Auch die Lufthansa B707 in Hamburg soll zerlegt werden

[Doppelnik]

wenn ich ein denkmalgeschütztes Haus vergammeln lassen würde, dann würde diese Frage niemand stellen...

 

[Balu der Bär]

Die 707 war leider nicht denkmalgeschützt.....

 

[Jumo 004]

Auf jeden Fall scheint der Chef des Flughafens irgendwie bei Herrn Mehdorn in der Ausbildung gewesen zu sein. Ist scheinbar die gängige Lehrmeinung bei den "modernen" Managern, dass man alte Hinterlassenschaften schnell beseitigen muss, bevor noch der Denkmalschutz auf den Plan kommt. Der stört nur und verursacht Kosten, die die Bilanz negativ beeinflussen könnten. Da wird dann auch gern mal ganz fix ein älteres Gebäude abgerissen. Gerne genommen wird dann die Begründung, dass das baufällig gewesen wäre und Passanten hätte gefährden können und somit schnell reagiert werden musste. Der Bahnchef hatte ja auch einige Museumsfahrzeuge, die anlässlich der "150 Jahre Eisenbahn in Deutschland" Paraden im Jahr 1985 extra hergerichtet wurden, kurzerhand an den Schrotthändler vermitteln lassen.

Ich werde mir auf jeden Fall kein Teil der 707 zulegen und rufe vielmehr zum Boykott dieser jämmerlichen Leichenfledderei auf. Kein Geld an den Flughafen für diese widerliche Aktion!

 

[IberiaMD-87]

Die 707 war leider nicht denkmalgeschützt.....

Zumindest in Hamburg sind selbst denkmalgeschützte Gegenstände nicht sicher. Bei "Bedarf" wird der (im Grunde sehr wichtige Status, gerade wegen der Gefahr, dass irgendwelche Entscheidungsträger etwas abreißen, ignorieren, missachten oder stark modifizieren) wieder aberkannt. Aktuell kann u.a. gelesen werden, dass der Abriss der Köhlbrandbrücke mehr oder weniger beschlossene Sache ist. Diese Brücke steht unter Denkmalschutz. Mich wundert das Entfernen von zeithistorischen Dokumenten nicht (mehr).

Hier bei Interesse ein weitere Link des Denkmalvereins: Köhlbrandbrücke - Abriss beschlossen?

 

[Doppelnik]

Die 707 war leider nicht denkmalgeschützt.....

darum moralische Verpflichtung, nicht rechtliche. Für Transportmittel gibt es in Deutschland, anders als in den USA, keinerlei Denkmalschutz. Die KD konnte so auch aus der Goethe (Raddampfer) die Dampfmaschine rausreißen oder in Rostok konnte ein Museumschiff (Georg Büchner) einfach verschrottet werden. Das Beispiel oben (Mehdorn) zeigt wie Manager ticken, viele haben regelrecht einen Trieb alte Hinterlassenschaften zu zerstören. Die 707 ist sicherlich auch nicht wegen 4000 € p.a. verschrottet worden, sondern weil jemand alles anders machen möchte und dabei die Spuren vom Vorgänger ausradieren will.

 

[Jumo 004]

Das Beispiel oben (Mehdorn) zeigt wie Manager ticken, viele haben regelrecht einen Trieb alte Hinterlassenschaften zu zerstören. Die 707 ist sicherlich auch nicht wegen 4000 € p.a. verschrottet worden, sondern weil jemand alles anders machen möchte und dabei die Spuren vom Vorgänger ausradieren will.

Dem Grunde nach zeigt das Verhalten dieser "Manager" doch, wie primitiv egoistisch sie eigentlich sind. Bei den Löwen (sic!), tötet ein Männchen, das den alten Rudelführer vertrieben und den Harem übernommen hat, dessen Hinterlassenschaft (die Jungen). Die Manager/Chefs bezeichnen sich ja auch gerne als Löwen. Also beseitigen sie die Hinterlassenschaft ihrer Vorgänger, wohl instinktiv, dass sich dann keine(r) mehr an diese erinnert und somit den derzeitigen Chef in besserem Licht erscheinen lassen. Das müssen also irgendwelche Urtriebe aus der Zeit vor dem aufrechten Gang sein

 

[koehlerbv]

Das Beispiel oben (Mehdorn) zeigt wie Manager ticken ...

Mehdorn spielt jetzt hier wie mit? Belege?

Die 707 ist sicherlich auch nicht wegen 4000 € p.a. verschrottet worden, sondern weil jemand alles anders machen möchte und dabei die Spuren vom Vorgänger ausradieren will.

Erneut: Belege?

Was soll diese Stimmungsmache ohne erkennbaren Fakten? Kein deutsches Museum hat sich - obwohl verfügbar - bisher eine 707 auf den Hof gestellt. Kann das jemand erklären? Wenn möglich, ohne neue Stories zu erfinden.

(Ich halte Hartmut Mehdorn auch für einen Manager, der ein Antipode für Nachhaltigkeit ist - aber das kann ich sachlich begründen)

Was die Köhlbrandbrücke - hier nun gänzlich o.T. - angeht: Will Hamburg einen Hafen und funktionierende Infrastruktur oder ein Museum für junge, aber sauteure Brücken?

 

[WaS]

Für Transportmittel gibt es in Deutschland, anders als in den USA, keinerlei Denkmalschutz.

Flasch. Z.B. sind die "Stettin" und die "18 201" als technische Denkmale klassifiziert.

 

[Spooky 37+01]

Nun ist sie komplett verschwunden, die Absperrungen und Gerätschaften stehen noch da aber keine 707 mehr...

 

[Whisky Papa]

Flasch. Z.B. sind die "Stettin" und die "18 201" als technische Denkmale klassifiziert.

2015 von der pösen FHH auf die Denkmalliste gestellt: D-AQUI ....

 

[Doppelnik]

Mehdorn spielt jetzt hier wie mit? Belege?



Erneut: Belege?

Was soll diese Stimmungsmache ohne erkennbaren Fakten? Kein deutsches Museum hat sich - obwohl verfügbar - bisher eine 707 auf den Hof gestellt. Kann das jemand erklären? Wenn möglich, ohne neue Stories zu erfinden.

(Ich halte Hartmut Mehdorn auch für einen Manager, der ein Antipode für Nachhaltigkeit ist - aber das kann ich sachlich begründen)

Was die Köhlbrandbrücke - hier nun gänzlich o.T. - angeht: Will Hamburg einen Hafen und funktionierende Infrastruktur oder ein Museum für junge, aber sauteure Brücken?

welche Fakten fehlen denn Deiner Meinung nach? Die jährlichen Kosten sind hier in diesem thread zu finden (bin mir nicht mehr sicher ob es 4 oder 6 tausen Euro waren).

Das Gelände auf dem die Boing stand wurde anscheinend auch nicht dringend für etwas anderes benötigt, sonst hätte man dies als Begründung für die Verschrottung sicherlich genannt. Hier wurde ein historisches Flugzeug ohne Not wegen eines lächlich niedrigen Betrags verschrottet.

Bei der Köhlbrandbrücke ist der Fall wahrscheinlich anders, die Leverkusener Rheinbrücke hätte man gerne noch ein paar Jahre länger voll nutzen können, nun wird sie als Dauerbaustelle mit großen Aufwand eingeschränkt funktionstüchtig erhalten (nur noch PKW Verkehr auf 2 Spuren mit Tempo 60) bis die Neue fertig ist. Die Brücke ist unrettbar kaputt und das gleiche Schicksal könnte auch die Köhlbrandbrücke erleiden. Andererseits, will man letztere möglicherweise auch abreißen um größeren Schiffen die Durchfahrt zu Hamburgs modernsten Containerterminal zu ermöglichen, aber dass diese Schiffe wirklich in größerem Umfang Hamburg anlaufen werden ist eher Wunschdenken...

 

[topas]

@kohlerbev,

Doppelnull erklärt mal wieder die Welt nach Pipi Langstrumpf Art.

Ich will , ich will , ich will ….

 

[jackrabbit]

Hallo und Moin,

Die jährlichen Kosten sind hier in diesem thread zu finden (bin mir nicht mehr sicher ob es 4 oder 6 tausen Euro waren).
….
Andererseits, will man letztere möglicherweise auch abreißen um größeren Schiffen die Durchfahrt zu Hamburgs modernsten Containerterminal zu ermöglichen, aber dass diese Schiffe wirklich in größerem Umfang Hamburg anlaufen werden ist eher Wunschdenken...

Es waren 6.000 Euro. Und es wäre sicherlich nicht eskaliert, wenn sich ein Verein rechtzeitig bereit erklärt hätte den Betrag aufzubringen oder sich zumindest generell für die 707 zu interessieren.

Ich denke in Bezug auf die Köhlbrandbrücke brauchen wir Hanseaten und Nordlichter auch kein süddeutsches Landei, dass uns erklärt wie Hafen und Seeverkehr funktioniert.
Außerdem wo ist da der Luftfahrtbezug? Bitte nicht noch ein Fass aufmachen.

Grüße

 

[Doppelnik]

Ich hab den Bezug zur Köhlbrandbrücke nicht hergestellt, sondern nur aufgegriffen. Süddeutsch ist sehr relativ, das mag aus Hamburger Sicht so aussehen, aber aus Münchener Sicht bin ich Norddeutscher, aus meiner eigenen Sicht hingegen weder noch... Das die Bedeutung des Hamburger hafens rückläufig ist, solltest Du auch als Hanseat mitbekommen haben...

Vielleicht hätte man rechtzeitig anfangen sollen Unterstützer zu finden, wenn man als armer Flughafen nicht in der Lage ist 6000 € zur Erhaltung aufzubringen.

 

[Matze86]

Vielleicht hätte man rechtzeitig anfangen sollen Unterstützer zu finden, wenn man als armer Flughafen nicht in der Lage ist 6000 € zur Erhaltung aufzubringen.

6000 € für etwas das nicht wirklich ein Problem/Aufgabe für einen Flughafen ist.
Vielleicht für die Lufthansa, Rolls-Royce oder Boeing - aber wohl kaum für einen Flughafenbetreiber.
Woher kommt diese Zahl eigentlich?
Und warum hast du eigentlich nicht 6000 € aus eigener Tasche aufgebracht wenn das deiner Ansicht nach so wenig ist?

Bevor du mich jetzt als Feind von altem Gerät sehen willst: Ich habe einen (bodengebundenen) Oldtimer mit ca. 7t Lebendgewicht. Das ist vermutlich deutlich mehr als der Großteil derjenigen die hier von anderen fordern, deren Geld in Erhaltung von alter Technik zu stecken.

 

[Doppelnik]

der Flughafen ist mit Sicherheit mit öffentlichen Geldern gebaut worden um seinen Dienst an der Allgemeinheit zu erfüllen. Bei öffentlichen Gebäuden wird i.d.R. sehr viel Geld für eine ästhetische Architektur ausgegeben und die übliche Kunst am Bau dürften bei so einem Bauwerk, selbst wenn man die Einmalkosten auf 50 jahre Nutzungszeit umlegt, wahrscheinlich auch mehr als 6000 pa betragen. Der Flughafen ist immer noch zu 51% im öffentlichen Besitz. Mann verzichtet auch nicht auf alle anderen Dinge die im Flughafenbetrieb Geld kosten und nicht notwendig sind für den Flugbetrieb (Blumenrabatte etc.), angesichts eines Jahresumsatzes von rund 275 Millionen Euro (https://www.hamburg-airport.de/resource/blob/1194/b66083e9c9d466ebc3e7e3d7d14035a6/geschaeftsbericht-2019-data.pdf) ist das auch nicht nötig.

Übrigends, ich habe vier Oldtimer (Autos) und stecke jedes Jahr einen erheblichen Betrag in den Erhalt und die Restaurierungen. Ich weiß nicht ob das Gewicht ausschlagebender ist, als die Anzahl, aber soll hier auch nicht in einem S- Vergleich enden...

 

[koehlerbv]

@NikNik: Du kennst den Unterschied von Umsatz und Gewinn?

Vor allem habe ich aber folgende Frage: Hast Du die Hamburger 707 bereits besichtigt oder hattest Du zumindest versucht, dies zu tun?

Der Flughafen ist immer noch zu 51% im öffentlichen Besitz.

Und wieviel Prozent der "Öffentlichkeit" bist Du? Vor allem: Bist Du Hamburger und damit tatsächlich Mitbesitzer?

 

[Doppelnik]

@kohli, sollte dieser Thread für Hamburger reserviert sein?

Ich habe in meinem Leben relativ wenige Tage in Hamburg verbracht, die habe ich anders genutzt, was nicht zuletzt daran lag, dass ich nichts von der Existenz der 707 wusste, die wurde ja, wie von mir zuvor schon kritisiert, nirgendwo beworben.

Zu der Masche mit Umsatz und Gewinn, dann muss man auch gegenrechnen, was durch den Erhalt der 707 hätte eingenommen werden können (Eintrittsgelder, Umsatz in der umgebenden Gastronomie usw.). Wie man dem Geschäftsbericht entnehmen kann, leidet der Flughafen keine Not (vor Corona).

Sollte Deiner Meinung nach auch alles andere am Flughafen was nur Geld kostet, aber keine technische Funktion erfüllt entsorgt werden?

 

[jackrabbit]

Hallo,

Sollte Deiner Meinung nach auch alles andere am Flughafen was nur Geld kostet, aber keine technische Funktion erfüllt entsorgt werden?

das ist wahrscheinlich nahezu der Fall.
Kannst Du mal Beispiele nennen?

Fast alles wird für den Betrieb notwendig oder wirtschaftlich sein bzw. als positives Aushängeschild oder Werbung für einen Flughafen dienen.
„Werbung“ ist dem Zeitgeschmack unterworfen und die Flughafengesellschaft hat jetzt entschieden, dass die 707 nicht mehr benötigt wird. Möglicherweise werden sie dies in 10+ Jahren bedauern.

Grüsse

 

[koehlerbv]

Es ist ja nicht nur Zeitgeschmack und Werbung, es geht auch um die prinzipielle Möglichkeit, ein Objekt nicht nur zu "haben", sondern auch präsentieren zu können.
Nochmals meine Frage: Wer hat jemals die Hamburger 707 im Kontext von EDDH besichtigt? Wer konnte dies nicht, hat sich aber darum bemüht? Welche Objekte bieten andere Flughäfen (EDDM ist mir bekannt)? Wieviele Menschen besuchen einen Flughafen, um - imn positiven Sinne! - Altmetall zu besichtigen?

@kohli, sollte dieser Thread für Hamburger reserviert sein?

DIESEN Aspekt hast Du in die Diskussion gebracht - die Gelder der Bürger. Du bist aber gar kein Bürger, um dessen Gelder es geht.

Zu der Masche mit Umsatz und Gewinn, dann muss man auch gegenrechnen, was durch den Erhalt der 707 hätte eingenommen werden können (Eintrittsgelder, Umsatz in der umgebenden Gastronomie usw.). Wie man dem Geschäftsbericht entnehmen kann, leidet der Flughafen keine Not (vor Corona).

"Masche von Umsatz und Gewinn"? Bedeutet diese Aussage, dass Du so absolut gar keine Ahnung hat, wie Wirtschaft funktioniert? Privat wie öffentlich?
Du entnimmst dem Geschäftsbericht, dass der Flughafen keine Not leidet? Das heisst, Du hast vom Geschäftsbericht nichts verstanden! Die Zahlen sagen, dass die Flughafengesellschaft kein Geld der Besitzer zu verschenken hat - nicht einen Euro-Cent.