Gelöschtes Mitglied 7691
Guest
Nachteile Koax
Die systembedingten Nachteile von Koaxrotoren hat MCM hier ja schon zitiert.
Aber es gibt darüberhinaus auch rein flugmechanische Nachteile - das wichtigste ind bekannteste dürfte dieses sein:
Will ich ein Koax-System für den Schnellflug, so darf ich die Rotorebenen nicht allzu weit außenanderlegen, denn sonst halte ich zu viel Struktur in den Fahrtwind (der Fahrtwind-Widerstand eines drehenden Rotorkopfes/mastes ist DEUTLICH größer als man zunächst mal meinen könnte).
Wenn ich die Rotorebenen eng zusammenlege, muss ich aber sicherstellen, dass diese in Extremsituationen (Böen, Low RPM, Auro, Tirebwerksstart etc.) nicht ineinanderbeißen (Modell-Koax-Jünger der ersten Generation wie ich können davon ein trauriges Lied singen und wenigstens 10 geschredderte Lama V3 Blattsätze vorweisen). Prinzipiell geht dies durch verschiedene Tricks: Die Steifigkeit der Blattanschlüsse hochsetzen. Das verschafft nebenbei auch Agilität, erhöht aber das Vibrationsniveau IMMENS... ein Killerkriterium.
"Schlaue" Regelung der einzelnen Cyclic-Ansteuerungen der Rotorebene. Das macht den Ansteueraufwand wieder größer (im prinzip 2 unabhängige cyclic-Systeme) und birgt Ausfallgefahren - man stelle sich das "Schadensbild" eines Blade Crash im Cruise vor!
Die Einsteuerphase zwischen Schlagbewegung und Cyclic, hängt von der Steifigkeit des Blattanschlusses und vom Konuswinkel ab, so dass ich noch eine relative Taumelscheibenverdrehung zwischen oben und unten brauche. Dummerweise ist der Konuswinkel keine Konstante, sondern hängt von Gewicht (Sprit, Zuladung), Drehzahl, Kurvenlastvielfachen usw. ab... will ich also ein breites Spektrum an betriebszuständen erfassen, dann muss ich mir da schon etwas "Hirn im Rotorkopf" einfallen lassen.
Es ist kein Zufall, dass anstatt des Koax immer wieder ein Flettner-Rotor aus der Kiste geholt wird, denn dieser bietet einige der Asymmetrie-Vorteile ohne den o.g.Nachteil.
@Schorsch: Effizienzverlust
Das ist gar nicht mal so schlimm wie man vermuten könnte. Im Gegenteil im Schwebeflug kommt sogar ein EffizienzGEWINN hinzu.. eine Art Injektorwirkung des oberen Rotors sorgt dafür, dass der untere Rotor eine größere "aerodynamisch wirksame" Rotorkreisfläche hat als seine geometrische Kreisfläche... und das erhöht die Schwebe-Effizienz
(für dich Starrflügler ein haarsträubendes Analogon: es bewirkt sowas wie eine virtuell höhere Streckung wie ein Winglet... verteile die "bösen" Wirbel in der Vertikalen, wenn du es schon nicht in der Horizontalen kannst)
Die systembedingten Nachteile von Koaxrotoren hat MCM hier ja schon zitiert.
Aber es gibt darüberhinaus auch rein flugmechanische Nachteile - das wichtigste ind bekannteste dürfte dieses sein:
Will ich ein Koax-System für den Schnellflug, so darf ich die Rotorebenen nicht allzu weit außenanderlegen, denn sonst halte ich zu viel Struktur in den Fahrtwind (der Fahrtwind-Widerstand eines drehenden Rotorkopfes/mastes ist DEUTLICH größer als man zunächst mal meinen könnte).
Wenn ich die Rotorebenen eng zusammenlege, muss ich aber sicherstellen, dass diese in Extremsituationen (Böen, Low RPM, Auro, Tirebwerksstart etc.) nicht ineinanderbeißen (Modell-Koax-Jünger der ersten Generation wie ich können davon ein trauriges Lied singen und wenigstens 10 geschredderte Lama V3 Blattsätze vorweisen). Prinzipiell geht dies durch verschiedene Tricks: Die Steifigkeit der Blattanschlüsse hochsetzen. Das verschafft nebenbei auch Agilität, erhöht aber das Vibrationsniveau IMMENS... ein Killerkriterium.
"Schlaue" Regelung der einzelnen Cyclic-Ansteuerungen der Rotorebene. Das macht den Ansteueraufwand wieder größer (im prinzip 2 unabhängige cyclic-Systeme) und birgt Ausfallgefahren - man stelle sich das "Schadensbild" eines Blade Crash im Cruise vor!
Die Einsteuerphase zwischen Schlagbewegung und Cyclic, hängt von der Steifigkeit des Blattanschlusses und vom Konuswinkel ab, so dass ich noch eine relative Taumelscheibenverdrehung zwischen oben und unten brauche. Dummerweise ist der Konuswinkel keine Konstante, sondern hängt von Gewicht (Sprit, Zuladung), Drehzahl, Kurvenlastvielfachen usw. ab... will ich also ein breites Spektrum an betriebszuständen erfassen, dann muss ich mir da schon etwas "Hirn im Rotorkopf" einfallen lassen.
Es ist kein Zufall, dass anstatt des Koax immer wieder ein Flettner-Rotor aus der Kiste geholt wird, denn dieser bietet einige der Asymmetrie-Vorteile ohne den o.g.Nachteil.
@Schorsch: Effizienzverlust
Das ist gar nicht mal so schlimm wie man vermuten könnte. Im Gegenteil im Schwebeflug kommt sogar ein EffizienzGEWINN hinzu.. eine Art Injektorwirkung des oberen Rotors sorgt dafür, dass der untere Rotor eine größere "aerodynamisch wirksame" Rotorkreisfläche hat als seine geometrische Kreisfläche... und das erhöht die Schwebe-Effizienz
(für dich Starrflügler ein haarsträubendes Analogon: es bewirkt sowas wie eine virtuell höhere Streckung wie ein Winglet... verteile die "bösen" Wirbel in der Vertikalen, wenn du es schon nicht in der Horizontalen kannst)
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: