Airbus durchbricht Absperrung im Stammwerk

Diskutiere Airbus durchbricht Absperrung im Stammwerk im Flugunfälle und Flugunfallforschung Forum im Bereich Luftfahrzeuge allgemein; Wie aktuell ist die denn? Da schwirren nämlich nur allzuviele durch die Gegend :HOT:

McMaster

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Gleich nachdem das Unglück passiert ist. Man sieht noch ne Bahre mit jemanden drauf und Fuerwehrmänner. Hat jemand von meinen alten Kollegen da unten geschossen.
 
Fw 200 Condor

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Moin moin,

Nochmal zu dem Airbus - Bericht... Hier sind wirklich gravierende Verfahrensfehler gemacht worden:

- Niemals Run-Up ohne Bremsklötze!
- Kein High- Power - Run auf allen 4 Motoren gleichzeitig.
- Kein High- Power- Run mit Parkbremse ! Der Bremsdruck ist nicht hoch genug. Die Bremse muß hier manuell betätigt werden, um den vollen Bremsdruck aufbauen zu können.
- Ist "das Kind in den Brunnen gefallen" und der Flieger bewegt sich : SOFORT Thrust Levers auf Idle zurückziehen - und zwar schnell. Das ist zwar nicht gesund für die Triebwerke - baut aber den Schub schnell ab.
(Die Schubumkehr spielt hier keine Rolle - würde viel zu lange dauern.)

Schon einer der genannten Verfahrensfehler währe ausreichend gewesen, um einen Unfall auszulösen. Ale zusammengenommen hätte es an ein Wunder gegrenzt, wenn nichts passiert währe.

Anmerkung : Bei High Power Run, wie auch Airbus schreibt, wird auf dem gegenüberliegenden Triebwerk eine vorgegebene Schubstärke gesetzt - das sogenannte "Balance Power". Das dient zur Stabilisierung des Flugzeuges und verhindert ein drehen bzw. seitliches bewegen.

Was mir aber besonders zu denken gegeben hat, ist die Tatsache, das der Flieger 30 Knoten Fahrt aufnehmen konnte. Trotz Parkbremse und anschließender manuellen Bremsung ! Mein Gott, welchen Weg hat der Flieger denn vor dem Aufprall zurückgelegt ?! Für die unfreiwilligen Passagiere, müssen die Sekunden bis zum Aufprall der reinste Horror gewesen sein.
 
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pok

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Alien
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Spekulative Theorie zum Ablauf

Habe eine Mail mit den Bildern vom Unfall diese Woche bekommen. Das Original auf Englisch werde ich es hier nicht wiedergeben, da u.a. behauptet wird die Mentalität der (Arabischen) Besatzung habe zum Unfall beigetragen, was ich für Unsinn halte.
Interessant hingegen ist, was dort zum Ablauf berichtete wird.
Ausdrücklich betone ich dass es keine gesicherte Quelle dafür gibt, aber es klingt so plausibel, dass ich es Euch nicht vorenthalten will.
Nach dem die Parkbremsen aktiviert wurden und der Schub auf Startleistung gesetzt wurde, ging eine akustische Warnung an, die im Normalfall die Besatzung warnen soll, das gerade ohne Startkonfiguration und mit gesetzter Bremse versucht wird zu starten. Da man plante die Sache fortzusetzen und die Warnung die Kommunikation störte, versuchte einer der Techniker an Bord, mit Sicherungen ziehen den Alarm abzuschalten. Leider war er erfolgreich! Durch die gezogene Sicherung gaukelte man dem Rechner aber vor, dass die Maschine jetzt fliegt. Daraufhin löste der Rechner die Parkbremse, einer Maßnahme, die eigentlich dafür gedacht ist, zu verhindern, das mit gesetzter Bremse gelandet wird. Was dann passierte ist hier ja bekannt.
Kann jemand mit Kenntnissen über den A-340 bestätigen, dass es so gewesen sein könnte?
Wann wird der Unfallbericht dazu veröffentlicht?
 
highphlyer

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Was mich an der Theorie nur wundert ist dass das doch nicht der erste Bremslauf mit einem A340 war, da muss doch bekannt gewesen sein dass diese akustische Warnung kommt und auch wie man sie gefahrlos abstellt falls es einen nervt?
 
tigerstift

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Kann jemand mit Kenntnissen über den A-340 bestätigen, dass es so gewesen sein könnte?
Grundsätzlich ist es möglich den Computern einen Flugzustand mit ziehen von CB`s vorzugaukeln. Dies ist aber ziemlich aufwendig und verlangt mindestens einen Blick ins AMM. Einfacher ist es aber über die MCDU einen Flugzustand zu Simulieren. Hierbei kann man so ziemlich alles einstellen was ein richtiger Flug so braucht.
 

Oberbayer

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Aber nicht wenn alle 4 Triebwerke laufen, dann kommst du nicht mehr auf die Maint Seiten in der MCDU!
 

Oberbayer

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...Nach dem die Parkbremsen aktiviert wurden und der Schub auf Startleistung gesetzt wurde, ging eine akustische Warnung an, die im Normalfall die Besatzung warnen soll, das gerade ohne Startkonfiguration und mit gesetzter Bremse versucht wird zu starten. Da man plante die Sache fortzusetzen und die Warnung die Kommunikation störte, versuchte einer der Techniker an Bord, mit Sicherungen ziehen den Alarm abzuschalten. Leider war er erfolgreich! Durch die gezogene Sicherung gaukelte man dem Rechner aber vor, dass die Maschine jetzt fliegt. Daraufhin löste der Rechner die Parkbremse, einer Maßnahme, die eigentlich dafür gedacht ist, zu verhindern, das mit gesetzter Bremse gelandet wird.

Hört sich auf durchaus schlüssig an!
Das bei Takeoff-Power von allen Triebwerken die Take-Off-Warnung kommt, ist auch richtig.
Ich bin mir aber relativ sicher, das die Parkbremse auch in der Luft gesetzt werden kann.

Grüsse
 
Heizer Maddin

Heizer Maddin

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Ich bin mir aber relativ sicher, das die Parkbremse auch in der Luft gesetzt werden kann.
Ich kenne mich jetzt nicht wirklich gut bei Airbus-Flugzeugen aus. Aber ich denke mal, man kann die Parkbremse auch in der Luft ziehen, aber sie wir die Räder nicht blockieren. Weil eigentlich müsste ein Art "ABS" wie beim Auto eingebaut sein, was ein blockieren der Räder verhindern sollte bei der Landung. In der Luft müssten sich die Räder normalerweise nicht drehen und somit denkt das Flugzeug, dass die Räder blockieren und gibt die Bremsen frei.
 

Oberbayer

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Ich kenne mich jetzt nicht wirklich gut bei Airbus-Flugzeugen aus. Aber ich denke mal, man kann die Parkbremse auch in der Luft ziehen, aber sie wir die Räder nicht blockieren. Weil eigentlich müsste ein Art "ABS" wie beim Auto eingebaut sein, was ein blockieren der Räder verhindern sollte bei der Landung. In der Luft müssten sich die Räder normalerweise nicht drehen und somit denkt das Flugzeug, dass die Räder blockieren und gibt die Bremsen frei.

Hat die Handbremse im Auto ein ABS?
Genauso ist es bei Fliegern auch, also Parking Brake ohne Anti Skid:p
 

Pixelmonster

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Es klingt an sich plausibel...
aber warum sollte ein Techniker nach 16 1/2 Jahren A340 auf diese Idee kommen?
Das war ja nicht der erste solche Test, so eine Situation muss doch eigentlich schonmal gewesen sein, dass der Ton bei der Kommunikation stört...
 
tigerstift

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Es klingt an sich plausibel...
aber warum sollte ein Techniker nach 16 1/2 Jahren A340 auf diese Idee kommen?
Wie kommst du eigentlich darauf das es ein Mech mit 16,5 Jahren Berufserfahrung sein soll??

Und genau hier liegt das Problem!
Je erfahrener desto besser, aber damit kommt bei vielen auch die Routine. Und diese macht sehr schnell leichtsinnig.

Und darum muss ein jeder der nach in einem EASA PART 145 Unternehmen Arbeitet einen jährlichen Kurs in "Human Factors" belegen. Damit einem genau solche Sachen wieder ins Gedächtnis gerufen werden bzw. man sensibilisiert wird.
 
AlphaJet_ETSF

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Wie kommst du eigentlich darauf das es ein Mech mit 16,5 Jahren Berufserfahrung sein soll??

....
Hi

Ich schätze, Pixelmonster meinte damit, dass der A340 seit 16,5 Jahren fliegt und dass demnach so ein Test SEHR häufig bereits gemacht wurde....

Gruss aus ETSF
 

phantomas2f4

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Und genau hier liegt das Problem!
Je erfahrener desto besser, aber damit kommt bei vielen auch die Routine. Und diese macht sehr schnell leichtsinnig.
Nicht nur die Routine...

Die Jungs mit soviel Erfahrung und Wissen / Systemkenntnissen tricksen rum und bremsen ein noch so idiotensicheres System aus.

So "dumm" ( nicht abwertend gemeint ) kann ein Entwicklungsingenieur am Schreibtisch gar nicht denken...

Und zum Schluß bleibt doch immer wieder:

Faktor Mensch , Nichteinhaltung von Procedures etc...

Klaus
 
pok

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Alien
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Anders gelaufen

Es klingt an sich plausibel...
aber warum sollte ein Techniker nach 16 1/2 Jahren A340 auf diese Idee kommen?
Das war ja nicht der erste solche Test, so eine Situation muss doch eigentlich schonmal gewesen sein, dass der Ton bei der Kommunikation stört...
Naja irgendetwas ist bei dieser Abnahme ja anders gelaufen als bei den Hunderten in den letzten 16,5 Jahren !
 

Pixelmonster

Sportflieger
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Wie kommst du eigentlich darauf das es ein Mech mit 16,5 Jahren Berufserfahrung sein soll??

Und genau hier liegt das Problem!
Je erfahrener desto besser, aber damit kommt bei vielen auch die Routine. Und diese macht sehr schnell leichtsinnig.

Und darum muss ein jeder der nach in einem EASA PART 145 Unternehmen Arbeitet einen jährlichen Kurs in "Human Factors" belegen. Damit einem genau solche Sachen wieder ins Gedächtnis gerufen werden bzw. man sensibilisiert wird.
naja, ich war nicht von nem techniker mit viel erfahrung ausgegengen, aber der Piepton sollte ja wohl bekannt sein...und auch dass er normal ist und man ihn akzeptieren sollte...

Aber du kannst natürlich recht haben - Leichtsinn.
Wobei er für sowas schon geschlagen werden muss^^
 

Oberbayer

Fluglehrer
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naja, ich war nicht von nem techniker mit viel erfahrung ausgegengen, aber der Piepton sollte ja wohl bekannt sein...und auch dass er normal ist und man ihn akzeptieren sollte...

Aber du kannst natürlich recht haben - Leichtsinn.
Wobei er für sowas schon geschlagen werden muss^^
Nochmal, und jetzt für ALLE ganz klar:

Es dürfen nicht ALLE vier Triebwerke auf Takeoff-Power betrieben werden!

Und dieser Piepton ist nunmal nur bei TAKEOFF-Configuration zu hören:HOT:
 
Thema:

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