Amsterdam-Schiphol plant Verbot von Nachtflügen und Privatjets ab 2025

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Wolfsmond

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In Amsterdam-Schiphol sollen ab Ende 2025 Nachtflüge zwischen 24 und 6 Uhr verboten werden. Außerdem sollen neben strengeren Lärmschutzmaßnahmen Privatjets komplett vom Flughafen verbannt werden.
Amsterdamer Flughafen stoppt Privatjets und Nachtflüge
KLM reagiert mit Unverständnis, da die Maßnahmen im Vorfeld weder angekündigt noch abgesprochen wurden. Greenpeace begrüßt die Aktion.
 

Gast001

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Ist überall das selbe. Hier in Schweden läuft auch gerade die Klimadiskussion über Privatflüge. Der große Aufhänger aktuell, Stockholm-Göteborg schafft der Zug in 3h aber die Strecke ist die am meisten privat beflogene Strecke des Landes. Verbote werden schon diskutiert. Privat fliegen wird es zukünftig immer schwerer haben.
 
HB-IDF

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Gibt es eigentlich irgend eine belastbare Aussage dazu, welchen Anteil 1. die General Aviation, 2. Freizeit- und Privatflüge im Allgemeinen und 3. Privatjets (also privat genutzte Maschinen mit Turbojet- bzw. Turbofantriebwerken) an der globalen Klimabelastung haben? Auf welcher Faktenbasis beruht diese Verbotsdiskussion?
 
Kenneth

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Ich denke, man könnte die gesamte Fliegerei mit D-F.. - Flugzeugen und aufwärts streichen, ohne ein nennenswerter weltweiter Beitrag zu den weltweiten CO2-Emissionen zu erreichen.

Aber ein Segment der Charterflugindustrie und dessen Kunden senden teilweise Signale, die ein gefundenes Fressen für Verbrennungsmotorenhasser ist, und das sinnvolle und berechtigte Nutzen von solchen Flugzeugen ins schlechte Licht rückt, zum Beispiel:

- Warum muss man mit einem Challenger von Mallorca nach München fliegen, wenn es unzählige Linienflüge gibt (auf FR24 gesehen)?

- Hamburg nach Sylt mit einer Embraer Phenom (auf FR24 gesehen)? Muss das sein? Fast pervers, meiner Meinung nach.

- Schwäbisch Hall nach St. Gallen mit einer Citation, nach Oberpfaffenhofen mit einer Falcon 2000, oder nach Salzburg mit einer Citation (alle auf FR24 gesehen)? Ein großes Unternehmen dort betriebt in Sachen Nachhaltigkeit Selbstlob auf ihrer Homepage, wie sie die Anzahl ihrer Geschäftsflüge reduziert haben…

Die Branche hat in der Tat ein Problem in dieser Hinsicht, aber verursacht hat sie es teilweise selbst.
 
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Kenneth

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Gibt es eigentlich irgend eine belastbare Aussage dazu, welchen Anteil 1. die General Aviation, 2. Freizeit- und Privatflüge im Allgemeinen und 3. Privatjets (also privat genutzte Maschinen mit Turbojet- bzw. Turbofantriebwerken) an der globalen Klimabelastung haben? Auf welcher Faktenbasis beruht diese Verbotsdiskussion?
Zu Punkt 2 meine ich mal gelesen zu haben, das der jährliche AVGAS 100LL Verbrauch in Deutschland etwa 0.1 % von dem gesamten, jährlichen Mineralölverbrauch beträgt (Heizöl, Benzin, Diesel, Kerosin, etc.).
 
Intrepid

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Zu Punkt 2 meine ich mal gelesen zu haben, das der jährliche AVGAS 100LL Verbrauch in Deutschland etwa 0.1 % von dem gesamten, jährlichen Mineralölverbrauch beträgt (Heizöl, Benzin, Diesel, Kerosin, etc.).
Das ist nicht das Problem. Viele Flüge finden statt, weil geflogen werden muss, um den Schein zu erhalten. Sie dienen keinem darüber hinaus gehendem Zweck, nur dem Flug selber.
 
gero

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Das ist nicht das Problem. Viele Flüge finden statt, weil geflogen werden muss, um den Schein zu erhalten. Sie dienen keinem darüber hinaus gehendem Zweck, nur dem Flug selber.
Wenn der Stundenerhalt Begründung für einen Flug ist, ist es mit dem Trainingsstand der Crew nicht weit her. (Ausnahme: Berechtigungen, die in der normalen Praxis nicht eingesetzt werden). Wenn ein PPL-Pilot dringend nach Mitfliegern sucht, um seinen Schein zu erhalten, ist die Umweltbelastung das kleinere Problem.

gero
 
Kenneth

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Das ist nicht das Problem. Viele Flüge finden statt, weil geflogen werden muss, um den Schein zu erhalten. Sie dienen keinem darüber hinaus gehendem Zweck, nur dem Flug selber.
Na ja, ich würde mal behaupten, dass der Großteil aller Flüge mit E- und M-Klasse Flugzeuge nur den Flug selber zum Zweck hat, also man fliegt zum Spaß und nicht um Menschen/Gegenstände für einen bestimmten Zweck von A nach B zu bringen. Das habe ich mit gutem Gewissen auch mal gemacht, und bei dem geringen Gesamtverbrauch sehe ich darin kein Problem. Außer in einer neuen FR24 „Statistik“ von Greenpeace (die mal eine Avgas-fressende Catalina betrieb…) scheint die Freizeitfliegerei auch nicht so sehr aufzufallen. Dann könnte man auch gleich über Motorradfahren und Wohnmobile fallen.

Die Kritik der maßlosen Verwendung von Biz-Jets ist meiner Meinung nach jedoch zumindest teilweise und in bezug auf dem CO2-Fußabdruck pro Person und Kilometer nicht ganz von der Hand zu weisen…
 
Simon Maier

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Hallo,

ich weiß nicht inwieweit CO2 Emissionen in der Amsterdam Entscheidung eine Rolle spielen, die Regierung der Niederlande hat jedenfalls ab Nov 23 die Slots von 500.000 pro Jahr auf 440.000 gesenkt, wohl hauptsächlich wegen Lärmschutz. Privatjets nehmen dann vermutlich Slots weg, die die Airlines brauchen. Nicht allzuweit von Amsterdam entfernt befindet sich der Flughafen Lelystad, der mit einer 2700 m Asphaltbahn mehr als ausreichend für Privatjets sein dürfte.


 
Kenneth

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Es gibt auch Rotterdam, der wesentlich näher an die Haupstadt Den Haag ist als Schiphol. Die Betreibergesellschaft von diesen Flughäfen, und Lelystad, soll wohl die gleiche sein. Wird interessant, ob hier auch Maßnahmen durchgesetzt werden.
 
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Wie definiert sich eigentlich "Privatjet"? Sind Ad-hoc-Verkehr und Privat-Verkehr das Gleiche? Weil, an der Größe eines Flugzeuges kann man es nicht festmachen. Und dem Flughafen geht es wohl darum, für weniger gewordene Flugbewegungen trotzdem immer noch gleich viel Umsatz zu generieren.

Und ist schon länger nicht mehr vorgekommen, aber wenn ich mit einem Kleinflugzeug in Amsterdam gelandet bin, waren das immer "Lufttaxi"-Flüge (AOC vorhanden, im Rahmen eines Luftfahrtunternehmens) und die Passagiere haben dafür bezahlt ... also keine Privatflüge würde ich sagen.
 
jockey

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Hallo,

ich weiß nicht inwieweit CO2 Emissionen in der Amsterdam Entscheidung eine Rolle spielen, die Regierung der Niederlande hat jedenfalls ab Nov 23 die Slots von 500.000 pro Jahr auf 440.000 gesenkt,
Wurde vom Gericht erstmal wieder einkassiert.
 
Alpha

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Es gibt eine Vielzahl Gründe, warum jemand einen Executive Jet bucht/nutzt. Nur, weil man diese Gründe nicht kennt sollte man nicht direkt "sinnlos!" rufen oder irgend etwas unterstellen.

Ein Promi kann im Linienflieger nicht ungestört mit seiner Familie verreisen und seine Kinder aus der Klatschpresser heraushalten. Wenn ein Arbeitstag eines sehr gut bezahlten Menschen durch Warten auf Flugverbindungen/Wege dorthin verpulvert wird kann das sehr viel teurer sein, als ein "Privat"-Flug. Wenn die Produktion einer Fabrik stillsteht kann es viel billiger sein, Teile oder Personal direkt einzufliegen als Tage darauf zu warten. Wenn ein wichtiger Termin ansteht, dessen Dauer unklar ist aber der Folgetermin fix ist, dann ist der Takt der Linienverbindungen meist nicht ausreichend. Ob der Flug für Positionierung nicht eh geflogen werden muss ist draußen auch nicht bekannt. Usw etc.

Es gibt viele Gründe, warum Leute die Flexibilität, Diskretion etc von Executive Fliegerei nutzen - zum Glück leben wir noch nicht in einer Welt, in der man seinen Lebenswandel erklären muss, es gibt noch persönliche Freiheit. Es findet auch keine Kontrolle am privaten PKW statt, die einen in Bus und Bahn zwingt und niemand verbietet einem die Katzenhaltung, obwohl die Vogelwelt darunter leidet. Auch fragt niemand, ob der Lustflug in der Cessna wirklich sein muss - und gerade als Hobbyflieger ist man sehr gut beraten, einem Executive nach Sylt fliegenden Menschen ähnliche Freiheit zuzugestehen. Wer anderen etwas verbieten möchte der tut sehr gut daran, erst einmal bei sich selbst zu kehren und Fakten zu erfahren.
 
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Sehr gute Argumente, und da ich mich anfangs kritisch geäußert habe, erwidere ich gleich:

Mir sind die Vorteile (Flexibilität, Schnelligkeit, VIP-Schutz, etc.) und die dadurch angebrachte Verwendung von solchen Flugzeugen durchaus bewußt und bekannt. Ich möchte auch nichts verbieten, vor allem zumal ein Verbot nichts bringen würde. Demnach betrachte durchaus bei weitem nicht alle solche Flüge als „sinnlos“

Mir geht es um das für die Gesamtbranche ausgestrahlte, schlechte Signal, wenn es um Flüge geht die nur durch Bequemlichkeit stattfinden, wo es keine andere, triftige Gründe gibt, und wo es wirtschaftlich auch anders gehen könnte.

Ich kann beim besten Willen nicht erkennen, warum man mit einer Citation von Schwäbisch Hall nach St. Gallen, oder mit einer Phenom von Hamburg nach Sylt fliegen muss. Eine PC-12 oder TBM erscheint mir viel angebrachter für solche kurze Strecken. Wohl dem, der sich das leisten kann; es muss eine super Art des Verreisens sein. Aber über Kritik darf man sich ebenso nicht wundern, wie wenn man sich mit der Porsche Cayenne oder Volvo XC90 auf Parkplatzsuche in der Münchener Innenstadt begibt…
 
Alpha

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Da die Phenom sicher nicht nur einen enzelnen Flug nach Sylt fliegt ist uns doch allen klar, dass die Betrachtung um einiges komplexer sein muss.
Aber mir ist auch völlig schleierhaft, wie man sich über jemanden aufregen kann, der mit einem Cayenne fährt (oder beliebiges anderes Auto). Ich rege mich auch nicht auf, warum jemand als Fussballfan in eine andere Stadt fährt/fliegt oder gern Käse aus einem anderen Land isst. Manchmal ist es besser, die eigenen Toleranz kritisch zu betrachten, als seine Mitmenschen... ;-)

99,99% der Menschen ist das aber klar, auch wenn medial (insbesondere "social" medial) gern mal ein extremer Eindruck einzelner als maßgeblich präsentiert wird.
 
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Ich habe nichts gegen einen Cayenne, und ich fahre einen XC90 und wohne in München 😏 Mit einem großen SUV in die Innenstadt zu fahren ist mir aber sinnlos und zu stressig, auch weil ich das Ding nirgendwo parken kann, und ewig mit Parkplatzsuche beschäftigt bin. Der ÖPNV ist so gut ausgebaut ist, dass ich damit viel schneller am Ziel bin 😊.

Aber nochmals: Es geht mir einzig und alleine um die Signalwirkung, die von einigen Extremisten aufgegriffen und missbraucht wird, zum Leidwesen der Gesamtbranche. Ich habe nichts gegen den Kunden oder die Branche… vor allem weil ich im Anflug von EDMO wohne und weiterhin die schöne Bizzer gerne sehen möchte 😊
 
Wolfsmond

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Es gibt viele Dinge die nicht unbedingt sein müssten. Aber das ist immer auch ein Stück weit eine Neiddebatte. Vom weltweiten Schiffsverkehr redet z.B. kein Mensch, ob wohl hier ein nicht unerheblicher Anteil der globalen Schwefel- und Stickstoffoxid-Emissionen (glaube zwischen 10 und 15%) erzeugt wird. Gar nicht zu reden von den giftigen, nicht brennbaren Reststoffen bei der Schwerölverbrennung, die oftmals einfach ins Meer gekippt werden. Von einer Forderung nach einem Verbot privater Yachten habe ich bisher aber noch nichts gehört. Das Flugzeug eignet sich da offensichtlich weitaus besser als Sündenbock. Bin mal gespannt wie das in Amsterdam weitergeht, da dürfte das letzte Wort noch nicht gesprochen sein.
 
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Ich denke mal bei Amsterdam nur an eine Kapazitätsfrage, die für diesen Platz ohnehin latent ist. Klammert man hingegen die Kleinen aus, hat man mehr Kapazität (Slots) für die großen. Und damait natürlich auch mehr Umsatz, wie Marge, bei ein er ohnehin angestrebten verminderten Gesamtleistung...
 
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