Doch auf einem strategischen Gebiet hat China schon heute allen anderen Nationen den Rang abgelaufen – und zwar mit eigenen
Forschungen. „Kein Staat der Welt steckt so viel Geld in die Entwicklung von Quantencomputern wie China“, sagt John Chipman, Direktor der britischen Militär-Denkfabrik International Institute for Strategic Studies. Bei den Forschungen geht es um die Entwicklung von Rechnern, die auf der Quantenmechanik statt auf der traditionellen Physik beruhen. Sie könnte eine ums Zehntausend- bis Millionenfache gesteigerte Rechenleistung ermöglichen. Bei dieser Schlüsseltechnologie liege China mit weitem Abstand an der Weltspitze, so Chipman.
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In der aktuellen Ausgabe des Jahrbuches „Military Balance“ beschreiben seine Forscher die militärischen Potenziale von
Quantenrechnern: Sie könnten sicherheitsrelevante Kommunikation besser verschlüsseln, aber auch die gegnerische Verschlüsselung ungleich schneller knacken als alles bisher Dagewesene. Dies ermögliche eine Beobachtung und Erfassung gegnerischer Ziele mit einer Genauigkeit und in einem Radius, wie sie heute undenkbar seien.
In Kombination mit anderen neuen Militärtechnologien wie Drohnen und selbststeuernden Waffensystemen könnten Quantenrechner völlig neue Kategorien militärischer Macht schaffen. Die USA haben seit 2016 etwa 450 Millionen Dollar für die Erforschung dieser Technologie ausgegeben. Dagegen investierte China allein zehn Milliarden Dollar in sein nationales Zentrallabor für Quantenrechner – Gelder aus Forschungstöpfen, die so oder so Chinas Militär zugutekommen.