Atlantik Flug 1927 - bei Junkers im Garten

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Junkers-Peter

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Die Landebahn, 1926/27 gebaut, hatte Anfangs eine Länge von 750 m und eine Breite von 10 m. Im Zuge der geplanten Ozeanflüge wurde sie im Jahre 1928 auf 800 m verlängert.
"Das Maximalgefälle der Landebahn betrug 1% und lag in 90°-270°-Richtung mit einer Besonderheit: Das östliche Ende hatte zur Ziebigker Kreisstraße eine Überhöhung auf 100 m von zwei Meter also einen kleinen Anlaufberg, der zum Vorteil des späteren Transozeanflugzeuges W 33 "Bremen" gereichte. Das um die Hälfte überladene Flugzeug brauchte hier nur 550...600 m als Startstrecke, später in Irland dagegen 1400...1500 m."
(Quelle: Walter Hartmann, Die Junkers-Werkflugplätze in Dessau)

Ich habe vier Fotos vom Bau der Startbahn:


Hier eine Luftaufnahme vom August 1927 - Blickrichtung Westen:
Man erkennt auch die vorbereitete und 1928 ausgeführte Verlängerung der Startbahn



Dann gibts hier noch tolle Luftbilder von Dessau und auch dem Junkerswerk von 1928, aufgenommen von der Junkers Luftbild GmbH.

Hier ein Ausschnitt aus so einem Luftbild mit der bereits verlängerten Startbahn. Im Geoportal gibts die Luftbilder natürlich hochauflösend.

 
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Pennywize

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Moin Peter,

:biggrin1:

Sehr cool. Vielen Dank für Deine umfängliche Unterstützung und die Info´s.

Ich hatte bislang angenommen, die Start- und Landebahn wäre erst mit Beginn der Planungen für den Atlantikflug Mitte 1927 errichtet worden. Die obigen Bilder beweisen ja wohl, daß die Bauarbeiten bereits in 1926 begannen. Weißt Du um den Grund? Den Atlantikflug von deutscher Seite als Grund schließe ich einmal aus. Oder plante man gerenell schon mit schwereren Flugzeugen, die eine solche Start- und Landebahn erforderten? War sie nun die erste ihrer Art in Europa? Und ist sie nun unter der Erde noch vorhanden?

Vielen Dank auch für den link für die Lubi´s!! Nach zwei - drei Versuchen hatte ich dann den richtigen Ausschnitt. Hierauf auch gut zu erkennen die Baracke der Flugleitung.

Anbei noch eine Seite aus der Berliner Zeitung zu den bequemen, quasi luxusriösen Unterkunftsmöglichkeiten an Bord der W 33.

Dir ein entspanntes WE!

LG
JB
 
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Junkers-Peter

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Ich denke, der Bau der Startbahn erfolgte wegen der bereits von dir genannten Gründe, so u.a. um eine ordentliche Startbasis für die größeren und schwereren Flugzeuge, die natürlich eine größere Radlast besaßen, zu haben. Die Verlängerung auf 800 m hing dann wohl in der Tat mit dem Ozeanflug zusammen.

Ob es die erste in Europa war? Ehrlich gesagt, keine Ahnung.

Ob sie noch unter der Erde existiert? Ich denke, das kann man ausschließen. Die alte Startbahn wurde 1933/34 beim Ausbau des Werkes auf der Ostseite um rund 100 m zurückgenommen, um Platz für die Produktionshallen zu bekommen. Der Rest der alten Bahn bildete dann wohl die Grundlage für die neue, größere Startbahn. Wenn man die Luftbilder übereinanderlegt, stimmen Lage und Richtung der alten und neuen Startbahn überein. Hier die alte Startbahn in einem Luftbild von 1943:


Auf Fotos von 1936 ist noch die alte, schmale Startbahn zu erkennen. Der Bau der neuen Bahn erfolgte ab 1937 mit eigener Drainage und Pumpwerken zur Entwässerung des umliegenden Geländes.

Ich habe auch aus Gesprächen mit Walter Hartmann und Winfried Hinze, den besten Kennern der Junkers-Anlagen, nichts dergleichen in Erinnerung, also, dass die alte Bahn noch unterirdisch vorhanden wäre. Woher hast du denn diese Information?

Danke auch für die interessante Illustration aus dem Innenleben der W 33.
 
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Hallo,

klingt alles plausibel.

Anläßlich des 90. Jahrestage des Atlantikfluges fand im Techniks Museum Hugo Junkers ein Vortrag von Manfred Erfurth vor geladenen Gästen statt. Der Vortrag wurde gefilmt und in youtube eingestellt. Unter dem nachfolgenden link zu finden:


Ungefähr bei 13:46 min spricht Hr. Erfurth darüber, daß die alte Startbahn bei Sondierungsarbeiten entdeckt wurde und sich ca. 40-50 cm unter der Erde ungefähr 80-100m in südlicher Richtung der heutigen Start- und Landebahn befinden würde. Ich habe Hr. Erfurth daraufhin angesprochen aber bis dato hat er mir leider noch nicht geantwortet, ob Teile oder die ganze Bahn etc. sich dort befindet. Der Punkt bleibt auf alle Fälle noch auf der todo-Liste für Hr. Erfurth, bis er mir geantwortet hat. Ich habe noch in der letzten Woche mit ihm telefoniert und er hat mir die Beantwortung meiner Fragen zugesagt. Ich bleibe da auf alle Fälle am Ball.

Anbei noch ein Foto einer fliegenden W 33, welches sich im Nachlass von C. Edzard befand. Vielleicht kannst Du mir ja die Frage beantworten, warum die Maschine ohne Kennung fliegt? Vielleicht besitzt Du ja auch noch mehr Infos zu dem Flugzeug bzw. zu dem Bild:


LG
JB
 
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Der gute Herr Erfurth. Ich schreibe da mal nichts weiter dazu.

Zu dem Foto kann ich auch nichts weiter sagen. Das wird schwierig. Foto ohne Nummer, Flugzeug ohne Kennzeichen. Es könnte sich aber durchaus um eine der Transozeanmaschinen handeln. Die hatten - glaub ich - dieses kleine Fenster im Rumpf. Ansonsten sind mir solche Flugfotos über Wald nur im Zusammenhang mit der Schädlingsbekämpfung in Erinnerung.
 
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Hallo Peter,

ich möchte noch einmal auf das Suchbild in Beitrag #6 zurück kommen. Könnte es sich, Deiner Meinung nach, daß es sich bei dem Herrn mit der Nr. 1 um den damaligen Flugleiter Hr. Haase handelt? In dem Buch von Fritz Loose: Zu Wasser, zu Land und in der Luft, bin ich im Bildteil auf Seite 80 fündig geworden und stelle einmal das Bild ein:



LG
JB
 
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Junkers-Peter

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"Papa" Haase hatte ich auch schon in Betracht gezogen. Eine Grundähnlichkeit ist zweifellos da, aber beim genaueren Hinsehen habe ich doch Zweifel. Mir fehlt in #6 der markante Schnurrbart.

 
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Hallo Peter,

ja, da hast Du wohl bedauerlicherweise recht. So ist das halt manchmal im Leben. Es werden dann doch wohl keine "Offiziellen" auf dem Bild abgebildet sein, sondern es wird sich wohl doch um Familienangehörige handeln. Bei der Nummer 3 könnte ich glatt auf einen Bruder von Loose tippen. Ich bleibe am Ball.

LG
JB
 
Stefan Ristics

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Moin Peter,

waaaaaas, Risztics schreibt sich so und nicht Risticz, wie man es fast überall lesen kann? Auch das sehe bzw. lese ich zum erstenmal. Fast jedes Buch bzw. Zeitungsartikel schreibt ihn "Risticz". Man gut, daß wir darüber gesprochen haben. Oh man.:025:Oder wie Schäfer aus Hengasch (Mord mit Aussicht) zu sagen pflegt: Da komm ich gar nicht drüber! Das er zudem noch ein Büchlein geschrieben hat. Wenn das wieder auftauchen würde. Das wäre schon der Hammer.

Die beiden Herren, rechts neben der 1" habe ich als Flugversuchs-Ingenieur Reginald Schinzinger und Klaus Junkers tituliert.

FG
JB
Hallo zusammen,
Ich bin eher durch Zufall auf dieses tolle Forum gestoßen und ebenfalls sehr interessiert an der damaligen, bewegten Zeit rund um Hugo Junkers und seinen Piloten. Ich bin der Enkel von Johann Risztics und Sohn von Milan Ristics (ja, der Name wurde dann nochmal leicht abgeändert...), der ebenfalls Pilot wurde. Leider hat der Krieg tatsächlich fast alle Fotos und Unterlagen meines Opas aus der Zeit der Weltrekordflüge und der versuchten Atlantiküberquerung unter sich begraben. Von meinem Vater habe ich nur noch eine Hand voll Originalfotos und einige Zeitungen über das Thema aus den 20ern. Ich kann gerne bei Bedarf auch mal etwas davon hier anhängen bei Gelegenheit. Auf der anderen Seite bin ich aber auch sehr interessiert an weiteren Bildern aus dieser Zeit. Von dem Büchlein meines Opas hatte mein Vater mir einmal vor seinem Ableben erzählt. Er ging davon aus, das auch das verloren gegangen ist. Ich würde mich unendlich freuen, wenn es eine Möglichkeit gäbe, da mal einen Blick reinzuwerfen und würde mich generell über jedes Material meines Opas (ich kannte ihn eigentlich nur unter seinem Spitznamen "Api". Sein ursprünglicher Name war übrigends Janos Riszticz, ehe er zu Johann Risztics wurde...). Viele Grüße aus Köln, Stefan Ristics
 
Junkers-Peter

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Was für eine Überraschung! Der Enkel vom Johann Risztics hier im Forum. Herzlich Willkommen hier.

Leider habe ich nicht allzuviele Informationen zu deinem Großvater, jedenfalls, was über dein Wissen vielleicht hinausgeht.

Wie schon in einem vorigen Post geschrieben, kann ich das Büchlein über den Dauerflug leider nicht mehr finden. Ich habe es wahrscheinlich schon vor vielen Jahren mal verborgt und dann die Sache vergessen. Sehr bedauerlich. Das Büchlein stammte aus dem Nachlass von Paul Dahl, der an den technischen Vorbereitungen der Weltrekordflüge beteiligt war. Er hat das Junkerswerk in Fili/Russland mit aufgebaut und war eine zeitlang bei der SCADTA in Kolumbien, einer Fluggesellschaft. Ist dir der Name bekannt?
 
Stefan Ristics

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Hallo Peter,
Danke dir für den netten Empfang 🙂
Nein, SCADTA sagt mir nichts. Ich weiß nur, das mein Großvater während des Höhepunktes des Deutsch-Brasilianischen, wirtschaftlichen Austausches zwischen 33 und 38 einige Zeit in Brasilien für Junkers gearbeitet hat und dort wohl am Aufbau der Infrastruktur für ein Werk beteiligt war. So habe ich es zumindest im Gedächtnis von dem, was mein Vater mir erzählt hatte. Das ganze Projekt war aber wohl nicht besonders erfolgreich.
 
Junkers-Peter

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Alles klar, danke für die Informationen. Meine Frage bezog sich aber eher auf den Namen Paul Dahl als auf die SCADTA.

Bei mir taucht dein Großvater erst wieder um 1939/40 als Einflieger im Junkers-Reparaturwerk Breslau auf. Vorher war er noch kurz in der Werft Leipzig. 1944 war er am Einflugbetrieb der in Ungarn (PIRT) in Lizenz gefertigten Ju 52 beteiligt, in Budapest/Ferihegi. Da gibts entsprechende Flugbucheinträge, die ich dir gern zukommen lasse.
 
Stefan Ristics

Stefan Ristics

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Der Name Paul Dahl sagt mir leider gar nichts, den habe ich hier im Forum zum ersten Mal gelesen. Die Flugbucheinträge würde ich sehr gerne mal einsehen wenn es keine Umstände macht, vielen Dank!
 
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Hallo zusammen,

anbei ein schönes Foto von Janos "Api Riszticz" aus meinem aktuellen Werk über Cornelius Edzard. Leider hatte ich nicht früher Informationen über seinen richtigen Namen. Ich hätte es gerne mit in die Biografie aufgenommen. Neben "Api" Hubert Renfro Knickerbocker und Cornelius Edzard.

FG
Jan-Bernd

P.S.: Hätte ich beinahe vergessen. Die Aufnahme entstand auf dem Flugfeld der Fa. Junkers in Dessau. Das Datum ist mir leirder unbekannt!
 
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