Bilder Luftfahrtrelevanter (Kriegs-) Spuren in unserem Alltag

Diskutiere Bilder Luftfahrtrelevanter (Kriegs-) Spuren in unserem Alltag im Props Forum im Bereich Luftfahrzeuge; Vielleicht wird das Thema etwas klarer, wenn ich euch meine zwei Bilder zeige. Einschusslöcher in den Stahlträgern der Bahnsteigdächer in...
AARDVARK

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Vielleicht wird das Thema etwas klarer, wenn ich euch meine zwei Bilder zeige.

Einschusslöcher in den Stahlträgern der Bahnsteigdächer in Schwerte an der Ruhr, Bahnsteig 5/6. Entstanden bei einem Jaboangriff Anfang 1945. Irgendwo hatte ich noch das genaue Datum. Hunderte Menschen gehen täglich dran vorbei, selbst wenn sich einige fragen was das für Löcher sind, auf den Gedanken, dass sie noch aus Kriegszeiten sind, kommt gerade von der jüngeren Generation, zu der ich wohl auch noch gehöre :TD:, kaum jemand.



 
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jackrabbit

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AW: Bilder Luftfahrtrelevanter (Kriegs-) Spuren in unserem Alltag

Hallo,

Einschusslöcher in den Stahlträgern der Bahnsteigdächer in Schwerte an der Ruhr, Bahnsteig 5/6.
Entstanden bei einem Jaboangriff Anfang 1945.
nur mal doof gefragt: mit welchem Kaliber/ welcher Bordkanone erreicht man denn solche Löcher?
Auf den Fotos sehen sie ja recht groß aus.

Grüsse
 

Bowser

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AW: Bilder Luftfahrtrelevanter (Kriegs-) Spuren in unserem Alltag

Im Haus von meinem Ex Chef war im Krieg eine Bombe eingeschlagen. Da es ein Flachdach ist und nie verputzt wurde sieht man auch heute noch die neu gebaute Ecke. Da L-O übrigens nie planmäßig Bombardiert wurde ist der frührere Besitzer ein "Glückspilz" gewesen.
 
Swiss Mirage

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AW: Bilder Luftfahrtrelevanter (Kriegs-) Spuren in unserem Alltag

Hallo,



nur mal doof gefragt: mit welchem Kaliber/ welcher Bordkanone erreicht man denn solche Löcher?
Auf den Fotos sehen sie ja recht groß aus.

Grüsse
Nehme an, dass diese Loecher durch .50 AP Munition verursacht wurde.

Greetings from Texas!
 

Gelöschtes Mitglied 3770

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AW: Bilder Luftfahrtrelevanter (Kriegs-) Spuren in unserem Alltag

der Einschusswinkel lässt aber keinen Beschuss von oben vermuten. Oder es war ein sehr tief fliegender Tiefflieger.

Keine Ahnung, ob das auch hier hin gehört. Hier ein paar Spuren des Luftkrieges, die mir öfter in dieser Art begegnen. Es sind Trümmerteile von abgestürzten Flugzeugen, die teils aus einer Crashzone stammen, teilweise aber auch nur im Wald unter der Laubdecke lagen und keinem Flugzeug zugeordnet werden können.

Hier als Beispiel zwei größere Blechfetzen, die sich wahrscheinlich von einem angeschossenen Bomber gelöst haben:



Dies sind Teile von einer JU88, die im Wald abgestürzt ist. Das Strukturteil ragte aus dem Waldweg und wurde wohl erst kürzlich von einem Traktor hochgewühlt. Es wird beim Abtransport des Wracks von einem Wagen gefallen sein. Entfernung zur Absturzstelle ca. 300m. Das runde Teil ist eine der Motorhalterungen der gleichen JU88.

 
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Gelöschtes Mitglied 3770

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Dieses Teil stammt von einer Mustang P51, deren Pilot per Fallschirm die Maschine verlassen konnte und bei der anschließenden Flucht gefasst wurde:



Die Teile (ausser den Blechen) stammen aus bekannten, geräumten und wieder vergessenen Absturzstellen in meiner Nähe. Und ja: eventuell gefunden Restmunition wird und wurde dem Kampfmittelräumdienst übergeben.

Gruss
Jens
 
AARDVARK

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AW: Bilder Luftfahrtrelevanter (Kriegs-) Spuren in unserem Alltag

Moin! Danke für die Blumen und auch für die Bilder der Flugzeugteile. Ich hatte allerdings eher an feste Objekte gedacht. Diese müssen zum Beispiel nicht unbedingt Beschädigungen aufweisen, Bunker oder Flugplatzreste würde ich da auch zu zählen.

Für Bergungsstücke könnte man ja einen eigenen Thread aufmachen?!
 
Kolbenrückholer

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AW: Bilder Luftfahrtrelevanter (Kriegs-) Spuren in unserem Alltag

Trümmerberge sind die wohl alltäglichsten Relikte des Luftkrieges.

"West Berlins höchster Punkt" war eben so ein Trümmerberg, der "Teufelsberg" im Grunewald. Wurde bis 1972 aufgeschüttet und hier liegt etwa 1/3 der in Berlin angefallenen Trümmer. Häuser, Fabriken etc. Man muss nur kurz "mit der Hacke" buddeln und schon hat man Fliesen, Dachziegel oder ähnliches in der Hand. Zudem stapelt sich die Geschichte hier. Unter dem Berg befindet sich der Rohbau der Wehrtechnischen Fakultät, der Gröfaz begann ja bekanntlich schon mit dem Umbau Berlins und die Ost-West-Achse sollte hier enden (aus dem Stehgreif). Darüber schichten sich bis 120m über Null die Trümmer Berlins. Der Berg befindet sich wie erwähnt im ehemaligen West-Berlin im britischen Sektor und so wundert es nicht, dass ab 1962 von hier aus versucht wurde, "Aufklärung" zu betreiben. 1963 wurde das erste wirkliche Gebäude errichtet. Die Anlage wuchs zu einer riesigen Fieldstation die nicht nur nach "Osten" schaute, wobei sich auch die umliegenden Seen aufgrund ihrer flachen Oberfläche als nützlich erwiesen. Aber das gehört nicht mehr zum Thema Luftkrieg des 2. Weltkrieg, dieser legte aber das Fundament für diese Anlage.

Das faszinierendste für mich an diesem Ort, die jüngere Geschichte stapelt sich förmlich. Ich wohne fast 500km von Berlin entfernt, aber immer wenn ich da bin, verusche ich einmal dort zu sein, die Aussicht ist super :TOP: Hab das Foto gewählt, weil man dort die Ausmasse der Berge etwas erkennt.
 
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AW: Bilder Luftfahrtrelevanter (Kriegs-) Spuren in unserem Alltag

Treffer in der Eisenbahnbrücke Wesel bei Rheinkilometer 815.

Ob ein dicker Koffer der Artillerie oder eine Fliegerbombe, kann ich nicht sagen.

Die Brücke war die letzte in deutscher Hand befindliche Rheinbrücke und wurde am 10. März 1945 durch deutsche Pioniere gesprengt, drei Tage nach Eroberung der Ludendorff-Brücke bei Remagen durch die Amerikaner. Ziel von Bombern war die Brücke zuvor auch schon geworden, jedoch nicht zerstört, genauso wie die Stadt Wesel selbst, welche verwüstet wurde. Zudem war die Brücke in der letzten Phase mit Holzbohlen so bedeckt, dass auch Fahrzeuge sie für den Rückzug nutzen konnten. Nach der Sprengung liess es sich selbst Chruchill nicht nehmen, auf dem linksrheinischen Ufer auf den Trümmern der Brücke herumzuklettern, trotz Gefahr von Grantwerfern und Scharfschützen. Er konnte es kaum erwarten, den ersten Fuss auf die "Berlin side of the Rhine" zu setzen. Während der Operation Plunder, dem von Montgomery umseitig geplanten und lange vorbereiteten Rheinübergang und Operation Varsity, Luftlandung um den Übergang zu untertstützen, wurde die Brücke nocheinmal Gefechtsfeld, jedoch ohne Bedeutung da zerstört. Die Operation Varsity gilt als die größte Luftlandeoperation, welche an einem Tag stattfand (aus dem Stehgreif). In ihrer unmittelbaren Umgebung wurden gleich Brücken über den Rhein gebaut, um den Allierten Vormarsch zu ermöglichen. In den Brückenpfeiler der Ostseite befinden sich heute kleine Hangare des Flugplatzer Römerwardt EDLX. Ich fand auch mal im Internet ein Bild des Platzes mit Me 109. Wenn jemand etwa sweiss was die Luftwaffe dort zu Zeiten des Krieges machte, bitte raus damit :)

Die Stadt Wesel selbst wurde durch den Bombenkrieg so vollständig zerstört und bis heute neu aufgebaut, dass es davon kaum Spuren in der Stadt gibt, die offensichtlich sind.
 
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Berlin Gesundbrunnen

Hier gibt es im Untergrund Luftschutzanlagen im Bahnhof. Ab 1940 wurden vermehrt zivile Luftschutzeinrichtungen gebaut. Im Gesundbrunnen waren es zwei voneinander unabhängige Bunker mit Gasschleuse und ein weiterer auf der Südseite des Bahnhofs. Am 3. Febr. 1945 wurde Gesundbrunnen direkt von Fliegerbomben getroffen. Gesundbrunnen war bei Fliegeralarm Anlaufstelle zahlreicher Menschen aus den umliegenden Gebieten. Gleich in der nähe befand sich der "Flakturm Humboldthain", ein Bunker Paar bestehend aus G und L Turm, in dem es ebenfalls zivilen Luftschutz gab.

Heute kann man Führungen durch einen Teil der Anlage buchen.
 
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Hier ein Teil des G-Turmes Humboldthain.

Im September 1940 wurde auf persönlichen Befehl Hitlers mit der Planung von Flaktürmen begonnen, wobei der Gröfaz auch mal den Bleistift für die ein oder andere Skizze schwang. Diese Kolosse unter den Hochbunkern fungierten als Paar, wobei zu einem "Flakturm" ein kompletter Geschützturm und ein kompletter Leitturm gehörten. Die Leittürme waren deutlich kleiner und dienten der Zielerfassung, der Unterbringung leichter Flak und ebenfalls dem zivilen Luftschutz. Die mit schweren Flakgeschützen bewaffneten Geschützturm Kolosse mit einer Kantenlänge von ca 70x70m und einer Höhe von fast 40m (In Hamburg und Wien entstanden ebenfalls Flaktrum Paare, jedoch in etwas anderer Form, die letzt gebauten in Wien waren z.B. sehr rundlich) sollten den Berliner Innenstadtbereich gegen Bombenangriffe schützen. In Berlin entstanden damit die ersten Flaktürme, welche sich im Dreieck angeordnet auf das Stadtgebiet verteilten. Ein vierter Flakturm wäre fast, der zu der Zeit ungenutzt leer stehende, Reichstag geworden, da er zenrtral steht und schon vorteilhaft für diesen Zweck konstruiert war. Zum Schutz des Stadtgebietes vor hochfliegenden Bombern waren sie mit schwerer Flak bis hin zu den 12,8cm Zwillingen je mittig auf einem der vier Turmpfeiler ausgestattet, die Höhen um die 14km erreichen konnten. Wobei da von Schutz der Stadt keine Rede mehr sein kann, wenn die Bomber schon über dem Stadtkern sind. Zum Selbstschutz vor allem gegen Tiefflieger waren je Ecke drei leichte Flak von 2-3,7cm vorhanden. Auf eine schwere flak pro Ecke kamen so je drei leichte. Die Ausstattung des G-Turmes belief sich also auf 4 schwere und 12 leichte Flak, das war eine Hausnummer. Es gab Munitionsaufzüge, Feuerleitradar und die Besatzung lebte in den Bunkern. Zwischen Herbst 1940 und Frühjahr 1942 entstanden in Berlin insegesamt drei Flakturmpaare, eines davon im Volkspark Humboldthain. Alle Berliner L Türme sind fast vollständig verschwunden oder unter Trümmerbegen verborgen. Im Zoo ist nichts mehr zu finden und der G-Turm im Firedrichshain ist unter einem Trümmerberg verschwunden.
Die Bunker hoben sich mit Abmessungen monströs von ihrer Umgebung ab, weshalb verschiedentlich über Verschönerungen nachgedacht wurde. Nach dem "Endsieg", wären diese Kolosse, so denn sie noch gestanden hätten, verkleidet worden. So jedenfalls die Planung. Unter den meterdicken Stahlbetondecken fanden tausende Zivilisten und Militärs bei den Bombenangriffen letztlich verlässlich Schutz, aber auch wertvolle Kulturgüter überstanden in ihnen den Bombenkrieg. In grösster Panik trampelten sich die Menschen vor den Toren zum Teil zu Tode. In der Nachkriegszeit wurden die Flaktürme von den Alliierten gesprengt. Die Nordseite des Geschützturms im Humboldthain blieb nur deswegen erhalten, weil die nahegelegenen Gleisanlagen im sowjetischen Sektor der Eisenbahn nicht durch die französischen Sprengungen beschädigt werden durften. Man wollte die Nachbarn ja nicht verärgern.
Bis 1950 wurden im Humboldthain etwa 1,4 Millionen Kubikmeter Schutt abgekippt. Zwei der vier Ecktürme des G-Turmes sind eingestürzt, zwei stehen noch und sind bis zum Bauch im Trümmerschutt eingebraben. Der L-Turm im Humboldthain ist fast vollständig verschwunden.

Durch den Gesundbrunnen und den Flakturm selbst gibt es durch die Berliner Unterwelten angebotene Fürhrungen. Leider herrscht dort Foto Verbot. Dennoch kann ich den Gang durch den G-Turm empfehlen, meterdicke Betonwände die herumgeschleudert wurden wie Spielzeug, und geborstene Stahlbetondecken die "hängend" den Trümmerberg über einem halten sind nur zwei Eindrücke. Im innern gibt es auch eine kleine Sammlung an Fundstücken aus dem Trümmerberg, vom alten Stuck bis zu Munitionsteilen. Der Bunker ist auch ein Schutzraum für Fledermäuse.

Die Hamburger Türme sehen da deutlich intakter aus und hatten auch eine Nachkriegsnutzung, ebenso die in Wien.

Die Wand auf dem Bild wurde durch eine Sprengung von innen nach aussen gedrückt, im Innern sind die Zwischenwände alle weggeblasen, ein paar Decken hängen noch und die Treppenhäuser in den Ecken sind zum Teil noch begehbar. Man steht hier ca auf halber Höhe des Turmes, der Turm wurde in einen Trümmerberg der Stadt Berlin eingefasst. Auch von hier oben hat man eine schöne Aussicht über die Stadt, kann ich weiterempfehlen. :)

An der Stelle einer schweren Flak steht heute ein Denkmal zur Wiedervereinigung.
 
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Blick von einem Eckturm. Die gröbsten Einschüsse wurden mit Spritzbeton überzogen, damit der Klotz von innen nicht ganz nass wird.

Oben auf der Plattform stand eine schwere Flak (10,5 -12,5cm), auf den Balkonen je Seite 3 leichte Flak (2 - 3,7cm). Die leichte Flak zerschoss bei der Verflogung eines Jabos einen Kirchturm und die schwere Flak nahm Panzer in den Strassen Berlins aufs Korn, als es soweit war. Das aber nur zwei kleine Stories. Auf einer der heute noch stehenden Balkone schlug einmal eine Fliegerbombe ein, als die Mannschaft die leichte Flak bediente. Diese Mannschaft soll sich sprichwörtlich in Luft aufgelöst haben. Trotz tagelangem Beschuss und den Bombenangriffen auf Berlin war der Bunker bei seiner Kapitulation noch "intakt". Selbst die Sprengung nach dem Krieg war nicht einfach, da hat jeder Flakbunker seine eigene interessante Geschichte.

Gebaut wurden der Humboldthain Bunker von Kriegsgefangenen.
 
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Als letztes ein weiterer Berliner Hochbunker.

In Schöneberg in der Pallastrasse findet man dieses architektonische Meisterwerk. Um den Hochbunker herum wurde ein "Hochhaus" gebaut.

Der Bunker ist ca 20m hoch und wurde als Fernmeldebunker geplant, aber während des Krieges nicht mehr ganz fertiggestellt. Gebaut wurde er ab 1943 von russischen und ukrainischen Zwangsarbeitern. Als der Bunker für den zivilen Luftschutz freigegeben wurde, war die 3m dicke Stahlbetondecke noch nicht ganz fertig gegossen. Im ersten Obergeschoss standen bald die ersten Geräte des Fernmeldeamtes. Die Zwangsarbeiter wurden in einer geräumten Schule nebenan untergebracht und mussten bei Luftalarmen in den oberen unsicheren Etagen des Bunkers Schutz suchen. Im Februar 1945 soll eine Luftmine in der Schule für grosse Schäden und viele Tote und Verletzte gesorgt haben. Die Sowjets zogen im April 1945 in Schöneberg ein und blieben für drei Monate bis zur Übernahme durch die Amerikaner. Genug Zeit, die zu der Zeit recht wertvollen Fernmeldeeinrichtungen auszubauen. Die Amerikaner führten scheinbar Testsprengungen an dem Bunker durch, bevor ein Obdachlosenheim und ein Jugendheim eingerichtet wurden. Auch die Nutzung als Hochgarage war geplant. Von 1974 bis 76 wurde der Bunker von einem Hochhaus, dem so genannten "Sozialpalast" (da der Sportpalast, in der Goebbels seine wohl berühmteste Rede hielt, ganz in der Nähe war) mit 514 Wohnungen überbaut, was ihm heute das merkwürdige Aussehen verleit. Deshalb musste für die spätere Zivilschutznutzung eine 2 m dicke Stahlbetonplatte zum zusätzlichen Schutz gegen Trümmer auf dem Bunker errichtet werden. Mitte der achtziger Jahre wurde der Bunker dann für den Zivilschutz für 10 Millionen D-Mark vom Senat reaktiviert und ausgebaut. Er hat Platz für 4.809 Personen, die sich in ihm bis zu 10 Stunden aufhalten können. 1989 war dann der Ausbau des Bunkers fertig gestellt. In ihm befanden sich 450 Betten zur Einrichtung für ein Notkrankenhaus.

Das wars für heute, was man alles auf den Festplatten findet :loyal:
 
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Interessantes Thema :TOP:

...die letzt gebauten in Wien waren z.B. sehr rundlich)
Kann man so sagen...
Flakturm im Wiener Augarten.


Vom Leitturm habe ich leider kein Bild, aber Wikipedia hat eins :wink:

Auch nicht schlecht die Nutzung des Leitturms Esterházypark als Museum
 
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Ihr seit super!

Damit wären hier schon alle G-Turmbauarten zu sehen :TOP:

Wo man auch noch deutliche Schäden in Berlin beobachten kann ist auf der Museumsinsel in Berlin. Die Gebäude wurden vom Bombenkrieg schwer getroffen. Zudem wurde so wieder aufgebaut und restauriert, dass manche der Schäden oberflächlich noch sichtbar sind. Es gibt ebenso unzählige von Rauch geschwärzte Säulen etc.
Hier ein Beispiel, aus dem ägyptischen Museum.
 
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Eine ganz kleine luftfahrtrelevante Kriegsspur ist dieses Coventry Kreuz.
 
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Das Bild erpsart einem das Tippen, sollte aber dennoch den allermeisten ein Begriff sein.

Zu finden in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, welche heute eine Art Denkmal Ruine samt musealem Neubau und Kapelle beherbergt.

Ich muss die nächsten Tage mal die Festplatten durchforsten, mir "fehlen" irgendwie ein paar Bunker und Bilder, die ich eigentlich noch zeigen könnte. Wenn ich sie finde, zeige ich hier was.
 
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Im Innern des zur standfesten Ruine restaurierten Teiles sind die Spuren des Luftkrieges oft überdeutlich zu sehen.

Kleine Frage.... sind Bäume im Thread hier erwünscht? Ich kenne einen Baum am Hofeingang eines Bauern, in dem bei einem Tieffliegerangriff eine Bombe neben/im Stamm einschlug. Der Baum lebt bis heute und trägt die Spuren mit Fassung :) Hab das Geschöpf leider nie fotografiert. Bombentrichter im Wald wären auch noch auffindbar, falls Interesse besteht. Ansonsten, vielleicht finde ich die Tage noch was auf der Platte.

Ich bin mir sicher, hier kommen noch viele interessante Dinge zum Vorschein. Wenn man genug hat, könnte man eine Karte anlegen :TOP:
 
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