Avro Lancaster - 1945 fast Atombomber geworden

Diskutiere Avro Lancaster - 1945 fast Atombomber geworden im WK I & WK II Forum im Bereich Geschichte der Fliegerei; http://img.wp.scn.ru/camms/ar/764/pics/9_1.jpg Bei solchen Deutungen ignoriert man scheinbar bewusst, die längst bekannten Details. Für eine...

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Bei solchen Deutungen ignoriert man scheinbar bewusst, die längst bekannten Details. Für eine britische Kern-Waffe hatte die RAF die leistungsfähigere Washington. 1945 gab es nach Trinity nur zwei einsetzbare Kern-Waffen. Die in der Fertigung befindlichen Kern-Waffen dienten zunächst den Testeinsätzen.
 
fanavion

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Laut B-29 Superfortress in Action (Larry Davis, Squadron Signal) bekam die RAF die Washington Bomber erst im Jahre 1950.
Bei den wilden Spekulationen um die "Black Lancasters" Staffel in Enstone geht es darum, daß sie, wenn die B-29 nicht einsatzfähig gewesen wären 1945 die [edit: amerikanischen] Atombomben auf Japan abwerfen sollten.
 
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Zu dem Zeitpunkt gab es schon hunderte von B-29 die über Japan ihre Angriffe flogen.
.
htmlhttps://de.wikipedia.org/wiki/Luftangriffe_auf_Japan
Da bleibt kein Raum für wilde Spekulationen. In diesem Fall setzt man sie selbst in die Welt, um sie kommerziell zu vermarkten.
Dort findet sich der "Aufhänger". Doch schon 1943 fiel die Entscheidung für die B-29
...."
Vor der Entscheidung, die B-29 einzusetzen, wurde ernsthaft erwogen, die britische Avro Lancaster mit ihrer 10 m hohen Bombenbucht zur Abgabe der Waffe einzusetzen. Es hätte viel weniger Modifikationen erfordert, aber zusätzliche Crew-Schulungen für die USAAF-Crews erforderlich gemacht. Generalmajor Leslie R. Groves Jr. , der Direktor des Manhattan-Projekts , und General Henry H. Arnold , der Chef der Luftstreitkräfte der US-Armee (USAAF), wollten ein amerikanisches Flugzeug einsetzen, wenn dies überhaupt möglich war. [2]
Die erste B-29 wurde am 1. Juli 1943 an die USAAF geliefert, [3] und Groves traf sich später in diesem Monat mit Arnold. Groves informierte Arnold über das Manhattan-Projekt und bat ihn um seine Hilfe beim Testen der Ballistik der vorgeschlagenen Projektformen des Projekts. Arnold und der Leiter der Ordnance Division in Los Alamos, Kapitän William S. Parsons , veranlassten im August 1943 die Durchführung von Tests auf dem Naval Proving Ground in Dahlgren, Virginia . Es war kein Flugzeug verfügbar, das den 17-Fuß-Wagen tragen konnte (5,2 m) langer dünner Mann, daher wurde ein 2,7 m (9 Fuß) großes Modell verwendet. Die Ergebnisse waren enttäuschend - die Bombe fiel in einem flachen Dreh -, aber die Notwendigkeit eines gründlichen Testprogramms wurde demonstriert. [3][4]
Groves traf sich im September 1943 erneut mit Arnold. Er teilte Arnold mit, dass nun eine zweite Bombenform in Betracht gezogen werde, der Fat Man, und forderte offiziell die Durchführung weiterer Tests, bei denen nicht mehr als drei B-29 modifiziert werden sollten, um die zu tragen Waffen, und dass die USAAF eine Spezialeinheit bilden und ausbilden, um die Bomben zu liefern. Arnold delegierte die Verantwortung dafür an Generalmajor Oliver P. Echols . Im Gegenzug ernannte Echols Oberst Roscoe C. Wilson zum Projektleiter. [5]".....
 
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Ich bin da nach wie vor sehr Skeptisch, dass irgend eine Lancaster-Version den Abwurf der ersten beiden A-Bomben überstanden hätte.
Gestartet sind die B-29 mit Überlast, abgeworfen wurde aus 9500m Höhe, das ist das maximale was sie mir dieser Last erreichen konnte. Nach dem ausklinken sind die Maschinen gestiegen, und eine 160° Wende mit max. Leistung geflogen. Zeit bis zur Detonation blieb nur 43 sec. und dann kommt das hier: Nuclear electromagnetic pulse - Wikipedia. Ein Lancaster wäre da erfasst worden, ebenso von den Druckwellen, ob die Zündanlagen der Motoren, und die elektrische Ausrüstung dem standgehalten hätten, ist fraglich.
Ich denke, erst mit einer "Fall-Gebremsten" Bombe, hätte eine Lancaster ein Chance gehabt.

.
 
fanavion

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Habe heute das Buch Brooks, Robin J.: Oxfordshire Airfields in the Second World War. Newbury (Countryside Books, 2001)
über Fernleihe erhalten.

Der komplette Text, der die schwarzen Lancaster in Enstone betrifft lautet folgendermaßen

ENSTONE
...
The Wellingtons of the OTU were partnered by a very 'hush-hush' unit about which very little has ever been known. It comprised six Avro Lancasters which, without any squadron markigs or serial numbers at all, were painted in a gloss black livery. They were kept away from the OTU and unless flying, out of sight of all other personnel. Heavily modified with the bomb doors removed, there is no official record of them being at Enstone over a period of 18 months. It has only recently been rumoured that they were being used for experiments in carrying the British atomic bomb which was in an advanced stage of production. As history records, the Americans were the only Allied power to drop the atomic bomb which they did on two occasions, both on Japan. Such was the secrecy surrounding the British development that until now, very few people knew of our involvment in an atomic bomb programme. Certainly, very little was known about the mysterious black Lancasters that resided at Enstone. (p 208-209)

Hier nochmal das oben gezeigte Bild von SKIES OVER CHIPPY


The crew of one of the mysterious black Lancasters based at Enstone. No markings were apparent on any of the aircraft (Gordon Markham)

Übersetzt
Die Wellingtons der OTU waren Partner einer sehr "streng geheimen" Einheit, über die bisher nur sehr wenig bekannt ist. Sie bestand aus sechs Avro Lancastern, die ohne jegliche Geschwadermarkierungen oder Seriennummern in einer glänzend schwarzen Farbe lackiert waren. Sie wurden von der OTU ferngehalten und, sofern sie nicht flogen, außer Sichtweite des übrigen Personals gehalten. Sie wurden stark modifiziert, wobei die Bombenklappen entfernt wurden, und es gibt keine offiziellen Aufzeichnungen darüber, dass sie sich über einen Zeitraum von 18 Monaten in Enstone befanden. Erst vor kurzem ging das Gerücht um, dass sie für Experimente mit der britischen Atombombe verwendet wurden, die sich in einem fortgeschrittenen Produktionsstadium befand. Wie die Geschichte berichtet, waren die Amerikaner die einzige alliierte Macht, die die Atombombe abwarf, was sie bei zwei Gelegenheiten taten, beide auf Japan. Die britische Entwicklung war so geheim, dass bis heute nur sehr wenige Menschen von unserer Beteiligung an einem Atombombenprogramm wussten. Sicherlich wusste man sehr wenig über die mysteriösen schwarzen Lancaster, die sich in Enstone aufhielten.
Bildunterschrift:
Die Besatzung einer der in Enstone stationierten mysteriösen schwarzen Lancaster. Keine Markierungen auf einem der Flugzeuge (Gordon Markham)


Es werden keine Quellen angegeben.

Interessant, daß hier die B-29 gar nicht erwähnt wird, es geht um ein Britisches Atomwaffenprogramm.

Erstaunlich, daß sich die Mannschaft trotz strenger Geheimhaltung so frei hat ablichten lassen.

Was auf dem Originalbild noch besser herauskommt ist, daß das Rumpfoberteil deutlich heller ist, also wohl die übliche Tarnfarbe aufweist. Die Bombenschächte sind vorhanden.
 
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Sens

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"Die britische Atombombe war eine Kopie der Bombe Fat Man, die von einem US-amerikanischen Bomber über Nagasaki in Japan im Zweiten Weltkrieg am 9. August 1945 abgeworfen worden war."
Nur wenn man das wissentlich weglässt, dann lässt sich eine Fiktion mit Lancaster konstruieren.
"Die Hurricane-Bombe explodierte am 3. Oktober 1952 um 08.00 Uhr Ortszeit innerhalb der Schiffshülle der HMS Plym.."
Da gab es längst die B-29/B-50 der RAF und die
"Als V-Bomber wurden die drei strahlgetriebenen strategischen Bombertypen der britischen Royal Air Force bezeichnet. Sie wurden in den späten 1940er Jahren entwickelt, in den 1950er Jahren in Dienst gestellt und trugen allesamt ein V als ersten Buchstaben der Typbezeichnung; Zitat (Rowland White): „Along with the Vulcan and a third bomber, the Vickers Valiant, the Victor had made up the RAF's V-bomber force.“[1] Alle drei Flugzeug-Typen waren für den Einsatz von Kernwaffen konzipiert, konnten aber auch konventionelle Abwurf- und später (abgesehen von Valiant) auch Lenkwaffen tragen.[2]
Die V-Bomber waren eine neue Generation des britischen Bombenflugzeugbaus und lösten die kolbenmotorbetriebenen, relativ preiswerten und für den Masseneinsatz konzipierten schweren Bomber des Zweiten Weltkrieges wie die Avro Lancaster,[3] die Handley Page Halifax, die Short Stirling[4] und auch die zuvor von den US-Amerikanern gelieferte B-29 ab.[5][6][7]"
Mit dem eingeschränkten Wissen vor einigen Dekaden, wäre es wohl kaum aufgefallen. Mich überrascht es nicht, dass er keine Quellen nennt.
 
WaS

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… dann kommt das hier: Nuclear electromagnetic pulse - Wikipedia. Ein Lancaster wäre da erfasst worden, […], ob die Zündanlagen der Motoren, und die elektrische Ausrüstung dem standgehalten hätten, ist fraglich.
Wenn ein A-Bombe in geringer Höhe (= in dichter Luft) explodiert, dann wirkt sich eine Art EMP nur in der Nähe aus, wo sowieso alles zerstört wird. Ein "echter" EMP setzt eine Explosion in großer Höhe voraus. Siehe den zitierten Wikipedia-Artikel.
 

78587?

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Das ist ja das was ich meine. Eine langsamere und niedrig werfende Lancaster, könnte sich damit noch im Bereich des EMP befunden haben.
Man müsste das mal genauer Nachrechnen.

.
 

MikeBravo

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Ist das richtig, das nach dem Abwurf der A-Bomben auf Hiroshima und Nagasaki der USAAF erstmal gar keine weiteren Nuklearwaffen zur Verfügung standen?
Ich denke, das die Lancaster, wäre sie eingesetzt worden wäre, nicht mit den Rolls-Royce oder den Packard-Merlin Motoren geflogen wäre, sondern mit den Bristol-Hercules Sternmotoren, die mehr Leistung hatten...

War es damals definitiv nicht möglich, die Bomben ans Flugzeug anzupassen, als umgekehrt?
 

Ta152

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Schon interessant, dass die Briten, obwohl sie an der Entwicklung von Anfang an dabei waren, erst acht Jahre danach ihre eigene Bombe zustande brachten. Die Amis haben sie wohl nicht an alle Infos heran kommen lassen.
Der kritische Pfad bei der Kernwaffe ist ja vor allem das waffenfähige Material. Und da musste man erst mal Reaktoren bauen, Aufbereitung, etc pp. Die USA haben das unter Kriegsbedingungen in 3 Jahren geschafft, in Friedensbedingungen hat UK so etwa 5-6 gebraucht. Also gar nicht schlecht.
 
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Der kritische Pfad bei der Kernwaffe ist ja vor allem das waffenfähige Material. … Die USA haben das unter Kriegsbedingungen in 3 Jahren geschafft, i
Darüber habe ich anlässlich dieses Thread auch nachgedacht; das war in der Tat eine fast unglaublich starke Leistung. Und dabei wurden sogar parallel zwei Wege beschritten: Anreicherung von Uran (für Little Boy) und Produktion von Plutonium (für Fat Man).
 
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Und dabei wurden sogar parallel zwei Wege beschritten: Anreicherung von Uran (für Little Boy) und Produktion von Plutonium (für Fat Man).
Und der Uran-Weg war ja am Ende ein Irrweg. Diese Erkenntnis hat ja dann die Programme anderer Nationen deutlich preiswerter gemacht.
 
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