AFDRU-Kontingent unterwegs ins Erdbebengebiet

Diskutiere AFDRU-Kontingent unterwegs ins Erdbebengebiet im Bundesheer Forum im Bereich Einsatz bei; Wien, 13. Oktober 2005 - "Es ist schön, dass unsere Soldaten den leidgeprüften Erdbebenopfern neue Hoffnung schenken können." Mit berührenden...

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Wien, 13. Oktober 2005
- "Es ist schön, dass unsere Soldaten den leidgeprüften Erdbebenopfern neue Hoffnung schenken können." Mit berührenden Worten verabschiedete Verteidigungsminister Günther Platter heute am Flughafen Schwechat 60 Katastrophenhilfskräfte des Österreichischen Bundesheeres. Die Soldaten werden die Bevölkerung von Muzaffarabad im Norden Pakistans mit Trinkwasser versorgen.

Zwei Iljuschin-Transportflugzeuge und eine Passagiermaschine bringen die Helfer nach Asien. Mit an Bord sind vier Trinkwasseraufbereitungsanlagen, die bis zu 120.000 Liter Trinkwasser pro Tag produzieren können. Damit können die Österreicher 12.000 Menschen pro Tag mit reinem Trinkwasser versorgen. Für die Unabhängigkeit im Einsatzraum sorgen fünf geländegängige Pinzgauer-Fahrzeuge, zwei Motorräder, ein Instandsetzungswagen sowie ein Sanitäts-Kfz.

Das AFDRU-Kontingent (Austrian Forces Disaster Relief Unit) plant vorerst, für vier Wochen im Krisengebiet zu helfen. Minister Platter: "Ich wünsche unseren Soldaten alles Gute. Der Einsatz wird nicht leicht werden. Ich bin aber überzeugt, dass sie ihn wie gewohnt hervorragend bewältigen werden."

http://www.bundesheer.at/cms/artikel.php?ID=2455

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60 Bundesheersoldaten nach Pakistan unterwegs

Caritas baut medizinische Camps in Muzaffarabad auf - Österreichische Rotkreuz-Helfer fliegen am Freitag

Wien - 60 Bundesheerangehörige der Bundesheer-Katastrophenhilfseinheit AFDRU (Austrian Forces Disaster Reliegf Unit) brachen am Donnerstagnachmittag vom Flughafen Wien auf, um mit vier Trinkwasseraufbereitungsanlagen den Opfern im pakistanischen Erdbebengebiet zu helfen. Am Vormittag wurden sie von Außenministerin Ursula Plassnik und Verteidigungsminister Günther Platter (beide V) verabschiedet.

Das Einsatzgebiet der Einheit wird der Raum Muzaffarabad sein. Mit den vier Anlagen können die Soldaten täglich bis zu 120.000 Liter Wasser produzieren - genug, um 12.000 Menschen zu versorgen. Kommandeur der Einheit ist Major Friedrich Aflenzer, sein Stellvertreter Oberleutnant Michael Eichhübl, der bereits beim Tsunami in Sri Lanka im Einsatz war.

Je 14 Soldaten der österreichischen Hilfstruppe kommen aus Wien, Oberösterreich und der Steiermark, 13 aus Niederösterreich, zwei aus Kärnten und je einer aus Salzburg, Tirol und dem Burgenland. Zudem hat das Kontingent fünf Pinzgauer, zwei Motorräder, ein Instandsetzungs-Kfz sowie einen Sanitäts-Kraftwagen dabei.

Caritas baut medizinische Camps auf

Die Caritas hat am Mittwoch damit begonnen, in Muzaffarabadein erstes medizinisches Camp mit vier Ärzten - unter ihnen die deutsche Lepraärztin Dr. Ruth Pfau - aufzubauen. Es dient einerseits zur medizinischen Erstversorgung von Verletzten und andererseits als Stützpunkt für die Verteilung von Hilfsgütern. Zwei weitere medizinische Camps sollen in den nächsten Tagen in zwei Bezirken von Kaschmir aufgebaut werden, teilte die Organisation in einer Aussendung mit.

Die österreichische Caritas-Helferin Silke Ruprechtsberger ist am Dienstag in der Region eingetroffen und unterstützt die Partner: "Das Ärzteteam ist den Menschen aus der jahrelangen Arbeit in der Leprabekämpfung in der Region sehr bekannt. Jetzt in der Katastrophe kommt uns das aufgebaute Netzwerk der Hilfe zu Gute." Es wird vor allem für Durchfall-, Magenerkrankungen und Lungenentzündungen bei Kindern gerüstet. Viele haben die vergangenen Nächte bei klirrender Kälte auf dem bloßen Boden schlafen müssen und haben kein sauberes Trinkwasser mehr.

Mit den Ärzten ist auch ein erster Transport mit Lebensmitteln wie Öl, Babynahrung und Reis sowie Decken der Caritas gestartet und auf dem Weg nach Muzaffarabad. Mit diesem Transport können rund 700 Menschen für die kommenden zwei Wochen mit dem Notwendigsten versorgt werden. Am Mittwochnachmittag startet ein weiterer Hilfstransport. "Bis Muzaffarabad sind die Straßen jetzt passierbar. Von dort aus werden wir die Nothilfepakete mit einem Netz an Freiwilligen zu Fuß in die entlegenen Bergdörfer weiter transportieren", berichtete Ruprechtsberger.

Österreichisches Roten Kreuz in Abbottabad

Der Helfer des Österreichischen Roten Kreuzes (ÖRK) ist am Mittwoch in Pakistan eingetroffen. Der Wasserexperte Andreas Hattinger befand sich in der Region, um den Bedarfsmaßnahmen zu evaluieren, berichtete er im APA-Gespräch. Am Mittwoch war der Rot-Kreuz-Experte als Teil eines internationalen Teams rund um die Stadt Abbottabad unterwegs.

Weitere neun Österreichische Rotkreuz-Mitarbeiter bereiten sich auf einen Einsatz im Katastrophengebiet von Pakistan vor: Ein Team wird mit fünf schwedischen Kollegen Richtung Kaschmir fliegen und bei der Aufstellung einer Trinkwasseraufbereitungsanlage zu helfen. (APA)

http://derstandard.at/?id=2205934

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Nachbeben verhindern Lebensrettung

Pakistan bittet um mehr Hilfe - Österreich schickt Soldaten zur Wasser- aufbereitung - Vermisste aus Salzburg sind wohlauf

Muzaffarabad/Islamabad - Die Erdbebenregionen in Südasien kommen nicht zur Ruhe. Dutzende Nachbeben haben seit dem Erdstoß vom Samstag, der vermutlich mehr als 41.000 Menschen in den Tod riss, die Erde erschüttert.

Ein Nachbeben in Kaschmir hat am Donnerstag die Rettung einer 22 Jahre alten Frau verhindert, die Suchhunde in Muzaffarabad geortet hatten. Deutsche, britische und türkische Rettungskräfte versuchten bis 2 Uhr, sie zu befreien. Als die Erde bebte und das Gebäude ins Schwanken brachte, stoppten sie die Arbeit.

Als die Bergungskräfte nach Tagesanbruch zurückkamen, jaulte der Suchhund - ein Zeichen, dass er Leichengeruch wahrnahm. Einige Retter weinten.

"Es war eine sehr schwierige Entscheidung, einen lebenden Menschen zurückzulassen", sagte der Brite Steff Hopkins. Doch trage er die Verantwortung für seine Leute: "Es hätte ihren Tod bedeuten können."

Die Bergungstrupps konnten nicht mit der Frau sprechen oder sie sehen. Doch ein Mann namens Mushtaq Mir identifizierte sie als seine Nichte Urma, die sich zum Zeitpunkt des Bebens am Samstag in dem Gebäude aufgehalten habe.

Es gibt auch gute Nachrichten: Das in der Bebenregion vermisste Paar aus Salzburg hat sich gemeldet. Seit dem 6. Oktober hatte es davor keinen Kontakt mehr zu den Weltreisenden gegeben. Donnerstag riefen die beiden daheim an. Der 29-jährigen Christian K. und seine Freundin Elisabeth H. haben es mit ihrem roten Kleinbus nach Islamabad geschafft.

Neuer Hilfsappell

Pakistans Präsident Pervez Musharraf bat in einer Fernsehansprache um mehr finanzielle Unterstützung. Zugleich bedankte er sich für die internationale Hilfe. Bisher stellte die Weltgemeinschaft 600 Millionen Dollar zur Verfügung, entsandte Rettungsteams mit Hubschraubern und schickte Hilfsgüter.

Nach einem Bericht des Nachrichtensenders CNN überquerten am Mittwoch indische Soldaten die Grenzlinie des geteilten Kaschmir und halfen pakistanischen Militärs beim Wiederaufbau eines Bunkers. Zum ersten Mal überhaupt hatte Indien nach dieser Katastrophe eine Hilfslieferung für das Nachbarland auf den Weg gebracht. Seit 1947 haben Indien und Pakistan zwei Kriege um das geteilte Kaschmir geführt.

In Wien sind am Donnerstag 60 Soldaten der Bundesheer-Katastrophenhilfseinheit AFDRU (Austrian Forces Disaster Relief Unit) mit vier Trinkwasseraufbereitungsanlagen, wie sie schon nach dem Tsunami im Einsatz waren, ins Krisengebiet aufgebrochen. Das Einsatzgebiet wird Muzaffarabad sein. Die Soldaten können täglich bis zu 120.000 Liter Wasser produzieren - genug, um 12.000 Menschen zu versorgen. Das Bundesheer hat sich auf einen mindestens vierwöchigen Hilfseinsatz eingerichtet.

Pakete aus Österreich Die "Nachbar in Not"-Hilfe ist ebenfalls angelaufen. Mit 20 Euro kann ein Lebensmittelpaket für eine fünfköpfige Familie für eine Woche gekauft werden. 50 Euro finanzieren ein "Wärmepaket" (Decken, Matratzen und warmer Kleidung) für eine solche Familie. Mit 200 Euro kann ein Familienzelt mit einem Kerosinofen und Heizmaterial versorgt werden. (APA, AP, dpa, DER STANDARD - Printausgabe, 14. Oktober 2005)

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Hygienische Bedingungen sind fürchterlich

Österreichisches Bundesheer will ein abgerutschtes Dorf wieder an die Wasserversorgung anschließen

Muzzaffarabad/Wien - Zwei Millionen Liter Wasser hat das österreichische Bundesheer-Hilfskontingent in der vom Erdbeben am 8. Oktober stark betroffenen Stadt Muzzaffarabad in Pakistan bis Freitag verteilt. Das berichtete Oberstleutnant Walter Knezicek telefonisch aus der Erdbebenregion. In den kommenden Tagen wolle man auch ein großteils abgerutschtes Dorf in der Nähe der Metropole wieder an die Wasserversorgung anschließen, sagte Knezicek.

Die Überlebenden müssen eng aneinander gedrängt in Zelten ausharren: "In ihre Häuser trauen sie sich nicht zurück." Problematisch sind auch die klimatischen Bedingungen. Am Tag klettert die Quecksilbersäule auf mehr als 30 Grad, in der Nacht gehen die Temperaturen bis auf drei Grad Celsius zurück.

Das Bundesheer-Kontingent in Muzzaffarabad beträgt 65 - drei Frauen und 62 Männer sind am 17. Oktober angekommen. Die Rückkehr ist erst für 13. Dezember geplant. In der vergangenen Woche wurde ein Spielplatz mit Kletterturm, Rutschen, Schaukel und zwei Fußballtoren für die vielen Kinder errichtet - eine für heute, Freitag, geplante offizielle Eröffnung fand aber nicht statt: "Rund 60 bis 80 Kinder haben den Spielplatz gestern praktisch gestürmt und in Besitz genommen", berichtet der Presse-Offizier.(APA)

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Ferrero bei österreichischen Hilfs-Soldaten in Pakistan

Menschen brauchen dringend winterfeste Unterkünfte und Kleidung

Muzzaffarabad/Wien - EU-Außenkommissarin Benita Ferrero-Waldner (V) versprach beim Besuch des österreichischen Bundesheer-Hilfskontingent im pakistanischen Muzzaffarabad, bei der am Samstag stattfindenden internationalen Geber-Konferenz 100 Millionen Dollar (85,5 Mio. Euro) für humanitäre Hilfe und Wiederaufbau bereitstellen zu wollen. Bei dem Erdbeben der Stärke 7,6 vom 8. Oktober kamen mehr als 87.000 Menschen ums Leben. Drei Millionen wurden obdachlos; hunderttausende leben seitdem in Zeltlagern, und eine unbekannte Zahl ist völlig schutzlos der Kälte ausgeliefert.

Die 65 österreichischen Soldaten, die seit Mitte Oktober für die Wasseraufbereitung an Ort und Stelle verantwortlich sind, haben bisher weit über zwei Millionen Liter Trinkwasser an rund 40.000 Menschen verteilt. Anfang Dezember sollen sie in die Heimat zurückkehren - eine Nachfolge sei nicht in Sicht: "Das ist für die Menschen hier eine Tragödie", sagte Teuretsbacher. Ferrero- Waldner kündigte aber an, im Rahmen von EU oder UNO Möglichkeiten für eine Nachfolge zu finden.

In Muzzaffarabad halten sich laut Teuretsbacher derzeit rund 290.00 Menschen auf. Das sind beinahe doppelt so viele wie vor dem Beben. Die meisten Flüchtlinge leben in Zeltlagern, in denen in Folge von verschmutztem Trinkwasser Durchfallerkrankungen und grippale Infekte um sich greifen.

Viele Menschen strömen auch von den Bergen in die im Tal gelegene Stadt, da dort die klimatischen Bedingungen noch einigermaßen erträglich sind, berichtet Teuretsbacher. Aber auch in Muzzaffarabad steht der Winter vor der Tür, weshalb Hilfsorganisationen im Vorfeld zur Geberkonferenz den dringenden Appell starteten, mehr Mittel zum Kauf von Winterkleidung und winterfesten Unterkünften bereitzustellen. UNICEF kündigte in einer Aussendung an, am Wochenende 50.000 Winterpakete für Kinder mit Kleidung und 40.000 Pakete mit Hygieneartikeln in die Auffanglager zu liefern.(APA)

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Bundesheer beendet Einsatz in Pakistan-Bebengebiet

Das Bundesheer beendet seinen Einsatz im pakistanischen Erdbebengebiet. Das zuletzt aus 65 Mann bestehende Hilfskontingent, das am 13. Oktober aufgebrochen war, hat in der Stadt Muzaffarabad fast fünf Millionen Liter Trinkwasser aufbereitet.
"Wir haben in 47 Tagen exakt 4,876.270 Liter Trinkwasser produziert", sagte Oberstleutnant Walter Knezicek am Sonntag. "Unseren Leuten geht es gut, alle sind gesund, aber jetzt freuen wir uns schon auf das Nachhausekommen", fügte er hinzu.
Das Kontingent werde per Lkw und Bus in die pakistanische Hauptstadt Islamabad fahren, wobei für die 150 Kilometer lange Strecke eine Fahrzeit von sechs bis sieben Stunden eingeplant ist. Von Islamabad werden die Männer in einer Chartermaschine nach Österreich fliegen und sollen in der Nacht auf Mittwoch in Wien ankommen. Das Gerät wird parallel in einer Antonow-Frachtmaschine befördert.
Einige Zelte bleiben in Muzafarrabad zurück. Eines dient bereits als Unterkunft für eine Schulklasse, die zuvor im Freien unterrichtet wurde. Die Behausungen der Erdbebenopfer sind überwiegend dürftig. Die Stadt beherbergt viele Menschen, die aus den Hochtälern geflüchtet sind. "Es gibt fast keine Zelte, die winterfest sind. Die meisten Zelte haben keinen Boden. Manche Menschen haben überhaupt nur irgendwelche Planen über Holzgerüste gelegt", berichtete Knezicek.
...
Das Hauptproblem sei aber, dass der Wiederaufbau nicht beginnen könne. "Es gibt kaum schweres Gerät, um die Ruinen eingestürzter Gebäude wegzuräumen", sagte Knezicek. "Bagger sieht man praktisch überhaupt nicht. Alles wird händisch weggeräumt." Unter den Trümmern liegen immer noch Leichen. "Erst gestern hat mir ein Mann gesagt, dass zwei Menschen aus seiner Verwandtschaft noch verschüttet sind. Aber an manchen Orten würde selbst schweres Gerät nichts nützen, zum Beispiel in den nur zwei Meter breiten Gassen des Basars. Da kann man nicht hineinfahren."
Von Muzaffarabad aus starten täglich Hubschrauber mit Versorgungsgütern in die entlegenen Hochtäler. Die Straßen - eher Pisten - dorthin sind vielfach zerstört. Die pakistanische Armee sei intensiv im Einsatz, in der Stadt selbst helfen auch zahlreiche NGOs. "Die Koordination wird immer besser", meinte Knezicek.
04. Dezember 2005
http://www.salzburg.com/sn/nachrichten/artikel/1864295.html
 
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