Charles Lindbergh Grabstaette besucht

Diskutiere Charles Lindbergh Grabstaette besucht im Props Forum im Bereich Luftfahrzeuge; Warum man über das Privatleben eines Mannes der 1974 gestorben ist ein solches Buch schreiben und lesen muss erschließt sich mir nicht.
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Alien
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das zweite biografische Buch über Lindbergs Triple-Familienleben ist auch sehr lesenswert, um das Bild abzurunden.
Darüber wird meist selten gesprochen. Erschienen bei Heyne 2005

Er war übrigens auch sein Leben lang in der zivilen Luftfahrt aktiv tätig.
Warum man über das Privatleben eines Mannes der 1974 gestorben ist ein solches Buch schreiben und lesen muss erschließt sich mir nicht.
 

Jubernd

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Es ist korrekt, das Charles Lindbergh Sympathien für das Deutsche Reich zeigte, allerdings weniger wegen der Ideologie sondern wegen der damals so fortschrittlichen Luftwaffe. Auch ist weitgehend unbekannt, dass er die Besuche in Deutschland nicht aus eigener Initiative machte, sondern dafür von der amerikanischen Regierung einen Auftrag hatte, mit dem Ziel zu erkennen, wie weit der Ausbau der Luftwaffe fortgeschritten war und wie "gut" die Flugzeuge waren. Nach dem Einmarsch in der Tschechoslowakei wandte sich Lindbergh von Deutschland ab und betrat deutschen Boden erst wieder, als es besiegt war. Nicht zuletzt diesen Besuchen in Deutschland ist es zu verdanken, das Amerika massiv aufrüstete und 1941 für einen Krieg gewappnet war.

Der Rücktritt nach dem Kriegseintritt Amerikas als Brigadegeneral erfolgte auch nicht, weil Lindbergh sich mit Deutschland verbunden sah, sondern weil er als eigentlichen Feind die Sovietunion sah, die dann ausgerechnet auch noch zu Verbündeten wurden. Er sah sich unter anderem deswegen in Amerika vielen Anfeindungen entgegen, als später seine wirkliche Rolle zutage kam, wurde er aber vollständig rehabilitiert.

Richtig ist auch, dass Lindbergh gewisse antisemitische Tendenzen hatte, allerdings hatte er gewiss keines "Hass" auf die Juden im allgemeinen. Unter seinen Freunden befanden sich einige Juden!

Lindberghs "Ruhm" begründet sich auch nicht ausschließlich auf seinem Flug nach Paris.
Weitgehend unbekannt ist, dass sich Lindbergh einen großen Namen in der medizinischen Forschung gemacht hat, unter anderem ist ihm zusammen mit dem Mediziner Carell als erstem die Entwicklung künstlicher Organe gelungen.
Außerdem ist ihm der Aufbau des Luftpostnetzes sowie der Fluglinie Pan American zu verdanken und in diesem Zusammenhang der Aufbau eines meteorologischen Netzes in den USA.

Ich empfehle einmal die Lektüre der Biographie "Charles Lindbergh, ein Idol des 20. jahrhunderts" von A. Scott Berg (die im Übrigen mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet wurde). In diesem Buch werden einige Mythen rund um Lindbergh widerlegt.

Beste Grüße
Robert
Schmutzwerfer hat es zu allen Zeiten gegeben. Das Unrecht besteht immer in der politischen Verquickung, d. Missachtung, von technischen Höchstleistungen und politischem Handeln und Denken. So lehnte die Dessauer SPD eine Ehrung der drei Ozeanflieger in Gegenrichtung grundsätzlich ab, weil diese den Kaiser in seinem Wohnsitz in den Niederlanden besucht hatten.
 
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Was ist Schmutzwerfen?
Ohne das Buch gelesen zu haben?


"Zitat: "Auffällig war, es gab kaum einen Krisenpunkt in der Welt, wo Charles A. Lindbergh nach amerikanischen Interventionen früher oder später nicht irgendwann auch war."

1956 bis 1960 war gekennzeichnet von einer totalen Mobilität Lindberghs auch als PanAm Direktor..., für Dwight D. Eisenhower arbeitete er für das "Strategic Air Command"...


Auch die Frage der angeblichen Sympathie für das deutsche Reich wird sehr detailliert beleuchtet.
Den Rest sehe ich auch als Farbe und Teil seines bis dahin unbekannten Lebens in Deutschland in einem sehr dokumentarischen Buch, das mit Yellowpress nichts zu tun hat.

Schaut doch wenigstens mal ins Inhaltsverzeichnis, während ihr indirekt selbst mit Dreck werft.

Es gibt übrigens auch eine Buch über Antoine de St. Exupery, (Ich war die Wüstenblume..), das seine Frau und Witwe gegen massiven Widerstand seiner Familie geschrieben hatte und das erst nach ihrem Tod und einigen Prozessen veröffentlicht werden durfte.

Auch dort werden neben den Heldenlegenden durchaus interessante, andere Aspekte aus dem Leben des depressiven und umschwärmten aber verheirateten Piloten geschrieben. Sehr einfühlsam und erhellend. Da fällt dann auch manche Legende.

Es gibt also keinen Grund, literarische Sachbücher in Bausch und Bogen zu verdammen. Und weder die, die sich die Mühe gemacht haben, noch die, die sich die Mühe des Lesens und des Erkenntnisgewinns machen.
Gerne liefere ich das Inhaltsverzeichnis des 367 Seiten starken Buches nach.
 
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Warum man über das Privatleben eines Mannes der 1974 gestorben ist ein solches Buch schreiben und lesen muss erschließt sich mir nicht.
Das ist relativ einfach erklärt - die auf dem Bucheinband erwähnten Namen - Dyrk Heeshaimer, Astrid Bouteuil, David Hesshaimer - sind die Namen (alles drei Geschwister) seiner Kinder einer (!) wohl recht intensiven und langjährigen Beziehung in Deutschland. Nach dem Tod Ihrer Mutter Brigitte Heeshaimer, haben diese den Nachlass aufbereitet und sind auf der Suche nach sich selbst und Ihrem Vater dann auf den Spuren Ihres Vaters nicht nur durch die Weltgeschichte sondern auch Ihres eigenes Lebens gewandelt.
Obwohl der Titel zugegeben etwas reißerisch ist - den es gab noch mindestens zwei weitere Frauen in deutschen Umfeld die mit Charles Lindberg für Nachwuchs gesorgt haben. Er hatte also eine Art "Multi"-leben und eine ganz besondere, persönliche, Beziehung und wohl auch Liebe zu Deutschland.
Und warum sollen die Kinder kein Buch über ihre Eltern und Ihre eigene Kindheit mit diesen scheiben ? - denn das wird hier möglicherweise vergessen es ist bei allem Lindberg in diesem Buch vor allem die Erzählung über das Leben von Brigitte Heeshaimer, Ihren Kindern, und der doch recht komplizierten wenn auch liebevollen Beziehung zu Ihrem Vater.
 
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Ich bin nicht ganz sicher. Aber aus dem Kopf in Deutschland insgesamt zwei Familien und die weitere in den USA. Und ja, sie haben sein Versprechen auf absolute Diskretion bis nach dem Tod ihrer Mutter gewahrt.
Daher so spät!
 
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Sorry, ich muss mich zu Antoine de St. Exupery korrigieren.
Das Buch seiner Witwe heißt:

Consuelo de Saint Exupery: Die Rose des kleinen Prinzen
 
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Ich bin nicht ganz sicher. Aber aus dem Kopf in Deutschland insgesamt zwei Familien und die weitere in den USA. Und ja, sie haben sein Versprechen auf absolute Diskretion bis nach dem Tod ihrer Mutter gewahrt.
Daher so spät!
@Bleiente , du hast dich also nach deiner Skepsis 2005 doch entschieden, das Buch zu lesen. :-)

Da es damals so ausfürlich in einem anderen Bereich unter Bücher besprochen war, verweise ich hier nochmals für tiefergehendes Interesse auf die Fachliteratur/Bücher.. hier im Forum.
 
Bleiente

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@Bleiente , du hast dich also nach deiner Skepsis 2005 doch entschieden, das Buch zu lesen. :-)

Da es damals so ausfürlich in einem anderen Bereich unter Bücher besprochen war, verweise ich hier nochmals für tiefergehendes Interesse auf die Fachliteratur/Bücher.. hier im Forum.
Ja, aber erst im letzten Jahr. Hat halt etwas gedauert bis sich meine Sichtweise zu dieser Problematik "Eltern-Kind Beziehungen" geändert hatte.
 
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