Rasmussen schrieb:
Eine recht interessante Aussage, denn das würde bedeuten: "Egal, was indem Artikel drin steht (ob richtig oder falsch), Hauptsache ein Artikel." Das wäre die Kapitulation vor fachlicher Beliebigkeit.
Sorry, davon war hier gar nicht die Rede. Worüber ich sprach waren Typ- und/oder Grammatikfehler, Fehler beim Angleichen eines komplexen Manuskripts, Bildunterschriften und ähnliches. Keine Unmengen an Arbeit und/oder Recherchen schützen vor Fehlern. Im Gegenteil, sie sind eher wahrscheinlich die Anzahl dieser zu erhöhen.
Nein ---- der Weg müsste der folgende sein: ein Autor entscheidet sich für ein Thema (von dem er etwas versteht), dann rechercheirt er ordentlich (müssen keine Jahre sein - mein Zlin-Recherche hat einige wenige Stunden gedauert - Sprachkenntnisse zum gewählten Thema vorausgesetzt, um zumindest Sekundärquellen im Original lesen zu können) und schreibt danach seinen Artikel/Buch....
...ja...und überhaupt wäre es am besten, wenn alle Autoren Zyloner wären, welche ihre Arbeit vollkommen automatisch und punktgenau erledigen, und nur noch neue Werke hervorbringen, die biblisch wahrhaftig bis zum letzten Punkt und Beistrich sind.
Darüber hinaus wäre ich auch für die Einführung der Todesstrafe für alle jene die sich trauen, irgendwas zu publizieren das Fehler beinhaltet. Ausserdem bin ich der Meinung, dass Leute welche falsche Referenzquellen benutzen schlicht und einfach auf den Scheiterhaufen gehören.
Möge die Macht mit uns bei diesem heiligen Kreuzzug sein!
hauki schrieb:
Das überzeugt mich nicht wirklich. Auch die englischen Zeitschriften (ich rede hier von monatlich erscheinenden, weil es die anderen so kaum gibt; da aber auch die monatlich erscheinende Fliegerrevue unter den genannten Probleme leidet, ist die Vergleichbarkeit sehr wohl gegeben) arbeiten i.d.R. nur mit zwei, drei Redakteuren, denen allerdings noch ein paar zumeist sehr professionell organisierte Mitarbeiter zuarbeiten.
Ganz bestimmt. Schließlich ist Deutsch die Weltsprache Nr.1, nicht Englisch, und somit sind die Zeitschriften in Englischer Sprache deutlich im Nachteil, weil ihr Markt - und damit die potentiellen Einnahmen - weitaus beschränkter sind. Muss wohl der Grund sein, warum die Redaktionen von AFM oder AirInternational, Aeroplane usw.
nur jeweils ein Duzend Leute zählen.
Und, überhaupt ist es so, die Anglo-Sachsen "machen's besser"....
Im Unterschied zu den Mitarbeitern der FR kann man aber beispielsweise einen Alan Warnes von Air Forces Monthly jeden Monat irgendwo anders auf einem Flugplatz treffen...
Das ist sicherlich der glänzendste Beispiel für ein Stern am Himmel der Luftfahrtjournalisten. Der Mann tendiert zwar dazu, sich furchtbar aufzuregen, wenn er keinen roten Teppich vorgerollt bekommt. Auch ist er immer darüber sehr verwundert, ja verärgert, wenn er - und das schon wieder - feststellen muss, dass keiner in der betroffenen Luftwaffe je was von ihm gehört hat. Zwar ist er unfähig einen ukrainischen Söldner im Cockpit der MiG-27M die zwei Meter vor ihm steht als solchen zu erkennen, dafür weiß er, dass er alles besser weiß und mehr Ahnung vom Thema hat, als alle jene die schon seit Jahren vor Ort arbeiten.
Wenn man auch noch seine Fähigkeiten die Werke anderer Autoren zu verunglimpfen oder unter eigenen Namen zu veröffentlichen hinzufügt, enden wir bestimmt mit der Schlussfolgerung, dass er das Prototype eines modernen und fortschrittlichen Redakteurs ist. Kein Wunder daher, dass seine Zeitschrift mittlerweile eine recht müde Ein-Mann-Show geworden ist.
Herrschaften, lasst euch, bitte, nicht täuschen: die Tatsache, dass bestimmte andere Publikationen in einer Fremdsprache veröffentlicht werden, schütz nicht vor (teilweise katastrophalen) Fehlern. "Reisen ist gut", so viel ist sicher. Es ist aber nicht ausschlaggebend, und sicherlich schütz es nicht vor dem hier so heftig angeprangerten journalistischem Dilentantismus.
Fähigkeit Information zu finden, zu sammeln und zu verstehen, dann aber auch noch anderen verständlich und in einer verdaulichen und wahrheitsgetreuen Form zu erklären, ist von weitaus größerer Bedeutung. Das schließt aber eben keine Fehler aus.
Schließlich reden wir hier wirklich nicht vom Neuen Testament: zum Glück (manchmal aber auch "leider") ist noch keiner davon gestorben, dass ihm in einer seiner Publikationen ein oder mehrere Fehler unterlaufen ist. Wichtig ist fähig zu sein, daraus zu lernen und bei nächster Gelegenheit den Fehler zu korrigieren.
Gerade da liegt der Unterschied zwischen Redaktionen bestimmter deutschen Publikationen und den hochgelobten Mr. A.W.