Das Goldene Zeitalter der zivilen Luftfahrt: Aer.Macchi MC.100 von Broplan im Maßstab 1/72

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Wie üblich soll auch dieses Modell in einem Diorama enden. Es soll eine Szene am Steg sein, Mannschaft schon an Bord, PAX in Vorbereitung zum einsteigen. Deswegen waren die Klappen im Bug ja aufgeschnitten: wie sich beim Studium der Bilder zeigt, leider falsch, weil ich den Gravuren gefolgt bin. Es gab im Bug nit zwei, sondern eine Luke. Dahinter war eine Antenne, zumindest auf manchen Fotos. Also wieder zumachen!
Im Cockpit ist ja noch alles leer, da müssen ja noch die Piloten samt Sitz, die Steuer, die Hebelei für die Motoren und das Armaturenbrett rein.
Aber der Reihe nach: Zuerst werden die Piloten samt Sitz und dazu die Steuer zusammengefügt. Einer davon wird und in die linke Rumpfhälfte montiert.



Er stammt aus der PJ Reihe, eine der wenigen, die sitzende Zivilpiloten in verschiedenen Epochen darstellt. Leider keine für die Zwischenkriegszeit, daher die Kopfhörer und das Mikro. Damit muss ich jetzt leben; es kommt ohnehin noch schlimmer.

Die Konsole für die Motorsteuerung war ja schon eingebaut. Jetzt müssen nur noch die 9 Steuerhebel produziert und eingebaut werden. Solche Feinheiten fehlen ja öfters, weshalb wir bei FSC einige Detailsätze als Ätzteile entworfen haben. Im "Accessoires Avions" findet sich u.a. eine Reihe von Hebeln - die nehmen wir!



Furchtbar fieselig, aber wie soll ich sonst 9 von den Dingern gleichmäßig verteilt anbringen? hier sitzen sie schon auf einer Schiene und müssen nur noch gebogen und gekürzt werden. Und natürlich lackiert.



Und wieder einmal gelingt es mir nicht, die Knöpfe auf den Hebeln vernünftig darzustellen. Die Abstände sind so gering, dass die Farbe eine Brücke macht, kaum dass man den Rücken kehrt. Aber nochmal mache ich die Dinger nicht!

Die werden jetzt von links nach rechts auf der Konsole angebracht, dann kommt der zweite Pilot samt Sitz rein.



Figurenmaler werden es nicht verstehen, wie man so was auch noch fotografieren kann. Aber jeder hat so seine schwachen Stellen, und ich hab reichlich!

Fehlt noch das Armaturenbrett. Ich hatte ja ein schönes Foto gefunden, en face, also wollte ich das Kopieren und drucken: der Erfolg war mangels Auflösung meines Druckers eine schwammige Matsche. Aber ein anderer Italiener mit 3 Motoren und ähnlich angeordneten Instrumenten ist von Eduard verfügbar: Savoia SM-79. Hier etwas geändert und auf dem Träger im Kit aufgebracht:


Wie die Jungs den Fotodruck hinkriegen, ist mir schleierhaft! Nur in dieser Vergrößerung kann man die Qualität der Teile, aber leider auch der Montage erkennen. Ein Jammer, dass davon später nicht viel zu sehen sein wird. Die Instrumente werden an den schon früher montierten Haltern angebracht und damit ist das Cockpit komplett. Nein, die Pedale schenke ich mir, obwohl ich so schöne hätte. Aber die werden sicher da Verwendung finden, wo man zumindest noch deren Existenz erkennen kann. Hier bleibt mal alles so- wenn's nicht runterfällt.



Der nächste Schritt heißt "Klappe zu": das Zusammenfügen der Rumpfhälften. Danach sieht man so gut wie nichts mehr von den schönen und weniger schönen Innenteilen...
 
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Freier Franke

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Und wieder einmal gelingt es mir nicht, die Knöpfe auf den Hebeln vernünftig darzustellen. Die Abstände sind so gering, dass die Farbe eine Brücke macht, kaum dass man den Rücken kehrt. Aber nochmal mache ich die Dinger nicht!
Hallo Zivilist , ich benutze zum erstellen von Hebelknäufen Gel Sekundenkleber,funktioniert prima.

Gruß Manfred
 
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Guter Vorschlag, danke! Meines war nur zu dick, Abstand der "Knöpfe" mit 0,4mm war kleiner als der Tropfen. Daher mit Farbe versucht. Wars wohl auch nicht.
 
JohnSilver

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Im Lotter Kreuz links oben
Wenn sich das noch ändern lässt, würde ich auch nicht alle 9 Knäufe in der gleichen Farbe gestalten.
Ich weiß nicht, welche Farben früher auf die Hebel "verteilt" wurden, aber sicherlich nicht alle gleich.

Heutzutage wären die linken 3 Hebel (Gas) schwarz, die 3 mittleren (Propellerverstellung) blau und die rechten (Gemisch) rot.
 
Airbutsch

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Vacu ist Modellbau pur.
Es ist immer wieder interessant welche Wege zum Ziel führen.
Und das alles in 72, alle Achtung. :applause1:
 
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Hallo Zivilist , ich benutze zum erstellen von Hebelknäufen Gel Sekundenkleber,funktioniert prima.

Gruß Manfred
Wenn sich das noch ändern lässt, würde ich auch nicht alle 9 Knäufe in der gleichen Farbe gestalten.
Heutzutage wären die linken 3 Hebel (Gas) schwarz, die 3 mittleren (Propellerverstellung) blau und die rechten (Gemisch) rot.
Auch wenn man das nicht so sieht: die äusseren 3 sind jeweils in Holz-Braun, die zentralen in rot. Aus dem Foto vom Original lässt sich nichts erraten. Aber warum nicht Deinen Vorschlag anwenden? Erst mal Danke dafür, und es ist gerade noch nicht zu spät. Sehen kann. An jetzt nur noch die Gemisch-Hebel...
 
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Da fehlt doch was in #26?! Kann darin leider nichts ändern: gemeint war "...spät. Auch wenn man dann wohl nichts mehr sehen kann: An die Gashebel komme ich nicht mehr richtig ran. Die Propellerverstellung ist jetzt blau, jetzt nur noch die Gemisch-Hebel rot, das geht noch."

Und jetzt ade, du schöne Welt: Der Rumpf kriegt noch ein paar Zungen eingeklebt und wird dann zusammengeklebt.



Sieht doch gar nicht so schlecht aus?!
Denkste!! Das ist der Vorteil der Totale, man sieht eben die Details nicht. Die will ich Euch aber nicht ersparen, auch wenn ich sie mir gern erspart hätte. Die "Zentrierung" habe ich vom Cockpit aus gemacht, also wenig erstaunlich, dass da alles stimmt. Aber schon beim Bug ist eine Verschiebung! Und sogar die Aussparungen für den Tragflächenholm hat einen Versatz von 1,5 mm!

Noch nie habe ich bei einem Vacu so was erlebt. Schaut noch mal den Bug genau an:



Auch in der Länge gibt es einen Versatz, wenn auch nur geringfügig. Der könnte auch einer Verspannung durch die Einbauten geschuldet sein, also mein Fehler. Warum der aber geringer ist als die (ohnehin völlig falsche) Markierung für die Luken, bleibt ohne Erklärung. Und wer das erste Bild in Erinnerung hat, der erkennt keinen Versatz am Rumpfheck, weder an der Luke noch am Abschluss.

Schauen wir und sie ganze Misere mal von unten an:

Grün gestrichelt die vordere Stufe. Der rote Pfeil zeigt auf den Versatz auf der Backbordseite: 1,5 mm!!! Und an der hinteren Stufe das Gleiche noch mal, dafür ein korrekter Abschluss zum Heckstück.
Wer kann das erklären? Ich bleibe bei meiner Theorie, dass die einzelnen Bauteile getrennt voneinander konstruiert wurden....

Die rote Ellipse im Heck zeigt aber auch, dass die Konturen von Rumpf und Heckteilen unterschiedlich sind. Das wird eine Spachtelorgie vom Feinsten! Und die Bananenform gibt es gratis, nicht zu vermeiden, weil die Hälften im Heck auch noch ungleich breit sind. Dafür hat Broplan aber eine größere Schachtel gespart - danke dafür!

Wenn diese Aufgaben gelöst sind - und sie lassen sich lösen! - kommt der Flügelanbau. Hochspannend!
 
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Man soll ja nicht alles zu kritisch sehen. Aber manchmal kann ich einfach nicht drüber wegschauen. Die M.C. 100 war ein aus Holz gefertigtes Flugzeug, bis auf die Ruder alles mit Sperrholz-Oberfläche, sagen meine Quellen. Sicher hat es da die eine oder andere kleine Abweichung von der idealen Form gegeben, aber sicher in '72 fast unsichtbar.
Bei Broplan hat entweder der Fertiger des Urmodells oder der Hersteller der Form da andere Vorstellungen. Ich tippe auf die Form: hier sind wohl diverse Reparaturen von Alterserscheinungen nötig geworden, die "kostengünstig" abgearbeitet wurden - wenn denn überhaupt.

Anders kann ich mir solche Oberflächen nicht erklären:
Unten die "out of the box" gefüllerte und lackierte, die einfach inakzeptable Verwerfungen zeigt. Dass die dann so heftig sind, wie die darüber gezeigte schon geschliffene Fläche zeigt, das hätte ich nicht gedacht.



Teilweise sind die Fehlstellen so tief, dass gespachtelt werden muss. Denn Schleifen ist bei dem richtig dünnen Material mit Risiko behaftet: gern ist man schneller "durch" als vermutet, und gerade am Flügel sind solche Stellen von innen her schwer zu erreichen für eine Reparatur.

Zwei Durchgänge waren nötig, um dieses Bild hier zu erreichen:


Es gäbe immer noch was nachzubessern, aber nach der Verbindung zum Rumpf werden die Übergänge ja auch noch mal meinen Bestand an Spachtelmasse und "scharfem" 600er Nass-Schleifpapier reduzieren. Obwohl die Passung jetzt ja eigentlich recht gut aussieht:

Die Versuchung ist groß: Flächen anbauen - fertig!
Es sind aber noch ein paar Kleinigkeiten rings herum zu bearbeiten, über die man nachdenken sollte:
Unter den Flächen sind die beiden Stützschwimmer, inklusive der recht anspruchsvollen Verspannung. Dazu muss der Rumpf auf dem Rücken liegen, was die Innereien der Kanzel übel nehmen. Überhaupt sollte die drauf sein, bevor die Arbeit am Flügelübergang losgeht.
Es liegt eine (1 Stück!) Kanzel als Vacu bei - schließlich ist Sparen oberstes Gebot bei Broplan! Das Ding ist schön klar, fehlerfrei und anspruchsvoll: Weder die Unterkante, also der Anschluss zum Rumpf, noch die Stege sind deutlich sichtbar. Hängt wieder mit dem Sparen zusammen: es ist einfach billiger, das Material über eine Form zu ziehen als in eine Negativform. Dadurch werden alle in der Form sicht- und fühlbaren Kanten schwammig und wenig hilfreich. Selbst die Stege der Einzelfenster lassen sich nur erahnen, weshalb ich mit 1mm Klebeband versuche, mir ein Bild zu machen.


Übrigens passt die Kanzel recht gut! Und darüber kann man sich wirklich freuen, denn das ist ja keines falls immer so.
Jetzt schlägt wieder die Stunde der Silhouette: Masse abnehmen, Stege konstruieren und aus Tamiya-Band schneiden.
So sieht die Vorlage aus:

Mit 0,7mm Stegbreite wird es hoffentlich ausreichend zierlich. Die Seiten- und Frontverglasung wird mit dem Skalpell geschnitten, da hilft hier leider keine Silhouette, weil alles ein wenig windschief ist.
 
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urig

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Mann-o-Mann, bei der Tour kommen ja alle Herausforderungen zusammen, die man sich vorstellen kann. Und noch ein paar mehr. Ich hoffe, dass Du inzwischen über den Berg bist.
 
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Ja, urig, eigentlich hatte ich erwartet, einen wegen des dünnen Materials anspruchsvollen Bausatz vor zu finden, der in allen trivialen Belangen (Maßstabs- und Formtreue und saubere Oberflächen) zumindest korrekt ist. Das ist bisher einer der beiden Vacus, an denen ich übermäßig viel "unnötige" Arbeit hatte. den anderen, die Zeppelin e4/20 von Classic Planes hat unser genialer Scratchbau-Kollege "Gabriel Stern" 2015 beschrieben - wen's interessiert, er findet es hier. Ich hatte mir das erspart, zumal das Ergebnis durchaus ansehbar geworden ist - zumindest gut genug für ein "Commended" in Telford, wenn ich mich richtig erinnere. Alexander Bigey sah das Modell und wollte den kit, den ich ihm besorgte; und den er dann wohl weiter gegeben hat - schlau!

Aber zurück zur Macchi - Schließlich sind Vacu Kanzeln ja nicht ganz ohne Grund mit jeder Menge Horrogeschichten auch in Ehren ergrauter verdienter Modellbauer behaftet. Man soll es ja nicht verschreien, aber bisher bin zumindest ich ganz zufrieden. Kaum ist ein halber Tag vergangen mit Überwindung diverser Verbindungsprobleme zur Silhouette, Schneiden der Vorlage, herausfieseln der an den falschen Stellen klebenden Tamiya Teilchen und deren Platzierung auf der Kanzel, schon ist das erwünschte Ergebnis da:



Im Hintergrund ein Produkt, mit dem das Ganze wesentlich schneller hätte funktionieren können - fiel mir nur zu spät ein. Für die wenigen, die dieser Gnade der Modellbaugötter noch nicht teilhaftig geworden sind und auch keine Silhouette eignen: eine geniale Auswahl von diversen Formen geschnittener zufälllig (?) auch gelber Klebefolie ermöglcht das Abdecken der schwierigsten Partien der Ränder. Ergänzt mit dem Einsatz von flüssigen Maskierungen verschwindet das Kanzelgrauen ins Abseits. Das und mehr findet man bei maketar.

So, jetzt kann die Bearbeitung von unten erfolgen: unter den Flächen werden die vormontierten Schwimmer (Schwimmer, Aufhängungen und Kreuzverspannung) an den dankenswerter weise markierten Stellen provisorisch montiert. Warum nicht gleich fertig zeigt sich hier: Erst mit aufgesteckten Flächen kann man sicher stellen, dass die Schwimmer dann senkrecht hängen, und somit auch parallel zueinander.


Hier sind die seitlichen Verspannungen auch schon montiert: die Kreuzverspannung ist mit gezogenem Gießast gemacht, die seitlichen wollte ich aber stabiler haben: 0,3mm Stahldraht sollte das ermöglichen.



Wenn die Richtung stimmt, kann alles endlich dauerhaft (hoffentlich!) fixiert werden.

Zum Thema "Richt Euch!" gehört natürlich auch das Leitwerk und - wie schon vermutet - ist mir eine prima Banane gelungen! Manche Sachen gelingen eben, ohne das man es wirklich will.


Mit einer Lage Magic Sculp auf der Auflage wird eine gute Ausrichtung mit gleichzeitig brauchbarem Übergang der Flächen möglich sein.
Schaun wir mal!
 
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Jetzt ist's passiert: die Flächen sind dran! mussten mit dem Hammer in Form gebracht werden!


Dafür ohne Sekundenkleber - das heißt aber auch, dass die nächsten min. 6 Stunden am Rumpf nichts mehr geht.
Also können wir uns jetzt um die Motoren und deren Anbauteile kümmern. Kann man gar nicht oft genug wiederholen: Was Broplan da als Motoren anbietet, ist absolut nicht akzeptabel! Und wäre auch von den Kosten her keine Katastrophe. Einfach unverständlich!!
Hier habe ich mal die Positionen zusammengestellt: Broplan (1) gegen einen überarbeiteten Umrüstsatz des polnischen Anbieters Techmod (2). Der war gedacht zur Darstellung der JU 52 im Dienste der LOT, die Bristol Pegasus VI nutzte.



Die Spritzguss-Schaufeln von Broplan ähneln den Fotos der Macchi Propellerblätter deutlich weniger als die unter 2 Gezeigten. Die sind übrigens identisch mit den 3D gedruckten von Balaton Model für die Savoia Marchetti SM 75, die den gleichen Motor wie unsere Macchi hatte. Die Motoren sind extrem aufwändig gegossen: sowohl Stößel als auch Ansaugrohre sind frei stehend, was zum zügigen Verschleiß der Form führt. Balaton macht das vielteilig, auch eine Zumutung. Wir probieren das mal einteilig, denn wir brauchen ja nur 3 Stück!

Solche Motoren verdienen auch eine angepasste Bemalung. Hier sind die Phasen dargestellt:



Zuerst werden die Motoren schwarz lackiert, hier mit Tamiya X-18. Da die Zylinderköpfe aus Aluminium waren, werden sie auch so lackiert: dazu braucht es eine Maske, die mit dem Kreisschneider nicht ohne Mühe geschnitten werden - wäre mit Silhouette schneller gegangen.
Die lassen Motorgehäuse und Z-Köpfe frei, wenn wir von vorn lackieren und mehr sieht man eh nicht.
Also kommt im zweiten Schritt AK Duraluminium drauf, ist etwas weniger "chromig" als Alu.
Dann kommt eine Abdeckung für die kompletten Zylinder drauf. Der dritte Schritt: Lackierung des Motorgehäuses mit Engine Gray von Gunze. Schon fertig!

Naja, fast. Erst mal wird er Motor mit AK Engine Wash malträtiert, damit man sieht, wie der Motor aus den Rippen schwitzt.
Wichtiger ist das Trockenmalen der Stößelrohre, jetzt mit richtig knalligem "chromigem" Alu. Wer's kann, mag jetzt die Schraubenköpfe noch etwas mit Abnützungsspuren versehen, wenn der Trockenmalpinsel schon mal in Aktion ist. Ich hab mir das erspart.



Die Propellerblätter müssen ja auch irgendwo dran gebaut werden: die Ju 52 Nabe von Techmod ist viel zierlicher mit außen liegenden Gewichten, die Italiener hatten es deutlich kräftige und so was kann man ja auch noch selber machen. Auf 1,5mm Messingstäbe gesteckt sollen sie dann durch die aufgebohrte Motornabe gesteckt werden.



Jetzt fehlen noch die Ringe: ich habe den des Mittelmotors der LOT- Ju 52 genommen, denn der ist zylindrisch. Und hauchdünn - trotzdem völlig problemlos beim Ausformen und ohne Löchlein und Co.
Wie schön, dass die Motoren da saugend reinpassen, auch mit dem richtigen Abstand zur Vorderkante: Techmod kann es eben.
Nur der Abgas-Sammelring ist zu kurz: da werde ich noch was machen müssen. Ebenso die Abgasendrohre sind noch anzupassen.



Ich habe mal wieder meine alte Liebe zur Polierfarbe aufgewärmt: Der Flieger ist ja in Alu-Dope gestrichen, weil aus Sperrholz. Die Hauben sind aber aus Alu! Und die Motorträger wohl auch, wenn das auch nicht verbrieft ist.
Der in der Mitte liegende Set ist also mit Model-Master Aluminium lackiert und dann poliert - maschinell und mit viiiel Gefühl...
Zu viel Ehrgeiz führt zum sofortigen Wärmetod der Spritzgussteile, aber auch das Resin ist empfindlich gegen Wärme.
Aber ich meine, das Ganze kriegt schon einen ganz anderen Glanz, eben nicht so einheitlich, tiefer und wärmer.

So. jetzt hätten wir schon was zum Aufbauen auf die obszön nackten Flächen. Die Woche kann kommen!
 
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Eigentlich hätte ich ja, weil vorgewarnt, vor dem Anbau der Flächen genauer hinschauen sollen: Da stimmt doch was mit den Gravuren nicht?!
Die hinteren stimmen ja zusammen, aber die vorderen gar nicht! Außerdem sind die BB Querruder schlanken als die auf SB.

Broplan hat also noch viel mehr Aufwand bei der Herstellung der Form betrieben, als schon angenommen: Nicht nur, dass Ober- und Unterhälfte ungleiche Aufteilung der Ruder haben, nein, zusätzlich sind auch die Oberflächen nicht symmetrisch! Also 3 Konstrukteure??

Sollte ja kein Hexenwerk sein, an einem Vacu die Gravur zu schließen und neu zu ziehen. Hab ich bisher zumindest bei einem Vacu noch nie machen müssen, aber einmal ist ja immer das erste mal! Ich probier das mal mit Einkleben von gezogenem Gussast. Als Kleber habe ich den dünnflüssigen von Tamiya benutzt
und dann die die ganze Kiste noch mal gefüllert, mit 4000er Papier geschliffen und mit AK silbern gespritzt.
Und statt einer Gravur sind jetzt 2 da! Offensichtlich ist das Bauteil um die Gravur herum so weich, dass es keinen scharfkantigen Graben gibt, und so bleiben die Ränder zumindest nach der Endlackierung schwach - aber leider immerhin - sichtbar.
Wird mit Gunze 500 zugebappt. Die neue Linie hatte ich dummerweise schon gezogen, jetzt sieht man den Fehler noch deutlicher - und noch einen wohl viel schwerwiegenden! Sollten die äußeren Motoren tatsächlich nicht in gleicher Linie gewesen sein, wie die Montage-Sicken vorgeben??


Natürlich nicht, zumindest konnte ich keinen Hinweis finden. Also wieder die 3 Konstrukteure - da wäre ein erhebliches Sparpotenzial, Broplan!

Da ja auch die Sicken recht unterschiedlich ausgefallen sind, die wenig zierlichen Motorträger aber links und rechts identische Bauteile sein sollen (naja, weitgehend), habe ich die Dinger mal draufgelegt. Und bin mäßig erfreut:


Ich muss wohl nicht alles zuspachteln. Die hinteren Lagerstellen sind ja einigermaßen in Linie und dann müssen wohl nur die vorderen angepasst werden, in Länge mehr als in Lage. Bei der extrem dünnwandigen Ausführung der Flächen ist eine Verlagerung der Vertiefung ohnehin nicht möglich. Mal schauen, was mir dazu noch einfällt.

Dafür ist die korrektur des Flächenanschlusses oben und wie man hierunter sehen kann auch unter ganz gut gelungen - Magic Sculp sei Dank!



Und auch das Leitwerk sitzt jetzt gerade - oder zumindest parallel zu den Flächen - auf der Heckbanane und ist ebenso zugespachtelt, hier noch ohne Nacharbeit.

Eine schlanke Rundfeile wird damit spielend fertig.

Nur die Motorträger gehen mir noch im Kopf rum. Es hätte doch alles so einfach sein können!
 
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Hut ab für deine Geduld! Das ist ja die reinste Selbst-Geisselung........😱
 
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VACU Modelle sind immer für Überraschungen gut. Weiter so.

Jetzt ist's passiert: die Flächen sind dran! mussten mit dem Hammer in Form gebracht werden!
Ich habe noch einen 1000 gr Hammer und eine Vorschlaghammer im Keller. Du kannst es Dir überlegen.... :whistling:
 
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Ich habe noch einen 1000 gr Hammer und eine Vorschlaghammer im Keller. Du kannst es Dir überlegen.... :whistling:
Bevor, also wirklich lange bevor ich mit über deutlich 50 Lenzen mit dem Plastikmodebau angefangen habe, habe ich auch mal in der Schmiede bei Magirus gearbeitet. Und auch damals schon nichts weggeworfen!
Aber vielen Dank, ich weiß das Angebot zu schätzen!
Vielleicht kannst Du den Swietnie oder wie immer das auf polnisch heisst an Broplan schicken?
 
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So einfach die Träger und Streben auf die Fläche aufbauen, das geht ja leider nicht, weil alle Markierungen nur ansatzweise an der richtigen Stelle sind. Deshalb habe ich eine Folie auf den Flügel gelegt und diese Markierungen aufgezeichnet. So können in aller Ruhe die Streben an den Motorträger geklebt werden - und das korrekt ausgerichtet.



Jetzt sollte man nur noch wissen, ob auf der nicht ebenen Flügelfläche das auch noch passt:


Bis auf die notwendige Verfüllung der "Montagegräben" scheint das zu gehen: die Ausrichtung passt zumindest und der Winkel wird ja dann mit der dritten Strebe definiert. Das wird noch spannend.

Um zu prüfen, wie die "Montagegräben" verändert werden müssen, um die korrekte Anordnung in Längsrichtung zu garantieren, habe ich die Motorgruppen auf der Fläche provisorisch befestigt.


Scheint zu stimmen - weitermachen!
 
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Die Motoren sind dran: die sind ja genau wie die Motorverkleidungen keine Bausatzteile, sondern leicht angepasste Teile aus einem Techmod Umrüstsatz für eine Ju 52.

Zunächst sollte der Motor in der Verkleidung immer gleich sitzen, und auch noch auf der gleichen Längsachse. Klingt einfach, isses aber nich! Diese Teile haben keinen Anschlag, weshalb eine Montagehilfe nötig wird: Sie besteht aus einem Paket Unterlegscheiben. Zuerst wird die Höhe ermittelt, dann ein Motor drauf gelegt, am besten mit eingesteckter Achse zur Feinjustierung.
Die Motorverkleidung wird jetzt einfach drüber gestülpt, bis sie auf der Tischplatte aufliegt. Dabei sollte man darauf achten, dass ein Zylinder immer oben senkrecht in der Mitte steht, also in der Montageposition auf dem Flügel.


Das Fixieren mit Sekundenkleber erfolgt von hinten, als in dem Bild von unten.

Fehlen nur noch die Abgasendrohre. Die Spritzgußteile im Kit haben einen großen Mittenversatz - leider unbrauchbar. Also wird 2,4 mm Styrenrohr vorsichtig erwärmt, bis es sich auf den gewünschten Winkel biegen lässt. Wir brauchen nur 3 Rohre:


Nach Fotovorlage abgeschnitten lassen sich die Dinger auf der Erhebung montieren, in der bei der Ju 52 die Abgaskrümmer innen nach hinten führen - unsere gehen eben an dieser Stelle nach außen.



Wer das Deckelbild und die Bauanleitung des Kits anschaut, sieht blaue Ringe an der Vorderkante der Cowlings. Nun ist der Alfa Romeo 126 eine Lizenz des Bristol Jupiter - und der hatte den Abgasaustritt nach vorn in den Abgassammelring, der die vordere Cowling bildet. Wenn der lackiert gewesen wäre, dann wäre der Lack schnell verbrannt. Und wer englische Flieger kennt, wird dort mit Jupiter Motoren immer eine Gold-Braune Färbung sehen, eben heiß gewordenes Blech.
Das wird hier auch so, wie übrigens bei Savoia Marchetti SM.79 oder 75, die den gleichen Motor wie die Macchi 100 verwendete.

Was das bedeutet? Das die Aufkleber nicht passen. Mal abgesehen davon, dass die weder scharfkantig (in register) noch zumindest bezüglich der Schriften korrekt sind, habe ich Arctic Decals um Hilfe gebeten, denn der hat die Macchi 94 ja schon gemacht und daraus wäre etliches brauchbar.
Heißt im Endeffekt: Stillstand im Bau! Denn bevor die Motoren auf die Fläche kommen, möchte ich alles fertigstellen, was in Rückenlage zu machen ist.
 
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Ja, Arctic Decals: hat ja auch metallene Fensterrahmen für die Macchi 94 gemacht. Die passen auch an die 100, sind nur zu wenige. Aber das läßt sich ja korrigieren.

Eigentlich mache ich sowas ja am liebsten selbst, mit der Silhouette aus sebstklebender Alufolie. Aber erstens sind die Rähmchen hier viel zu dünn, das gäbe sicher viel Ausschuss, und zweitens sind sie auch verchromt.
Die vorgestanzten Teile sind auf einer Trägerfolie eben gerade eben nicht ganz durchgestanzt. Nach etwas Übung mit 2 Pinzetten hat man den Bogen aber raus und die Rähmchen sehen dann so aus:



Sie lassen sich mit gutem zureden und einem Zahnstocher in die richtige Position bringen und können dann mit der Fingerkuppe "montiert" werden. Sehr empfehlenswert!



Die Innendurchmesser sind übrigens 4,5mm, außen 4,9 und das passt genau! Die vier hinteren Fenster sowie die im Bug und in der BB-Tür sind einen Tick kleiner, also aufpassen!
Übrigens: die runden Dinger auf dem "Schwimmer" sind auf Vorbildfotos auch zu sehen. Keine Ahnung, wozu diese Deckel dienen: Wißt Ihr mehr?
 
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