Corona - was passiert am Himmel?

Diskutiere Corona - was passiert am Himmel? im News aus der Luftfahrt Forum im Bereich Aktuell; Wobei eine niedrigere Inkubationszeit Flugreisen zum Teil vereinfachen würde. Wäre Covid nach 12 Stunden nachweisbar und hätten die Erkrankten...

Philipus II

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Wobei eine niedrigere Inkubationszeit Flugreisen zum Teil vereinfachen würde. Wäre Covid nach 12 Stunden nachweisbar und hätten die Erkrankten bereits 24h nach dem Ansteckungsereignis wahrnehmbare Symptome wären lange Einreisequarantänefristen wie 14-21 Tage unnötig. Man könnte die Passagiere am Abflugsort 24 Stunden isolieren, testen und nach Ankunft erneut 48 Stunden isolieren und im Anschluss testen, was z.B. Geschäftsreisen nach China wieder für weitaus mehr Menschen ermöglichen würde. Covid reist eben genau deswegen so gut um die Welt, weil die Inkubationszeit so lange ist. Auch abseits der Fliegerei würden kürzere Quarantänefristen für Verdachtsfälle die Auswirkungen der Pandemie auf Lieferketten, Betriebe, Bildung, öffentliche Einrichtungen oder das Gesundheitssystem mindern. Derart hohe Ansteckungszahlen trotz der an Board eines Verkehrsflugzeugs getroffener Maßnahmen (Belüftung mit Filter und Frischluft bei hoher Umwälzmenge, feste Sitzplätze, Masken, ggf. Test vor Abflug, regional 2G) wären brutal, ja.
 
Schorsch

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Keine guten Nachrichten für die Luftfahrt
Obwohl ja zwischenzeitlich als Fehler identifiziert, es kann ja kaum einige Stunden von Infektion bis Nachweis dauern.
Reisen aus einem Gebiet sagen wir mal 100 Passagiere ein, und werden alle durch Antigen-Test (aka "Schnelltest") vor dem Flug negativ getestet. Dann kommt es bei 50 Passagieren im Laufe der nächsten Tage zu positiven Tests, dann liegt es natürlich nahe, den Flug dafür verantwortlich zu machen. Das ist aber kaum haltbar:
  • die Passagiere werden im Vorfeld Kontakte gehabt haben, teilweise sind es Gruppen
  • außerhalb des Flugzeugs haben diese 100 Passagiere zahlreiche Kontakte (Checkin, Boarding, Kofferband)
So richtig genau kriegt man das nur durch sehr exakte Erfassung aller Passagiere und Erfassung des Symptombeginns. Idealerweise müsste man auch alle Viren sequenzieren, denn dann kann man bestimmen, ob es alles die gleichen sind.
Es gibt Studien dazu, und die Ergebnisse legen meistens nahe, dass das Flugereignis selbst (also alle sitzen und Lüftung ist an) wohl nicht der Ansteckungsort war.

Wobei eine niedrigere Inkubationszeit Flugreisen zum Teil vereinfachen würde.
Wirklich "vereinfachen" würde es, wenn die Ansteckung erst mit oder nach Symptombeginn erfolgen würde. So ist es etwa bei der Grippe (leichte vor-symptomatische Übertragung), bei SARS-1 war es auch eine streng symptomatische Übertragung. Aber diesen Gefallen tut uns das Virus wohl nicht.
 
mcnoch

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So richtig genau kriegt man das nur durch sehr exakte Erfassung aller Passagiere und Erfassung des Symptombeginns.
Und genau daran krankt derzeit die Datenerhebung überall, darum werden in rund 90 % der Fälle der Infektionsort als "nicht bestimmbar" klassifiziert. Was dann natürlich alle Ladenbetreiber, Veranstalter, etc.. verleitet zu sagen, "Meine Art von Gewerbe sei aber nicht als Infektionstreiber identifiziert worden, darum sind die Schutzmaßnahmen übertrieben". Hätten wir eine App, die auch den Ort eines möglichen Gefahrenkontakts erfassen würde und nicht nur den Tag, dann könnte man dies genauer sagen, aber dies ist ja wegen des geheiligten Datenschutzes nicht gewünscht .Es gibt aber schon einige Orte, wo man dies zwischenzeitlich recht gut erforscht hat, als gefährliche Orte gelten dabei dann z.B. Fahrstühle, Shuttle-Busse, etc.., weil der Luftaustausch dort so niedrig ist, dass selbst nach 20 Minuten noch Aerosole in signifikantem Umfang nachweisbar waren. Darum sind bei uns z.B. alle Fahrstühle, abgeschlossenen Telko-Qubics, etc.. gesperrt worden. Bei den Poolfahrzeugen wird mittels Hochleistungsventilator einmal alles durchgepustet, etc.. Aber es ist auch klar, dass Flieger (und Züge) nicht die Hauptverbreiter sind, denn sonst hätten wir ganz andere Verbreitungsmuster gesehen.
 
Schorsch

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Hätten wir eine App, die auch den Ort eines möglichen Gefahrenkontakts erfassen würde und nicht nur den Tag, dann könnte man dies genauer sagen, aber dies ist ja wegen des geheiligten Datenschutzes nicht gewünscht .
Wobei, der Ruf nach einer schärferen App auch immer etwas wie die Idee ist, bei Stau auf der Autobahn einfach ne Spur dazu zu teeren. Funktioniert grandios, siehe:

Stellenweise sehen wir eine fundamentale Wissenslücke bei der Verbreitung vor allem Aerosol-basierter Krankheiten.
Ich sehe eine Flugreise als wirklich sehr bedenklich an, wobei ich immer betone: sitzt man an seinem Platz, ist die Gefahr gebannt.
Aber stelle ich mir eine typische Reise vor, dann erkenne ich mindestens ein halbes Dutzend Gelegenheiten, bei denen man sich ganz prima anstecken kann. Unter anderem Anreise im Öffi, Sicherheitskontrolle, Boarding-Gate, Passagierbrücke, Deboarding. Natürlich reduzieren Masken die Ausbreitung der Aerosole, aber das hat auch seine Grenzen. Bedenkt man, dass derzeit offiziell etwa 1% der Bevölkerung Corona hat, und innoffiziell wohl vom 5-fachen auszugehen ist, finden sich da inzwischen genug. Im Mai/Juni und generell Sommer 2020, als das schon mal diskutiert wurde, war es noch ein mittlerer Glücksgriff, wenn man einen aktiv Ansteckenden gefunden hat. Und der lief dann mit der Plüschtier-Variante names Wildtyp.
 

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Weiter Flaute für deutsche Luftfahrt (msn.com)
"....
Im Interkontinental-Geschäft habe Deutschland als Transferland seit 2010 an Bedeutung verloren, weil insbesondere nach Afrika und Asien die Passagierströme über die stark ausgebauten Drehkreuze in Arabien und der Türkei zugenommen hätten. Neben der gezielten Industriepolitik der Staaten sorgten auch geringere soziale, ökologische und verbraucherpolitische Standards für eine regelrechte Sogwirkung, meinte BDL-Präsident Peter Gerber. Die Wertschöpfung werde ohne positiven Effekt für die Umwelt verlagert.
......"
 
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Jetzt wo der Luftverkehr wieder anzieht, merken die Flughäfen, dass es der falsche Schritt war so dramatisch Personal abzubauen, weil die Arbeitsmärkte überall in Europa unter Personalmangel leiden. Mal von Streiks wie in England oder Polen abgesehen, reicht auch schon der normale Vor-Corona-Betrieb aus, um sie an ihre Grenzen zu führen. KLM musste zahlreiche Verbindungen streichen, die Feuerwehr verteilte Wasser, aber das ganz große Chaos konnte dieses Mal verhindert werden.

Amsterdamer Flughafen verhindert Kollaps (msn.com)
 
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Es ist für mich schon erstaunlich, wie so viele Betriebe, egal auch welcher Branch, da zähle ich meinen mittelständischen Maschienbauer auch dazu, auf den selben Fehler reinfallen während einer Krise. Da sitzen doch Profis an den Hebeln?!
Mein Lehrer in WiSo (sau cooler Typ war das und sogar ehemaliger dt. Olypiateilnehmer im Boxen) sagte immer:"In einer Krise muss man sich u. U. Umstrukturieren und auf den nächsten Boom vorbereiten, damit man im Nächsten dann genug Geld verdienen für die Krise kann."
Stattdessen wird in der Krise abgebaut und teils Steuergelder verbraucht und im Boom nur ein paar Aktionäre ausbezahlt. Die Steuern versucht man noch als Dank oft zu umgehen und leid tragend ist immer die Gesellschaft. Verrückte Welt.
 
Schorsch

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Mein Lehrer in WiSo (sau cooler Typ war das und sogar ehemaliger dt. Olympiateilnehmer im Boxen) sagte immer: "In einer Krise muss man sich u. U. umstrukturieren und auf den nächsten Boom vorbereiten, damit man im nächsten dann genug Geld verdienen für die Krise kann."
So als WiSo-Lehrer kann man da natürlich schlau daher reden. Frage ist, ob das der Unternehmenslenkern seinen Geldgebern auch vermittteln kann, dass er mal kurz auf blauen Dunst hin seine Personalausgaben erhöht und auf den Boom wartet. Das ironische: der Flughafen verdient ja nicht mehr wenn die Abfertigung schneller geht. Im Gegenteil. Lange Wartezeiten erfreuen die Restauration und den Parkautomaten. Und die Leute steigen ja deswegen nicht auf Schiff, Bahn oder Auto um. Denn die können die 2 Wochen pauschal am Mittelmeer nicht wuppen. Andere Flughäfen sind weit weg.
Auch bei den Airlines gibt es wenig Ausweichmöglichkeiten. Alle sind randvoll gebucht. Flöten geht vielleicht der Kurzstreckenverkehr, aber die will inzwischen ja auch kaum einer mehr.
 
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So als WiSo-Lehrer kann man da natürlich schlau daher reden. Frage ist, ob das der Unternehmenslenkern seinen Geldgebern auch vermittteln kann, dass er mal kurz auf blauen Dunst hin seine Personalausgaben erhöht und auf den Boom wartet. Das ironische: der Flughafen verdient ja nicht mehr wenn die Abfertigung schneller geht. Im Gegenteil. Lange Wartezeiten erfreuen die Restauration und den Parkautomaten. Und die Leute steigen ja deswegen nicht auf Schiff, Bahn oder Auto um. Denn die können die 2 Wochen pauschal am Mittelmeer nicht wuppen. Andere Flughäfen sind weit weg.
Auch bei den Airlines gibt es wenig Ausweichmöglichkeiten. Alle sind randvoll gebucht. Flöten geht vielleicht der Kurzstreckenverkehr, aber die will inzwischen ja auch kaum einer mehr.
Dass die Aussage in der Realität meist kein Bestand hat und Regeln auch oft von außen, Stichwort Investoren, gemacht werden, ist mir leider bewusst.
Deshalb kann ich deiner Aussage erstmal nichts entgegen werfen.
 
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