Hallo Gerhard,
hier die Daten von der 5693:
Einflug: 10.02.1937, LUFTHANSA, D-AXAT, 1937, "Rudolf Windisch" , Anschaffungswert 202424,00 RM + Preis für Umbauten 24762,94 RM , 11.01.1938 Ankunft in Junkers Werft Leipzig zur Reparatur , Bertriebsstundenzahl zum 31.12.1938: 2508 , 1939 an Luftwaffe, 13.01.1942 von eigenen Truppe zerstört (KGrzbV 600) , laut Lufthansa Inventarliste 1943 als Totalschaden zerstört worden. Wert: 31314,00 RM
Da die Reparaturliste von Junkers und die Inventarliste und Betriebsstundenstatisktik der LH für sich sprechen, dürfte das Thema 03.12.1937 erledigt sein. Kopien von den genannten Listen habe ich bei mir vorliegen.
Zur Zelle T, inkl. Beiwerk:
Die Maschinen waren wieder mit vollverkleidetem und verstärktem Fahrwerk ausgerüstet. Der Townendring wurde durch eine andere Version der NACA Haube ersetzt und die Seiten-NACA Hauben wurden leicht modifiziert, wohl auf Grund der geänderten Auspuffanlage. Wohl am auffälligsten war die Veränderung am Mittelmotor. Der Rumpf ist meines Wissens nach im Heck leicht im Querschnitt verändert worden und somit das Heck etwas verjüngt worden. Dazu habe ich aber keine technischen Daten. Diese Infos habe ich aus einem Briefwechsel und persönlichen Gesprächen mit einem leider schon verstorbenen ehemaligen Junkersmitarbeiter aus Dessau. Meistens wird hier nur von einer verbesserten Zelle gesprochen. Ferner hatte die T Serie eine Askania-Kurssteuerung Lstz 14 verbaut.
Im Fluggastraum wurde die Schallisolierung und das Interior aufgepimmt. Weiterhin bekam die 3mte eine Enteisungsanlage und zum Teil andere Gemischvorwärmer bei den Motoren, wo bei ich hier Bilder mit Standard- und neuem Gemischvorwärmer habe. Zusätzlich wurden elastische Motorenvorbauten eingebaut, wobei diese nicht nur bei der 3mte verwendet wurden.
Durch alle Umbauten hatte meines Wissens nach die Tante dann ca 600 Kg mehr Leergewicht. Um dies teilweise auszugleichen, sind die äußeren Fügeltanks stillgelegt worden. Der fehlende Rest auf 10,5t Abfluggewicht kam durch die Reduzierung auf nur 15 Passagiere. Um durch den Verlust der Tanks nicht zu sehr an Reichweite zu verlieren, haben die 3mte´s alle Gleichlaufspiegel auf die Außen-NACA-Hauben bekommen. Wieviel Sprit und Reichweite das ausgemacht hat, weiß ich aber nicht.
Insgesamt war die 3mte im Reiseflug mit knapp 300 km/h etwas schneller als die anderen Versionen und konnte etwas über 6000m Max-Höhe erreichen.
Die Motorgeschichte und NACA Haube einmal zur Seite geschoben, wird man sich wohl äußerst schwer tun, eine "zivile" 3mge von einer 3mte zu unterscheiden. Evtl. an der Art der Fahrwerksverkleidung.
Eine These die ich nicht beweisen kann, ist die interne Junkers Bezeichnung 3m11 und später 3m12 für die 3mte. Hier wird spekuliert, dass sich 3m11 auf das geänderte Abfluggewicht der ersten Mustermaschinen bezieht, was ja dann auf 10,5 t gedrückt werden mußte. Noch komischer die Begründung für die 3m12 ist, dass die 3mg12e den Leistungen der 3mte glich und somit die Bezeichnung 3m12 eine Zivilversion der 3mg12e wäre, die dann als Einheitsmaschine und als Ersatz für die 3mte bei der LH eingeführt werden sollte. Das wird teilweise so verbreitet, ist aber meines Erachtens eher Unsinn. Aber vielleicht weiß ja der eine oder andere Leser etwas darüber.
L. G.
Bernd