Sens
Alien
Stade ist ein schönes Beispiel, weil es dort auch zwei weitere mögliche Verursacher für Krebs gibt. Erstens der Chemie/Industriekomplex an der Elbe und zweitens die diversen Spritzmittel im Obstanbaugebiet "Altes Land".Schorsch schrieb:Exakt so ist es. Zumeist stirbt die Zelle oder wird von körpereigenen Abwehrmechanismen gekillt. Eben so kann auch Krebs entstehen.
Jedoch ist die Frage, inwieweit die Krebsgefahr in Regionen stärkerer Strahlung steigt, extrem umstritten. Seinerzeit wollte man ja nachweisen, dass das KKW Stade Leukämie verursacht, wobei ein KKW gerade mal 1% auf die Umgebungsstrahlung aufschlägt, so dass Anwohner von KKW an der Elbe wahrscheinlich weitaus weniger Strahlung abbekommen als die Menschen in Gera (speziell wenn es Pilze gibt ;) ).
Sollten zu viele Zellen auf einmal sterben kommt es zur Strahlenkranheit. Die kann je nach Bestrahlung relativ schnell zum Exitus führen. Hier mal ne Größenordnung: Im Durschnitt nimmt ein Deutscher 2,4 bis 4,3mSv (milli-Sievert) pro Jahr auf, davon entfallen auf:
- 0,3mSv aus dem Weltraum
- 0,4mSv aus dem Boden
- 0,3mSv aus der Nahrung
- 1,4mSv aus Radon und Radon-Folgeprodukten
hinzu die künstlichen Quellen:
- 0,02mSv aus Tschernobyl
- 0,01mSv aus den Atombombentests
- 0,01mSv aus kerntechnischen Anlagen
- 1,5mSv durch lustige Röntgenmedizin (im Schnitt)
Für beruflich exponierte kommen nochmals etwa 2mSv hinzu. Die Schwankungsbreite der natürlichen Belastung (in Deutschland 2,4mSv) ist regional recht hoch und es gibt Regionen in der Welt, die bis zu 15mSv natürliche Belastung haben, ohne dass dies mit der Krebsrate korreleliert.
Strahlenkrankheit beginnt ab etwa 0,2 bis 0,5 Sv, also 200 bis 500mSv, immerhin ein knapper Faktor 100.
Die Korrelation zwischen Strahlenbelastung und Krebs ist nicht sonderlich hoch, so stiegen in Tschernobyl die Fälle von Schilddrüsenkrebs rasant an (wegen Iod) und z. T. Lungenkrebs (schwer feststellbar wegen der Raucherei der Leute), jedoch blieb die Leukämierate konstant.
Es gibt bestimmte Wissenschaftler, die eine nicht-lineare Dosis-Wirk-Beziehung sehen, also meinen, dass weniger Strahlung gefährlicher ist als mehr Strahlung. Die allermeisten Experten tun dies allerdings als Unsinn ab und können sich dabei auf die bisher gesammelten Forschungsergebnisse stützen.
Angehängt habe ich nochmal eine interessanten Text über Spätfolgen von Hiroshima und Nagasaki. Einen kleinen Ausschnitt gibt's als Appetithappen:
Da es bei diesen zwei weiteren "Verdächtigen" um elementare Wirtschaftsinteressen geht, gibt es dort eine politische Lobby, die intersive Untersuchungen in jene Richtung bisher erfolgreich abgeblockt hat, obwohl dort gerade auch Jugendliche 'spielen' und intensiven 'Mundraub' betreiben.
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