Hier noch eine Analyse zur Finanzlage bei Boeing.
By Karl Sinclair Feb. 04, 2025, © Leeham News: The Boeing Company (BA) released its 2024 FY Annual Report this week and as expected, it was awash with red ink. On the Jan. 28, 2025, earnings call, CFO... Read More
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Vor allem wird hier mal geschaut, was hinter den ominösen "Assets" steht. Nebst den "Forward Losses" werden hier Kosten als Inventar tituliert. Mitunter fragt man sich, wie so etwas von Wirtschaftsprüfern durchgewunken wird.
Eine Abschreibung ist aber was ganz anderes als es im Text geht. Im Text selbst ist auch kein Wort mehr von Abschreibung, sondern es geht um Verluste. Verluste sind was ganz anderes als Abschreibungen. Ich ahne was der Autor sagen wollte, aber mit solchen textlichen Kunstgriffen sollte man vorsichtig sein, wenn es fest definierte Begrifflichkeiten gibt die zu einer Fehlinterpretation führen können.
Na ja, es ist schon eine Abschreibung. Boeing hat Ausgaben gehabt, die sie als geschaffenen Wert sehen. Diesen Wert haben sie nun "abgeschrieben". Aber ja, es sind am Ende schlicht und ergreifend Verluste. Auch hier interessant, dass die besagten Groschen entweder längst ausgegeben sind (und ne Zeit lang als "Inventory" wie Gespenster durch die Bilanz geisterten) oder noch gar nicht eingetreten sind. Da geißelt man sich in einem "Quartal der Schmerzen" und kann demnächst wieder Gewinne vorweisen. Wenn auch der reine Bilanzgewinn die nächsten Jahre sehr mager aussehen dürfte, man muss ja die ganzen "Deferred Cost" irgendwie wieder reinholen. Dann redet man halt über Cash Flow.
Spannend finde ich, dass von den Luftfahrt-Begeisterten niemand vor ~2010 das Wort "Program Accounting" kannte. Inzwischen kennt man es, und hält es für eine recht zwielichtige Sache (im Prinzip legalisierte Bilanzfälschung). Gut, dass das hier nicht erlaubt ist.