Alte Fotos aus der Doppeldecker-Ära

Diskutiere Alte Fotos aus der Doppeldecker-Ära im Props Forum im Bereich Luftfahrzeuge; Und wenn die Zulassung gar nicht schwarz ist, sondern dunkelblau?:tongue: Im Vergleich zu den grünen(?) Bäumen und der grünen(?) Wiese könnte die...
Junkers-Peter

Junkers-Peter

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Und wenn die Zulassung gar nicht schwarz ist, sondern dunkelblau?:tongue: Im Vergleich zu den grünen(?) Bäumen und der grünen(?) Wiese könnte die F 13 aber auch durchaus grün lackiert sein, und erst im Vergleich zum hellgrauen Anzug des Mannes rechts wäre sicher auch dunkelgrau möglich...:angel:

Viele Grüße
Peter
 
Hannes64

Hannes64

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Hallo Peter

Wie waren denn die F 13 von Hause aus innen lackiert? Bei deinem Foto ist die Tür offen und passt farblich zum Aussenanstrich. Grün könnte ich mir allerdings auch gut vorstellen.

Gruß Christian
 

Stefan Vetteriek

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Hallo Stefan,
Soweit sind deine Ausführungen völlig richtig, hab mich damit auch befassen müssen. Aber hier halte ich das Ganze am Rumpf für dunkelblau und die Fläche des Seitenleitwerkes rot, meinst du nicht?

Hallo, René, hallo, Peter,

hinsichtlich der der D-224 sehe ich die Angaben von Herrn Frost bezüglich des roten Rumpfes doch als korrekt an. Das im Vergleich zur Seitenflosse etwas dunklere Seitenruder, welches, wie ich vermute, in Verbindung mit einer möglichen Verwendung eines Orangefilters den Aufhänger für deine Farbvorschläge bildet, halte ich für einen reinen Lichteffekt. Das leicht eingeschlagene Ruder wird anders beleuchtet als die Flosse und erscheint deshalb dunkler. An der D-265 derselben Firma in Christians Post # 2301 zeigt sich umgekehrt das Ruder heller als die Flosse. Damit entfällt aber auch ein deutlicher Hinweis auf einen Filter. Getreu Ockhams Barbiermesser halte ich mich an die simplere Theorie (Film ohne Filter, ergo Rumpf rot oder schwarz). Mit einem Orange-Filter wäre der Rumpf allerdings tatsächlich als blau oder schwarz zu interpretieren. Leider geht aus dem Text nicht hervor, ob es sich bei der Farbangabe um eine reine Interpretation handelt oder ob Herrn Frost weitere Informationen (z. B. Beschreibung in einem Zeitungsartikel, Rechnung eines Hamburger Farbgroßhändlers über einen 10-l-Eimer rote Farbe, ausgestellt auf die Hamburger Luftverkehrsgesellschaft :wink:, o. ä) vorgelegen haben.

Die F 13 in Peters Post # 2302 halte ich für gelb und schwarz analog der bekannten Bemalung der Danziger Luftpost (s. hier: http://adl-luftfahrthistorik.de/dok/Danzig_003.pdf, S. 4 u. 5). Man erkennt gut den über den Rumpfrücken nach hinten gezogenen schwarzen Anstrich der Motorhaube. Zum Vergleich auch die Abbildungen in Teil 1 (http://adl-luftfahrthistorik.de/dok/Danzig_001.pdf) auf den Seiten 16 (Kann jemand das Emblem auf dem Ruder der Fokker D.VII entziffern ? Sieht aus wie eine Art Vogel im Kreis ähnlich dem DLR(Lufthansa)-Kranich) und Teil 2 (http://adl-luftfahrthistorik.de/dok/Danzig_002.pdf) auf den Seiten 2, 3 (besonders unten, vielleicht derselbe Fotograf?), 5 und 6. Wie erwähnt kann gelb in orthochromatischen S/W-Filmen sehr dunkel erscheinen, manchmal fast schwarz. Die erste F 13 mit dem Kennzeichen D-1 (Luftfahrt international, Heft 1 , S. 89) belegt, daß der auffällige gelb/schwarze Anstrich nicht auf Maschinen der Danziger Luftpost beschränkt war.

Beste Grüße

Stefan

PS: Das AGO-Buch hat mir gut gefallen. Hatte es erst kürzlich wieder in der Hand.
 
Junkers-Peter

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Danke für deine Ausführungen, Stefan. Klingt alles sehr plausibel. Aber hier möchte ich Christians Frage ins Spiel bringen: Wie waren die Innenseiten der Türen lackiert? Leider weiß ich es nicht. Aber sicher waren die nicht gelb. Und da mir die Farbe der Innenseite identisch mit der Außenlackerierung zu sein scheint, hege ich ernsthafte Zweifel an deiner Schwarz/Gelb-Theorie.

Viele Grüße
Peter
 

Stefan Vetteriek

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Danke für deine Ausführungen, Stefan. Klingt alles sehr plausibel. Aber hier möchte ich Christians Frage ins Spiel bringen: Wie waren die Innenseiten der Türen lackiert? Leider weiß ich es nicht. Aber sicher waren die nicht gelb. Und da mir die Farbe der Innenseite identisch mit der Außenlackerierung zu sein scheint, hege ich ernsthafte Zweifel an deiner Schwarz/Gelb-Theorie.

Viele Grüße
Peter
Hallo, Peter,

der einzige mir bekannte definitive Hinweis auf die Farbgebung der Kabine einer F 13 betrifft wiederum die erste F 13, Nr. 531.

Ein bei Miertsch, W. (1991), „Vom Lilienthalgleiter zur fliegenden Annelise“, auf S. 114 als Faksimile abgedrucktes Dokument vom 17. Dezember 1919 beschreibt knapp die Kabineneinrichtung dieser Maschine.

Untere Wandhälfte, obere Wandhälfte und Polstersitze: grauer Cordstoff. Decke und Vorhänge: grauer Seidenmull. Dazu gab es noch passend ein Necessaire in grauem Leder.

Das Äußere der Maschine war zu diesem Zeitpunkt in hellblau und dunkelblau gehalten mit silbernem Trennstreifen. Kennung D 183 in schwarz auf weißem Felde. Ein handschriftlicher Zusatz vermerkt, daß das Flugzeug im April 1921 einen neuen Anstrich in gelb/schwarz erhielt.

Die Kabine dieser F 13 war innen also nicht bemalt, sondern mit Stoff verkleidet (ich vermute beklebt). Eine derartige Innenausstattung der Fluggasträume fand sich noch Jahre später an der Ju 52. Aus der Baubeschreibung Nr. 200339 „Dreimotoriges Ganzmetall-Land- und Wasserflugzeug für Personen- und Güterverkehr Junkers Ju 52/3m (o. Datum): „Die Wandverkleidung und die runde Decke des Fluggastraumes besteht aus [...] gelochten Sperrholzplatten, welche auf der Innenseite mit Stoff [...] beklebt sind (Position 277, S. 38).“ „Die Türen vom Fluggastraum zum Führerraum und zur Toilette sind aus Holz und mit Stoff beklebt (Position 281, S. 39).“

Für sonstige F 13 und spätere Zeiträume bin zumindest ich auf die Interpretation von Fotos angewiesen. Danach scheinen viele Maschinen innen bis zur Höhe der Fensterunterkante mit Leder oder Kunstleder versehen gewesen zu sein und auch die Sitze wurden entsprechend in Leder oder Kunstleder ausgeführt. Darüber wohl wieder Stoff.

Auch wenn die Restaurierung der F 13 im Deutschen Museum sicher einiges zu Wünschen übrig läßt, erhält man von der dort eingebauten Kabine, denke ich, doch einen ganz guten Eindruck dieser Ausstattung mit Stoffverkleidung. Auch die in Ungarn und Frankreich erhaltenen F 13, beides frühe Exemplare, weisen nach im Netz zu findenden Fotos diese Ganz-Stoff- (HU) bzw. Halblederausstattung (FR) auf. In beiden Fällen ist der Stoff in einem hellen Beige gehalten, ebenso wie in München. In wie weit diese Einrichtungen aber noch original sind oder zumindest dem ursprünglichen Zustand entsprechen, vermag ich nicht zu sagen. Da fehlen mir Informationen. Die Inneneinrichtung der Kabine der Münchner F 13 dürfte ein Nachbau sein. Falls zum Erhaltungszustand dieser Maschinen jemand mehr weiß, werden jegliche Informationen dankend entgegengenommen. :cheerful:

Beste Grüße

Stefan
 
Junkers-Peter

Junkers-Peter

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Nochmals ein Dankeschön für deine interessanten Ausführungen. Die Ausstattung hat sich im Laufe der Jahre sicher auch geändert. Anfänglich noch eher ein plüschiges Interieur, das mehr an eine Kutsche, denn an ein Flugzeug erinnerte. Später wurde es dann bauhäuslerisch strenger.

Die F 13 im Deutschen Museum ist leider restlos verbastelt. Museumsflugzeuge sollte man keinesfalls als Rechercheobjekte verwenden, wenn man zu seriösen Ergebnissen kommen will. Die F 13 in München wurde ja 1968 in Afghanistan gefunden, wohin sie 1928 geliefert worden ist. Vorhanden war nur noch die Rumpfhülle ohne Motor und ohne Inneneinrichtung. Die Tragflächen und das Leitwerk fehlten ebenso. Das alles wurde in München - nun ja - "ergänzt", um den Besuchern ein intaktes Flugzeug vorzugaukeln. Überdies bekam sie noch die falsche Identität als deutsche Maschine D-366.

Anbei ein Foto vom Zustand der F 13 beim Auffinden unweit des Kabuler Flughafens im Jahre 1968.

Viele Grüße
Peter
 
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L Andersson

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Interesting discussion about colours. I have a copy of a Junkers document dated 1.6.1921, which gives details for the original paint schemes used on F 13s number 574 to 633. The “interior” column says “Stoff” or “Leder”, but many aircraft have no remark in this column because they were not yet finished and made ready for delivery.

Basically those aircraft that were for Junkers own use, or unsold, were “Silber” or “Schutzlack”. Aircraft intended for Lloyd Ostflug were “gelb/schwarz”, two for Colombia were “gelb/blau/rot” and two for Mexico (not delivered) were “grün/weiss/rot”.

593 (later D-188) was not yet finished and only has the remark “Silber”.

In my opinion it seems that it was later painted in the Lloyd Ostflug paint scheme, but that is of course just a guess.

Lennart A
 
Wilbur

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Gr. Grönau
Hier nun noch mein Senf zum Thema Farben:
Ich stimme grundsätzlich mit Stefans Interpretation überein und möchte zur Hamburger F 13 noch darauf hinweisen, daß die Wappenfarben der Hansestädte Rot und Weiß waren. Auch z.B. die Flugzeuge von Bäumer Aero trugen diese Farben.
Zur F 13 "Annelise": Wenn ich mich recht erinnere, wurde auf der F 13 - Website von Angelika Hofmann darauf hingewiesen, daß diese Maschine eine eigens angefertigte Sonderausstattung hatte, die erheblich von der Serien-Innenausstattung abwich.

Gruß,
Sönke

P.S.: In dem empfehlenswerten Yahoo-Forum "Wings of Peace" ist die Interpretation von Farben aus Schwarz-Weiß-Fotos ebenfalls ein wiederkehrendes Thema. Obwohl die Forumsprache Englisch ist, hat sich dort der deutsche Begriff "Farben" als scherzhafter Fluch eingebürgert.
 
AGO Scheer

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Hallo Lennart,
die Aschenbecher und elektrischen Zigarettenanzünder sind auch "Spezialsupersonderzubehör" der Ao 192 gewesen.
Lieferant war Autofun.
 
Junkers-Peter

Junkers-Peter

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Der Vollständigkeit halber noch eine weitere Innenaufnahme wahrscheinlich derselben Maschine. Blickrichtung gegenüber Lennarts Foto um 180° gedreht. Kuschelig, nöch?

Nach dem Datum der Aufnahme - Oktober 1919 - handelt es sich um eine der ersten F 13.

Viele Grüße
Peter
 
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JohnSilver

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Der Thread muss dringend mal wieder etwas aufgefrischt werden :wink:

Eine Albatros C.I im Winter, leider keine besonders gute Aufnahme.

1915 als bewaffneter Aufklärer und anfangs auch als Jagdflugzeug eingeführt und in mehreren hundert Exemplaren gebaut. Dies war der erste Albatros Zweisitzer, bei dem der Pilot vorne und der Beobachter dahinter saß, beiden früheren Typen waren die Positionen noch vertauscht. Später als Schulmaschine mit Doppelsteuer eingesetzt.
 
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JohnSilver

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Eine Rumpler C.I im Flug.

Ebenfalls 1915 eingeführt und einer der erfolgreichsten C-Typen, erst Anfang 1918 wurden die letzten Maschinen vom Frontdienst abgezogen. Gebaut in großen Stückzahlen, wahrscheinlich wurden mehr als 1000 Exemplare gebaut, auch dieser Typ wurde später als Schulflugzeug eingesetzt.
 
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JohnSilver

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Alien
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Und eine Premiere in diesem Thread, der erste hier gezeigte AEG C-Typ, hier eine C.I.
Ebenfalls (Anfang) 1915 eingeführt war dies der erste bewaffnete AEG-Typ, wurde aber schon Ende 1915 durch die verbesserte AEG C.II abgelöst.

Und wieder gilt, wie bei allen meinen Fotos: Draufklicken für eine Vergrößerung :wink:
 
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Hannes64

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Hallo

An einer anderen Stelle, fand ich noch ein halbfertiges Teil.

Gruß Christian

 
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AGO Scheer

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Space Cadet
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Wo du Recht hast, Christian!
Also:
Dann mal hier eine Bü 181 der Telefunken AG. Firmen waren auch oft Halter von Maschinen. So hatte die AGO z.B. neben der D-OAFW auch eine Ju 88 als Firmenflieger im Bestand. Die Ju 52 der Bayer hatte ich hier schon gezeigt. BMW hatte u.a. eine Ju 86. Diverse "Weihen" (z.B. Carl Zeiss) flatterten auch im Firmenauftrag umher...
 
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