Bitte um Klärung: Ju 52

Diskutiere Bitte um Klärung: Ju 52 im Props Forum im Bereich Luftfahrzeuge; Hallo Peter, das Bild ist leider nicht in meinem Besitz. Der Schriftzug beginnt mit "Schwaben". Leider habe ich aber hierzu auch keine Anmerkung...

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Hallo Peter, das Bild ist leider nicht in meinem Besitz. Der Schriftzug beginnt mit "Schwaben". Leider habe ich aber hierzu auch keine Anmerkung in meiner Liste. Bitte bessere in deinem Text noch den Schreibfehler C-Stand in den B-Stand aus, da am Rumpfrücken oben der B-Stand war und der Gondeltopf, den du zuvor zitiert hast, der C-Stand ist. Sonst kommt es hier ungewollt später zu Probleme. Was ich hier ein wenig komisch finde ist, dass der Einrohrauspuff am Seitenmotor nicht zwischen NACA-Haube und Motorgondel ausgeleitet wird, sondern ähnlich wie bei der Standardausführung in der NACA Haube zur Seite. Entweder habe ich da noch nie bei der 3mte richtig aufgepasst, oder das ist anders als normal. Meine 3mte Bilder haben den Auspuff nach hinten raus zwischen NACA Haube und Motorgondel.

In meiner Liste habe ich 61 3mte, davon flog Dönitz und Raeder die 7255, Keitel die 7232, Kesselring die 7065.
 
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Hab mich nochmal in Erfurth/Miertsch "Ju52 - Militärversionen" belesen. Topfstand können wir wohl ausschließen, der war deutlich weiter hinten. Aber für die auf den Fotos zu sehende (zwischen Spant 3 und 4) Lage kommt eine Schleppantenne (siehe. o.,S. 31) oder eine sogenannte "Landesonde" (S.32) mit Signalisation über eine "Merkleuchte" im Blickfeld des Piloten in Frage. Auf S. 72 gibt es dort auch eine Anmerkung zu weiteren "Sonderausführungen" und "Sondervarianten" "aus aktuellen Bedürfnissen".. Fazit: es gab wohl auch da nichts was es nicht gab....
 

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Danke, dann könnte das wohl in irgend einer Form eine Kommunikations- oder Navigationsanlage gewesen sein. Meistens haben die ja aber deutlich mehr Strom gebraucht was mich dann etwas wundert, weil in solchen Fällen sonst ein zusätzlicher Generator am Rumpf angebaut war, der durch "Fahrt"wind betrieben wurde.
 

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Zur 3mte von Peter.

Die Maschine hat nur 2 Rohrölkühler und einen zusätzlichen Gemischvorwärmer. Das war wohl dann eher eine spätere Ausführung, denn "meine" 3mte mit den Sonderanbauten hatte den Gemischvorwärmer noch nicht und 3 Rohrölkühler. Hier war wohl die 3mte nicht so reinrassig aufgebaut wie die anderen Serienmaschinen. Der Gemsichvorwärmer kam bei den Serienmaschinen ab ca 3mg8e serienmäßig auch am Standardmotor. Die Amiot Maschinen hatten ihn alle. Vielleicht dann eine G-Zelle mit aufgepimmten Motoren und Luftschrauben und/oder eine der wenige Amiot LH-Maschinen??
 
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Junkers-Peter

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Das mit dem B-Stand/C-Stand hab ich korrigiert.
Wie oben schon erwähnt, war die Ju 52/3mte eine Zivilversion, hatte also keinerlei Bewaffnung oder Waffenstände ursprünglich. Es ist aber anzunehmen, dass die ab 1940 gebauten Exemplare gleich mit dem Waffenstand auf dem Rumpfrücken ausgeliefert wurden.

Ansonsten würde ich sagen, dass meine Ju 52 eher eine frühe 3mte ist, denn die hatte noch nicht die Tragflächenenteisung, also das Rohr vom Auspuff des Seitenmotors in die Tragfläche. Das kam erst später. Sperrles Maschine hat das noch nicht.

Bei den 3mte gab es sicher Unterschiede. Die ersten wurden 1937 gebaut und dann lief die sporadische Serie bis 1942 mit entsprechenden Änderungen und Verbesserungen. Es hing wahrscheinlich auch davon ab, von welcher gerade laufenden Serie die Großbauteile für die 3mte entnommen worden sind.

Hier z.B. Raeders Ju hat die Tragflächenenteisung. Siehe auch den Stander des Oberbefehlshabers der Kriegsmarine:



Dann hier noch zwei unidentifizerte 3mte von mir. Auch mit Stander eines Befehlshabers, aber leider nichts näheres auszumachen. Und keine Tragflächenenteisung, dazu 3 Ölkühler pro Motor.


Diese hier ist auch noch interessant, da man ein Wappen erahnen kann. Irgendjemand eine Idee dazu?


@Ju52archiv
Ich habe hier in Junkers-Umbauprogrammen noch zwei Maschinen gefunden.
  • 5.42 eine Reisemaschine Ju 52 für Prof. Speer abgeliefert
  • 11-12.43 Umbau einer Ju 52/3mg8e für Ernst Kaltenbrunner als Reisemaschine, Ablieferung für 1.44 geplant; Umbau in der DLH-Werft Königsberg
Weißt du das Näheres oder hast du vielleicht Werknummern dazu? Weißt du, welche Maschine Speer vorher geflogen ist?
 
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Zum ursprünglichen Bild in #700: Peter schreibt: "Sie trägt den Stander des Oberbefehlshabers einer Heeresgruppe "

Dann könnte vielleicht weiterhelfen, wenn man wüßte, ob eine der infrage kommenden Personen eine Beziehung (z.B. Herkunft) zu Schwaben hatte.

Gerhard
 

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Von Ju 52 für Speer und Kaltenbrunner habe ich keine Infos.
Ich war der Meinung Speer flog die FW200 TA+MB Wnr. 216 und He 111
 
Junkers-Peter

Junkers-Peter

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Besten Dank Bernd. Es ist möglich, dass Speer die Ju 52 von RAD-Chef Fritz Todt "geerbt" hat, nachdem der mit einer geborgten He 111 in Rastenburg abgestürzt war. Die anderen Reisemaschinen von Speer kenne ich nicht.

Ich habe zu der Ju 52 in #700 mal eine Anfrage in Forum der Wehrmacht gestartet und es kamen schon einige Antworten, auch zu dem Wappen. Es zeigt einen leicht adipösen Engel mit Papierrolle in der Hand, der nach oben steigt, u..a hier zu sehen auf einer Fw 58:




Wahrscheinlich gehört es zur "Flugbereitschaft Luftflottenkommando 1", was auf den Rückseiten der Fotos zu lesen war. Möglich wäre auch eine Kurierstaffel.

Die Aufschrift könnte "Schwabenpfeil" in Anlehnung an ein damals bekanntes Reiseunternehmen heißen. Mal sehen, was noch kommt.
 
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Dann könnte es die 7065 sein. Die flog mit dem SKZ NP+LA für Kesselring, der ja auch Chef der Lfl. 1 war.

Was ich in diesem Zuge auch gesehen habe, dass Sperrle sein SKZ NG+IZ sowohl an der 5923 als auch zeitweise auf der 7065 flog. Also waren es 2 Ju52/3mte die nicht zeitgleich aber hintereinander das SKZ NG+IZ flogen, was das Fehlen und Vohadensein der Anbauten bei meiner Ju auch erklären könnte.
 
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Junkers-Peter

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Wie kommst du darauf, dass Sperrle die 7065 als NG+IZ flog? Gibts Fotos mit Werknummer 7065 und NG+IZ?

Es ist in #700 doch das Emblem der Kurierstaffel A, zugehörig zu Heeresgruppe A, die aus der Heeresgruppe Süd hervorgegangen ist durch Teilung in Heeresgruppen A und B. Chefs waren nacheinander GFM Wilhelm List und GFM Ewald von Kleist.
Hat also nichts mit mit der Luftflotte 1 zu tun. Deren Flugbereitschaft hatte einen Hermes-Götterboten mit Briefumschlag in der Hand als Wappen.

Hier die NP+LA mit GFM Kesselring. Leider ist nur die Heckpartie der Ju 52 mit einem schönen Mercedes zu sehen.


edit:
Bei der Durchsicht meiner Fotos habe ich das Wappen aus #700 nochmals an einer Ju 52 gefunden. Flagge dürfte die eines Generalfeldmarschalls des Heeres sein.
 
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Ich habe aus Freiburg Listen über die Zugehörigkeit der Ju 52 zu den hohen Militärs und NS Bonzen, hier speziell von der Flugbereitschaft und allgemeine Betriebsstundenstatistiken. Diese ziehen sich über mehrere Jahre hin und so sieht man, wie die D-A... Kennzeichen und SKZ teilweise auf andere Werknummern übertragen wurden. Onkel Adolf, Herr Meier haben das ja eindeutig gemacht. Bei der NG+IZ war das auch so eingetragen.
Ab 14.06.1941, also 8 Tage nach dem Einflug, flog sie laut Liste als NP+LA als Reiseflugzeug GFM Kesselring. 1943 taucht dann die 7065 als NG+IZ in 2 Listen der Flugbereitschaft auf. Von 1942 und 1944/45 habe ich keine Liste.
 
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Junkers-Peter

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Kann ich mir nicht vorstellen, bevor ich das nicht mit eigenen Augen gesehen habe. :smile1: Das wäre natürlich sehr verwirrend von wegens einer Zuordnung. Sag mal bitte die Signaturen aus dem BA/MA Freiburg. Viele der Unterlagen sind ja inzwischen online einseh- und downloadbar. So kann man unter RL 10/408 eine schöne Akte zur Kurierstaffel Ob.d.L. runterladen mit einer Übersicht aller Maschinen vom November 1942.

Die NP+LA oben hat ja den Tarnanstrich und das gelbe Rumpfband. Die NG+IZ ist auf Fotos entweder in RLM 2-Grau oder in einem sehr dunklen Anstrich zu sehen. Und einen gelben Streifen hat sie nie. Hat man die Maschine dann jedesmal komplett umlackiert? Mmhhh...
Und was war in der Zwischenzeit mit der W-Nr. 5923?
 
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RL 3/1096 und RL 3/865 Aktenstand 02.2017 in Freiburg z. d. Z. eingesehen. Die 3 Quelle habe ich noch nicht gefunden.

Ja, Freiburg hat einiges digitalisiert. Ich bin noch nicht ganz durch, aber bei meiner Materialbestellung die zur Zeit bearbeitet und von Fa. Selke kopiert wird, hat mich der Sachbearbeiter von Freiburg darauf hingewiesen, dass einige meiner Wünsche schon zum Download bereit stehen. Zur Zeit habe ich 44 Signaturen in Sachen Ju 52 aus dem Digitalisat gesichert. Die Akte RL 10/408 die du zitierst ist aber leider nur mit SKZ ohne Zuordnung der Werknummern und gibt meist nur einen Überblick der Flugzeugmengen an. In den zivilien Betriebsstundenstatistiken von Junkers, hier leider D-A... Kenzeichen, sieht man auf den ersten Blick wie die Kennzeichen herumgereicht wurden, z. B. die D-AHIT. Diese Unterlagen liegen aber in Dessau im Landesarchiv. Bei den Freiburger Listen muß man Stück für Stück einarbeiten und trifft dann auf die Differenzen und Doppelzuordnungen.

Interesant allgemein sind die Kriegstagebücher mit Anlagen. In einigen sind Werknummern und Einsatzbefehle dabei. RL 10/239 - RL 10/241 + 247 + 624 und Umbaurechnungen von der LH von Langstreckenmaschinen der Legion Condor mit alten VKZ und Werknummern gepaart in RL 3/3349.
 
Junkers-Peter

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Die Akten im Bestand RL 3 sind leider noch nicht digitalisiert. Wir müssten uns da mal Off-Board kurzschließen. Die Sachen würden mich denn doch sehr interessieren, besonders die Bestandslisten der Kurierstaffeln und Flugbereitschaften.

Die Junkers-Betriebsstundenstatistiken habe ich mir übrigens schon vor über 25 Jahren kopieren lassen. Da waren sie noch im Bestand RMfRuK (Speer-Ministerium) im BA Koblenz. Da sind leider ein Haufen Tippfehler drin.

Das letzte Foto in #705 ist übrigens Führerkurierstaffel. Haben auch die Jungs vom Forum der Wehrmacht herausbekommen. Hier ein besseres Foto des Wappens. Ein Adler mit einer Papierrolle mit Siegeln in den Klauen. Passt ja. Übrigens ist die Führerkurierstaffel nicht zu verwechseln mit der Fliegerstaffel des Führers. Die hatten den Adlerkopf als Wappen. War mir jetzt auch nicht so präsent. Diese ganzen Kurierstaffeln und Flugbereitschaften damals - sehr verwirrend. :biggrin:

 
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Da ich leider zum vorangehenden Thema nichts beitragen kann, stelle ich "einfach mal" neue Fragen:

Neben den frühen zivilen Ju 52 wurden aus den späteren Großserien, die in Dessau/Bernburg/Leipzig gebaut wurden, immer wieder Maschinen für Lufthansa, fürs RLM (FdF) und auch für auswärtige Fluggesellschaften geliefert, die auf der rechten Rumpfseite keine Ladeklape hatten, sondern nur eine einfache Türe. Trotzdem wurden die meisten anscheinend als Ju 52/3m g(nummer)e bezeichnet, dazu gab es noch die 'Exoten' wie z.B. die te.

Es gibt viele Hinweise dafür, daß viele davon in Merseburg endmontiert wurden, auch wenn die Wnr innerhalb eines (nur als Beispiel) für Bernburg passenden Nummernkreises lag.

Da ergeben sich für mich ein paar Fragen:
  • Wurden die Flugzeuge zuerst mal in Dessau/Bernburg/Leipzig endmontiert und eingeflogen und dann zum Umbau oder zur Ausrüstung nach Merseburg geflogen?
  • Oder fand in Merseburg der Zusammenbau aus diekt angelieferten Baugruppen statt?
  • Fand in Merseburg auch eine Baugruppen-Fertigung statt?
  • Wurden die Rümpfe von vorherein ohne Ladeklappe gebaut oder zum Zustand ohne Ladeklappe rückgebaut??? (Klingt doof, aber die sehr spät (1943) an die Türkei gelieferten Maschinen wurden anscheinend in Aspern tatsächlich zu Passagierflugzeugen ohne Ladeklappe rückgebaut. Auch Shorts in Belast hat nach Kriegsende 11 Maschinen unterschiedlicher Baureihen und Hersteller (die irgendwo zusammengesammelt worden waren), darunter auch g8e mit der vergrößerten Ladeklappe, in Passagierflugzeuge ohne Ladeklappe umgebaut.)

Gerhard
 

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Hallo Gerhard,

das kommt darauf an wann die Ju 52 gebaut wurde. Anfangs wurde noch zwischen Transporter und Zivilmaschine in der Produkton unterschieden. Mit fortlaufender Produktion wurden die Zivilisten und Exportmodelle aus der normalen Serienproduktion herausgenommen und umgebaut, sofern es sich nicht um eine spezielle Ausführung handelte (3mte). Da die normale Ladeklappe zwischen den Spanten lag, konnte hier die Tür simpel umgerüstet werden. Soweit ich weiß gab es nicht nur für die vordere linke und rechte Tür hinter dem Cockpit, sondern auch für die hintere rechte Tür, einen fertigen Umbausatz.

Auch mit fortschreitender Produktion wurde die Innenausstattung für die LH und auch für einige andere zivile Exportmodelle in Wien/Aspern eingebaut und nicht in den Stammwerken in Deutschland.

Die Short Brother LTD bekam ihre Ju 52 ausschließlich von der EASSU (The Enemy Aircraft Service and Salvage Unit), die die Maschinen 1945 beschlagnahmt hatten und zwischen 1946 und 1948 teilweise weiterverkauften. Ich bezweifle aber, dass die Maschinen bei Short mit Tür umgebaut wurden. Von den von mir gelisteten 11 Ju 52 von Short waren 3 Maschinen sowieso mit Tür und 2 Mausis. Wenn da also die anderen nachträglich umgebaut wurden, dann wohl mit CASA 352 oder AAC1 Türen. Die hatten nämlich rechts vorne noch eine Tür, die dann dazu hätte herhalten könnte.

Ich sehe den Einbau der Tür oder der Klappe nicht als Problem an, sondern eher als "Sonderausstattung". Da die Ju 52 im fortlaufender Produktion aber fast ausschließlich mit Klappe produziert wurde, da sie ja zur Luftwaffe als Transporter kam, wurde halt die geringe Stückzahlen mit Tür rückgebaut.

Über das Werk Merseburg und dessen Produktion von Ju 52 ist mir nichts bekannt.

L. G.

Bernd
 
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Die Lufthansa- und überhaupt Vertriebsflugzeuge liefen ja in sogenannten Umbauprogrammen. Der Begriff ist aber ein wenig missverständlich, weil er suggeriert, dass Flugzeuge fertig montiert und dann umgebaut werden. Dem war aber nicht so. Die Umbauprogramme waren eher eine kaufmännische Kategorie.
Es wurden Großbauteile (Rümpfe, Tragflächen und Leitwerke) der Serie entnommen und dann montiert meinetwegen zu Passagier-Ju 52.

Diese Umbauten wurden bis 1941 ausnahmslos in Dessau durchgeführt, und zwar bis 1939 in der alten bereits 1925/26 gebauten Montagehalle auf dem Flugplatz (Halle 234). 1939 wurde die Halle aber an Jumo abgegeben, wo sie bis Kriegsende als Flugbetriebshalle für die Jumo-Flugabteilung diente. Wahrscheinlich wurden die Vertriebsflugzeuge von 1939-41 in der Halle 202 gebaut.

Im Herbst 1941 wurde der Bau der Vertriebsflugzeuge nach Merseburg verlegt, weil Dessau übervoll war. Der Fliegerhorst war seit 1940 und dem Bau der Ju 322 dort fast vollständig von Junkers belegt. Dort fand m.W. keine Teilefertigung statt, sondern nur die Reparatur, Endmontage und der Umbau von Flugzeugen, so u.a. Ju 86 P/R, Ju 88 A-12, H, P, S und T, später Ju 388 und Mistel und eben die Vertriebsflugzeuge Ju 86 und Ju 52. Ich habe z.B. ein Foto der nach Umbau ablieferungsbereiten Ju 52/6972 für Dönitz in Merseburg im Juli 1942. Es wurden auch die Ju 52-Mausi in Merseburg repariert. Der Fliegerhorst war kaufmännisch und betrieblich nur eine Zweigstelle des Dessauer Stammwerkes.

Wie der Umbau der militärischen Rümpfe Ju 52 auf Passagierausführung genau vonstatten ging, weiß ich nicht, würde mich aber auch interessieren. Bisher habe ich dazu absolut nichts finden können.

Wie Bernd bereits erwähnt hat, fand ab 1943 der Bau/Umbau von Ju 52-Reisemaschinen oftmals bei der DLH statt in Zusammenarbeit von Junkers und Lufthansa. In einem Umbauprogramm vom 1.12.43 sind z.B. 11 Ju 52/3m g8e und zwei Ju 52/3m g14e drin, die bei der DLH in Wien und Königsberg für Kaltenbrunner, Dr. Ley (g14e) und die "Führerstaffel" (g8e) umgebaut werden sollten. Hier kann ich mir vorstellen, dass bereits endmontierte und flugfertige Ju 52 an die DLH geliefert worden sind zum Umbau.
 
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Das Verschwindenlassen einer großes Ladeklappe: die bei Shorts zivilisierte G-AHOG, ursprünglich bei ATG mit Wnr. 3317 als g8e gebaut. Ein Zeitungsbild, das die Maschine in Croydon zeigt im Jahr 1946.



Es hatten übrigens ALLE Ju 52 der BEA keine Ladeklappe rechts, unabhängig von ihrer Bauserie bzw. Produktionsstätte.

Gerhard
 
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Von der LH Werft in Wien/Aspern habe ich Umbaurechnungen der LH an das RLM oder Junkers, in dem Standard-Serienmaschinen, z. B. 3mg8e zu Passagiermaschinen mit LH Ausstattung umgebaut wurden. Die Maschinen sind fliegend nach Aspern gekommen und dann von Aspern zum RLM oder Exportkunden ausgeliefert worden. Also ja, wie Peter meinte, sie sind komplett geliefert und fliegend angeliefert worden. Bei der 130731, 130752, 130761, 130862, 130871 genau dokumentiert, die dann in die Türkei gingen. Sie wurde in Aspern auf eine 18 sitzige LH Ausstattung umgerüstet und von Bernburg über Merseburg nach Aspern überflogen. Hier steht eindeutig "Umbau vom Serientransporter 3mg8e auf LH 18 Sitze Verkehrsflugzeug. In einem Schreiben ist auch ersichtlich, dass die Ladeklappe durch eine einzelne Tür ersetzt wurde, was wohl bei der Bea nicht der Fall ist. Hier wurde wohl nur das Blechsegment getauscht und Fenster eingebaut.
 
Junkers-Peter

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Ich habe auch ein paar solcher Rechnungen von Junkers über die Lufthansa an verschiedene Firmen. Hier an Erdmann & Rossi in Berlin. Das war ein Edelkarrossier aus Berlin, der Mercedes, Maybach, Horch aber auch Rolls-Royce mit Edelkarossen versehen hat.

Hier eine Bestellung von 1944 über Kippsessel für Ju 52 zur Polsterung. Die Lieferung sollte an die DLH-Werkstätten nach Staaken erfolgen. Leider läßt sich der Auftrag nicht zu einem spezifischen Umbauauftrag zuordnen. Das ist aber schon eine ganze Menge an Sesseln.

 
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