Air Berlin

[LFeldTom]

Die verbliebenen Werte werden wohl nur noch reichen, um den Überbrückungskredit an den Staat zurückzuzahlen (und die hat Vorrang):

Hach war das schön hier als der 150 Mio Kredit diskutiert wurde. Geld versenkt etc.
Und jetzt kommt das Geld - vollständig oder in großen Teilen zurück - und der Übergang war zumindest recht geordnet.

 

[Intrepid]

Die Aufgabe, die es für das Management des Aufkäufers zu meistern galt, lautete: die Dinge von Wert zu ergattern, und die teuren Angestellten los zu werden. Ich glaube nicht, dass es für die Beschäftigten besser gelaufen wäre, wenn jemand anderes Air Berlin bekommen hätte.

Wie hoch ist im Lufthansa-Konzern noch der Anteil finanziell gut gestellten Personals? Wird dieser Anteil jemals noch einmal größer werden?

 

[jackrabbit]

Hallo,

das "Problem" der teuren "alten" Angestelten/ der Angestellten mit den "alten" Verträgen hat jeder Konzern.
Wenn man >25 Jahre lang jede tarifliche Gehaltserhöhung mitmacht, ergibt sich das so.

Grüsse

 

[Spooky 37+01]

Die tariflichen Gehaltserhöhungen haben ja aber auch jüngere Kollegen sozusagen von vornherein geerbt wenn sie den gleichen Tarifvertrag haben. Allerdings werden Abstriche oft bei Schichtzulagen usw. gemacht und nicht beim Grundgehalt, denn es ist schwer die Tarifverträge direkt zu umgehen. Daher auch soviele Konstrukte wie Aviation Power, Eurowings Europe...ach ich kann eh nicht alle aufzählen...

 

[jackrabbit]

Hallo,

Die tariflichen Gehaltserhöhungen haben ja aber auch jüngere Kollegen sozusagen von vornherein geerbt wenn sie den gleichen Tarifvertrag haben.

naja, zumindest im automobilen Bereich wird bei den neuen Kollegen mit neuen, aktualisierten Verträgen, ggf. auch über Tochtergesellschaften, gestartet und in den Veträgen sind dann die Schichtmodelle im Grundgehalt schon berücksichtigt (also im Prinzip dann "zulagenfrei").

Grüsse

 

[Spooky 37+01]

Ich kenne es halt nur aus dem Luftfahrtbereich, wird aber ähnlich sein. Daher der Hinweis auf die Töchter AP und EWEurope.

 

[seahawk]

Was ich eigentlich sagen wollte, ist dass die vermeintlich niedrigen Kosten beim Luftverkehr gar nicht so verdächtig sind. Sie werden aber nur erreicht, wenn man alle Effizienzen ausnutzt. Gerade die Zunahme des Luftverkehrs hat dabei eine Rolle gespielt: der Unterhalt eines Flughafens wird auch günstiger, wenn ihn viele Leute nutzen.
Die Passagierkilometer-spezifischen Kosten (Anschaffung + Wartung) sind beim Flugzeug idR sogar geringer als beim Auto. Die Treibstoffkosten idR auch.

Klar gerade weil die Flieger ja keine Steuer aufs Kerosin zahlen.

 

[Michael aus G.]

Hach war das schön hier als der 150 Mio Kredit diskutiert wurde. Geld versenkt etc.
Und jetzt kommt das Geld - vollständig oder in großen Teilen zurück - und der Übergang war zumindest recht geordnet.

Das sieht wohl eher NICHT so aus...

Air Berlin droht eine Insolvenz in der Insolvenz. Dann würde auch die Bundesregierung ihren Kredit an die Fluglinie über 150 Millionen Euro nicht zurückbekommen.

Quelle

 

[Schorsch]

Klar gerade weil die Flieger ja keine Steuer aufs Kerosin zahlen.

Ich meinte es anders: das Flugzeug braucht weniger Sprit.

 

[macfly]

Das sieht wohl eher NICHT so aus...

Einfach mal in Ruhe die eigene Quelle lesen. Von "Das sieht wohl eher NICHT so aus..." kann keine Rede sein. Große und farbige Schrift macht es nicht richtiger. Da steht praktisch dasselbe, wie im FAZ Link oben.

Klar ist, dass Verbindlichkeiten, die vor dem Insolvenzantrag aufgelaufen sind, wohl gar nicht mehr bedient werden (= Quote 0). Für die Schulden danach steht ja auch in deiner Quelle, dass diese direkt und vorrangig aus den Verkaufserlösen bezahlt werden. Man hofft auf Verkaufserlöse von 250 Millionen. Der Kredit der Bundesregierung (150 Millionen) wird als Massekredit zudem vorrangig zurückgezahlt. Daher, Zitat aus deiner Quelle

Das Bundeswirtschaftsministerium und Air Berlin zeigten sich aber zuversichtlich, dass die Summe letztlich voll an den Staat zurückfließen werde.

Die Quote für die Massekredite (= die Kredite, die nach der Insolvenz entstanden sind) werden ziemlich sicher nicht 0 sein, sondern eben ggf. sogar 100% - oder knapp darunter. Schlechter sieht es für andere Verbindlichkeiten aus, die während der Insolvenz entstanden sind - das gilt u.a. auch für noch ausstehende Löhne. Die werden nämlich erst nachrangig bezahlt. Und ggf. reicht das Geld dafür dann auch schon nicht mehr - oder nur anteilig. Daher Insolvenz in der Insolvenz...

 

[Augsburg Eagle]

Eine Dash von AB (LGW) ist das erste umlackierte Flugzeug:
Air Berlin: Erstes Flugzeug umlackiert - SPIEGEL ONLINE

 

[AIRBUG]

Parkplatz BER

 

[Nummi]

Wer zahlt jetzt eigendlich die Abstellgebühren?

 

[Intrepid]

Wer zahlt jetzt eigendlich die Abstellgebühren?

Derjenige, der auch für die Transfer-Gesellschaft aufkommt?

 

[Schorsch]

Bissel episch ist aber auch, oder?
Da steht die "airberlin" auf dem "Berlin Brandenburg International Airport".
Wie aus der Image-Broschüre "Berlins Verkehr der Zukunft" aus 2006.
Kleiner Nachteil: Flughafen ist nicht genehmigungsfähig und airberlin pleite.

 

[mcnoch]

Bissel episch ist aber auch, oder?
...
Kleiner Nachteil: Flughafen ist nicht genehmigungsfähig und airberlin pleite.

Das Leben ist halt nur Schall und Rauch...

 

[Intrepid]

Kleiner Nachteil: Flughafen ist nicht genehmigungsfähig und airberlin pleite.

Gilt für die abgestellten Flieger die Gebührenordnung von EDDB? Oder gibt es für die gar keine Gebührenordnung?

 

[Unwissend]

Wer zahlt jetzt eigendlich die Abstellgebühren?

IN USA wird die Maschine beschlagnahmt. Irgend jemand gehört die ja (Leasing) und die werden dann zur Kasse gebeten.
Und im Ernstfall zwangsverstiegert.
Macht zumindest Eurocontrol EU weit so.

Könnte ich mir hier auch vorstellen.
Grüße Frank

 

[mcnoch]

Easyjet scheint recht großzügig mit seinen neuen Mitarbeitern von AB zu sein.

Luftfahrt: Easyjet zahlt Warteprämie für Ex-Air-Berliner - SPIEGEL ONLINE - Wirtschaft

 

[Schorsch]

Wer zahlt jetzt eigendlich die Abstellgebühren?

Ich gehe davon aus, dass alle zu sehenden Flugzeuge bereits einen neuen Betreiber haben. Also zahlt entweder der Leasing-Geber, oder der neue Betreiber, oder beide, oder keiner. Die Stadt Berlin hat ein großes Interesse daran, dass sie wieder aus der Luft vernünftig zu erreichen ist. Das Geschäftsmodell "Berlin Tourismus" basiert zum nicht unerheblichen Teil auch auf der Tatsache, dass man für einen (vergleichsweise) schmalen Euro hinkommt.

Easyjet scheint recht großzügig mit seinen neuen Mitarbeitern von AB zu sein.

Nachdem mit 40 Millionen EUR ja quasi das Ding in den Schoß gelegt bekommen hat, ist das eher Spielgeld. Lufthansa hat 210 Mio für ~80 Flieger bezahlt, davon 20 Q400 der LGW. EasyJet zahlt 40 Mio für 25 Maschinen, also leidlich die Hälfte wie die Hansa. Wie wir ja lesen durften, war das Geschenk bedingt durch die Notwendigkeit, kartellrechtlich die Sache halbwegs über Wasser zu halten.

Wir können ja mal rechnen:
- 1000 Mitarbeiter
- Letzter fängt September 2018 bei easyJet an (das ist in 11 Monaten, also nehmen wir an, dass 100 Mitarbeiter pro Monat umgeschult werden können).
- 10% Piloten (40k), 10% Co-Piloten (16k), 80% Kabinenpersonal (6.4k); das sind laut Artikel Spitzenwerte, also rechne ich mal 20% oben weg
> durchschnittliche Zahlungsdauer: 900 Anfang Januar nicht umgeschulte, also haben wir das Äquivalent von 450 Personen.
> (0.1*40k+0.1*16k+0.8*6.4k)*.8 = 8.6k pro Mitarbeiter
> bei 450 Mitarbeitern sind das 3.9 Millionen EUR insgesamt