Faszination ist ungebrochen
Altenrhein. «Super Connie», «Tante Anna» und «Tante Ju» waren die Stars der Airfield-Show und machten deutlich, dass die Faszination Fliegerei ungebrochen ist. Trotzdem hielt sich der Andrang in Grenzen.
Die Organisatoren sprachen von Musik, garniert mit Aviatik und Motorsport. Doch stiessen Top Bands wie The Ranchhands, Red Cube oder MerQury nicht auf jene Beachtung, welche diese hervorragenden Musiker eigentlich verdient hätten. Das Hauptinteresse galt den Flugzeugen, die während dreier Tage am Himmel über dem Flugplatz ihre atemberaubenden Kurven zogen. Dazwischen gab es Exklusivitäten aus dem Motorsport zu bewundern. Ein Drive-In mit den schönsten Oldtimern, mit 911er-Porsches der letzten vierzig Jahre, mit dem Rolls Royce Club des Museums Dornbirn. Und als Kontrastprogramm der Dragster von Europameister Urs Erbacher, der mit seiner 6000 PS starken Siegermaschine in weniger als einer Sekunde auf hundert Kilometer pro Stunde beschleunigte. Sowie Chris Pfeiffer, Europameister im Stunt-Riding, der auf seinem Motorrad die Schwerkraft zu überwinden schien.
Hohe Eintrittspreise
Anders als an früheren Flugshows herrschte diesmal auf dem Flugplatzgelände kein Gedränge. Obwohl sich die Veranstalter alle Mühe gegeben hatten und nichts dem Zufall überliessen. Doch gaben die hohen Eintrittspreise Anlass zu Diskussionen. Auch mit dem Potpourri von Musik, Motorsport und Fliegerei wussten viele Besucher nichts anzufangen. Zahlreiche Fans, die sich in erster Linie für das Geschehen am Himmel interessierten, positionierten sich deshalb ausserhalb der Abschrankungen, wo sie fast ebenso gute Sicht hatten, und dies erst noch zum Nulltarif.
Wie einst 1998
Die Vollblut-Aviatiker vermissten Formationen wie die Patrouille Suisse oder die Frecce Tricolori. Doch mussten sie zugeben, dass das fliegerische Programm wirklich vom Feinsten war. Höhepunkt war die Landung der fünfzigjährigen Super Constellation «Super Connie», gesteuert vom pensionierten Swissair-Kapitän Ernst Frei. Er sass auch im Cockpit des Swissair-Jumbos, der an der Airshow von 1998 zum eindrücklichen Tiefflug über den Flugplatz ansetzte. Altenrhein sei ihm in so guter Erinnerung geblieben, dass er für diesen Einsatz spontan zugesagt habe. Vor Ort waren auch die Antonow AN2, der weltweit grösste einmotorige Doppeldecker, von Insidern liebevoll «Tante Anna» genannt, sowie die legendäre Junkers JU52 «Tante Ju». Harry Fleischmann, ehrenamtlicher Mitarbeiter des Fliegermuseums Altenrhein und während der Airfield Show Helfer der Ground Operation, lächelte selig, als die historischen Brummer vorüberknatterten: «Das tönt wie Musik in meinen Ohren.»
Löscheinsatz aus der Luft
Ein besonderer Tag war es auch für die Thaler Feuerwehrmänner Peter Vollenweider, Robert Purin und Angelo Crescenti. Als ausgebildete Flughelfer und Mitglieder der ersten Einsatzgruppe demonstrierten sie mit einem Piloten der Helikopter Service Triet AG einen Löscheinsatz aus der Luft.
Eintrittspreise gesenkt
Am Sonntagnachmittag zogen die Veranstalter Andreas Meier und Christian Kesseli eine erste Bilanz, wobei die Freude überwog: «Wir bekamen von allen Seiten viel Lob für die gute Organisation.» Und das Wichtigste: «Es gab keinen einzigen Unfall.»
Doch bezüglich Besucherzahlen seien die Erwartungen nur etwa zur Hälfte erfüllt worden. Darum habe man für den Sonntag kurz entschlossen das Musikprogramm gestrichen und die Eintrittspreise gesenkt. Nun wolle man zuerst über die Bücher gehen und dann entscheiden, ob und in welcher Form in Altenrhein die nächste Airfield-Show stattfinden wird
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