Das NTSB erklärte am Dienstag, dass die wahrscheinliche Ursache für den mid-exit door (MED) plug blowout an einer Boeing 737 MAX 9 im vergangenen Jahr darin lag, dass Boeing seinen Fabrikarbeitern keine angemessene Schulung, Anleitung und Aufsicht" zukommen ließ.
Das NTSB hat außerdem festgestellt, dass die Bundesluftfahrtbehörde FAA nicht effektiv genug war, um sicherzustellen, dass Boeing „wiederholte und systematische“ Fehler im Zusammenhang mit seinem Teileentnahmeverfahren behebt.
Zudem war das Sicherheitsmanagementsystem (SMS) von Boeing in den zwei Jahren vor dem Unfall unzureichend, da es keine formelle FAA-Aufsicht hatte und Risiken nicht proaktiv erkannte und minderte. Die Untersuchung ergab, dass genaue und kontinuierliche Daten über die allgemeine Sicherheitskultur erforderlich sind, damit ein SMS erfolgreich in ein Qualitätsmanagementsystem integriert werden kann.
Das Flugzeug war drei Monate vor dem Ereignis an Alaska Airlines ausgeliefert worden. Die Ermittler stellten fest, dass der door plug ohne die erforderliche Dokumentation im Boeing-Werk in Renton, Washington, am 18. September 2023 geöffnet wurde, um Nietenreparaturen am Rumpf durchzuführen. Er wurde am folgenden Tag wieder geschlossen. Die Verfahren von Boeing sahen zwar vor, dass bestimmte Techniker die MED-Plugs öffnen oder schließen sollten, doch war zum Zeitpunkt des Schließens des Türstopfens keiner der spezialisierten Arbeiter im Einsatz. Das Fehlen einer ordnungsgemäßen Dokumentation der Arbeiten am door plug bedeutete, dass keine Qualitätssicherungsinspektion des Plugs stattfand.
Die Untersuchung machte auch deutlich, dass zusätzliche Schulungen für die Sauerstoffmasken der Besatzung und ihre Kommunikationssysteme erforderlich sind und dass die freiwillige Verwendung von Kinderrückhaltesystemen durch Betreuungspersonen für Kinder unter zwei Jahren verbessert werden muss.
Der Abschlussbericht wird in den kommenden Wochen veröffentlicht.
www.ntsb.gov