Äthiopien und Eritrea

Diskutiere Äthiopien und Eritrea im Aktuelle Konflikte Forum im Bereich Aktuell; Ob die Ankündigung von UN-Generalsekretär Annan vom 17.10., die UN müßten die Präsenz ihrer Mission an der Grenze zwischen Äthiopien und Eritrea...
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Ob die Ankündigung von UN-Generalsekretär Annan vom 17.10., die UN müßten die Präsenz ihrer Mission an der Grenze zwischen Äthiopien und Eritrea (UNMEE) überdenken, und die am Tag darauf in der Hauptstadt Eritreas gemachte Feststellung seines Sonderrepräsentanten, die UNMEE werde sich aber nicht zurückziehen, ausreichen, die in den letzten Tagen dramatisch zugespitzten Spannungen zwischen beiden Nachbarländern noch abzubauen, bevor sie sich in einem erneuten Krieg entladen, weiß man noch nicht.
Kofi Annans Warnung kam als Antwort auf die Entscheidung der Regierung Eritreas vom 5.10., den Hubschraubern der UNMEE jegliches überfliegen ihres Territoriums zu untersagen. Das macht Annan zufolge den 3.300 Soldaten der UNMEE die Erfüllung ihrer Überwachungsaufgabe in der 25 km breiten und 100 km langen "Zeitweiligen Sicherheitszone" (TSZ) zwischen beiden Ländern weitgehend unmöglich.
Die UNMEE und die TSZ waren eingerichtet worden, nachdem Eritrea und Äthiopien von 1998 bis 2000 einen überaus verlustreichen Krieg um verschiedene Regionen der gemeinsamen Grenze geführt hatten. Internationaler Druck hatte die Kriegsparteien schließlich zur Unterzeichnung eines Friedensvertrags bewegt. Seit die in diesem Zusammenhang geschaffene Internationale Grenzkommission im April 2002 ihr Urteil gefällt und die Region von Badme, die zu Beginn des Krieges das wichtigste Streitobjekt gewesen war und von eritreischen Truppen besetzt wurde, Eritrea zugesprochen hatte, verschlechterten sich die Beziehungen zwischen den Nachbarländern erneut. Bereits Anfang 2004 hatten die Spannungen derart zugenommen, daß ein Sprecher des US-Außenministeriums beiden den USA durchaus verbundenen Ländern ernste Konsequenzen androhte, sollten sie erneut gegeneinander in den Krieg ziehen.
Die eritreische Regierung hat ihre jüngste Maßnahme nicht begründet. Es wird jedoch allgemein davon ausgegangen, daß sie ihren Unmut darüber drastisch unterstreichen wolle, daß die "internationale Gemeinschaft" noch immer keine endgültige und verbindliche Entscheidung betreffs des Grenzkonflikts durchgesetzt habe. Im September bereits hatte Eritrea die UNO gewarnt, es könne erneut Krieg gegen Äthiopien führen, und Äthiopiens Ministerpräsident Meles Zenawi hat am 15.10. erklärt, er habe Truppenverstärkung an die Grenze geschickt, um Eritrea an einer möglichen "Fehlkalkulation" zu hindern. Am 1. Oktober waren sechs Zivilisten teilweise schwer verletzt worden als ihr Bus in der TSZ auf eine Frisch verlegte Antipanzermine auffuhr. Sie wurden von einem UNMEE-Hubschrauber ausgeflogen. Zwei ebenfalls schwer verletzte kenianische UNMEE-Soldaten hatten dieses Glück im Unglück am 17.10. nicht mehr, da inzwischen das Flugverbot galt.
Vordergründig ging es bei dem Krieg, der über 70.000 Menschen aus beiden bitterarmen Ländern das Leben gekostet hatte, um einige Grenzstreifen in einer überaus öden Gegend. Im Hintergrund des von beiden Seiten immer wieder angestachelten Nationalismus steht letztlich der Versuch der Herrschenden beider Staaten, von ihrer Unfähigkeit abzulenken, mit dem Imperialismus zu brechen und folglich die in der Tat immensen sozialen Probleme in ihren Ländern zu lösen. In Eritrea wurde nach Erringung der Unabhängigkeit von Äthiopien ein zunehmend repressives Einparteienregime installiert, und in Äthiopien haben die genauen Umstände der diesjährigen Parlamentswahlen ernsten Zweifel an der Realität der formellen Demokratisierung dort genährt.

Dank der Schaffung einer Regierung der Nationalen Einheit im Sudan unter Einbeziehung von Teilen der viele Jahre lang auch von Eritrea unterstützten Opposition konnte Eritrea zeitgleich mit der Verschärfung seines Konfliktes mit Äthiopien am 14.10. bei Spitzengesprächen in Khartum seinen seit zehn Jahren bestehende Konflikt mit dem Sudan beilegen. Ob das für die Beruhigung an der Äthiopischen Front gut ist, muß sich noch zeigen.

http://rbi-aktuell.de/cms/front_content.php?client=1&lang=1&idcat=17&idart=2273
 
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Mannerl

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vielen dank fürs hereinstellen!

über Eritrea bekommt man eh viel zu wenig zu lesen!
 
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UNMEE - Aus Grenzregion wurden unerlaubte Truppenbewegungen gemeldet

"...UN-Generalsekretär Kofi Annan UN-Generalsekretär Kofi Annan ist "tief besorgt" über den Konflikt zwischen den Nachbarländern Eritrea und Äthiopien am Horn von Afrika. Er rief den Weltsicherheitsrat am Donnerstag (3.11.2005) auf, "entscheidende Schritte zu unternehmen, um die zunehmenden Spannungen zu entschärfen". Annan drängte beide Staaten, sofort alle Aktivitäten einzustellen, die von der jeweils anderen Seite missverstanden werden oder die Sicherheitsvereinbarungen gefährden könnten.
Äthiopien weigert sich seit drei Jahren, die Entscheidung einer unabhängigen Kommission zum Grenzstreit anzuerkennen, obwohl es sich zuvor dazu verpflichtet hatte. Die Grenzkommission hatte einen umstrittenen Ort Eritrea zugeschlagen.

Die UN-Mission in der Grenzregion zwischen beiden Ländern (UNMEE) wies am Donnerstag darauf hin, dass die beiden Länder in den vergangenen 10 bis 15 Tagen Panzer, Luftabwehrraketen und Soldaten an der gemeinsamen Grenze zusammengezogen hätten. Das mache die Situation gefährlicher, sagte Kommandeur Rajender Singh. Die Lage könne sich verschlechtern. "Und das schlimmste ist natürlich Krieg."
...
http://www.dw-world.de/dw/article/0,2144,1764655,00.html
 
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UN-Sicherheitsrat: Eritrea soll Flugverbot für UN aufheben

New York (Reuters) - Der UN-Sicherheitsrat hat Eritrea aufgefordert, das gegen Hubschrauber der Vereinten Nationen erlassene Flugverbot wieder aufzuheben. Das ostafrikanische Land hatte im vergangenen Monat UN-Friedenstruppen den Flug über sein Gebiet untersagt und damit die Luftaufklärung unterbunden. Das Verbot sei inakzeptabel, sagte der Vorsitzende des Sicherheitsrats und russische UN-Botschafter Andrei Denisow am Donnerstag.

Das UN-Gremium zeigte sich außerdem besorgt über die jüngsten Truppenbewegungen in Eritrea und im benachbarten Äthiopien, die Angst vor einem erneuten Krieg in der Region ausgelöst hatten. Im Auftrag des Sicherheitsrats reist der japanische Botschafter Kenzo Oshima am Sonntag in die Region, um sich vor Ort über die Lage zu informieren. Die zuständige Friedenstruppe UNMEE erklärte am Donnerstag, beide Länder hätten Luftabwehrraketen und Soldaten an der gemeinsamen Grenze zusammengezogen.
....
http://de.today.reuters.com/news/newsArticle.aspx?type=worldNews&storyID=2005-11-04T062806Z_01_HUM423279_RTRDEOC_0_AETHIOPIEN-ERITREA-UN.xml
 
Veith

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Vielleicht ein bißchen Hintergrund zu Äthiopien aus bundesdeutscher Sicht:
AUSZÜGE aus http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/53852 und http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/55461

Deutschland sucht seit den 1960er Jahren seinen Einfluss in Somalia auszuweiten und verbindet dies traditionell mit ähnlichen, derzeit sehr ertragreichen Bemühungen im benachbarten Äthiopien.

Die Regierung in Addis Abeba, die bereitwillig mit Berlin kooperiert, sieht sich derzeit mit schweren Wahlfälschungsvorwürfen konfrontiert. In den vergangenen Tagen sind mehr als 20 Oppositionelle bei Polizeieinsätze ums Leben gekommen. Wie das AA auf Anfrage bestätigt, hat Außenminister Fischer seinen äthiopischen Amtskollegen Mesfin bei dessen Berlin-Besuch am vergangenen Freitag "auf die Bedeutung freier und fairer Wahlen hingewiesen". Weitere Maßnahmen hat die Bundesregierung - im Gegensatz zu ihren Protesten gegen missliebige Wahlergebnisse in zahlreichen anderen Staaten (Ukraine), Zimbabwe) - bislang nicht ergriffen. Deutsche Entwicklungshelfer befürchten, ihnen könnten bei einem Regierungswechsel "wichtige Partner" in Äthiopien verloren gehen.

Am kommenden Wochenende (5./6. November) findet in Bonn ein Treffen deutscher Regierungsmitglieder mit hochrangigen Politikern aus ganz Afrika statt, darunter mehrere Staats- und Regierungschefs. Die Zusammenkunft, an der auch deutsche Unternehmer mit Interessen in Afrika teilnehmen, firmiert als erste einer ganzen Reihe von Konferenzen, die im Rahmen einer Initiative des deutschen Bundespräsidenten ("Partnerschaft mit Afrika") geplant sind. Hintergrund ist eine Renaissance deutscher Einflusspolitik auf dem afrikanischen Kontinent, die zu Rivalitäten mit den europäischen Konkurrenten Großbritannien und Frankreich, aber auch mit den USA und der Volksrepublik China führt. Während Berlin seine Offensive ausweitet, erleidet Paris in Afrika schwere Rückschläge und muss seine Militärstützpunkte in zwei afrikanischen Ländern schließen.

An der Bonner Konferenz werden u.a. die Staatspräsidenten der beiden Regionalmächte Südafrika [1] und Nigeria [2] sowie der Ministerpräsident Äthiopiens [3] teilnehmen, außerdem der Vorsitzende der Kommission der Afrikanischen Union (AU) sowie weitere hochrangige afrikanische Politiker. Auf der vorab veröffentlichten Teilnehmerliste finden sich auch mehrere zimbabwische Oppositionelle.[4] Auf deutscher Seite sind neben dem Bundeskanzler das Auswärtige Amt und das Entwicklungsministerium präsent, Gastgeber ist der Bundespräsident. Ebenfalls angekündigt ist der in Finanzierungsfragen einflussreiche Direktor des Afrika-Departments des IWF.

Zu den THW-Aufgaben gehörte die Wiederherstellung der Straßenverbindung über Hargeysa (Somalia) zur äthiopischen Grenze, von wo die Fahrt über Dire Dawa (Äthiopien) bis nach Addis Abeba fortgesetzt werden kann. Die Straße eröffnet dem landumschlossenen Äthiopien, das bei der Suche nach einem geeigneten Handelshafen mit den Küstenstaaten Eritrea und Djibouti in Konflikt geriet, einen Zugang zur See, über den nach Schätzungen aus der Region bis zu ein Fünftel des äthiopischen Außenhandelsvolumens abgewickelt werden könnte.

Der Nutzen der deutschen Straßenbau-Tätigkeit für Äthiopien verweist auf die engen Beziehungen zwischen Berlin und Addis Abeba, die das AA ausdrücklich als "sehr gut" einstuft. Staatliche deutsche Entwicklungsorganisationen sind im Begriff, "hunderte von deutschen Fachkräften" in "Schlüsselpositionen in Industrie und Verwaltung" des Landes zu entsenden. Äthiopien wird als zukünftige "regionale Hegemonialmacht" in Ostafrika eingestuft.
 

Sens

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Mal etwas positives. Jener Strassenbau hilft sicherlich mit den Konflikt zwischen Äthopien und Eritrea zu entschärfen. Das zerrüttete Somalia bekommt auch einen Entwicklungsimpuls. Die kostenintensive Abhängigkeit von Dschibouti wird auch gelockert. Stammesgesellschaften und Demokratie sind zur Zeit nur bedingt kompatibel. Die Kenntnisnahme dessen nennt sich Realpolitik.
 
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Sicherheitsrat droht Eritrea und Äthiopien mit Sanktionen

Der UN-Sicherheitsrat hat Äthiopien und Eritrea mit Wirtschaftssanktionen gedroht, sollten die beiden afrikanischen Staaten nicht zu ihrem Friedensabkommen von 2000 zurückkehren.
Eine entsprechende Resolution nahmen die 15 Mitglieder des Gremiums der Vereinten Nationen (UN) am Mittwoch in New York einstimmig an. Der russische UN-Botschafter Andrej Denisow sprach von einer sehr ernsten Situation. In der Resolution wird Eritrea aufgefordert, das Flugverbot für UN-Hubschrauber wieder aufzuheben. Beide Länder sollen zudem ihre Einheiten an der Grenze auf Stellungen vom Dezember zurückziehen. So soll ein Wiederaufflammen des Krieges zwischen den beiden Ländern am Horn von Afrika verhindert werden.
In der Resolution drückt der Sicherheitsrat auch seine Besorgnis darüber aus, dass Äthiopien die Entscheidung einer internationalen Kommission über den Grenzverlauf zu seinem Nachbarland nicht voll akzeptiere. Es wird allerdings keine konkrete Forderung an das Land erhoben. Stattdessen heißt es, die UN würden die Aktivitäten beider Staaten in dem Grenzgebiet aufmerksam beobachten.
...
Do Nov 24, 2005
http://de.today.reuters.com/news/newsArticle.aspx?type=worldNews&storyID=2005-11-24T062434Z_01_HAG423069_RTRDEOC_0_ERITREA-AETHIOPIEN-SICHERHEITSRAT.xml
 
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Eritrea schickt UN-Friedenshüter nach Hause

Der ostafrikanische Staat Eritrea hat Mitglieder der UN-Friedensmission ausgewiesen, die an der umstrittenen Grenze zu Äthiopien im Einsatz sind. Das berichtet die britische Sender BBC. Die UN-Mission in Asmara war noch nicht erreichbar. Bereits in den vergangenen Wochen hatte Eritrea die Arbeitsfähigkeit der UN-Mission eingeschränkt. Nach Ansicht von Beobachtern will Eritrea internationale Aufmerksamkeit auf das ungeklärte Problem der Grenzziehung zu Äthiopien lenken.
Artikel vom 07.12.05 10:12
http://www.wz-newsline.de/sro.php?redid=221&ID=333365
 
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UNO lehnt Abzug von Friedenstruppen aus Eritrea ab

Der UN-Sicherheitsrat hat einen Abzug von Friedenstruppen aus Eritrea abgelehnt. Die Forderung der Regierung in Asmara, alle kanadischen, amerikanischen und europäischen Mitarbeiter der UN-Mission müssten sich binnen zehn Tagen aus dem Grenzgebiet zu Äthiopien zurückziehen, sei "inakzeptabel", erklärte der Sicherheitsrat am Mittwoch in New York. Eritrea müsse seine Forderung "ohne Vorbedingungen" zurücknehmen, fügte der britische UN-Botschafter Emyr Jones Parry als amtierender Ratspräsident hinzu. Nach Angaben von Diplomaten wären von der Forderung Asmaras nach Ausweisung mindestens hundert Mitarbeiter der UN-Mission UNMEE betroffen.
afp, Mittwoch, 07. Dez
http://www.rheinpfalz.de/perl/cms/cms.pl?cmd=showMsg&tpl=ronMsg.html&path=/ron/welt&id=051207202413.1kf9rbl3


Scheint wohl nur eine Frage der Zeit zu sein, wann dort ein neuer Krieg ausbricht !
 
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Der UN-Sicherheitsrat hat einen Abzug von Friedenstruppen aus Eritrea abgelehnt. Die Forderung der Regierung in Asmara, ....
Also, ich mag persönlich Eritrea nicht besonders, aber wenn ein souveräner Staat UN-Personal oder Diplomaten oder ausländische Truppen ausweist, dann ist das zwar ein schwerwiegender Akt, aber die habe zu gehen!

Ich finde das spannend, daß der "UN-Sicherheitsrat" das mal eben "ablehnt". :?!

Ich stelle mir in Anbetracht der jüngsten bundesdeutschen Skandale vor, der Schily hätte den US-Truppen auf deutschen Boden verbieten wollen, Deutsche zu entführen oder selbst zu foltern .... die hätten dem eine Nase gedreht und fertig :FFTeufel: :mad:
 
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Rund 200 Blauhelm-Soldaten aus Eritrea abgezogen

Die Vereinten Nationen haben die aus Europa, Russland und den USA stammenden Blauhelm-Soldaten aus Eritrea abgezogen.
Die rund 200 Soldaten und zivilen Mitarbeiter der UNO-Mission zur Beilegung des Grenzkonflikts zwischen Eritrea und Äthiopien (UNMEE) verliessen das Land am Freitag per Auto oder Flugzeug, wie eine UNMEE-Sprecherin der Nachrichtenagentur AFP.
Die Regierung von Eritrea hatte am 6. Dezember ein zehntägiges Ultimatum für den Abzug von UNMEE-Vertretern gesetzt, die aus Europa, Russland und den USA stammen. Insgesamt zählt die Friedensmission knapp 3800 Mitglieder.
Der UNO-Sicherheitsrat hatte am Donnerstag beschlossen, sich dem Druck aus Eritrea «vorerst» zu beugen. Damit wuchs die Sorge vor einem erneuten Krieg zwischen Äthiopien und Eritrea.
....
Seit einiger Zeit haben die Spannungen an der Grenze wieder zugenommen.

http://www.baz.ch/news/index.cfm?ObjectID=35364747-60CF-2062-F42C12873812E15D


Website der UNMEE
http://www.un.org/Depts/dpko/missions/unmee/
 

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Zwei EU-Diplomaten in Äthiopien festgenommen

Addis Abeba - In Äthiopien sind zwei europäische Diplomaten festgenommen und zu unerwünschten Personen erklärt worden. "Zwei Diplomaten der Europäischen Union wurden festgenommen und zu 'persona non grata' erklärt", sagte ein Vertreter des äthiopischen Außenministeriums am Donnerstagabend der Nachrichtenagentur AFP in Addis Abeba.

Die Diplomaten seien in der nahe der Grenze zu Kenia gelegenden Stadt Moyle im Süden das Landes festgenommen worden. Die äthiopischen Behörden werfen ihnen den Angaben zufolge vor, versucht zu haben, heimlich mit Kriminellen nach Kenia auszureisen. Die Diplomaten sollen nun ausgewiesen werden.

EU: "Völlig inakzeptabel"

EU-Kommissar Louis Michel hat die Ausweisung als "völlig inakzeptabel" kritisiert. Er habe den äthiopischen Botschafter einbestellt, um nähere Einzelheiten zu erfahren, sagte Michel, der bei der EU für die Entwicklungshilfe zuständig ist, am Freitag in Brüssel.

...

Die Europäische Union hat den Staaten am Horn von Afrika Partnerschaften angeboten, um besser nach Lösungen für die regionalen Konflikte suchen zu können. Die Region gehöre zu den ärmsten und konfliktträchtigsten der Welt, sagte Michell. Der Grenzkonflikt zwischen Äthiopien und Eritrea, die Krise in Somalia und die Konflikte im Sudan und im Norden Ugandas hätten negative Auswirkungen auf die Region als Ganzes. Die von der EU angebotene Partnerschaft solle regionale Initiativen ermöglichen, die auch mit der Afrikanischen Union (AU) abgestimmt werden sollen. Dabei geht es um eine bessere politische und wirtschaftliche Zusammenarbeit. (APA)
http://derstandard.at/?id=2630736


Grenzkonflikt zwischen Äthiopien und Eritrea droht zu eskalieren

Addis Abeba - Im Grenzkonflikt zwischen Äthiopien und Eritrea droht eine Eskalation. Äthiopiens Ministerpräsident Meles Zenawi warf dem kleinen Nachbarland vor, in der UN-Pufferzone mittlerweile fast 10.000 Soldaten zusammengezogen zu haben. "Für uns ist das die bislang schwerste Verletzung des Waffenstillstandsabkommen", sagte Meles am späten Dienstagabend in einem Reuters-Interview.
http://derstandard.at/?id=2637301
 
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Der UN-Sicherheitsrat führt am Donnerstag eine Sitzung über die Ausweisung der Blauhelm-Soldaten aus Eritrea durch. Das ist ein Fall ohne Gleichen, die Blauhelm-Soldaten mit einem gültigen UN-Mandat sollten Eritrea nach dem Willen der Regierung des Landes verlassen. ....
"Der UN-Sicherheitsrat muss jetzt über das Schicksal dieser Friedensmission entscheiden, obwohl das heute nicht zu erwarten ist. Es gibt keine Einigkeit in dem Rat: Die USA wollen den 183 Millionen US-Dollar teuren Einsatz abschließen, die afrikanischen Länder befürchten jedoch den Ausbruch eines neuen Militärkonfliktes zwischen Eritrea und Äthiopien, wenn die Blauhelm-Soldaten abgezogen werden", sagte der BBC-Africa-Korrespondent im UN-Hauptquartier, Bessan Wiku. .....
http://de.rian.ru/world/20080313/101251359.html
 
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Der UN-Sicherheitsrat hat am Mittwoch ein Waffenembargo und weitere Sanktionen gegen Eritrea verhängt. Für die Sanktionen, die neben dem Verbot der Waffenlieferungen auch das Einfrieren von Konten eritreischer Politiker und Militärs vorsehen, stimmten die meisten der 15 Mitglieder des Weltsicherheitsrats. Nur Libyen stimmte dagegen.
Eritrea wird vorgehalten, Waffen an Rebellen im benachbarten Somalia zu liefern und sie damit im Kampf gegen die völkerrechtlich anerkannte Übergangsregierung zu unterstützen. Außerdem weigert sich das nordortafrikanische Land, Truppen von der Grenze mit Dschibuti abzuziehen. 2008 war es zwischen beiden Staaten zu bewaffneten Zusammenstößen gekommen.
http://de.rian.ru/world/20091223/124481412.html
 
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Es geht zwar nicht um Äthiopien vs. Eritrea, sondern um den vorgestern ausgebrochenen internen Konflikt zwischen den föderalen Truppen Äthiopiens und den rebellischen lokalen Truppen der Region Tigray. Diese ist im Norden des Landes und grenzt an Eritrea, gegenüber den Eritreern stehen die Tigrinya allerdings ebenfalls feindselig gegenüber.
Da inzwischen die äthiopische Luftwaffe aktiviert wurde, könnte dieser Konflikt durchaus ein Fall fürs Flugzeugforum werden:
Two Ethiopian fighter jets were seen flying over Mekelle, the capital of Tigray, on Thursday afternoon, two diplomatic sources told Reuters, in what was described as a show of force by the Ethiopian National Defence Forces.

Ethiopia closed the airspace over Tigray to all flights on Thursday, the country's civil aviation authority said in a statement, and closed all the international and domestic flight routes that traverse its northern airspace.
Quelle: U.N. chief 'deeply alarmed' by armed clashes in Ethiopia's Tigray

Kurzer Hintergrund des Konflikts: Die Tigrinya haben jahrzehntelang als Minderheit die Politik Äthiopiens dominiert. Sie stellen ca. 5% der Bevölkerung. Etwa ab 2015 haben die wesentlich grösseren Gruppen der Amhara und Oromo gegen diese Machtkonstellation zu protestieren begonnen, was schliesslich zum Machtwechsel führte. Der momentane Präsident Abiy ist ein Oromo. Unter seiner Führung wurden die Tigrinya sukzessive von wichtigen politischen Ämtern verdrängt, was zu Spannungen zwischen ihnen und dem neuen Establishment führte. Der bewaffnete Konflikt brach diese Woche aus, als lokale Truppen der Tigrinya in Tigray eine föderale Armeebasis angriffen. Inzwischen läuft eine militärische Offensive der föderalen Regierung gegen die Region Tigray.

Es ist nicht auszuschliessen, dass sich andere Staaten einmischen. Insbesondere Ägypten hat ein Interesse daran, Äthiopien zu destabilisieren, da die beiden Länder ums Nilwasser streiten.
 
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Die äthiopische Luftwaffe hat erste Luftangriffe gegen Stellungen der Truppen von Tigray nahe der Regionalhauptstadt Mekele geflogen:
Ethiopia’s air force has carried out strikes in the restive Tigray region, the country’s prime minister has said, in another escalation of a crisis that observers fear could plunge the country into a bitter and bloody civil conflict.

The prime minister, Abiy Ahmed, said the strikes in multiple locations “completely destroyed rockets and other heavy weapons” belonging to the well-armed regional government and made it impossible for a retaliatory attack.

There was no mention of casualties in what Abiy called the “first round of operation” against the region’s government, the Tigray People’s Liberation Front. He said the air force destroyed heavy weapons in Tigray’s capital, Mekele, and surrounding areas.
Quelle: Ethiopia's PM says airstrikes launched against targets in restive Tigray region

PS. Muss noch meinen vorigen Beitrag korrigieren: Abiy ist nicht Präsident, sondern Regierungschef..
 

Sczepanski

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Die Karte zeigt im Norden Äthipiens die Region, um die es geht. Der rote Punkt markiert den Nildamm, von dem Sudan und Ägypten eine massive Beeinträchtigung ihrer Wasserversorgung befürchten


ergänzend:
...
Am Freitag hatte die Regierung Luftangriffe auf Tigray geflogen, nachdem in den vergangenen Tagen bereits heftige Kämpfe in der Region stattgefunden hatten.

Abiy Ahmed teilte am Freitag mit, die Armee habe mit den Luftschlägen und Offensiven in Tigray unter anderem Infrastruktur und Waffen der TPLF zerstört. Die TPLF fordert wie die Regionalregierung mehr Autonomie von der Regierung in Addis Abeba.
...
 
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