Bölkow Junior (MFI-9) - Flugzeug - Nr. 1002 - 1:72

Diskutiere Bölkow Junior (MFI-9) - Flugzeug - Nr. 1002 - 1:72 im Props bis 1/72 Forum im Bereich Bauberichte online; Diesen Bausatz habe ich geschenkt bekommen, weil der Schenker dachte, ich könnte etwas Vorzeigbares daraus machen. Eigentlich wollte ich mich an...
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Diesen Bausatz habe ich geschenkt bekommen, weil der Schenker dachte, ich könnte etwas Vorzeigbares daraus machen. Eigentlich wollte ich mich an die Do 29 machen, aber die ist so grausam, dass so eine kleine Ablenkung gerade recht kam.



Geschichte
„Die Bölkow GmbH erwarb am 3. Juli 1961 die Lizenz (weltweit, außer für Brasilien und die skandinavischen Länder) für den Bau des MFI-9 Junior, nachdem Bölkow diesen auf dem Aero Salon 1961 in Paris gesehen hatte.

Seine Konstrukteure unter Hermann Mylius modifizierten die MFI-9. So wurde ein gerades statt eines geknickten Bugfahrwerkes, ein neues Ruder und eine modifizierte Kabine eingebaut. Dazu lieferte im Januar 1962 Malmö den Prototyp des MFI-9 nach Deutschland, der entsprechend umgebaut wurde und am 30. März 1962 mit Klaus Boysen an Bord seinen Erstflug hatte. Bei diesem brach bei einer Landung fünf Wochen später das Bugfahrwerk ab, was den Prototyp so beschädigte, dass man ihn verschrottete. Das Bugfahrwerk stellte auch bei den Serienmaschinen bei unsanften Landungen noch ein Problem dar.

Ende April 1962 wurden zwei Bo 208A auf der ILA in Hannover ausgestellt und vorgeflogen, wobei eine der Maschinen am 6. Mai 1962 abstürzte. Die Musterzulassung wurde im November 1962 erteilt und die Serienfertigung aufgenommen. Die erste Serienmaschine der Bo 208A wurde im Februar 1963 ausgeliefert. Im April 1963 erhielt die Version Bo 208B mit 0,6 m vergrößerter Flügelspannweite ihre Zulassung als Segelflugzeugschlepper.

Bei der folgenden Version Bo 208C wurde die Kabine und der Gepäckraum vergrößert, die Sitze versetzt, das Instrumentenbrett verbessert, die Tragfläche im inneren Bereich für eine geringere Landegeschwindigkeit modifiziert und vor allem das Bugrad verstärkt. Bei der Version 208C wurden auch auf 100 Liter vergrößerte Tanks eingebaut.

Bis Mitte 1966 wurden in Laupheim schon über 100 Bölkow 208 Junior hergestellt. Der damals moderate Preis (1962 28.000 DM, 1968 flugfertig knapp 37.000 DM) führte zu einer großen Verbreitung.

1969 wurde die Produktion in Laupheim und Ottobrunn nach 210 gebauten Einheiten (64 A/B, 126 C und 20 C-1) eingestellt.“ [2]

Quellen
[1] Bölkow Junior (MFI-9) Bölkow Junior (MFI-9), Flugzeug 1002 (198x)
[2] Malmö Flygindustri MFI-9 Malmö Flygindustri MFI-9 – Wikipedia
[3] Gerhard Lang; Bölkow Junior, FLUGZEUG Profile Nr. 4 Bölkow Junior by Gerhard Lang | Book
[4] Historischer Flugbericht von 1963 - Walter Wolfrum testet die Bölkow BO 208 Junior Historischer Flugbericht von 1963: Walter Wolfrum testet die Bölkow BO 208 Junior
[5] Bilder, z.B.: Boelkow 208C JUNIOR: German Oldtimer plane
[6] früherer Rollout von Alex hier im Forum: Bölkow Junior - FLUGZEUG
 
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Bausatz
Der von der Zeitschrift Flugzeug vertriebene Bausatz [6] ist heute bestimmt eine gesuchte Rarität. Laut Scalemates [1] stammt er ursprünglich von MUNIN Models. Die Schachtel, ungefähr in Größe DIN A5, enthält eine kopierte Anleitung und einen Plastikbeutel mit folgendem Inhalt: oben links Zinngussteile, daneben ein Stück Plasticard der Stärke 1 mm, ein Decalbogen, eine tiefgezogene Haube und Spritzgussteile.
 
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Baubericht
Laut Bauanleitung soll man den hinteren Rumpf dünner machen und vorne so viel Blei wie irgend möglich reinpacken, damit man keinen „Tailsitter“ bekommt.


Auch die Hinterseite der Motorzylinder wurde entfernt, um mehr Platz für Blei zu schaffen.

Bei der Gelegenheit habe ich gleich einen Rumpfspant und ein eigenes Instrumentenbrett eingebaut.
 
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Ein Vergleich mit dem Dreiseitenriss zeigt, dass wir es mit der frühen Version mit kurzer Spannweite zu tun haben. Dies schränkt die Auswahl des Vorbilds entsprechend ein. Ich habe mich daher für die D-ENCO entscheiden, die von Walter Wolfrum getestet wurde [4].



Den Bildern [4] folgend, gefiel mir die untere Motorhaube des Bausatzes nicht, so dass ich diese nachträglich abschneiden musste:

Die neue Hutze auf der Unterseite wurde aus einem Stück Polystyrol gefeilt
 
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eine kleine Vorbild-Dokumentation findet sich in "Modell AVIATOR" Ausgabe 09/2015
Erster einer neuen Zeit – die Bo-208 Junior – Modell AVIATOR
Dort im Downloadbereich auch ein paar Zeichnungen (13 Blatt)



Für die Vorbild-Doku konnte ich in dieser Maschine mitfliegen


Zeichnungen © by Hans-Jürgen Fischer

Gruß
Hans-Jürgen
 
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Ich hab mich auf den Text in [4] verlassen: „Auf dem Mitte Juni zu Ende gegangenen Aero Salon in Paris Le Bourget war bereits ein Junior mit verlängertem Tragflügel zu sehen. Ich bin gespannt, diesen verbesserten Typ möglichst bald zu fliegen,…“
 
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Im Lotter Kreuz links oben
Hmm, wenn man nach Bölkow und "D-ENCO" googelt, findet man eigentlich überall die Bezeichnung Bo 208 C. :confused1:

Ich bin eigentlich zufällig drüber gestolpert, weil ich wissen wollte, ob die Trimmflächen auf beiden Seiten der Tragfläche angebaut waren, weil ich das so noch nicht kannte. Aber das war wohl wirklich so. :hello:
 
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Die Bilder in [4] sprechen für eine Version A mit Trimmflächen an den Querrudern und schmalen roten Flügelspitzen.

Für das Innendekor (Teppich und Sitzbezüge) verwende ich gerne Bilder aus der Zeitung. Ich meine, die haben eine „angenehme, natürliche“ Textur. Nachdem die Sitze aus dem Bausatz sich irgendwo versteckt hatten, habe ich neue samt getrennten Kopfstützen nach Fotos selber gemacht



Der spezielle „Zweimann-Knüppel“ muss auf jeden Fall selber gemacht werden
 
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Das Instrumentenbrett wurde aus einem Foto herauskopiert. Dreidimensional ist nur der Haltegriff in der Mitte.


Der Laser-Drucker hat es diesmal nicht gut mit mir gemeint. Der Toner ging beim Verarbeiten teilweise ab, so dass ich mit Filzstift nacharbeiten musste. Außerdem gab es Probleme mit dem Ausrichten und Glattziehen der Decals an den Rumpfseiten (siehe Fotos weiter unten). Das schwarze Loch hinter dem Cockpit ist bereits das Loch für den Tankstutzen.
 
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Vor dem Ausschneiden der Haube wurde für Notfälle noch ein Stempel gegossen mit dem man diese nochmals ziehen könnte.


Die Haube wurde mit Revell Contacta Clear aufgeklebt und zum Trocknen fixiert
 
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Am Ende braucht’s bloß noch ein paar Details wie Fahrwerk, Trittbretter, Antenne, Massenausgleich des Seitenruders, zwei Handgriffe am Heck und den Hecksporn. Da der Bausatzpropeller so kümmerlich war, habe ich mir einen neuen aus dem nicht verwendeten der Do 27 von Huma geschnitzt.

 
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Zum Schluss zusammen mit der Do 27 aus dem SH-Bausatz als Zeitgenosse vor dem gemeinsamen Hangar:



Später wurde die Antenne (0,3 mm Stahldraht) noch durch eine SiC-Faser (0,16 mm) ersetzt, Propeller-Logos von Mc Cauley angebracht und die Stufe vor dem Hecksporn beseitigt.
 
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