Afghanistan 2001 - 04/2004

Diskutiere Afghanistan 2001 - 04/2004 im Aktuelle Konflikte Forum im Bereich Aktuell; Aber irgendwie halte ich die Wahl der Ziele teilweise für etwas seltsam...wenn man denn Menschen doch letztendlich helfen will, wieso zerbombt man...

Kfir

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Aber irgendwie halte ich die Wahl der Ziele teilweise für etwas seltsam...wenn man denn Menschen doch letztendlich helfen will, wieso zerbombt man dann die Wasserversorgung (laut CNN)? Wollen die die Taliban austrocknen? :confused: Ich seh da irgendwie keinen Sinn drin. Selbst wenn es einen militärischen Nutzen hat, am Ende muss man es mühsam wieder aufbauen.

Ahjo, wer garantiert eigentlich das die Nahrung auch bei den Leuten ankommt/bleibt?
 
Veith

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Back to the roots

Nur das nicht ein falscher Eindruck zurückbleibt:

Ich hatte völlig on-topic von einem Kommando-Desaster berichtet, daraufhin wurde die Seriosität der Quellen angezweifelt.
Meinem belegten Hinweis, daß es noch mehr gibt als FAZ & Co. berichten, wurde u.a. mit einem eindrucksvollen Beitrag von UeDA unterstrichen:
Die Wahrheit hat hier hinten anzustehen
Mir ist nur völlig unklar, wie im Verschweigen von Verlusten, hier bei Kommandounternehmen, "Leben gerettet" werden sollen ...!?

Das Gegenteil ist doch der Fall, dadurch werden Kriege verlängert, ....

Nur das nicht ein falscher Eindruck zurückbleibt.
 

UeDA

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Gib mir mal einen direkten link zu diesem Beitrag mit dem Kommandounternehmen, finde den gerade nicht!

Ansonsten: Durch Vorspielen von falschen Tatsachen kann man den Gegner verwirren und eine Stärke der eigenen Truppen sugerieren, die an sich gar nicht stimmt. Dadurch können unter Umständen z.B. Kräfte an bestimmten Orten gebündelt werden, was den Einsatz eigener Kräfte an anderer Stelle erleichtert. Spiele ich die eigenen Verluste runter (und der Gegner hat nie einen kompletten Überblick, wieviele Verluste die gegnerische Seite wirklich hatte) so denkt er meine Kräfte wären immer noch sehr stark. Ist recht abstrakt erklärt und schwer nachzuvollziehen, ist aber wie bei einer Zeugenaussage: Drei Zeugen eines Unfalls geben vier unterschiedliche Versionen der Geschenisse ab. Das selbe in den Wirren des Krieges: Er sagt, ich habe abgeschossen, der andere kann es nicht bestätigen und die Gegner dementieren. Verwirrung perfekt! Ich muß vom schlimmsten Fall ausgehen, Abschuß war wirklich keiner, Der kommt also wohl später wieder. Mist, ich brauche die gleichen Kräfte weiterhin in diesem Operationsgebiet.
Auch der psychologische Faktor spielt hier eine Rolle. Große, eigene Verluste können demoralisierend auf die eigenen Truppen und die Öffentlichkeit wirken. Der Rückhalt sinkt. Aus diesem Grund wird auch gerne bei gegnerischen Verlusten immer gern übertrieben. Die Wahrheit ist irgendwo dazwischen. Deshalb diese ganze Verschleierung. Was eine offene Berichterstattung für pyschologische Folgen hat, konnte man am Vietnam-Krieg sehen.
 

Kfir

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Hm, aber sind die Leute im allgemeinen nicht misstrauisch genug den "Schwindel" zu erkennen bzw. selbst ein bisschen nach der Wahrheit zu suchen? Ich meine, etwas hören und aufnehmen ist ja nicht das gleich wie wirklich an etwas glauben...wie du gesagt hast, es handelt sich wirklich nur um Verschleierung, den Leuten eine Sicht der Dinge einzuhämmern funktioniert- zumindest bei uns hier- wohl nur (noch?) sehr schlecht.
Vietnam-Krieg:
Ja, Konfrontation mit der Realität würde ich sagen. Aber ich denke auch das es besser war ehrlich zu sein und "zuzugeben": wir schaffens nicht. Das war ja eigentlich im eigenen Interesse, denn unter falschem Vorwand immer mehr Menschen zu verheizen...

Ist aber in der Tat eine interessante Sache.
 

UeDA

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Habe gerade bei RTL Aktuell (Ja, ich weiß RTL, aber lief im Hintergrund...) einen Mi-8/Mi-17 mit den Hoheitsabzeichen der USA gesehen. Diese waren allerdings nur von oben auf dem "Höhenruder" hinten zu sehen. Roter Untergrund und dann mit weißer Schrift USA. Meinungen dazu? Verschleierung für Spezialeinheiten? Poser?
 
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Hab ich auch gesehen (wollt ich auch gerade posten)
Ich glaube das das ein Hubi der Nordallianz war und die das draufgepinselt haben, damit die eigenen Leute nicht draufschießen.
Warum sollten die Amis Hips benutzen???
Oder machen die Blackhawks da oben schlapp?
Die Taliban haben auch Mi-8. Aber für RTL war das natürlich ein gefundenes Fressen
 
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...habe auch die RTL-Nachrichten gesehen (natürlich rein zufällig, ich gucke doch keine RTL-News :D ) und habe im ersten Moment auch gedacht der labert jetzt aber Blödsinn. Komisch war dann aber doch, daß das Fernsehteam gebeten wurde die Kameras auszuschalten und sich der Hubschrauber dann wieder schnell verdrückte. Es geistern ja schon seit Tagen Gerüchte durch die Nachrichten, daß amerikanische Truppen auf Seiten der Nordallianz die Luftangriffe koordinieren. Und obwohl sich so einige Fernsehteams da rumtreiben hat sie noch keiner gezeigt. Entweder gibt es da so eine Art Stillschweigeabkommen mit den Medien (RTL haben die dann wohl vergessen) oder die versuchen sich wirklich den Blicken der Kameras zu entziehen (z.B. mit russischen Hubis).
 
Ritter

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Frankfurt am Main (z.Z. strafversetzt nach Langen/
Heute wurden das erste mal Harriers eingesetzt.
Zwei Maschinen flogen vom Hubschrauberträger Peleliu aus einsätze.
Mich würds nicht wundern, wenn die bald irgendwo in Afghanistan eine provisorischen Stützpunkt für die Dinger einrichten würden
 

UeDA

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Die neusten Entwicklungen in Afghanistan:

Nordallianz rückt weiter vor

Taliban räumen Verlust von Masar-i-Scharif ein. Bin Laden droht mit Einsatz von atomaren und chemischen Waffen

Kabul/Islamabad - Die radikal-islamische Taliban-Regierung in Afghanistan hat den Verlust der strategisch wichtigen Stadt Masar-i-Scharif eingeräumt. Verteidigungsminister Obaidullah Achund bestätigte, dass die Stadt an die oppositionelle Nordallianz verloren gegangen sei. „Ja, Mazar ist gefallen“, sagte Achund in Kabul. Die Nordallianz hatte die Eroberung der Stadt bereits am Freitag gemeldet. Nach Angaben der Nordallianz wurden etwa 250 Taliban-Soldaten getötet und 500 gefangen genommen.
Nach der Einnahme der nordafghanischen Stadt Masar-i-Scharif haben die Truppen der Nordallianz nach eigenen Angaben ihre Offensive fortgesetzt. Kämpfer der Opposition hätten die gesamte Provinz Samangan an der Grenze zu Tadschikistan erobert, sagte ein Sprecher. Ein Taliban-Vertreter bestätigte die Einnahme von Masar-i-Scharif. Die Taliban hätten sich auch aus der Hafenstadt Hairatan an der usbekischen Grenze zurückgezogen. Die Nordallianz bereitet sich jetzt laut einem Kommandeur auf eine weitere Offensive nördlich von Kabul vor.

Der islamische Extremistenführer Osama bin Laden drohte mit dem Einsatz atomarer und chemischer Waffen. Er verfüge über solche Waffen „zur Abschreckung“ und sei zu ihrem Einsatz bereit, sollten die USA mit atomaren und chemischen Waffen angreifen, sagte Bin Laden in einem pakistanischen Zeitungsinterview. In seinem Gespräch mit dem Herausgeber der Zeitung „Ausaf“, Hamid Mir, sprach Bin Laden von einem „großen Krieg in der islamischen Geschichte“. Ziel seien alle US-Bürger, da sie die Aktionen ihrer Regierung unterstützten.

Einzelheiten über sein angebliches Arsenal von Massenvernichtungswaffen wollte Bin Laden nicht nennen. Zu der Frage, woher die Waffen stammten, sagte er nur: „Nächste Frage“. Reuters, AFP

Quelle: www.welt.de
 

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Weiter die neusten Entwicklungen:


KABULS FALL

Lynchmorde an den Taliban

Von Uwe Klußmann, Kabul

Die Taliban sind geflohen. Kabul ist in der Hand der oppositionellen Nordallianz. Doch die Einnahme der afghanischen Hauptstadt verlief alles andere als friedlich: In der Nacht kam es zu blutigen Lynchmorden.

Kabul - Mit Hupkonzerten und Fahrradgeklingel feiert der männliche Teil der Bevölkerung Kabuls den Abzug der Taliban. Frauen, völlig verschleiert, sind nur vereinzelt auf den Straßen zu sehen. Begeistert begrüßen Jugendliche Kämpfer der Nordallianz, die vorbei an verlassenen Ministerien zum Präsidentenpalais im Stadtzentrum fahren.
Die meisten Geschäfte sind noch geschlossen, nur vereinzelt offerieren Marktstände ein mageres Angebot an Granatäpfeln, Kürbissen und Bananen. Die Atmosphäre in der Stadt ist entspannt, den Gesichtern der Menschen ist die Erleichterung darüber anzusehen, dass ihre gemarterte Metropole nicht abermals zum Schlachtfeld wurde.

Taliban fliehen mit Millionen Dollar

Vorbei sind die fünf Wochen dauernden US-Luftangriffe, die nicht nur Militärobjekte trafen, sondern auch zahlreiche Zivilisten verletzten und töteten. Über Nacht sind die Taliban, die fünf Jahre lang Kabul terrorisierten, fluchtartig aus der Stadt abgerückt, unter Mitnahme von mehreren Millionen Dollar aus Wechselstuben. Am Montagabend waren die Streitkräfte der Nordallianz mit mehr als 6000 Soldaten bis an den Rand der afghanischen Hauptstadt vorgerückt.

Rache an den Besetzern

Mehrfach kam es in der Nacht zu Plünderungen. Auch Racheakte blieben nicht aus. In verschiedenen Stadtteilen liegen erschlagene junge Kämpfer der Taliban am Straßenrand, einige von ihnen viehisch gelyncht. In einer Mischung aus Schauder und Neugier umringen Gruppen Halbwüchsiger die Leichen.

Sultan Muhammad, 39, der in einer Menschenmenge vor dem leeren Gebäude des Industrieministeriums steht, spricht aus, was viele Kabuler empfinden: "Wir sind froh, dass die Freiheit da ist." Vorbei, sagt er, sei die Angst vor der Religionspolizei, die mit Strafe drohte, wenn der Bart zu kurz war, und die Unterhaltungsmusik ebenso verbot wie Fernsehen und Kino. "Wir haben", sagt Sultan Mohammad, "jahrelang in einem Gefängnis gelebt".

Die Hoffnung auf eine offene Gesellschaft

Ingenieur Schamir, der nach fünf Jahren Flüchtlingsdasein aus dem Norden Afghanistans heimgekehrt ist in die Hauptstadt, "kann es noch gar nicht fassen, dass ich wieder hier bin". Der gebildete Jurist hofft auf Demokratie und eine offene Gesellschaft im neuen Afghanistan, "in der Frauen unverschleiert spazieren gehen dürfen".

Doch der Weg dahin ist weit. Noch ist der Krieg in Afghanistan nicht zu Ende. Wenige Kilometer südlich der Hauptstadt errichten die Taliban derzeit neue befestigte Stellungen. Noch immer kontrollieren die Extremisten, die mit der Terrororganisation al-Qaida des Osama Bin Laden verbandelt sind, rund die Hälfte des afghanischen Territoriums.

Für einen weiteren Vormarsch nach Süden fehlen der Nordallianz nicht nur Truppen, Benzin und Munition. Im Süden Afghanistans leben zudem vor allem ethnische Paschtunen, aus denen die Taliban ihre Anhänger rekrutieren. Die Nordallianz stützt sich dagegen auf die Tadschiken, Hazara und Usbeken in den nördlichen Provinzen des Landes.

Das brüchige Bündnis

Überdies ist der ungleiche Bund zwischen der Dritte-Welt-Armee der Nordallianz und der Hightech-Weltmacht USA gerade durch den Fall Kabuls brüchig geworden. Inständig hatten die Amerikaner die Nordafghanen seit Ende letzter Woche gebeten, die Hauptstadt vorerst nicht einzunehmen. Doch die Mudschahidin, die schon die Weltmacht UdSSR zur Verzweiflung trieben, argwöhnten, Washington wolle sie bei der Verteilung der Macht in Afghanistan austricksen.

Zwar beteuert Nordallianz-Minister Abdullah Abdullah, seine Truppe erstrebe "eine breite politische Übereinkunft über die Zukunft des Landes". Doch gerade der Fall Kabuls zeigt, dass in Afghanistan nach 24 Jahren Bürgerkrieg eher die Maxime des chinesischen Revolutionärs Mao Tse-tungs gilt: Der lehrte, die politische Macht komme aus den Gewehrläufen.
 
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Einzug der Nordallianz in Kabul

Pressebericht:

Nach dem Fall von Kabul sind am Dienstag hochrangige Minister der Nordallianz in der afghanischen Hauptstadt eingetroffen. Westliche Politiker warnten vor Menschenrechtsverletzungen.

[TA/sda/ap] - Der Verteidigungsminister der Nordallianz, General Mohammad Fahim, und Aussenminister Abdullah Abdullah hielten Einzug in die Stadt, obwohl ihre Verbündeten, die USA, verlangt haben, nach der Vertreibung der Taliban-Regierung von einer Besetzung abzusehen.
Den Ministern in ihrem schwarzen Landcruiser folgte eine Abteilung Militärpolizei in dunkelgrünen Uniformen und mit Gewehren bewaffnet. Dann kamen hunderte von Soldaten in Tarnanzügen. Sie führten Granatwerfer und Sturmgewehre mit.

Einwohner der Hauptstadt reagierten nach Tagesanbruch mit Freudenkundgebungen. Passanten riefen sich Glückwünsche zu, Autofahrer fuhren hupend und Fahrradfahrer klingelnd durch die Strassen. Die Taliban hatten im September 1996 die Macht übernommen und ihr islamisches Regime mit Gewalt und Unterdrückung umgesetzt.

Angesichts des Vormarsches der Nordallianz hat die Menschenrechtskommissarin der Vereinten Nationen (UNO), Mary Robinson, an die westlichen Verbündeten der Sieger appelliert, Massaker unter der Zivilbevölkerung zu verhindern.

Robinson sagte in Neu-Delhi, wenn in den vergangenen Jahren in Afghanistan Gebiete den Besitzer gewechselt hätten, habe es jedes Mal «schreckliche Massaker an Zivilisten, Vergewaltigungen von Frauen, Racheakte der Zerstörung» gegeben. Die USA, Grossbritannien und die anderen Länder, die am Feldzug gegen die Taliban in Afghanistan beteiligt seien, müssten nun deutlich machen, dass sie Menschenrechtsverletzungen nicht dulden und die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen würden.

Nach dem Ende des Taliban-Regimes in Kabul bereiten die Vereinten Nationen ein Verfahren für die Bildung einer neuen Regierung vor. Vertreter der unterschiedlichen afghanischen Völker und Parteien sollen sich nach Informationen aus dem US-Aussenministerium in den nächsten Tagen zu einer Konferenz einfinden, die möglicherweise in Genf, Wien oder Ankara stattfinden könnte. Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen erwartete am Dienstag den Bericht des Uno-Sondergesandten für Afghanistan, Lakhdar Brahimi.
 
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Auf jeden Fall was positives
Die Nordallianzler sind zwar auch keine Musterknaben, aber schlimmer als die Taliban gehts nunmal nicht.
Es wurde folgendes wieder erlaubt: Musik, rasieren, Frauen dürfen wieder zur Arbeit und zum Arzt..
Angeblich seien die einzigen, die Widerstand leisten, Araber und Pakistanische Freiwillige...
 

n/a

Guest
ich will nicht der große "Schwarzseher" sein, aber auch die Nordallianz wird sich nach einem möglichen Sieg über Talliban auch nicht mehr vertragen.

Einige werden wieder dagegen sein , ein neuer Bürgerkrieg?. Und was wird die USA machen, wenn Bin Laden nicht zu bekommen ist? Weiter bomben ? Wen?

Denkt alle an die "alte" Afghanistan Geschichte, alle waren gegen die Sowjets, als Sie weg waren, war sich keiner mehr einig.
 

Kfir

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Oder denkt an den Fall "UCK"....ist doch fast dasselbe: erst schön den "Guten" helfen, dann kommen die mehr oder weniger an die Macht und dann gehts wieder von vorne los...

@Jan:

Tja, bin Laden kriegen...also wenn du mich fragst ist der längst nicht mehr da, ist viel zu heiss geworden für den!
 
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Nordallianz erobert Taliban-Hochburg Kandahar

Nordallianz: «Kandahar erobert»

Die afghanische Nordallianz hat nach eigenen Angaben Kandahar eingenommen, das bisherige Zentrum der Taliban. Die Bewohner der Stadt hätten sich gegen die Taliban erhoben. Diese hätten die Kontrolle über die Stadt verloren.

[TA/ap/sda] - In Kandahar herrsche das «grösste Chaos», zitierte das iranische Fernsehen den Aussenminister der Nordallianz, Abdullah Abdullah. Die Taliban-Vertreter seien unauffindbar. Abdullah machte keine Angaben, ob Truppen der Nordallianz sich in Kandahar befinden.
Dagegen sagte der Botschafter der afghanischen Exilregierung in Tadschikistan, Said Ibrahim Hikmat, Truppen der Nordallianz hätten die Stadt unter ihre Kontrolle gebracht. Die Taliban-Milizen seien aus der Stadt geflohen und seien unterwegs nach Pakistan!

Eine unabhängige Bestätigung für den Bericht liegt nicht vor. Bereits am Dienstag hat ein Vertreter Chikmats die Einnahme Kandahars gemeldet, ohne dass sich dies bestätigt hätte.

Fast alle anderen grösseren Städte des Landes sind bereits in den Händen der Nordallianz oder anderer Anti-Taliban-Gruppen.
 
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Weitere Berichte:

N-TV.de:

Nur einen Tag nach ihrer Flucht aus der afghanischen Hauptstadt Kabul haben die Taliban mit der Stadt Kandahar offenbar auch ihr religiöses und politisches Zentrum verloren. Dies sei mit Hilfe der Bevölkerung gelungen, sagte der Botschafter der afghanischen Exil-Regierung in der tadschikischen Hauptstadt Duschanbe, Said Ibrahim Hikmat. Der Flughafen von Kandahar war der Nordallianz bereits am Dienstag in die Hände gefallen.

Auch der arabische TV-Sender Al Dschasira meldete die Einnahme Kandahars durch die Nordallianz. Der Sender berief sich auf einen Sprecher der Nordallianz. Die Allianz sei von Stammesführern aus der Region unterstützt worden, hieß es. Die Taliban-Kämpfer hätten sich in die Berge zurückgezogen.

Der von den Taliban entmachtete afghanische Präsident Burhanuddin Rabbani ist unterdessen nach Kabul zurückgekehrt. Der afghanische Botschafter in der tadschikischen Hauptstadt Duschanbe, Said Ibrahim Hikmat, sagte, Rabbani habe "zum Erhalt der Einheit des Staates" eine Generalamnestie verkündet, die für die Angehörigen aller Völker und Nationalitäten des Landes gelte. Ausgenommen seien Kriegsverbrecher.

Neue Taktik: Taliban räumen Dschalalabad

Zuvor hatten die Taliban die ostafghanische Stadt Dschalalabad kampflos geräumt. Sie übergaben die Macht allerdings nicht der Nordallianz, sondern dem Mudschahedin Mohammed Junis Chalis, der der Nordallianz nicht angehört.

Chalis hatte in den achtziger Jahren gegen die sowjetischen Truppen gekämpft. Nach einer Meldung der privaten afghanischen Nachrichtenagentur AIP warnte Chalis die Nordallianz davor, die Provinz Nangarhar zu betreten, in der Dschalalabad liegt.

Beobachter werten die Übergabe der Provinz als neue Taktik der Taliban. Ihr Ziel sei offenbar eine Ethnisierung des Konflikts. Die Taliban hofften demnach, dass paschtunische Milizen, die nicht auf der Seite der Taliban kämpfen, versuchen werden, die Nordallianz zu stoppen. Tatsächlich gehen Beobachter davon aus, dass die paschtunischen Mudschahedin nach dem Abzug der Taliban die Eroberung des ganzen Landes durch die Nordallianz verhindern wollen.

Zur Nordallianz gehören vor allem tadschikische, usbekische und schiitische Milizen. Die Paschtunen, die mit 40 Prozent die größte Bevölkerungsgruppe stellen, stehen der Nordallianz skeptisch bis feindlich gegenüber. Auch lokale paschtunische Milizen kämpfen in einigen Provinzen gegen die Taliban.

Mehrzahl der Provinzen von Nordallianz erobert

Flüchtlinge berichteten, immer mehr Menschen lehnten sich gegen die Taliban auf. Nach derzeitigem Informationsstand beherrschen die Taliban noch sechs der insgesamt 29 Provinzen des Landes. Zu den dramatischen Machtverlusten der Taliban an lokale paschtunische Milizen gehört nach Angaben von AIP die Provinz Orusgan, die Heimat von Taliban-Führer Mullah Mohammed Omar.

Treibjagd geht weiter

Nach dem Fall Kabuls versuchen die USA nun, den Ring um Osama bin Laden enger zu ziehen. Verteidigungsminister Donald Rumsfeld bestätigte, dass sich US-Spezialeinheiten im Süden Afghanistans befänden, der Hochburg der Taliban. Die Kommandogruppen würden dort ohne die Unterstützung einheimischer Taliban-Gegner operieren. Nach Einschätzung der USA halten sich die Taliban-Führung und bin Laden in Höhlen, unterirdischen Bunkern oder unwegsamem Gelände versteckt.

N24:

Die afghanische Nordallianz hat am Mittwoch nach eigenen Angaben die Taliban-Hochburg Kandahar im Süden des Landes erobert. Dies sei mit Hilfe der Bevölkerung gelungen, sagte der afghanische Exil-Botschafter in der tadschikischen Hauptstadt Duschanbe, Said Ibrahim Hikmat. Der von den Taliban entmachtete afghanische Präsident Burhanuddin Rabbani sei inzwischen auf dem Weg nach Kabul, teilte der Diplomat weiter mit.

Auch der TV-Sender Al- Dschasira meldete die Einnahme Kandahars durch die Nordallianz. Der in Katar ansässige arabische Sender berief sich dabei auf einen Sprecher der Nordallianz. Die Allianz sei dabei von Stammesführern aus der Region unterstützt worden, hieß es. Die Taliban-Kämpfer hätten sich in die Berge zurückgezogen.

Über mögliche Gefechte in Kandahar wurde zunächst nichts bekannt. Der Al- Dschasira-Korrespondent in Kandahar hatte die Stadt aus Sicherheitsgründen wenige Stunden vor der Ankunft der Nordallianz in Richtung Pakistan verlassen.

Taliban fliehen aus Dschalalabad

Nach ihrer Flucht aus der afghanischen Hauptstadt Kabul haben die Taliban mit Dschalalabad eine weitere strategisch wichtige Stadt verlassen. Sie wurden jedoch nicht von der Nordallianz vertrieben, sondern übergaben die Macht am Mittwoch an den Mudschahedin Mohammed Junis Chalis. Er hatte in den 80er Jahren gegen die sowjetischen Truppen gekämpft und gehört jetzt nicht der Nordallianz an.

Chalis warnte die Nordallianz davor, die Provinz Nangarhar zu betreten, in der Dschalalabad liegt. Das berichtete die in Pakistan ansässige afghanische Nachrichtenagentur AIP. Beobachter werten die Übergabe Nangarhars als neue Taktik der Taliban. Sie hoffen offenbar, dass paschtunische Milizen, die nicht an der Seite der Taliban kämpfen, versuchen werden, die Nordallianz aufzuhalten.

US-Truppen kontrollieren Verbindungwege

US-Truppen kontrollieren nach Angaben von US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld inzwischen die wichtigsten Verbindungsstraßen zwischen dem Norden und dem Süden Afghanistans. "Wir haben einige Teams in den Süden des Landes gebracht", sagte Rumsfeld am Mittwoch in New York. Diese unterhielten Kontrollstellen an wichtigen Straßen, "um Leute aufzuhalten, die aufgehalten werden müssen".

Britische Soldaten warten auf Marschbefehl

Die britische Regierung hat mehrere tausend Soldaten bereitgestellt, um sofort in die afghanischen Städte Kabul und Masar-i-Scharif einrücken und dort Ruhe und Ordnung sichern zu können. Dies erklärte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Mittwoch in London.

Der Sprecher sagte, bei den Soldaten handele es sich "nicht um Angriffseinheiten, sondern um Stabilisierungstruppen, die der UN die Hilfe beim Übergang zu einer neuer Regierung erleichtern können". Über den Einsatz sei noch nicht entschieden: "Die Bereitstellung ist eine Vorsichtsmaßnahme, um schnell handeln zu können, wenn die Koalition gegen den Terrorismus das entscheidet."

Nordallianz will bin Laden und Mullah Omar vor Gericht stellen

Die afghanische oppositionelle Nordallianz will den mutmaßlichen Terroristen Osama bin Laden und den Taliban-Führer Mullah Mohammed Omar vor Gericht stellen. Beide hätten zahlreiche Verbrechen an der afghanischen Bevölkerung begangen und unschuldige Zivilisten "massakriert", sagte der Außenminister der Nordallianz, Abdullah Abdullah, am Mittwoch dem Fernsehen in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Bin Laden und Mullah Omar würden daher als Kriegsverbrecher betrachtet, die sich vor Gericht verantworten müssten, wenn sie gefangen würden.

Afghanistan-Konferenz in Katar?

Das Golfemirat Katar könnte nach der WTO-Konferenz auch Gastgeber einer Afghanistan-Konferenz werden. Wie am Mittwoch aus Diplomatenkreisen im saudiarabischen Riad verlautete, sollen die verschiedenen afghanischen Volksgruppen unter Aufsicht der Vereinten Nationen möglicherweise dort über die Zukunft des Landes verhandeln. Katar hat zur Zeit den Vorsitz in der Organisation der Islamischen Konferenz (OIC) inne. Am Dienstag hatte die UN einen Fünf-Punkte-Plan für Afghanistan vorgelegt, der zunächst die Einberufung einer Konferenz mit Vertretern aller ethnischen Gruppen vorsieht.

UN-Generalsekretär Kofi Annan bevorzugt ein arabisches Land als Ausrichtungsort der Konferenz, wie sein Sprecher Fred Eckhard am Mittwoch mitteilte. Der UN-Sonderbeauftragte für Afghanistan, Lakhdar Brahimi, kündigte vor dem UN-Sicherheitsrat in New York an, die UN wolle "so schnell wie möglich" eine solche Konferenz organisieren. Neben Vertretern der Nordallianz würden auch Anhänger von Ex-König Mohammed Sahir Schah und andere Oppositionsgruppen, die sich derzeit in Zypern und im pakistanischen Peshawar aufhielten, eingeladen. Die Taliban-Milizen nannte Brahimi nicht.
 
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Jetzt kanns losgehen mit dem Bürgerkrieg in Afghanistan...jetzt ist der gemeinsame Feind besiegt und die eh schon zerstrittenen Clans der Nordallianz erheben nun ihre Ansprüche...(siehe Ende des 2.WK)
 
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Zu Bin Laden:
Der lässt sich doch von Saddam die 10Kilo anfuttern! Aber ich glaube der würde niemals seinen Bart rasieren, das verbietet doch der Islam(oder die Taliban???) und Osama ist ja in dieser Beziehung nicht gerade offen...


Zum "Fall" der Taliban:
Die Taliban räumen die Städte, oder tun zumindest so, und greifen dann von den Bergen aus an, die Guerillataktik ist in diesem Gebiet nun mal das Beste. Ich denke es hat überall in der Nordallianz-Zone noch Taliban und irgendwann werden die dann von innen heraus den Krieg beginnen.
 

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Wieder mal die neusten Entwicklungen, diesmal: Was kommt nach dem Krieg?

LÖSUNG FÜR AFGHANISTAN

Große Konferenz in Berlin

Austragungsort für die Afghanistan-Konferenz ist Berlin: Bereits in den nächsten Tagen wollen Vertreter aller ethnischen Gruppen über die politische Zukunft des Landes beraten.


Kabul - Bundesaußenminister Joschka Fischer bestätigte, dass die Verhandlungen zur Bildung einer Übergangsregierung in Afghanistan in Berlin stattfinden werden.
Fischer betonte auf einer Pressekonferenz mit seinem amerikanischen Amtskollegen Colin Powell, es sei wichtig, dass die Verhandlungen nun schnell beginnen.


Nordallianz sagt zu

Der Außenminister der Nordallianz, Abdullah Abdullah, kündigte am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Kabul an, eine Delegation nach Deutschland zu entsenden. Der zuvor von Diplomaten genannte Termin am Samstag sei zu früh, sagte Abdullah.

"Wir glauben, dass der Termin am Montag sein wird", sagte Abdullah. Der Nordallianz-Führer und ehemalige afghanische Präsident Burhanuddin Rabbani dämpfte jedoch in einem Interview mit dem Sender CNN die Erwartungen an die Zusammenkunft. Das Treffen sei vor allem symbolischer Natur, sagte er. Rabbani betonte, alle wichtigen Entscheidungen müssten innerhalb Afghanistans getroffen werden. Der Uno-Gesandte Francesc Vendrell erklärte, an der Konferenz, die die Weichen für eine Übergangsregierung stellen soll, würden auch Vertreter der paschtunischen Bevölkerungsmehrheit teilnehmen. Vendrell, der sich in Kabul um Zusagen der verschiedenen Volksgruppen bemühte, sagte dem Sender CNN, er habe nichts gegen die Präsenz der Nordallianz in der Hauptstadt. Es müsse jedoch der Eindruck vermieden werden, dass die Nordallianz die Macht als legitime Regierung des Landes übernommen habe. Die Taliban-Miliz wird laut Vendrell nicht bei dem Treffen vertreten sein. Vendrell äußerte die Hoffnung, die erste Gesprächsrunde bis zum 7. Dezember abzuschließen.


REUTERS

Der ehemalige afghanische König Sahir Schah will hochrangige Vertreter zur Konferenz entsenden

Der afghanische Exil-König Zahir Schah will nicht an der geplanten Afghanistan-Konferenz teilnehmen. Allerdings werde er eine hochrangige Delegation schicken, sagte ein Sprecher des 87 Jahre alten Ex-Monarchen am Dienstag in Rom. Der Afghanistan-Beauftragte der Vereinten Nationen, Lakhdar Brahimi, beriet am Montagabend in New York mit Vertretern der fünf ständigen Sicherheitsratsmitglieder USA, Großbritannien, Frankreich, China und Russland. Aus diplomatischen Kreisen hieß es nach dem Treffen, Brahimi werde Ort und Zeit der Konferenz am Dienstag nach Beratungen mit den übrigen Sicherheitsratsmitgliedern bekannt geben.

Quelle: Spiegel Online
 
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Truppen bei Kandahar gelandet

Aktuelle Entwicklung (laut CNN etc.)

Anscheinend wollen die Amerikaner jetzt kurzen Prozess mit den Taliban machen: In der Umgebung von Kandahar soll ein größeres amerikanisches Truppenkontingent mit Hubschraubern und Transportflugzeugen gelandet sein, angeblich wurden auch "gepanzerte Fahrzeuge" eingeflogen.
Ob man wohl eine Spur von Osama aufgenommen hat?
 
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