Airbus A380 Aktuell

[Nummi]

Das konnte man sich doch aber an einer Hand abzählen, dass die Top-Carrier ihre Flotten jung halten und Leasingverträge nicht bis zum Lebensende einer Maschine laufen....

Zumal diese Kisten ja noch die Testdummies mit allen Kinderkrankheiten sind.

 

[Jeroen]

A380-841 D-AIMD ist heute aus Frankfurt nach Sofia geflogen und wurde von drei Bulgarische MiG-29 begrusst, davon gibt es sehr schone Bilder bei u.a.
https://theaviationist.com/?p=40143?p=40143
Wurde auch gut passen bei MiG-29 Weltweit oder Fotos russ. Technik aber es geht ja um die Airbus A380.

 

[Max76]

379 km Route im A380:

http://www.flugrevue.de/zivilluftfahrt/airlines/emirates-bietet-kuerzeste-a380-route/704508

 

[koehlerbv]

Interessantes Streckenkonstrukt, was man sich natürlich mit genügend 380ern leisten kann. Schade um die 12 Suites, die man dann mit sich schleppt, aber aus Prestigegründen werden die vielleicht auch entsprechend nachgefragt ("reinsetzen, umschauen, aussteigen"). Vermutlich werden die Maschinen nur einmal im Vierteljahr so einen Umlauf absolvieren müssen - nach der Rückkehr wird es sicherlich sofort in einen Langstrecken-Kurs gehen, bis sie irgendwann wieder dran sind. Bedenklicher Verschleiss für "nicht sachgerechten Verbrauch" wird Emirates da nicht passieren müssen.
Interessant wird, wie sich diese Strecke weiter entwickelt, und ob es weitere derartige Rennstrecken gibt, für die Massenbedarf gibt, der dann auch abgefertigt werden kann auf einer Kurzstrecke (! Umlaufzeit etc.!).

Bernhard

 

[Philipus II]

Da geht es zum beachtlichen Teil wohl auch darum, den Konkurrenten Qatar zu überstrumpfen. Zudem schafft man ein exklusives Angebot für eine zahlungskräftige Kundschaft in beiden Emiraten. Mit der hohen Anzahl an A380 sind auch die Cycles kaum ein Problem.

 

[hmd]

Oder es kündigt sich eine Überkapazität mit den georderten A380 an und man weicht jetzt gezwungenermassen auf ein Angebot aus, welches man so nicht geplant hat.

 

[Rhönlerche]

Man wird einfach die Umläufe optimieren. Statt die in einer Pause zwischen zwei Langstrecken doof in Dubai am Boden rumstehen zu lassen, verdient sie Geld. Außerdem ist Gate-Space in Dubai ein Problem, das man so auch noch entschärft.

 

[hmd]

Wie ist das eigentlich wenn das Flugzeug geleast ist und dann so viele Hüpfer (viele Starts und Landungen) macht, für das es gar nicht vorgesehen ist? Das mindert ja den Wert des Flugzeugs viel schneller als auf der Langstrecke.

 

[Rhönlerche]

So schlimm ist es auch nicht. Normalerweise nimmt man reihum Flugzeuge, so dass keins irgendwie ausreißt. So haben es die Japaner jedenfalls mit 777 auf sehr kurzen Inlandsrouten gemacht.

 

[GorBO]

Es wäre dramatischer wenn die Lufthansa ihr gutes Dutzend A380 auf einer Route München-Frankfurt verschleißen würde.
Emirates hat zehn mal so viele. Selbst bei einer täglichen Verbindung ist jedes Flugzeug maximal 3 mal im Jahr dran.

 

[Schorsch]

Oder es kündigt sich eine Überkapazität mit den georderten A380 an und man weicht jetzt gezwungenermassen auf ein Angebot aus, welches man so nicht geplant hat.

Wenn man den Flieger nicht voll bekommt ist einfach stehen lassen billiger.
Ich sehe es eher so, dass in einem sehr Slot-beschränkten Umfeld sogar eine Kurzstrecke per A380 sinnvoll sein kann.

Wie ist das eigentlich wenn das Flugzeug geleast ist und dann so viele Hüpfer (viele Starts und Landungen) macht, für das es gar nicht vorgesehen ist? Das mindert ja den Wert des Flugzeugs viel schneller als auf der Langstrecke.

Solche Verträge werden klare Klauseln haben, wie viel Lebensdauer man dem Flugzeug entziehen darf.
Am meisten zu leiden haben übrigens die Triebwerke, und die sollten sowieso ein wieder besonderes Vertragswerk haben.
Die Struktur wird durch solche Hüpfer irgendwo bei 65% MTOW nicht nennenswert beansprucht.
Wer die Zelle schonen will fliegt unter FL200.

 

[Sens]

Es sind auch die Landungen ["Landestoss"] und das Landegewicht unterscheidet sich nicht von dem nach einem Langstreckenflug.

 

[hmd]

Es sind auch die Landungen ["Landestoss"] und das Landegewicht unterscheidet sich nicht von dem nach einem Langstreckenflug.

Aber natürlich die Anzahl der Landungen, um die gleiche Rendite wie auf der Langstrecke mit so einer kurzen Strecke einfliegen zu können, muss mehr geflogen werden (entsprechendes Plus an Landungen).


@Schorsch

Wenn man den Flieger nicht voll bekommt ist einfach stehen lassen billiger.

Denke ich auch, aber in der Realität wird wahrscheinlich auf sehr vielen Strecken mit einem Minus geflogen, sonst würden nicht so viele Airlines ins Straucheln geraten. Es geht da um einen reinen Verdrängungswettbewerb ... wer hat den längeren Atem. Ist der Konkurrent mal ausgeschaltet, kann man wieder mit normalen Preisen wirtschaften. Ein grosse Airline kann das natürlich problemlos über einen längeren Zeitraum durchziehen, weil sie viele andere profitable Strecken betreibt.

Für den Rest ... danke für die Erklärungen.

@Rhönlerche

So schlimm ist es auch nicht. Normalerweise nimmt man reihum Flugzeuge, so dass keins irgendwie ausreißt. So haben es die Japaner jedenfalls mit 777 auf sehr kurzen Inlandsrouten gemacht.

Ok, das leuchtet ein. Aber das wäre dann nicht mehr als eine Randerscheinung / für den Konzern kaum von Bedeutung. Keine wirkliche Strategie sondern eben eher ein Auslasten von dem ansonsten herumstehenden Fuhrpark. Man könnte auch ein paar Flugzeuge weniger bestellen und auf diese Rotation verzichten. Mir erscheint das eher als ne Notlösung, weil man mit herumstehendem Gerät eben auch Geld verliert, es ist ja nicht so dass das nichts kosten würde. Die Frage könnte simpel sein: Ist der Verlust geringer wenn man eine solche Kurzstrecke mit ins Programm aufnimmt oder die Flugzeuge einfach rumstehen lässt. Bei Letzterem weiss man ja genau was es kostet, beim anderen Programm muss man abwarten was man auf dieser neuen Strecke einfliegen kann.

Wenn es wirklich eine grossen Markt gäbe, hätte man doch dieses Feld schon viel früher bestellt / auch geeigneteres Material dafür eingesetzt, so es denn vorhanden wäre. Die Flugzeuge bestellt man ja x-Jahre vorher, die optimale Anzahl zu treffen ist nicht wie würfeln, aber sicher ziemlich schwierig.

 

[Rhönlerche]

Mit diesen kurzen Zubringerflügen holt man sich auch Umsteiger in die restlichen Routen ex-Dubai und zusätzliche, anreisende Gäste. Wenn es sich unter dem Strich nicht lohnen würde, würden die es normalerweise so nicht machen. Zumal EK eher klassisch-kaufmännisch agiert. (Anders als andere Nahostler)

Ein gewisses Konkurrenzdenken spielt sicher auch ne Rolle und vielleicht ist das Ganze ja auch nur irgendein Streit hinter den Kulissen? Qatar zielt ja immer mehr auf Mainstream und Masse, nachdem man erst als Edelmarke gestartet war. Vielleicht kommt sie damit nun EK und Dubai ins Gehege? QR kann gerade nicht richtig wachsen, u. a. weil die neo nicht pünktlich kommt und da greift sich EK mal schnell die Gäste ab und lockt mit Langstreckengerät. Wie in D...

 

[mcnoch]

Man sollte auch nicht vergessen, dass man hin und wieder mal "Crazy Ideas" ausprobieren muss, um Gelegenheiten auszutesten, die so nicht dem klassischen Denken entspringen würden. Denn diese zeitigen manchmal unerwartete Erfolge und legen Denkfehler und Fehlannahmen offen. Und wenn es doch nicht funktioniert, wird es halt wieder eingestellt.

 

[koehlerbv]

Da Emirates bewiesen hat, dass dort gerechnet und wirtschaftlich vorteilhaft gehandelt werden kann, wäre es durchaus möglich, dass sich die "crazy idea" schon darin besteht, was in der Pressemitteilung, die die FR wiedergibt, mit "dank der Unterstützung der Katarischen Behörden" umschrieben wird. Man mag es dort ja eher (manchmal nur scheinbar) freundlich und blumig, aber grün sind sich gerade die beiden pseudostaatlichen Fluggesellschaften nicht. Vulgo: Katar sträubte sich gegen den gewünschten zehnten täglichen Slot, und Emirates zeigt mal kurz, wer das Material hat: Dann kommen wir eben (erstmal mit einem) 380er - bei knapp 90 Stück haben wir Reserven!

Dass diese momentane Verbindung ein Zeichen einer EK-Überkapazität wäre: Sehr wenig wahrscheinlich. Wie gesagt - die können rechnen. Da könnte man auch annehmen, RyanAir würde in Hahn und Weeze und Memmingen keine Passagiere mehr bekommen und deswegen zähneknirschend nach Frankfurt, München und Düsseldorf drängen. RyanAir kann bekanntermassen auch rechnen. Die Intention ist eine andere.

Bernhard

 

[Schorsch]

Es sind auch die Landungen ["Landestoss"] und das Landegewicht unterscheidet sich nicht von dem nach einem Langstreckenflug.

Doch:
- es ist keine Fracht dabei
- die Reserven sind geringer (bei 400km kann man recht zuverlässig planen)

Weiterhin wird der Landestoß überschätzt. Es sind vielmehr High Speed Taxi, welche das Fahrwerk sehr beanspruchen.

 

[mcnoch]

Ein Arbeitskollege aus Doha schrieb mir gerade, dass das Angebot in Katar ganz anders gesehen wird. Dort wünschten sich wohl viele Reisenden, besonders der oberen Klassen, dass sie ihre ganze Flugreise mit einer A380 zurücklegen können und nicht erst ab/bis Dubai und für die Zubringer-Strecke dann auf eine Boeing 777-300 umsteigen müssen. Wenn diese Reisenden dann gezielt die A 380 Verbindung buchen, ist zum einen die Maschine rundum gut ausgelastet und Emirates kann darüber bestimmte Anschluss Flugverbindungen ab Dubai noch attraktiver für bestimmte Kunden gestallten. Wenn dieser Wunsch bei den "richtigen" Kunden besteht, hat dies durchaus auch Auswirkungen auf die Genehmigungsbereitschaft der Behörden.

 

[Speedy#32]

Dann würde das ganz gut mit der Andeutung der FR passen ("dank der Unterstützung der Katarischen Behörden"), denn diese Kundschaft hat durchaus gute Beziehungen zu den entsprechenden Stellen.

Mal schaun wie Quatar darauf reagiert...

 

[Sens]

Die können zwar Rechnen, egal welche Vermutungen und Überlegungen wir hier einbringen, doch wenn die Eigner das wünschen, dann gibt es halt diese Verbindung.