfalls Nadelstiche liefern, welche auf die Kampagne (also die Kämpfe der Truppen gegeneinander) wenig Rückwirkungen haben. Eine reine Schützentruppe braucht sowieso nur sehr wenig Nachschub.

Daher mein Punkt: Bei diesem (und vielen anderen vergleichbaren Konflikten) wird die Luftkomponente oftmals überbewertet, vor allem weil sie deutlich mehr Aufmerksamkeit als die blutigen Kämpfe zwischen den armen Schweinen mit der AK-47 bekommt. Eine MiG-23 über Mogadischu wird auch von einer Million Leute gesehen, während ein Feuergefecht mit Dutzenden Opfern 5km weiter nicht bemerkt wird.
 
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Da kann ich Dir nur zustimmen Schorsch !

Die Luftwaffe Ä kann sich sicher keine 24 Std. Überwachung leisten !
Aber es ist halt auch für das eigene Prestige angenehm. mal einzelne MiG`s über Mogadischu zu senden.

Hotte
 
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Spiegel.de schrieb:
Premier Meles Zenawi sagte, die Islamisten in Somalia seien nach den äthiopischen Luftangriffen in vollem Rückzug.
Ich bezweifle doch stark, dass der Rückzug irgendwas mit den Luftangriffen zu tun hat. Wahrscheinlich hat der Spiegel etwas falsch aufgeschnappt.
 

beistrich

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Guckst Du hier:
http://www.globaldefence.net/projekt_streitkraefte_der_welt/waffensysteme/afrika___aethiopien__ethiopa__179_26_2.html
Die Listen bei globaldefence.net sind für gewöhnlich registierungspflichtig. Keine Ahnung, warum das bei den Äthiopiern grad nicht so ist. Aber vielleicht wandert die Seite bald in den geschlossenen Bereich, drum mache ich hier kurz eine Liste von dem was dort steht:
8 Su-27
10 Su-25
11 MiG-23
18 MiG-21
6 L-39
7 SF-260
3 An-12
4 C-130B
2 DH-6
1 Yak-40
2 Y-12

24 Mi-24
22 Mi-8
mhm da wiedersprechen zwei Vertrauenswürdige Quellen etwas.

FI:

15 Mig-17
35 Mig-21 (für deren Modernisierung hatte Elbit 98 einen Auftrag erhalten aber es ist nicht bekannt ob er auch durchgeführt wurde)
10 Mig-23
14 Su-27 (von 17 gelieferten)

16 An-12
1 An-32
1 C-130B + 1 abgestellt
3 DHC-6

23 Mi-8/17
2 Mi-14
8 Mi-24/35
3 SA316
12 UH-1H

6 L-39C
12 SF216
 
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Ein paar Gedanken zu den Beiträgen von @Bleiente, @Schorsch und @Mr Dreamcast:

Sicher wäre es wenig effizient, zu versuchen die begrenzten Mittel einer kleinen Luftwaffe, wie eben diejenige von Aethiopien, in grossem Stil gegen Milizen einzusetzen, die über relativ wenig schwere Waffen verfügen, meist zu Fuss unterwegs sind und sich schnell zerstreuen können und daher keine grossen, dh. dichten, Ziele bieten. Als direkte Nahunterstützung in einer Schlacht können aber auch nur wenige Flugzeuge oder Hubschrauber einen grossen Unterschied machen, um z.B. gegnerische Stellungen so zu schwächen, dass sie von den eigenen Truppen überrannt werden können, und tatsächlich sollen in den letzten Tagen ja auch Hubschrauber als direkte Unterstützung der Bodentruppen zum Einsatz gekommen sein.
Ich denke auch nicht, dass es bei den Luftangriffen darum ging, "den Krieg in die Städte zu tragen", denn auch das würde militärisch nicht viel Sinn machen.
Viel mehr wurden bei den Luftangriffen in den letzten Tagen aber offenbar gezielt vorwiegend Flugplätze angegriffen. Das deutet darauf hin, dass Aethiopien versucht, den schnellen Nachschub von Waffen und Munition auf dem Luftweg zu unterbinden oder zumindest zu behindern. Ob dies länger als nur ein paar Stunden oder Tage gelingt, ist natürlich ein ganz andere Frage.

Bei diesen Angriffen dürften wohl vorwiegend die MiG-23BN und die Su-25TK der äthiopischen Luftwaffe (EtAF) zum Einsatz gekommen sein. Allerdings ist hier sicher die Entfernung zwischen den Stützpunkten der EtAF und den Zielen in Somalia ein Thema. Gerade die MiG-23BN dürften hier teilweise an ihre Grenzen bezüglich der Reichweite stossen, und auch die Su-25TK müssen da sicher zumindest Kompromisse bei der Zuladung machen.

Die Su-27 der EtAF hätten sicher keine Probleme mit der Reichweite, allerdings ist es doch eher zweifelhaft, ob die EtAF diese auch tatsächlich zu Bodenangriffen einsetzen würde. Die Su-27 sind damals wohl vorwiegend mit der Absicht angeschafft worden, die Luftkampfkomponente der EtAF zu stärken um sie für die Luftüberlegenheitsrolle und als Abfangjäger gegen den Erzfeind Eritrea einsetzen zu können. Es ist daher fraglich, inwiefern sie mit Bodenangriffswaffen ausgerüstet werden können und ob ihre Piloten überhaupt genügend ausgebildet und trainiert sind für den Einsatz solcher Waffen, um die Su-27 wirklich effektiv in der Bodenangriffsrolle einsetzen zu können.
Natürlich sind jederzeit Angriffe auf Bodenziele mit der Bordkanone möglich, auch wenn das eine ziemlich ineffizente Art ist, die Su-27 einzusetzen. Am ehesten könnte ich mir dies noch bei den Angriffen auf den internationalen Flughafen von Mogadischu vorstellen, da dieser wohl auch am weitesten von den Stützpunkten der EtAF entfernt ist. Tatsächlich wurde ja zumindest von einem Angriff auf den internationalen Flughafen in Mogadischu berichtet, bei dem nur Bordkanonen benutzt worden sein sollen. Allerdings können dies ebenso gut Su-25TK gewesen sein, die aufgrund der Entfernung ohne Aussenlasten unterwegs waren und deswegen nur mit Bordkanonen angreifen konnten. Dank ihrer Robustheit ist die Su-25 sicher auch besser geeignet für solche Einsätze, als die Su-27, und so stellt sich auch die Frage, ob die EtAF ihre wertvollsten Jagdflugzeuge tatsächlich bei Einsätzen riskieren würde, für die andere Typen in ihren Beständen besser geeignet sind.
 
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mhm da wiedersprechen zwei Vertrauenswürdige Quellen etwas.

FI:

15 Mig-17
35 Mig-21 (für deren Modernisierung hatte Elbit 98 einen Auftrag erhalten aber es ist nicht bekannt ob er auch durchgeführt wurde)
10 Mig-32
14 Su-27 (von 17 gelieferten)

16 An-12
1 An-32
1 C-130B + 1 abgestellt
3 DHC-6

23 Mi-8/17
2 Mi-14
8 Mi-24/35
3 SA316
12 UH-1H

6 L-39C
12 SF216
Dass sich die Quellen teilweise widersprechen, könnte daran liegen, dass die Angaben aus den FI vielleicht nicht mehr so ganz aktuell sind. ;) Aus welcher Nummer sind denn diese Angaben? Steht dort irgendwo, von wann diese Angaben sind? Auf mich machen sie jedenfalls den Eindruck, als ob sie schon einige Jahre alt und nicht mehr ganz taufrisch sind.
Die MiG-17 der EtAF sollen schon vor einigen Jahren ausgemustert worden sein und sind allesamt nicht mehr flugfähig.
Seit ca. 2000 verfügt die EtAF über ca. 10 Su-25TK.
Auch bei den Hubis würde ich das eine oder andere Fragezeichen setzen, ob z.B. die Alouettes tatsächlich noch einsatzfähig sind.
 
Hönter

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@Airtoair und Beistrich
Dass sich die Quellen teilweise widersprechen, könnte daran liegen, dass die Angaben aus den FI vielleicht nicht mehr so ganz aktuell sind.
Das trifft auch für die Seiten bei Globaldefence.net zu, jedenfalls hin und wieder. Obwohl, vermutlich aus aktuellem Anlass, datiert das letzte Update zu Äthiopien dort von heute. Allerdings weiss ich nicht, welche Quellen dort für die Streitkräftelisten verwendet werden.

Bei meiner Quelle werden dann bei den Bodenstreitkräften noch 6 UH-1 aufgelistet, die ich in der Liste vergessen habe.

Airtoair postete:
Es ist daher fraglich, inwiefern sie mit Bodenangriffswaffen ausgerüstet werden können und ob ihre Piloten überhaupt genügend ausgebildet und trainiert sind für den Einsatz solcher Waffen, um die Su-27 wirklich effektiv in der Bodenangriffsrolle einsetzen zu können.
Sowohl Eritrea als auch Äthiopien setzten im Krieg teilweise Söldnerpiloten aus Russland (oder GUS) ein. Es gab im defence-forum.net mal einen Bericht darüber von ACIG.org. (Ich kann den mal raussuchen, sobald das Forum wieder online ist, das wird grad "gewartet"). In dem Bericht werden Luftkämpfe zwischen Mig-29 (Eritrea) und Su-27 (Äthiopien) geschildert, bei denen die verfeindeten Piloten miteinander Funkkontakt hatten, weil sie sich noch aus ihrer Ausbildungszeit kannten. Sollte Äthiopien auch im aktuellen Konflikt auf solche Söldner zurückgreifen, dann könnte das aussagen, dass diese durchaus mit ihrem "Gerät" umzugehen wissen. Bzw., es könnte ja auch sein, dass nach dem Krieg Eritrea-Äthiopien äthiopische Piloten von diesen Söldnern ausgebildet wurden.
Das sagt dann aber nach wie vor noch nichts über die Bodenangriffsfähigkeit der Maschinen aus, lediglich evtl. etwas über den Ausbildungsstand der Piloten. Ist ein bisschen schwammig, ich weiss :rolleyes:

Natürlich sind jederzeit Angriffe auf Bodenziele mit der Bordkanone möglich, auch wenn das eine ziemlich ineffizente Art ist, die Su-27 einzusetzen. Am ehesten könnte ich mir dies noch bei den Angriffen auf den internationalen Flughafen von Mogadischu vorstellen, da dieser wohl auch am weitesten von den Stützpunkten der EtAF entfernt ist.
Laut NZZ soll dies tatsächlich passiert sein:
Äthiopische Kampfjets beschossen den mitten in Mogadiscio gelegenen internationalen Flughafen mit Bordwaffen und griffen ausserdem die Piste von Balidogle, rund 100 Kilometer westlich der Hauptstadt an. Beide Landebahnen sind geteert, was in Somalia eher selten ist, und werden von den Islamisten unter anderem für die Waffeneinfuhr benutzt. Trotz des Angriffes ist die Piste in Mogadiscio weiterhin benutzbar, es handelte sich also eher um eine symbolische Aktion.
Quelle: http://www.nzz.ch/2006/12/26/al/newzzEW6JSAVU-12.html
Es lohnt sich definitiv nicht, einen Runway mit Bordwaffen anzugreifen. Es zeigt aber auch, dass die Scharia-Milizen in Sachen Luftabwehr einem für den Piloten relativ gefährlichen Angriff mit der Bordkanone offenbar nichts entgegenzusetzen haben.
 
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Viel mehr wurden bei den Luftangriffen in den letzten Tagen aber offenbar gezielt vorwiegend Flugplätze angegriffen. Das deutet darauf hin, dass Aethiopien versucht, den schnellen Nachschub von Waffen und Munition auf dem Luftweg zu unterbinden oder zumindest zu behindern.
Inzwischen bin ich auch zu der Überzeugung gekommen. Auch durch einen begrenzten Luftschlag ohne größere Wirkung kann man ausländischen Transportfliegern die Motivation nehmen, mit Flugzeugen nach Mogadischu reinzufliegen. Äthopien hat damit effektiv demonstriert, dass es den Flughafen treffen kann. Effektiv kann es den Flughafen allerdings nicht dichtmachen, da ein Transporter wie die IL-76 auf kurzer Strecke landen kann, innerhalb von 10-15 Minuten seine Ladung loswird und dann wieder weg ist. Das können die Äthopier kaum verhindern, aber wie gesagt: für die Somalis wird es jetzt ungleich schwieriger, Frachtflieger (zu normalen Preisen) zu ihrem Flughafen zu locken.

Des Weiteren maximale Zustimmung.

Ich habe allerdings meine Zweifel, ob die äthopische LW wirklich sonderlich effektiv Nahunterstützung leisten kann. Das ist nicht ganz leicht. Aber die psychologische Wirkung mag da sein. Solche War-Lord Truppen sind im allgemeinen auch nicht dafür bekannt, dass sie bis zum letzten kämpfen.
 
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Sowohl Eritrea als auch Äthiopien setzten im Krieg teilweise Söldnerpiloten aus Russland (oder GUS) ein. Es gab im defence-forum.net mal einen Bericht darüber von ACIG.org. (Ich kann den mal raussuchen, sobald das Forum wieder online ist, das wird grad "gewartet"). In dem Bericht werden Luftkämpfe zwischen Mig-29 (Eritrea) und Su-27 (Äthiopien) geschildert, bei denen die verfeindeten Piloten miteinander Funkkontakt hatten, weil sie sich noch aus ihrer Ausbildungszeit kannten.
Den Artikel findest Du im ACIG Journal: http://www.acig.org/artman/publish/article_189.shtml (Falls Du diesen Bericht meintest ;) )
Dieser Artikel ist sehr interessant, allerdings scheinen ein paar Infos darin zumindest unsicher zu sein und sind mit Vorsicht zu geniessen. So wird z.B. in dem Artikel von einem Luftkampf zwischen einer einzelnen Su-27S der EtAF, die mehrere MiG-21 eskortierte und von einer Pilotin namens Asther Tolossa geflogen wurde, gegen eine MiG-29UB der ERAF berichtet. Aethiopien hat jedoch seither dementiert, dass es weibliche Piloten in der EtAF gibt oder gab, oder dass es je eine Asther Tolossa in ihren Reihen gab. Zudem hatte die EtAF ihre ersten Su-27 nur zwei Monate vor diesem Vorfall erhalten. Da sind zumindest Zweifel angebracht, ob die einheimischen Piloten (egal ob männlich oder weiblich) tatsächlich schon weit genug ausgebildet waren, um sie alleine eine "Strike Package" eskortieren zu lassen. Ganz abgesehen davon, dass der Einsatz eines einzelnen Jagdflugzeuges bei einer solchen Eskorte den gängigen Luftkampftaktiken völlig widerspricht. Plausibler wäre der Einsatz eines einheimischen Piloten als Flügelmann mit einem Russen als Formationsführer.
Dass damals Russen bei der EtAF als Piloten und Bodencrew dienten, ist aber unbestritten. (Bei der ERAF sollen es übrigens vorwiegend Ukrainer gewesen sein.)
Sollte Äthiopien auch im aktuellen Konflikt auf solche Söldner zurückgreifen, dann könnte das aussagen, dass diese durchaus mit ihrem "Gerät" umzugehen wissen.
Nun, die Antwort auf die Frage, ob auch im aktuellen Konflikt Ausländer in Diensten der EtAF stehen, wäre sehr interessant. Jedenfalls liegt der Krieg gegen Eritrea mittlerweile schon über 6 Jahre zurück. Viele der Russen in Diensten der EtAF sind nach dem Krieg wieder nach Russland zurückgekehrt und haben teilweise bei der VVS (russ. Luftwaffe) weitergemacht. Es sind damals zwar noch Russen eine gewisse Zeit als Ausbilder in Aethiopien geblieben, aber das waren relativ wenige. Ich denke aber, dass kaum Russen von damals bis heute bei der EtAF geblieben sind.
Allerdings wäre es natürlich möglich, dass man auch für den aktuellen Konflikt wieder Ausländer ins Land geholt hat, um die EtAF zu verstärken. Wenn man das damals konnte, wieso nicht wieder?
Bzw., es könnte ja auch sein, dass nach dem Krieg Eritrea-Äthiopien äthiopische Piloten von diesen Söldnern ausgebildet wurden. Das sagt dann aber nach wie vor noch nichts über die Bodenangriffsfähigkeit der Maschinen aus, lediglich evtl. etwas über den Ausbildungsstand der Piloten.
Ich halte es sogar für sehr wahrscheinlich, dass nach dem Krieg russische Instruktoren äthiopische Piloten auf der Su-27 (und auch auf der Su-25) ausgebildet haben. Fraglich ist allerdings, ob damals der Einsatz der Su-27 gegen Bodenziele überhaupt vorgesehen war, und ob daher die äthiopischen Su-27 Piloten tatsächlich auch für den Einsatz von Luft-Boden-Waffen ausgebildet wurden, und wenn ja, wie gründlich. Als die Su-27 beschafft wurden, war ihr Hauptauftrag die Luftverteidigung gegen den Erzfeind Eritrea. Für die Bodenangriffsrolle hatte man ja die Su-25TK und auch die MiG-23BN.
Selbst wenn die äthiopischen Su-27 Piloten tatsächlich auch für Bodenangriffe ausgebildet worden wären, stellt sich die Frage, ob sie dann auch ihren Trainingsstand in den letzten Jahren aufrecht erhalten oder gar verbessern konnten.
Es lohnt sich definitiv nicht, einen Runway mit Bordwaffen anzugreifen. Es zeigt aber auch, dass die Scharia-Milizen in Sachen Luftabwehr einem für den Piloten relativ gefährlichen Angriff mit der Bordkanone offenbar nichts entgegenzusetzen haben.
Ich halte es für relativ unwahrscheinlich, dass die Su-27 der EtAF für solche Bodenangriffe eingesetzt werden, eben auch weil die Su-27 für die Luftverteidigung zu wertvoll sind, um ihren Verlust bei einem Angriff auf Bodenziele mit Bordkanonen zu riskieren. Der Konflikt mit Eritrea könnte ja auch wieder aufflammen, und da würde man die Su-27 sicher dringend benötigen, zumal mittlerweile ja auch die ERAF über Su-27 verfügt.
Daher denke ich, dass gerade beim Angriff auf den Airport in Mogadischu die Su-25 zum Einsatz kamen. Sie sind dafür bestens geeignet und auch besser geschützt, gerade gegen den hauptsächlich zu erwartenden Beschuss mit relativ kleinkalibrigen, leichten Waffen.
 
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beistrich

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Dass sich die Quellen teilweise widersprechen, könnte daran liegen, dass die Angaben aus den FI vielleicht nicht mehr so ganz aktuell sind. ;) Aus welcher Nummer sind denn diese Angaben? Steht dort irgendwo, von wann diese Angaben sind? Auf mich machen sie jedenfalls den Eindruck, als ob sie schon einige Jahre alt und nicht mehr ganz taufrisch sind.
Die FI-Ausgabe ist vom 21-27 November 2006 und der Rest macht schon den Eindruck aktuell zu sein. Aber natürlich ist keiner fehlerfrei.
 
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In Somalia ziehen sich die islamistischen Milizen angesichts der vorrückenden äthiopischen Truppen aus Mogadischu zurück. Mit der Aufgabe der Hauptstadt solle ein Blutvergießen vermieden werden, sagte Islamistenführer Scheich Scharif Ahmed im arabischen TV-Sender Al-Dschasira zur Begründung. .....
Während sich der UN-Sicherheitsrat erneut auf keine Erklärung zum Konflikt einigen konnte, kam es noch vor dem Einmarsch von Einheiten der somalischen Übergangsregierung und verbündeter äthiopischer Truppen zu Plünderungen und Schießereien. «Unsere Streitkräfte werden Mogadischu aus zwei Richtungen betreten, aus Nord und Süd», erklärte Abdelrahman Dinari als Sprecher der Übergangsregierung. Diese habe den Ausnahmezustand ausgerufen. Islamistenführer Scheich Ahmed dagegen betonte, der Rückzug aus der Stadt solle deren Zerstörung vermeiden. Er bedeute aber keinesfalls eine Niederlage: «Mitglieder der Union der Islamischen Gerichte werden sich nicht ergeben. Wir werden uns verteidigen und dem Feind eine Niederlage zufügen.» Er warf den äthiopischen Truppen «Völkermord am somalischen Volk» vor.....
http://www.welt.de/appl/newsticker2/index.php?channel=pol&module=dpa&id=13427722

Soldaten der somalischen Übergangsregierung haben mit Unterstützung der äthiopischen Armee begonnen, die Hauptstadt Mogadischu zu stürmen. Regierungsnahe Milizen konnten nach eigenen Angaben mehrere zentrale Gebäude erobern, darunter den früheren Präsidentenpalast und den Flughafen.
Der somalische Politiker Mohamed Jama Fuuruh sagte am Donnerstag sogar: „Die Regierung hat Mogadischu eingenommen. Wir haben jetzt die Verantwortung.“ Regierungssprecher Abdirahman Dinari bestätigte die Angaben zunächst aber nicht. „Wir übernehmen gerade die Kontrolle über die Stadt, und ich werde es bestätigten, wenn wir die völlige Kontrolle übernommen haben“, sagte er. Milizionäre, die Menschen von der Plünderung eines Waffengeschäftes in Mogadischu abhalten wollten, töteten laut Augenzeugenberichten fünf Menschen. „Ich sah vier Leichen auf dem Boden liegen, nachdem die lokale Miliz das Feuer eröffnete“, sagte ein Geschäftsmann aus dem Viertel. Zudem sei ein älterer Zivilist von einem Irrläufer tödlich getroffen worden. ....
http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437BAA85A49C26FB23A0/Doc~E57E8C6DE8DC54032A55EA5B193D48751~ATpl~Ecommon~Scontent.html

Sollte es wirklich so schnell und so einfach gehen ?
Auf alle Fälle haben Sie jetzt den Flughafen (wahrscheinlich) und können diesen jetzt nutzen. Das erklärt auch das der Angriff auf diesen nur mit Bordwaffen stattfand man wollte halt nur Macht zeigen und nichts beschädigen was man noch gebrauchen könnte.

Ich hoffe das dieser Flughafen schnellsten für die Hilfslieferung an die notleidende Bevölkerung nutzbar gemacht wird.
 
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Hurra! Recht behalten. Schade, es hat keiner widersprochen.

Na ja, aber man kann schon sagen, dass die "Milizen" offensichtlich keine wirkliche militärische Macht sind. Ob sie einen Guerilla-Krieg durchziehen ist die andere Frage.
 
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Na ja, aber man kann schon sagen, dass die "Milizen" offensichtlich keine wirkliche militärische Macht sind. Ob sie einen Guerilla-Krieg durchziehen ist die andere Frage.
Ja, stand eigentlich auch ausser Frage, es war eigentlich nur eine Frage der Zeit.
Anderseits, kein schlechtes Timing, da gerade die Hajj begonnen hat.
 

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Als wenn die Kriegsfürsten die Versorgung der Bevölkerung nun sicher stellen.
Die Islamischen Gerichte hatten und haben weitreichende Unterstützung aus der Bevölkerrung. Das fängt jetzt erst richtig an, und es wird "internationaler". Mit dem Einnmischen der USA als "Schutzmacht" Ähtopiens werden die Islamischen Gerichte viel mehr Unterstützung bekommen. Den nun fällt die Hemmschwelle nicht die USA zu sehr auf den Füßen zu tappen. Genau das haben die Menschen da unten jetzt nicht gebraucht was jetzt passieren wird.
 
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