TomTom1969
Astronaut
@Sens, das kann ich nicht nachvollziehen.... Glaube ich Wikipedia, sind 114 747-8 verkauft, Googeln bringt mir 3.7 Mrd USD Entwicklungskosten für diese letzte Jumbo-Version. Müsste ich die auf die verkauften Flugzeuge umlegen, kommt da wohl kein Gewinn raus. Ist bei der A380 mit kolportiert 14.x Mrd USD Entwicklungskosten auf 314 Maschinen Stand heute nicht besser.Es ist kein direkter Gewinn, da gebe ich Dir recht. Bei 1552 Maschinen aller Varianten wurde der Break-Even längst erreicht und satte Gewinne eingefahren. Die -8 kann praktisch zum Selbstkosten-Preis produziert werden und diente Boeing nur noch als Platzhalter, um sie im Bewusstsein der Kunden zu halten, bis es die entsprechende 777 für deren möglichen Ersatz gibt. Die Bestellungen zeigen ja, dass diese Einschätzung und Kalkulation aufgegangen ist
Die Montage-Linie ist längst abgeschrieben und den Platz und das Personal braucht man für die anderen Muster. Airbus hatte ja gehofft mit der A380 die 747 zu beerben, doch das wird nicht funktionieren, weil eine echte, kostendeckende Produktion mit etwas Gewinn nur bei der Montage von 30 A380 zu erreichen ist. Wie bei der -8 will auch Airbus die A380 retten, indem es die Produktion streckt und damit Verluste produziert. Der entscheidende Unterschied ist jedoch, dass die A380 noch nicht einmal die Hälfte der kalkulierten Produktion für den Break-Even geschafft hat und Gelder für deren Weiterentwicklung gebraucht werden, um sie wenigstens Konkurrenzfähig zur 777/787 oder A350 zu halten, die die 747 und auch A380 ablösen. Vielleicht versucht man etwas ähnliches wie Boeing, was die mit der -8 erreicht haben.
Aber interessiert das bei Boeing und Airbus eigentlich jemanden? Nein. Das Geld ist ausgegeben , sunk cost. Besteht die Notwendigkeit für Wertberichtigungen für Produktionsmittel, zuletzt bei Boeing in 2016, schlägt sich das auf die Bilanz nieder und reduziert ggf. die Steuerlast, kostet aber kein frisches Geld.
Boeing und Airbus interessiert im Minimum, das sich das Flugzeug für das Geld, was es in der Produktion kostet, verkaufen lässt*. Da ist die magische Grenze wahrscheinlich bei 12 Maschinen im Jahr und das hat mit Break-Even des Gesamtprojekts und Abschreibungen nichts zu tun.
Dann muss man sich Gedanken um die Zukunft machen. Stecke ich frisches Geld in das Produkt, weil ich damit in Zukunft Gewinn generieren kann? Bei dieser Frage spielen die Unsummen, die man vorher schon reingesteckt hat, auch keine Rolle. Da interessiert erstens, ob diese Frage mit Ja zu beantworten ist und zweitens, ob es nicht andere Entwicklungen gibt, die mehr Gewinn versprechen und daher priorisiert werden. Dann gibt es mit Blick in die Zukunft noch ein drittens ("strategisches" Offenhalten der Produktion) und ein viertens (Produktionsressourcen besser für andere, profitable(re) Projekte verwenden?), ein fünftens, ...
Anscheinend hat sich Airbus für den Moment bei der A380 für ein Mini-Neo mit wenig frischem Geld entschieden. Das werden wir jetzt in Le Bouget erfahren und das war ja auch schon weiter oben in Bild und grad auch auf Video zu sehen.
Thomas
*ich fahre einen Smart Roadster. Perfektes Beispiel, was passiert, wenn mit jedem verkauften Produkt in der Produktion draufgelegt wird - pull the plug, nach nur 15 Monaten...
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