Bodenpersonal in Frachtabteil "vergessen" und losgeflogen

[MiGhty29]

wenn jeder,der im Frachtraum arbeitet,den "kleinen Schalter" im Kopf anmacht,müsste
man sich hier nicht den Kopf über Volldödels zerbrechen!
Ich entschuldige mich für meine harten Worte...
aber...es ist so!

Gruss und ...
Gute Nacht!
Uwe

 

[lutz_manne]

Sicher. Dann brauch man auch sonst im Leben keinerlei Sicherungsmaßnahmen. Also z.B. keine Gurte in Autos, weil ja die Entwickler so gut waren das es keine technischen Defekte geben wird (die haben ja was in der Birne) oder alle Verkehrsteilnehmer immer alle Vorschriften beachten und vorsichtig und vorausschauend fahren werden, denn auch die sind ja Schlau. :-)
Man brauch auch keine Notbremsen in Zügen oder Notausschalter mehr an schweren Maschinen, weil ja auch da jeder seine Omme benutzt.
Meine Güte, es geht um Menschen und die machen Fehler. Die sind vielleicht sogar im Stress, weil ihnen mal wieder ein neunmal schlauer Vorgesetzter für ihren Hungerlohn die Hammelbeine lang ziehen wird wenn sie drei Minuten später fertig wären.
Dafür sind Sicherheitsmaßnahmen da. Sicherheit hat normalerweise oberstes Gebot. Ist bestimmt nicht so angenehm, unfreiwillig einen Langstreckenflug im Frachtraum zu verbringen.

 

[Intrepid]

Ist bestimmt nicht so angenehm, unfreiwillig einen Langstreckenflug im Frachtraum zu verbringen.

Schon klar. Aber was soll daran gefährlich sein?

 

[mcnoch]

Schon klar. Aber was soll daran gefährlich sein?

Nach allem was ich gelesen habe ist die Hauptgefahr wohl, dass eine nicht ausreichend warm angezogene Person in einem nicht beheiztem Frachtabteil eine mehr oder minder starke Unterkühlung erleiden kann, so lauten jedenfalls fast immer die Beschreibungen des Gesundheitszustandes, wenn so eine Person von Bord geholt worden ist. Es scheint also durchaus nicht so zu sein, dass alle Fluggesellschaften ihre Frachter auf angenehme 20° C temperieren, warum auch. Eine zweite Gefahr scheint zu sein, dass die Personen nicht angeschnallt sind und sich daher bei Turbulenzen leichter verletzen können. In einem Fall scheint es dadurch zu einem Arm- und Schulterbruch gekommen zu sein. Wenn es einen dann auch noch unplanmäßig und ohne Prophylaxe in ein Malariagebiet verschlägt, besteht auch hier ein Risiko. Der damalige Bundesminister Rexroth hat nach einem Problem mit seiner Maschine ja mit entsprechend schlimmen Folgen erfahren müssen, dass so ein Aufenthalt ohne Vorsorge gefährlich ist, obwohl er damals nur 4 Stunden am Flughafen warten musste. Also so völlig risikofrei scheint so ein ungeplanter Mitflug nicht zu sein.

 

[Intrepid]

Also so völlig risikofrei scheint so ein ungeplanter Mitflug nicht zu sein.

Na ja, es herrschen dann für den unfreiwillig mitgenommenen Lader die gleichen Bedingungen wie für Hund oder Katze. Die haben sich meistens genau so unfreiwillig auf die Reise gemacht und sind im gleichen Frachtraum eingesperrt.

Ich habe irgendwie im Hinterkopf, dass der vordere Frachtraum in der Regel besser temperaturmäßig geregelt ist als der hintere? Und ich habe irgendwo mal gelesen, dass es in heißen Gegenden sehr unangenehm im Frachtraum werden kann. Damit kann aber auch die abgestellte Transportpalette außerhalb des Flugzeugs gemeint gewesen sein.

 

[mcnoch]

Na ja, es herrschen dann für den unfreiwillig mitgenommenen Lader die gleichen Bedingungen wie für Hund oder Katze. Die haben sich meistens genau so unfreiwillig auf die Reise gemacht und sind im gleichen Frachtraum eingesperrt.

Wenn du damit wild lebende/streunende Tiere meinst, die sich plötzlich mal an Bord verstecken, ja. Bei von Passagieren mitgeführten/abgegebenen Tieren kriegt ja der Pilot mit den Frachtpapieren die Info über das an Bord befindliche Tier und die Temperaturvorgabe, wie das entsprechende Frachtabteil artgerecht zu temperieren ist. Zudem sind die Tiere dann ja in ihren Boxen gegen Herumsgeschleudert werden geschützt.
Bei Passagiermaschinen scheint das Temperaturproblem kleiner als bei Frachtern zu sein, letztere scheinen ja gern mit einer Minimaltemperierung im Berich zw. 5 - +1 °C unterwegs zu sein, weil dies für die meiste Fracht ausreicht.

 

[jackrabbit]

Hallo,

Bei Passagiermaschinen scheint das Temperaturproblem kleiner als bei Frachtern zu sein, letztere scheinen ja gern mit einer Minimaltemperierung im Berich zw. 5 - +1 °C unterwegs zu sein, weil dies für die meiste Fracht ausreicht.

ich hatte es bisher so verstanden, dass es die Problematik (des ungewollten Einschließens) i.W. bei Passagiermaschinen gibt,
weil die Laderäume von Frachtern anders angelegt sind, vor dem Abflug noch mal kontrolliert werden und ggf. einen Zugang/ Ausgang in Richtung Cockpit haben.

Es ist auch nicht zweckmässig alles technisch abzusichern und zu überwachen, Aufwand und Nutzen müssen in einem gesunden Verhältnis zueinander stehen.
Die genannten Beispiele (Sicherheitsgurt, Notbremse, Notausschalter) sind m.E. nicht zuttreffend, da diese Einrichtungen
anerkannt und notwendig sind.
Auch funktioniert die Notbremse inzwischen anders als früher, es ist jetzt nur noch ein Signal an den Lokführer, der dann über den Haltezeitpunkt entscheidet.


Grüsse

 

[cool]

Es gibt Frachter (ich glaube B777F und B747), die haben solche Knöpfe, damit generiert man aber eine anderslautende Warnung (also nicht "Jemand im Frachtraum" sondern irgendwas anderes), welche die Piloten dann veranlassen soll, doch mal nachzuschauen oder zurück zum Gate zu gehen.
ABER, auch hier das Problem: wenn die Jungs pennen, dann drücken die auch keine Knöpfe und wenn der Flieger unterwegs ist, dann ist die Nummer durch, dann wird ja in der Regel durchgeflogen. Das macht man ja teilweise mit ganz anderen "Fehlern".

Das Grundproblem lässt sich eher nicht technisch lösen, sondern der Vorarbeiter/verantwortlicher Kollege/Ramp Agent/weisderGeier müsste tatsächlich einen Appell ansetzen. Dazu bräuchte man aber auch genaue Listen, wer wann wie wo arbeitet und das ist ja manchmal schwer zu planen.
Oder Mittels "Check-In" und "Check-out" per Flughafenausweis an der Position, sprich wer am/um den Flieger arbeitet, muss sich elektronisch anmelden, wer fertig ist, elektronisch abmelden.

Ich fürchte aber, dass es zu wenig relevante Fälle gibt.

 

[jackrabbit]

Hallo,

Ich fürchte aber, dass es zu wenig relevante Fälle gibt.

ja, und es gibt wohl auch Fälle, wo sich Personen im Kofferraum ihres eigenen PKW eingeschlossen haben.
(und den Funkschlüssel zum Öffnen desselben nicht in der Tasche hatten)
Dies hat auch noch nicht alle PKW-Hersteller zu einer technischen Nachrüstung "motiviert".

Grüsse

 

[GorBO]

Das Grundproblem lässt sich eher nicht technisch lösen, sondern der Vorarbeiter/verantwortlicher Kollege/Ramp Agent/weisderGeier müsste tatsächlich einen Appell ansetzen. Dazu bräuchte man aber auch genaue Listen, wer wann wie wo arbeitet und das ist ja manchmal schwer zu planen.
Oder Mittels "Check-In" und "Check-out" per Flughafenausweis an der Position, sprich wer am/um den Flieger arbeitet, muss sich elektronisch anmelden, wer fertig ist, elektronisch abmelden.

Ich schlage vor, jeder der den Frachtraum eines Flugzeugs betritt, zieht vorher seine Schuhe aus! Dann bleibt der Frachtraum schön sauber und man sieht gleich wenn noch Schuhe draußen stehen, da ist noch wer drin.
Scherz beiseite, eine einfache Lösung ist das die Arbeiter eine Art "Remove before Flight!"-Fähnchen an die Frachtraumtür hängen, wenn sie rein gehen.

 

[Rhönlerche]

Einfach den Kaugummi solange außen auf den Türhebel kleben.

 

[jackrabbit]

Hallo,

Scherz beiseite, eine einfache Lösung ist das die Arbeiter eine Art "Remove before Flight!"-Fähnchen an die Frachtraumtür hängen, wenn sie rein gehen.

wer sich zum Schlafen in das Frachtabteil zurückzieht, möchte wahrscheinlich eher unentdeckt bleiben und daher Möglichkeiten der Sicherung (und damit auch Entdeckung) umgehen.

Technische Möglicheiten der "Ortung" von Mitarbeitern gibt es schon seit den 90ern. Die mir zur Kenntnis gekommenen wurden bislang
jedoch immer von der Belegschaft/Betriebsrat zurecht abgelehnt, da sie nicht der Sicherheit dienten, sondern eher zur Erstellung
einer "Karte der Herumtreiber" (à la Harry Potter-Film).

Grüsse