„Da kriegste ja die Motten“ – de Havilland „Moth“ in 1:72 (mehrfach)

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Zweites Modell: de Havilland DH.60G Gipsy Moth Coupe – Avis #72018
Bausatz und Geschichte der G-AAUR habe ich hier schon mal vorgestellt: 1/72 de Havilland DH.60G Gipsy Moth Coupe – Avis #72018

Meine Motivation für dieses Modell kurz nochmals vorneweg:
  • diese Variante zeigt die Variabilität der Motte: Glasdach und Schwimmer
  • auch wenn die beiden sich nicht getroffen haben, so gibt es einen gewissen Bezug zu meinem Grönland Wal D-1422 mit dem Wolfgang von Gronau 1930-1931 zweimal in Grönland war
  • da die „British Arctic Air Route Expedition“ ebenfalls 1930-1931 in Grönland stattfand [7, 8], ist dies ein Zeitgenosse meines Wals
  • sie trägt mein „persönliches Kennzeichen“ G-AAUR
  • der Bausatz ist meines Wissens erst im Januar 2016 herausgekommen, also nagelneu
  • den Deckel ziert eine digital aufgehübschte Darstellung auf der Basis von Fotos


Wie man am aufgedruckten Logo erkennt, steckt hinter “Avis” der bekanntere Hersteller „Amodel“.
Quellen
[7] Picture Library catalogue: British Arctic Air Route Expedition 1930-31 Scott Polar Research Institute, Cambridge » Picture Library catalogue
[8] British Arctic Air Route Expedition - Wikipedia
 
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Ein erster Unterschied zum letzten Modell ist der extra einzusetzende Rumpfboden (Teil No. 4). Das liegt daran, dass außen zwei Leisten in Längsrichtung drauf sein sollen, die man in Metallformen nicht zusammen mit den Rumpfhälften gießen kann. (Anders beim Resinbausatz. Dort sind sie mit gegossen und am Ende mehr oder weniger gut zu erkennen.)



Jetzt habe ich verstanden, wie genial einfache Instrumentenbretter gemacht werden können! Einfach ein Sackloch, das man mit weißer Brühe per Washing zu Rund-Instrumenten aufwertet. Selbst die Libelle oben drüber ist also solche zu erkennen. Das ist doch perfekt! Wer will, erkennt sogar Zeiger.



Die Helling des letzten Modells leistet guten Dienst, denn die V-Stellung der Bausatzflächen ist zu gering.

 
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Mit den Bausatzteilen und ein wenig Kreppband erhält man rasch ein gut gefülltes Cockpit. Selbst die typischen Kompassgehäuse hat Amodel vorgesehen. Um später keinen Tailsitter zu erhalten, habe ich ein paar Blei“platten“ im Motorraum angebracht.



Auch die Schwimmerspitzen wurden beschwert. Mangels Platz wird das aber weniger bringen als das Blei im Rumpf.



Damit ich den Propeller später in einer Kanüle lagern kann, wurde die vorder Verkleidung der Motorhaue mit einem Gussast verstärkt.

 
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Hier sieht man den extra einzusetzenden Rumpfboden. Der hat ziemlich Arbeit gemacht, weil die in den Rumpfhälften dafür vorgesehenen Ausschnitte zu klein geraten sind. Wie man hier erkennt, laufen am vorderen Ende des Bodens die Steuerseile für die Querruder in die Flügel.



Bevor ich das bisschen Rest, das von den Handlochdeckeln zu erkennen ist, abschleife habe ich deren Lage auf der Bauunterlage festgehalten.



Ein Teil des Ingenieur-Praktikums ist dem Vorrichtungsbau gewidmet. Das zahlt sich jetzt aus.

 
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Jetzt kommt Farbe ins Spiel.



Leider hatte ich die Verkleidung hinter dem Cockpit vergessen. Sie ist aus transparentem Material und nicht weiß grundiert. Daher wird das Rot darauf dunkler als der Rest. Ein Decal (Rot auf Weiß) kann‘s aber richten.



So:



Die Verspannung wurde zwischenzeitlich auch schon begonnen. Dann fiel mir aber ein, dass ich vorher das Cockpitdach fertig machen sollte. Zwei Spannseile sollten vom Rumpf durch das Dach zu den Baldachinstreben laufen und dafür habe ich zwei kleine Löcher ins Dach gebohrt.

 
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Jede meiner Motten ist anders! Bei der hier sollten Cockpit und Baldachin vor den ersten Montageversuchen des Oberflügels komplett fertig sein, weil man hinterher nicht mehr beikommt. Das gilt auch für das Durchfädeln des Abgasrohrs.



Die Flügelstreben müssen als erstes frei Stehen lernen. Die de Havilland-Logos daran wurden mit nassem Buntstift gemacht.

 
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Auch an der Baldachinverspannung habe ich mich versucht. Dabei fiel auf, dass meine Coupé-Haube ein wenig zu weit vorne sitzt: Die hinteren Spannseile enden daher im Nichts anstatt an den Streben.



Dann ging’s los: zehnmal probiert, fünfmal fast an die Wand geworfen! Verdammt viel Klebstoff verbaut (das erinnert mich an Flugmodelle nach den ersten Crashs). Hier tanzt gerade noch eine Strebe aus der Reihe. Gleich ist sie wieder drin. Huch, meine Logos an den Streben sehen ja aus wie Familienwappen. :cursing:

 
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Zumindest habe ich bis hierher keinen Tailsitter produziert. Der Schwerpunkt sollte vor der Schwimmerstufe (= vor dem hinteren Flügelholm) liegen, damit es am Ende passt. Das altmodische Coupé-Dach macht aus der eleganten Motte eine „Klapperkiste“. Man muss es sich mal vorstellen: Damit waren die Briten im ewigen Eis Grönlands.



So nebenher habe ich immer mal ein wenig am Schwimmwerk gewerkelt. Bis die Lochzange genug 2 mm Scheiben für die Handlochdeckel ausspuckt, muss man viele Löcher stanzen.



Die labbrigen Verbindungsstreben zwischen den Schwimmern (ganz unten im Bild) sollen aus Metall gemacht werden. Ich probiere hier erstmalig die Idee aus, zwei Drähte unterschiedlicher Dicke als Basis für eine Profilstrebe zu verwenden. Verbunden wurden die Dinger mit Sekundenkleber. Geglättet wird dann mit Heißwachs oder Flüssigspachtel.

 
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Jetzt wird es unerwartet kritisch! Wer es genauer nimmt als ich, der sollte hier seine Bausatzteile wegwerfen! Jetzt verlassen wir nämlich den Submillimeter-Bereich!

Aber alles erst mal der Reihe nach:

Um Maße einfach kontrollieren zu können, habe ich den Bemalungsplan aus dem Bausatz auf 1:72 kopiert. Ergebnis: Die Schwimmer stehen zu eng zusammen und sind viel zu kurz.

Gleiches für die Streben. In der Seitenansicht reichen sie gerade so. Das ist aber nicht deren wahre Länge, denn die sind ja ca. 45 Grad geneigt (blaue Linien). Es sieht aus als ob die Schwimmer, samt Gestell, in einem anderen Maßstab wären als der Rest. Da kriegste doch die Motten! (als ob ich’s bei der Wahl meines Titels für diesen Faden geahnt hätte?)





Es könnte aber auch sein, dass A-Model die Schwimmer nicht speziell für dieses Modell gemacht hat, sondern für andere „Wasser-Motten“. Wenn ich nach diesen bei McKay [1] schaue, dann erkenne ich, wie nicht anders zu erwarten, ja auch verschiedene Schwimmer von verschiedenen Herstellern. Wenn ich mich auf baugleiche beschränke, die vorne mit einer I- und hinten mit einer V-Strebe festgemacht sind, so ist mein Eindruck, dass diese weniger Abstand zum Rumpf haben als in den Zeichnungen (weniger als der Abstand der Tragflächen voneinander).

Was die G-AAUR angeht, so könnte der Schwimmer hinten schon bei den Buchstaben A oder U enden. Also könnte der Formenbauer von A-Model auch Recht haben? Andererseits könnte es aber auch sein, dass man für die Expedition Schwimmer mit einem größeren Volumen verwendet hat, um im Falle von Lecks länger „oben zu bleiben“.

Nun sind wir so weit gekommen. Ich versuch mal noch ein wenig in den befürchteten Holzweg zu gehen, um das Ergebnis als Ganzes besser beurteilen zu können. Umkehren kann ich ja immer noch. Hier lernen die Streben gerade selber zu stehen. Die Linien auf der Holzleiste entsprechen den Befestigungspunkten am Rumpf. Auch da sieht man, dass die Schwimmer in einem kleineren Maßstab zu sein scheinen. Meine Hoffnung ist, dass ich die Schwimmer weit möglichst nach vorne bekomme, so dass das zu Kurze nicht so sehr auffällt.

 
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Dann kommt der Augenblick der Kontrolle: Die Wahrheit liegt irgendwo zwischen meinen Überlegungen. Man könnte die Schwimmer also lassen oder Neue machen. Belassen ist „billiger“. Zu beachten: Das Deckelbild des Bausatzes beruht auf einem realen Foto und ist damit als Referenz über jeglichen Zweifel erhaben.

Relativ zur Höhe des Rumpfes erscheint der Abstand zum Rumpf im Modell unerwarteterweise eher zu groß also zu klein. Hinten enden die Schwimmer ebenfalls unerwarteterweise wo sie sollen, vorne fehlt ein wenig.

 
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B.L.Stryker

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Wenn man den Direktvergleich macht und Nietenzähler ist, sieht man noch mehr Dinge, die nicht Deckungsgleich sind. (Höhe und Form Auspuffrohre, Stellung der Flügelstreben)

Also so belassen, wie es ist. Sieht so schon ganz gut aus.
 
Thema:

„Da kriegste ja die Motten“ – de Havilland „Moth“ in 1:72 (mehrfach)

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