Schorsch
Alien
Ich denke nur, dass die vielen anderen Kosten, speziell der Overhead (zu dem ja eben auch die Rekrutenausbildung gehört), solche Kosten relativieren. Genaugenommen müsste die Bundeswehr ja auch Finanzierungskosten für ihre Flugzeuge bezahlen. Und das meinte ich eben: je nachdem, welche Kosten man in die Rechnung faktoriert kann man sich alles schön oder schlecht rechnen. Aber das die Transall abgelöst werden müssen ist logisch. Meine Argumentation bezog sich eher auf ramiers Vorschlag einer gemixten Flotte. Ich denke, dass sich daraus im Endeffekt kaum Einsparungen ergeben, außer man beschafft eine kleine Zahl Standardtransporter ohne spezifische Ausrüstung. Aber so etwas würde die Bundeswehr niemal akzeptieren (muss wieder System XY rein und kostet am Ende wieder Milliarden).Wenn du nicht weisst, wie viele Stunden des Jahresflugtundenprogramm der Transall (alle) umfasst, welcher Umfang an Personal für den Betrieb des Lfz-Musters benötigt wird, wie viele Inspektionen pro Jahr fällig werden, wie lange die dauern, wie störanfällig das Waffensystem ist und noch viele Faktoren mehr, wird es dir kaum gelingen, mit Excel-Lizenz und 100 Tagen Zeit, zu einem verwertbaren Ergebnis zu kommen. Deswegen nützt nur die vergleichende Betrachtung etwas. Unter gleichen Berechnungsgrundlagen werden vergleichbare Ergebnisse erzielt. Ich komme noch mal zurück auf den Bw-Plan 2008. Die Materialerhaltungskosten für die fliegenden Waffensysteme der Bundeswehr sind unerwartet hoch und steigen. Treffen die Prognosen der Industrie bezüglich Wartungs- und Personalaufwand halbwegs zu, werden sich mit Einführung neuer Waffensysteme diese laufenden Kosten deutlich reduzieren. Ein erreichenswertes Ziel, so die Prognosen erfüllt werden können.
Ich wage hier niemanden zu charakterisieren. Die Diskussion ist interessant, etwas mehr Substanz immer gern gesehen.donnert schrieb:Bzgl. der von Dir gewählten Charakterisierung meiner Person mit "Ich war bei der Bundeswehr, ich weiß Bescheid" möchte ich anmerken, daß ich sicher nicht über alles Bescheid weiß, mir meine Laufbahngruppe und Verwendung jedoch einen etwas tieferen Einblick ermöglicht hat, als manchem Wehrpflichtigen (und selbst die haben z. T. sehr fundierte Informationen)
Natürlich ist man als Insider weitaus besser informiert als der normale Zeitungsleser. Außerdem ändert der Verein ja auch das Weltbild, was Vor- und Nachteile hat.
Ursprungsfrage war doch, ob die Bundeswehr ihr wahrlich knappes Geld an der falschen Stelle ausgibt. Meine These: die knappen Gelder reichen gerade zum Minimalerhalt der wehrtechnischen Basis, da kann man de facto nicht mehr reagieren. Die "wehrtechnische Basis" erfordert viel Wartung. Dänemark kann flexibler investieren.
Grundproblem der Bundeswehr ist die Haushaltskatastrophe in der BRD und die schlechte Lobby der Armee. Andere Haushaltsposten wurden auch massiv zusammen gestrichen. Das wird auch auf unbestimmte Zeit so bleiben, wenn in Deutschland schon bei 2.8% Wachstum von "Boom" gersprochen wird und sofort wachstumsfeinliche Geschenke in zweistelliger Milliardenhöhe versprochen werden. Derzeit fließen 3.5 Verteidigungsetats in die Sicherung der Rente (aus der Steuerkasse), Tendenz steigend. Eine Kindergelderhöhung um 10 Euro hat etwa den Gegenwert von einer neuen Staffel (24) Eurofighter ... pro Jahr. Was man lieber möchte ist persönliche Meinung.