BFU Bericht zum Himmelsschreiber-Unfall im Hamburger Hafen

Diskutiere BFU Bericht zum Himmelsschreiber-Unfall im Hamburger Hafen im Flugunfälle und Flugunfallforschung Forum im Bereich Luftfahrzeuge allgemein; Wie funktioniert diese Vorrichtung? C80
Chopper80

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Alien
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Es ist Tatsache - und kein Gerücht - dass sich der Flugplatzbetreiber in Bonn eine extrem aufwändige Vorrichtung zur Überwachung der Einhaltung der Platzrunde angeschafft hat.
Wie funktioniert diese Vorrichtung?

C80
 
Hübnack

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... In Bonn hingegen geht die strikte Überwachung der Einhaltung der Platzrunde vom Platzbetreiber aus, und das ist für mich der entscheidende Unterschied. ...
Dem weniger beteiligten Leser wird nicht verborgen geblieben sein, dass ich es wirklich versucht habe, die Zusammenhänge zu erläutern. Man kann dabei nicht alle erreichen und sollte erkennen, ab wann weitere Versuche nicht mehr fruchten. Ich bin Sportpilot und kein Messias.

Ich nehme zur Kenntnis, dass 3 Leute Bonn nicht mehr anfliegen wollen und sich dafür öffentliche Rechtfertigungen zurechtlegen. Ist halt so.

Liebe Grüße
Klaus
 
Hübnack

Hübnack

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Danke für die schnelle Antwort. Ich bin auch nur an der Technik interessiert, am eigentlichen Thema eher nicht :D

C80
Die Technik hat zwei Funktionsaspekte. Den Technischen kann man im Leica Prospekt nachlesen. Das Luftamt Bayern Nord hat davon einige im Einsatz und musste mühevoll lernen, dass der Einsatz juristisch "kompliziert" ist. Der andere Aspekt ist das Bangemachen und das kann man hier gut nachlesen. Der funktioniert tadellos. Aber vielleicht ist das auch ganz richtig so. Wenn die Leute ihren eigenen Fähigkeiten nicht vertrauen, ist es wohl ganz gut, wenn sie Plätze anfliegen, an denen Fähigkeiten nicht so gefragt sind.

Liebe Grüße
Klaus
 
gero

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Alien
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Hallo Klaus,

Wenn die Leute ihren eigenen Fähigkeiten nicht vertrauen, ist es wohl ganz gut, wenn sie Plätze anfliegen, an denen Fähigkeiten nicht so gefragt sind.
Ich versteh die Schärfe nicht, die Du hier zeigst. Abgesehen davon, daß man Deine Bemerkung auch lesen kann als:

"Wer alles richtig macht, hat auch nichts zu befürchten"

Warum nur mag ich diese Einstellung nicht?.

Dein Link verdeutlicht es doch ausgezeichnet. Das Lasergerät ist Verhandlungsmasse des Flugplatzbetreibers im Kampf gegen die Fluglärmgegner. Teil des Kompromisses um Gyroflieger und gegen Lärmmeßstationen. Und weil der Platzbetreiber nicht will, daß dieses Gerät als teure Dekoration entlarft wird, wird er irgendwann einmal irgendein Opfer zur Strecke bringen müssen. Denn die Lärmbeschwerden werden bleiben und zunehmen.

Und damit sind wir bei einem Sonntagsausflugspiloten wie zum Beispiel mir (der noch Größenordnungen von der Flugerfahrung von Thomas entfernt ist). Ich kenne den Platz nicht. Trotz Flugvorbereitung. Ich werde mich an mein Flughandbuch (Anflugverfahren, Geschwindigkeiten) halten. Natürlich auf den Verkehr achten (Ausweichen, Abstände). Den Platz beobachten (Windsack, Pistenzustand). Und wenn möglich Ortschaften nicht überfliegen. Und die Platzrunde suchen und einhalten. Und wenn noch Kapazität frei ist auf Bodenmarkierungen aufpassen. In etwa in dieser Prioritätenreihenfolge.

Nimms mir nicht übel, aber das stinkt doch geradezu nach Beuteschema. Daß ich keinen Bock auf den dann gegebenenfalls folgenden Ordnungswidrigkeits/Gerichtskram habe, mag mancher als Feigheit deuten. Aber das schrieb ich ja schon.

Am Ende sind wir wieder beim Anfangsposting. Zulassungsbehörde und Platzbetreiber gehen "Kompromisse" ein, um keinen Ärger zu bekommen. Und nehmen dabei (zumindest im Hamburger Fall) auch Einschränkungen an der Flugsicherheit hin.

gero
 
Hübnack

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Gero, du liegst in deiner Beurteilung der Dinge völlig daneben, aber ich weiß einfach nicht, wie ich das noch erklären soll. Also lebe ich mit der Tatsache, dass ich mich nicht verständlich machen kann. Ist halt so.

Ich hatte es schon weiter oben formuliert und den Link gepostet. Als Nachgabe auf den öffentlichen Druck haben die nun das Gerät angeschafft und das ist sehr gut so. Nach 2-3 Jahren wird es eine Art Nachlese geben. Was hat das Gerät gebracht, was ist anders geworden und wie hat sich das Beschwerdeverhalten geändert. Und nun strenge bitte mal deine Vorstellungskraft an: Was kann dabei denn rauskommen? Für die Bedienung braucht man geschultes Personal. Die müssen sich frei machen. Dann kommen sie und werden 50 Messungen machen können und 40 mal "Geros" feststellen, also ordentlich fliegende Piloten. 8x ist die Messung murks und das Ergebnis nicht verwendbar und 2x werden sie etwas messen, was nach kurzer Klärung mit dem Piloten eine Windboe, Vergaservorwärmung oder ein Vogelschwarm war.

In ca. 5 Jahren wird man merken, dass dem Einsatz von 2 geschulten Beamten, speziell am Wochenende, mit einem 20.000 Euro Gerät, das in 5 Jahren 8000 Euro Wartung und Instandsetzung verschlingt, zu 3 Verfahren führt, die verloren werden, weil die juristische Einordnung der Platzrunde in einem 3D Raum nun mal nicht über das AOPA Gutachten hinausgeht.

Dann kommt es zu einer Fragestunde in St. Augustin Stadtrat, wo erboste Alleinerziehende Muttis fragen, wieso man 100.000 Euro für so einen Mist ausgibt und dir Verpflichtung zu Krippenplätzen nicht erfüllt? Bis dahin sind die Verursacher der Lärmdiskussion längst schwerhörig oder dement.

Es geht nicht anders. Die Geschichte der Fluglärmdiskussion in Deutschland hat genau zwei Aspekte. Vorauseilende Selbstbeschneidung, damit "es garnicht erst soweit kommt" und dann trotzdem passiert, oder eben endlose Prozesse und Verfahren, die nur Geld bewegen und immer wieder 5-10 Jahre brauchen, damit Richter und Anwälte überhaupt das Zustandekommen der Platzrundenhöhe begreifen.

Nochmal: Du und ich, wahrscheinlich auch Nerbe und Kenneth können mit unseren Normal-Verfahren ganz beruhigt nach Bonn fliegen und genau nichts wird passieren. Ein paar Witzfiguren könnten nach dem 5. "tiefen Überflug" oder der "abgebrochenen Landung" ein paar Zeilen Erklärung schreiben müssen und der Spezi, der den Platz mit Vollgas in 200 Fuss überquert wird man nicht erwischen, weil man genau zu dem Zeitpunkt das Gerät nicht einsatzbereit hat und kein vergattertes Personal vor Ort ist.

Der Sinn des Geräts manifestiert sich in der Sinnlosigkeit. Der Platz handelt nicht gegen seine Kunden, sondern er demonstriert in 5 Jahren die Soziopathie der Gegner. Bis dahion wird die Öffentliche Hand 100.000 für eine subjektive Ruhe ausgeben, die nicht wirklich belegbar ist. Und das erkläre mal den Leuten, die deswegen ihren Krippenplatz nicht haben. Sollte das nicht überzeugen, bitte ich um Hinweis zu nur einem einzigen, ungerechten Bußgeld in Bonn (oder sonstwo) in diesem Zusammenhang. Na? Die "Angst" vor solchen Bußgeldern ist im wesentlichen bestimmt durch Diskussionen wie dieser hier, aber nicht durch real existierende Schikanen.

Liebe Grüße
Klaus
 
Fw 200 Condor

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Moin Leute,
Ging es hier nicht eigentlich um den BFU Bericht, um den Unfall im Hamburger Hafen? :?!
 
nerbe

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@ FW 200 Condor


Ja, genau da sind wir.

Der Hamburger Unfall war grob vereinfacht gesprochen, in seiner Schwere dadurch begünstigt, dass das vorgegebene An- und Abflugverfahren nicht nach der größtmöglichen Sicherheit, sondern suboptimal, nach Lärm- Störpotential gelegt wurde.

Ähnliches wurde den Hangelarern angetan, die sich nun mühen, den gröbsten Unfug zu verhindern, im eigenen Interesse, als auch sicherheitstechnisch für die Anwohner.

Sie haben einen eigenen Weg gewählt damit umzugehen und einige Piloten finden, dass dieses Manövrieren bereits, ähnlich zu Hamburg, zu sehr an den Sichertsmargen knabbert und ziehen persönlich Konsequenzen. Der Rest ist Rhetorik, welche je nach persönlichen Gusto und Anstand die mehr oder weniger hübsche Umrahmung bildet.

Ist also alles ON-Topic und obendrein noch aktuell. So what?

Gruß ...
 
halle1

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Also ich habe mal gegen eine Platzrundenvorgabe verstossen und sollte deswegen Angezeigt werden. Die Luftfahrtbehörde schmetterte das sofort ab, da die Platzrunde lediglich eine Empfehlung der DFS ist. Natürlich ist dies kein Freibrief. Seinerzeit ging es um Bannerschleppflüge mit verkürzter Platzrunde. Also das meiden der Lärmsensieblen Gebiete dürfte doch ausreichen.
 
Hübnack

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Siehst! Und da hier noch keine Liste steht von angeblichen Bußgeldopfern, gehe ich mal davon aus, dass es sich insgesamt so verhält wie wir alles das aus unserem Umfeld kennen: Wetter, Wind und Treibstoffberechnungs-Probleme sind eine massivere Bedrohung der GA als ein Flugplatz, der ein Fernglas hat. Selbstverständlich darf jeder seinen eigenen Feldzug gegen irgendwelche Zustände gerne führen. Aber die BEGRÜNDUNG sollte dann dem Event angepasst sein und die generelle Begründung einer Unfliegbarkeit der Platzrunde und gleichzeitig wickelt der Flugplatz 20.000 Flugbewegungen anstandslos ab ... da kann man schon mal die Frage nach dem Fliegerischen Handwerk stellen oder andersherum ist es dann tatsächlich gut, wenn Piloten, die das als Bedrohung verstehen, sich von der Bedrohung fern halten. Das ist übrigens keine "Diffarmierung" von Nerbes fliegerischen können. Wenn wir aber das Wort "Sicherheit" mal wieder strapazieren, ist es für Nerbe und seine Umwelt gewiss sicherer, wenn er sich einem Umfeld fernhällt, das er für sich als unsicher klassifiziert.

So einfach ist das. Also mal wieder nichts mit "persönlich" werden oder "fliegerische Kompetenz diffarmieren".

Liebe Grüße
Klaus
 
Intrepid

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Es gibt einen Unterschied zwischen einem Ort, an dem Flugbetrieb aufgenommen werden soll und man bereit ist, im Tausch für eine zu erteilende Genehmigung eine unsichere Streckenführung hinzunehmen (so habe ich die Situation im Hamburger Hafen verstanden) und einem Ort, an dem längst existierender und immer leiser werdender Flugbetrieb aus noch weiter reichenden Lärmschutzgründen in immer absurdere Bahnen gelenkt wird.

Für die Platzrunde gilt als Idee, dass man mit einem einmotorigen Flugzeug von jeder Position aus im Gleitflug das Flugplatzgelände erreichen kann. Fliege ich in 1000 Fuß/GND, liegt mein Gegenanflug weiter vom Platz weg als wenn ich in 500 Fuß/GND fliege (was wegen tief hängender Wolken durchaus mal notwendig sein kann). Eine Platzrunde orientiert sich an der Landebahn unter Berücksichtigung der Eigengeschwindigkeit und des Windes und nicht an irgendwelchen Bodenmerkmalen. Wollte man das durchsetzen, würde in nächster Zeit an vielen Orten der Flugbetrieb eingestellt. Was in Deutschland in den Sichtflugkarten verzeichnet ist, sind in der Regel Lärmschutzrunden. Mit der eigentlichen Platzrunde als Ouvertüre zur Landung hat das nur noch wenig zu tun.
 
Hübnack

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Das ist ja genau das, woran die Fliegerfraktion in Bonn seit gut 12 Jahren nicht weiter kommt. Das Urteil Gegen den Kläger reicht nicht aus, das Platzrunden-Gutachten tut es nicht ... Wenn man nur lange genug sucht findet man immer einen Anwalt, der die Hoffnung verkauft, dass es mit seinen Durchblick zu einer Lösung kommen könnte. Und weil das so ist, kauft man eben das Fernglas, was insgesamt auf einem Tower einen interessanten Nutzen hat und dann gibt man eben Geld aus und in ein Paar Monaten oder Jahren geht die Marketing-Maschine los und listet haarklein auf, was die öffentliche Hand eigentlich zur Befriedigung eines Ruheanspruchs alles ausgegeben hat.

Derweil fliegen Tausende Piloten den Platz aus den unterschiedlichsten Gründen an, fliegen die Platzrunde so gut es geht und kommen prima damit zurecht.

Liebe Grüße
Klaus
 
halle1

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Ich war schon mal an einem Platz mit einer Kartoffelplatzrunde :) sah über Grund wirklich so aus. Rechteck und fertich war..hatte och keener gemeckert:cool:Man darf sich halt nicht einschüchtern lassen und wenn es mal soweit ist, ist das eh ein Bußgeld mehr nicht:FFTeufel: Für mich ging immer die Sicherheit vor und guti is. Wie gesagt, die Platzrunde ist eine Empfehlung...kannst ja auch direct approach oder so. Im Ausland funktioniert das immer...Hauptsache jeder weis wo du gerade bist....


Fur Präzisionswettbewerbe eignet sich ja die Platzrunde auch da in Hangelar;-)

So...nun dazu: http://www.edkb.de/Download Angebote/BRD NRW 150m Korridor INFO.pdf

Ich möchte mal wissen, wie die Beschwerdeführer die Abweichungen festgestellt hatten??? Eine verbindlichkeit der Platzrunde gibt es nicht!!! Schreibt der Onkel ja auch weiter unten....wie gesagt grob daran halten....keine Faxen machen und gut ist.
 
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