Am 09.01. um 20.15 auf "ARTE" : Die Stadt unter dem Eis

Diskutiere Am 09.01. um 20.15 auf "ARTE" : Die Stadt unter dem Eis im TV-Tipps Forum im Bereich Literatur u. Medien; im kalten Krieg baute die USA 1959 unter dem Eispanzer Grönland eine geheime Militärbasis für die Stationierung von bis zu 600 Atomraketen und 200...

MikeBravo

Space Cadet
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im kalten Krieg baute die USA 1959 unter dem Eispanzer Grönland eine geheime Militärbasis für die Stationierung von bis zu 600 Atomraketen und 200 Soldaten, die dort 6 Jahre lang lebten.
Bekannt unter dem Namen Camp Century sollte die Basis im Rahmen des PROJECT ICEWORM strategische Vorteile gegenüber der damaligen Sowjetunion bringen.

1966 wird die Basis wegen zu schnellen Eisbewegungen wieder geräumt. Insgesamt wurden rund 6000t Material dorthin (etwa 220km östlich der US Air Base in Thule) verschifft und eingeflogen.
Zurück blieben viel Abfall, leicht radioaktives Kühlwasser vom mobilen Reaktor und 200 000 l Diesel. 60 Jahre Schneefall haben die in 8m Tiefe angelegte Basis buchstäblich platt gemacht und 230m westwärts verschoben.
Das diese Umweltzeitbombe weiter schneller tickt, belegen Eisproben durch Dänemarks Vermessungsbehörde GEUS.
Aufgrund des Klimawandels drohen die Überreste des Camps bis Ende des Jahrhunderts freizutauen, das als kurze Hintergrundinformation..

In Eigenregie produzierte die US Army einen aufwendigen Farbfilm, der nicht nur den schwierigen Aufbau und Transport des Camps zeigte, sondern auch Einblicke in den Alltag der Soldaten gab.

Ein bestimmt sehr interessantes und auch seltenes Filmdokument, welches man sich unbedingt ansehen sollte!
 
mschschp

mschschp

Space Cadet
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Die Stadt unter dem Eis

Kalter Krieg auf Grönland - Camp Century wird zur Zeit auf ZDF-INFO wiederholt, und bestimmt acuh in der Mediathek...
 

jackrabbit

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Hallo,

Warum? Gefährdet der Diesel und die Überreste weitab von der Zivilisation irgendjemanden?
Das ist wohl wie so oft eine Frage der persönlichen Ansicht und der Einstellung zum Umweltschutz.
Bezüglich der atombetriebenen Unterseeboote der russischen Nordmeerflotte wurde auch so gedacht/ argumentiert,
allerdings wird da inzwischen zurückgebaut und entsorgt.

Grüsse
 

Rhönlerche

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Das Einpacken alter U-Boot-Reaktorsektionen bezahlt unter anderem die EU. Wie auch in Tschernobyl den Sarkophag.

Am Grönlandfilm war der Aspekt Minuteman interessant. "Zufällig" wurde das gesamte Projekt kurz nach der Kuba-Krise aufgegeben, wie auch die US-Raketen in der Türkei. An die Geschichte mit den angeblich "nur fünf Raketen" damals in der Sowjetunion glaube ich dagegen nicht.
 

jackrabbit

Astronaut
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Hallo,

Das Einpacken alter U-Boot-Reaktorsektionen bezahlt unter anderem die EU. Wie auch in Tschernobyl den Sarkophag.
ist bekannt. Na und?

Die Finanzierung eines Rückbaus war noch nicht das Thema.
Weiterhin kann dann noch anmerken, dass sich die russischen Basen auf russischem Hoheitsgebiet befinden und nicht irgendwo in der Welt, wo man seinen Müll dann einfach liegen lässt.

Das war aber nicht das Thema oder die Frage. Mich persönlich stört die alte Basis im Eis nicht, allerdings spricht natürlich auch nichts gegen ein Rückbau und eine Entsorgung.
EDIT: sorry, da es ja wohl offensichtlich doch nicht nur Diesel ist, stört es mich doch. :mellow:

Grüsse
 
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Bergbewohner01

Fluglehrer
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"...viel Abfall, radioaktives Kühlwasser vom mobilen Reaktor und 200 000 l Diesel....230m westwärts verschoben..."

Ich bin wirklich überrascht so eine Einstellung zu lesen. Dachte heute wäre man weiter. Sehr traurig sowas.

Auch wenn da nicht morgen ein Einkaufszentrum gebaut wird, ist es eine Müllhalde mit radioaktivem Abfall. Mit der Klimaveränderung kann das alles schneller zum Vorschein kommen als man denkt. Tiere, Wasser, das Zeug befindet sich ja nicht in einer Blase ohne Umgebungskontakt.

Chernobyl ist auch menschenleer und die Wracks der Atom-U-Boote liegen tief, da geht auch kein Sporttaucher hin. Auch ok?
Am besten wir kippen noch was hinterher, sind wir auch die Endlagerfrage los... Wirklich Leute...:confused1:
 
pok

pok

Alien
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Ja genau. Schütts irgendwo hin. Wird schon keinen stören. Und wenn, hat derjenige halt Pech gehabt.
Interessante Einstellung. Machst du das zu Hause auch so?
Natuerlich nicht, ich lebe ja in einem erschlossenemn Siedlungesgebiet und nicht in Groenland auf dem Eis, hunderte Meilen von der naechsten Ansiedlung entfernt.
Umweltschutz ist immer relativ und nie Selbstzweck, sonst muessten wir unseren Verteidigungshaushalt verdreifachen.
 

Bergbewohner01

Fluglehrer
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"...Umweltschutz ist immer relativ und nie Selbstzweck..."

In einem geschlossenen System wie die Erde? Bist Du Dir da sicher ob dieser Aussage? Verteidigungshaushalt verdreifachen? :confused1:
 
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Bergbewohner01

Fluglehrer
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Müssen komische Menschen sein, die gegen Atomnutzung, Wiederaufbereitungsanlagen, Atomdeponien, Atomwraks u.ä. kämpfen. Grönland ist ja weit weg, da können wir einfach alles hinschmeißen und gut ist. Die paar Zehntausende Menschen die da leben sollen eben umziehen, ist eh nur kalt da. Die Kausalkette Klimawandel-Eisschmelze-Meeresströmungen-Fischgründe muss auch nicht weiter beachtet werden.

Ich kann mich noch an so einige SciFi-Filme der 80er erinnern...da war auch meist eine Atombombe die Lösung aller Probleme. Erdrotation anschmeißen, Meteoriten bekämpfen, Auserfriesische... Irgendwie ist mir diese "Bombe drauf" und "Aus den Augen aus dem Sinn" - Betrachtung ein Fremdkörper geblieben.
 
Augsburg Eagle

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Natuerlich nicht, ich lebe ja in einem erschlossenem Siedlungesgebiet und nicht in Groenland auf dem Eis, hunderte Meilen von der naechsten Ansiedlung entfernt.
Ach so, ja dann......:014:
Den Fehler in dieser Argumentation solltest du selber finden.
Hast du die Doku eigentlich gesehen?
 

Bergbewohner01

Fluglehrer
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Sicher nicht, denn am Ende der Doku wird ja darauf eingegangen, dass die Bewohner sich mit dem Problem allein gelassen fühlen, die lokalen Behörden Druck machen um eine Beseitigung zu erreichen und die Leute Angst haben, dass der Gletscher in dem das Zeug liegt in einigen Jahren das Meer erreicht und die Fischgründe verschmutzt und damit eine ökologische Katastrophe ausgelöst wird. Von wegen da ist niemand und da man es nicht sieht muss man sich auch nicht kümmern.

Das Teil sollte eine nukleare Raketenbasis gegen die SU werden (aber sich dann wegen Kuba beschweren - typisch). Was da an Müll lagert, kann man sich in etwa vorstellen, auch wenn angeblich nie eine Rakete und nur der Reaktor da war (kann man den Amis abkaufen, muss man aber nicht).

Die Erde ist ein geschlossenes System, eine einsame blaue Kugel mitten in der Dunkelheit und Kälte des Universums. Nix "verschwindet", alles bleibt da und kommt wieder zum Vorschein. Die Verursacher sind weg und andere haben nun die Probleme - wie meistens.
 
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pok

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Alien
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Vielleicht einfach mal den Verstand einschalten und nicht jede „Fernsehdokumentation“ so ernst nehmen, 166 Tonnen Diesel sind so ungefähr das doppelte von dem, was die ein Flugzeugabsturz eines Verkehrsflugzeuges freisetzt, soll ab sofort in unbewohntem Gebiet dann auch der Boden abgetragen werden, „weil sonst eine Katastrophe droht“? Abgesehen davon, das die Fässer seit über 60 Jahren vom Eis zerdrückt werden und kaum zu orten sind. Ich empfehle diese Dokumentation über den bewundernswerten Aufwand, den die USA damals betrieben, um den Westen zu verteidigen!

 

Rhönlerche

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Ohne Frage wurde im Kalten Krieg auf allen Seiten so ziemlich ohne Rücksicht auf Verluste (und Geld) an Rüstung gearbeitet. Dass man mit Raketen nach Grönland geht, kann ich nachvollziehen. Finde das auch eine sehr faszinierende Seite der Geschichte. Wenig überraschend, dass man die Umwelt geschädigt hat. Oberirdische Atomtests gab es ja lange genug. Dagegen ist ein bisschen Diesel egal.
Der Zweck heiligt die Mittel. Das war die Logik.
 
Monitor

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Alien
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Zumindest kann man noch das Kräfteverhältnis zur damaligen Zeit erkennen.
Mitteltreckenraketen in Türkei, Italien und Grönland kein Problem.
Mittelstreckenraketen auf Kuba schon.

Na gut, innerhalb der Kubakrise gab es ja dann diesen inoffiziellen Deal, dass die abgezogen werden.
Sonst wäre die Sache schlecht ausgegangen für die Menschheit.
 

Rhönlerche

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Mittelstreckenraketen auf dem Meer? Überall seit Jahrzehnten üblich.
 
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Bergbewohner01

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Das mit der Dieselmenge stimmt, allerdings spielt es auch eine Rolle wo man sie ablässt. Gerade in diesem Bereich ist die Natur extrem empfindsam. Der Diesel wird nicht verdampfen, sich auch nicht mischen. Er bleibt nun mal da, da er unter den vorherrschenden Bedingungen nicht natürlich abgebaut werden kann. So einfach ist es also nicht, wie wenn in Butzberg ein LKW umkippt.

Der Boden sollte durchaus abgetragen werden, weil eben das Gebiet durchaus bewohnt ist. Das Problem besteht ja nicht auf den direkten geografischen Punkt, sondern dass das Zeug in einigen Jahren vom Eis ins Meer gedrückt wird. Die Leute die da wohnen leben vom Fischfang (und der entsprechenden Industrie). Auch der viel schlimmere und gefährlichere atomare Müll ist keine Lapalie, auch dieses Zeug muss weg und gerechterweise nach dem Verursacherprinzip.

Die USA haben "...einen bewundernswerten Aufwand..." betrieben, um ihre eigenen Macht- Politik- und Wirtschaftsinteressen durchzusetzen, mit Verteidigung oder gar "dem Westen" hatte das nichts zu tun. Diese Opferrolle der USA als einsamer und heldenhafter Freiheitskämpfer aller, gegen einen selbst definierten Feind, der diese Rolle einfach anzunehmen hatte, war und ist für jeden der "...einfach mal den Verstand einschalten..." tut, offensichtlich. Diese Politmärchen sind mitlerweile in jedweder Hinsicht aufgeklärt, die ganzen Skandale der letzten Jahrzehnte passen nicht zum Bild des "auf dem Schimmel galopierenden Helden in weißer Uniform". Dazu kann man auch eine ganze Anzahl von Völkern in Lateinamerika oder im Nahen Osten befragen, welche den Segen dieser "Befreiung" und "Verteidigung" in Form von gestohlenen Ressourcen, Witschaftsunterdrückung und an die Macht hieven von Marionetten-Diktatoren und deren Unterdrückungsorganen genossen haben und noch immer tun.

Kann mich noch an die UN-Rede Obamas erinnern, als er sich als "...the leader of the free world..." darstellte. Wer hat ihn bitte dazu ermächtigt? Wer gewählt? Und wieso braucht eine "free world" einen selbsternannten "leader"?

Die verlinkte Doku auf youtube ist 1:1 der Arte-Beitrag um den es hier geht, allerdings ohne den letzten Teil, wo die Bewohner zu Wort kommen und die Folgen diskutiert werden. Korrigiere mich, aber ich habe den Eindruck Du hast die Arte-Doku nicht gesehen. Wird in Clarkston sicher auch nicht ausgestrahlt, aber als gemeinsame Diskussionsbasis sollte sie bekannt sein.

"...Der Zweck heiligt die Mittel. Das war die Logik...": Das ist leider wahr, da wurde beidseitig ein solcher Unfug getrieben, dass man einfach fassungslos dasteht. Was da getrieben wurde ist wirklich kein Zeugnis menschlicher Intelligenz. Beide Seiten sind ohne jegliche Rücksicht vorgegangen.
 
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