Das Goldene Zeitalter der zivilen Luftfahrt - Breguet 280T als Scratchbau im Maßstab 1:72

Diskutiere Das Goldene Zeitalter der zivilen Luftfahrt - Breguet 280T als Scratchbau im Maßstab 1:72 im Props bis 1/72 Forum im Bereich Bauberichte online; Verluste - hier ganz anderer Art: Eine Revision der Bilder, der Vorlagen hat mich davon überzeugt, dass es nicht richtig ist, sich von den...
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Verluste - hier ganz anderer Art: Eine Revision der Bilder, der Vorlagen hat mich davon überzeugt, dass es nicht richtig ist, sich von den vorhandenen, aber viel zu dicken Flächen leiten zu lassen. So stimmt alles nicht so ganz: der Rumpf wird zu voluminös, die Unterseite zeigt die Tanks nicht richtig. Was tun?
Neuanfang!!

Hier sieht man vielleicht, was ich meine: oben der erste Versuch, darunter der neue. Jetzt einteilig, was viele Dinge einfacher und das Ganze filigraner werden lässt. Und sogar gerade Wände sind dann kein Problem mehr, obwohl das unwichtig im fertigen Modell ist.



Der vorhandene Flügel hatte mich dazu verleitet, beim Prinzip der einteiligen Fläche zu bleiben - passt ja auch zum Original.
Dadurch geht aber die leichte V-Stellung der oberen Fläche verloren. Ich wähle jetzt die Variante mit angebauten Flächen, auf Grund der stabilen Stiele auch statisch kein Problem. So lässt sich auch der "Bauch" mit den Tanks besser ausarbeiten, hoffe ich.



Übrigens sind die Dicken-Unterschiede gerade bei der unteren Fläche erheblich: statt 3,8 mm bleiben gerade noch mal 2,2 mm. Das ist schon wesentlich für die Proportionen des "Bauches".

Die drei Hauptbauteile des Rumpfes sind schon fertig. Wegen der ungeteilten Bauweise können jetzt die bauchigen Verkleidungen des Rumpfrückens direkt aufgebaut werden. Das Flächenmittelstück ist jetzt - wie im Original - breiter als der Rumpf, die äußeren Teile können dann mit 3° Pfeilung und 1°30' V-Stellung dort angebaut werden. Verstiftung ist auch nicht mehr nötig, alles in Sheet, leicht und ohne Sekundenkleber zu verbauen.



Zusammengestellt wird die Klarheit der Linien am Dach deutlich. Wie das dann dargestellt werden kann, wird sich später zeigen, den vor dem Schließen ist ja erst mal der Innenausbau inklusive Lackierung zu leisten!



Auch die Cockpitverglasung wird einfacher: das vorgezogene Dach bekommt einen Rahmen, wie im Original. So können später alle Fenster aus Sheet direkt eingesetzt werden. Vacu-Fenster sind zwar schön, aber bei Flachglas geht es mit Sheet besser.



Und auch der Bauch kann direkt angebaut werden. Was dazu noch fehlt, ist das Flächenmittelstück der unteren Fläche und eine Rippenstruktur für die Kontur unter der Kabine und dem Cockpit.



Das untere Flächenmittelstück hätte ich zusammen mit den Flächen oben und unten auch gerne gemacht. Aus 0,4mm Sheet und mit 1mm Rippen. Bis mir wegen Stromausfall mitten im Schneiden mit der Silhouette das Ding stehen geblieben ist. Kein Problem - wenn nur neues 0,4mm Sheet kommen würde, und das steckt in der Corona-Liefer-Schleife...
Üben wir uns also in Geduld!
 
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JohnSilver

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Im Lotter Kreuz links oben
Respekt! :-60:
Die ganze Arbeit hier bisher in die Tonne zu kloppen und dann neu anzufangen ist aller Ehren wert!
Ich hoffe ja, dass man die Breguet nach Corona irgendwo bewundern kann!
 
MiGhty29

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das hat wahrlich RESPEKT verdient :TOP: !!!

Gruss Uwe
 
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Wenn's mal fertig ist, ist es ja nicht mehr so spannend, und das wollen wir doch nicht, oder?
 
urig

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BaWü
wenn man etwas als Erster tut, dann tut man’s halt auch mal doppelt

Pionierarbeit ist immer etwas mühsamer und mit Änderungen bzw. Mühen verbunden, die man vorher nicht erkannt hat. Die Verbesserung zu Deiner Breguet 280T „V1“ ist schon eklatant!
 
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Material ist da! Es kann also weiter gehen:
Kollegen,die schon mal so was gemacht haben, können jetz in den Garten gehen oder sich für ein Eis anstellen. Aber vielleicht gibt es ja doch noch jemand hier im Forum, der seine masochistischen Talente nicht voll ausgelebt hat. Dann gerne weiter lesen:

Ist ja nicht viel, was für den Neubau einer Fläche nötig ist: Ein Rundstab (ich verwende hier lieber ein dünnes Rohr) für die Flügelnase, einen Holm für die höchste Stelle, den Abschluss für die Querruder, das geplottete Kleid des Fügels aus 0,25mm sheet und einige Rippen. Ich hab sie mal da hin gelegt, wo sie auch montiert werden. Mehr Rippen verringert das Risiko der Verformung, sagt man. Sieht man ja an uns.



Mir ist die Vorbereitung der Flügelnase immer besonders wichtig, denn hier entscheidet sich nach meiner Erfahrung (siehe masochistische Talente), ob das Ding nachher richtig aussieht. Hier habe ich das Sheet von Evergreen gewählt, weil es die Ritzungen auf Grund seiner spröderen Dichte deutlicher zeigt und behält. Gerade dieses spröde Material bedarf nicht nur ein wenig der Überredung, oder besser der Manipulation. Es wird einfach über den Tisch gezogen. Im Foto ist nur gezeigt, wo. Aber in Wirklichkeit ist ein bisschen hin- und herziehen nicht ausreichend: ich empfehlen von der Mitte her nach beiden Seiten mit dem Handballen die nötige Ausformung zu erarbeiten. Eine recht scharfe, aber nicht richtig scharfe Tischkante ist ideal, wie mein alter Goldschmiedetisch.



0,25mm sind ja nicht richtig dick. Aber für eine schlanke Hinterkante zu viel, denn das würde sich ja zu 0,5mm addieren. Wieder auf den Tisch und mit 100er Korn Schleifstab abgedünnt, das wirkt. Nicht zu sehr, denn das ist die Hinterkante einer bespannten Fläche - dazu kommen wir später noch.


Kann man sicher auch anders machen: schmale Teile dünne ich gerne mit dem Skalpell ab - Geschmackssache.

Unser Flächenkleid ist ja 2-dimensional. Die Flächenenden aber nicht, die bieten ja noch eine Dimension mehr. Das Schöne - aber manchmal auch Ärgerliche - an Sheet ist ja, das es sich der Gewalt beugt, im Wesentlichen dann auch bleibend. Das nütze ich und versuche, mit dem gerundeten Teil eines Werkzeuggriffes auf einer elastischen Matte ein leichte Beulung zu erreichen. Das geht auch, wie man am oberen Teil erahnen kann.



Die Ränder sollten aber stärker verformt sein: das gelingt unter Einsatz eines entsprechend gerundeten Gegenstandes wie hier zum Beispiel mit der Tupferschere (Schwester, Tupfer bitte!):



Diese Tupferscheren sind so schön stabil und für so viel arbeiten einfach das Beste. Warum sie trotzdem immer wieder beim Patienten verbleiben, ich weiß es nicht.
Schließlich wird es dann ja ganz annehmbar, wie hier durch den Reflex zu erahnen.



Handarbeit ist aber durch nichts zu ersetzen: Vorausgesetzt, dass Ihr nicht wegen z.B. Betätigung eines Musikinstrumentes gezwungen seid, Eure Fingernägel bis auf Anschlag zu kürzen, könnt Ihr damit recht gut die Enden des Flächenmantels erweichen und kriegt eine gute Form hin. Aber nicht zu viel: das ist wie bei der Blechbearbeitung: das Zeug wird durch die eingebrachte Kraft dünner und breitet sich aus - was wir am Rand nicht brauchen können. Gefühl ist eben alles. Und wenn's beim ersten mal nichts wird, wegschmeißen, neues Sheet plotten und eben nochmal! Costa fast nichts.
 
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Jetzt geht es an die Montage der vorher gezeigten Teile. Auf der Unterseite (weil meist weniger gewölbt als die Oberseite) werden die Innereien aufgeklebt. Kann man mit Plastikkleber machen: vorherige Prüfung der Verträglichkeit mit dem 0,25mm starken Sheet empfehle ich aus gegebenem Anlass! Mit Sekundenkleber geht das sicher auch, und wer die Zeit hat, nimmt Weißleim.
Da das Querruder später ausgelenkt dargestellt werden soll, ist eine Hälfte schon ausgebrochen.


Das Zusammenklappen des Schmetterlings ist etwas delikat. Nach früheren weniger akzeptablen Versuchen mit Kunststoffkleber (Sinkstellen nach einiger Zeit) wurde Sekundenkleber Gel versucht. Die Unterseite wird mit einem ausreichend breiten Streifen doppelseitigem Klebeband auf einer glatten Platte mit geradem Rand aufgesetzt. Die Oberseite bekommt einen Griff mit Klebeband und einem Profil zur besseren Handhabung. Macht einen schrecklich komplizierten Eindruck, hat aber den Vorteil, dass beide Hände zum Positionieren gebraucht werden können und nachher das Klebeband an der Tischkante angeklebt die Kraft und Form beibehält.



Der Beweis:


Auch die nach oben gezogenen Flächenspitze hat sich realisieren lassen; dafür war die schräge Rippe gedacht. (Oben ist hier unten)



Auch das Profil macht sich gut - das ist der Blick von der Flügelspitze aus.



So kann's weiter gehen. Hoffentlich.
 
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Übafliaga

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Wau!
Die Flügelspitze macht einen sehr guten Eindruck, Reschpekt! :applause1:
 
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Bei die Übafliaga woas ma nia so recht - aber Danke!

Jedenfalls kommen die unteren Flügel jetzt dran. Ganz anderes Profil, fast so dünn wie die frühen Flieger. Sieht man schon an den Teilen: da kommt die Silhouette bei 1mm Sheet für die Rippen schon an ihre Grenzen. Ansonsten haben wir wieder einen Rundstab für die Nase und - diesmal auch einen Rundstab - für die dickste stelle als Holm. Die Rundung lässt sich leichter anpassen und hilft hoffentlich, optische Knicke zu vermeiden. So ist das eben oft mit Rundungen, Logik ist nicht alles, aber Gefühl hilft.


Weil das Ende so flach ist, kommt da eine frei-Hand geschliffene Auflage hinein.
Die Nase hat einen Innenradius von 0,5mm. Da hilft kein über-den-Tisch-ziehen, das machen wir nur sanft in der Fläche - und mit parallelen Wölbungen! Für die Nase hilft dieses Zahnarzt-Werkzeug. Es "weicht" die Struktur quasi auf, ohne harte Übergänge zu erzeugen. Muß man üben auf einer nicht zu harten Unterlage.


Scheint zu funktionieren: das flache Profil entspricht der Zeichnung, die Unterseite ist im hinteren Drittel leicht konkav..



Und der nächste Versuch läßt hoffen. Bevor der Innenausbau des Rumpfes dran kommt, sollten wir die Verkleidungen für das Dach- und das Bodenteil in Angriff nehmen. Teilweise im dreidimensionalen Bereich - aber nicht alles. Wenn die Silhouette nur bitte weiterhin mitspielen mag - sie zickt manchmal erheblich und läßt sich vom PC nicht erkennen.
Warum? Habe ich mal was falsches gesagt?
 
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FireBomber1961

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Sagenhafte Arbeit, Zivilist - sehr aufwändig, präzise und handwerklich kreativ:welle:. Echt großes Modellbaukino an einem doch eher kleinen Modell, da darf ich wegen Gravieren und Nachnieten meiner C-119 doch gar nicht moppern und hadern... Täusche ich mich oder werden deine Modell bautechnisch immer ausgefeilter? Weiter so, ich freue mich auf deine Bereicherung unserer Modellbauwelt:applause1::thumbup:
 
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Tut ja gut, aber zu viel des Lobes. Eher wohl ungewohnt, wer macht so was schon?
Aber Du kennst ja meine Udet U 11 Kondor: gleiches Prinzip, gleiche Methode. Nur war die fuer ein Modell, während die Bre 280T zweimal entsteht: die erste mittig geteilte ist ein Master, weshalb etliche Kompromisse eingegangen werden müssen zur Erhaltung der Ausformbarkeit.
Der zweite Aufguss wird wieder nur ein Modell und wohl eine 284 Da kann man manches dünner machen und muss nichts offen lassen, damit das dann abgeformt werden kann.
Aber beuliges Blech brauche ich hier nicht zu beachten, ich spare mir sogar die Welligkeit der Flächen.
 
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Die Unterschale des Rumpfes ist jetzt das Thema.
Unter dem Boden sind ja bereits die Spanten angeklebt. Im Bereich des Unterflügels bis zur Einstiegstür ist die Unterschale 3-dimensional, der hintere Teil läßt sich mit 0,25mm Sheet abdecken. Ger hinterste Teil bleibt offen, da wird später der Sporn eingebaut.


Zum Anbau der unteren Flächen sind Abschnitte gebaut worden - schon erheblich, der Unterschied des Profils mit dem der mir zur Verfügung gestellten Resin-Flächen.

Die Bohrung dient wieder zur leichteren Montage und Ausrichtung der Flächen, da kommt ein 1,2mm Messingdraht zum Einbau.
Den sieht man hier in den am Kiel und Boden montiereten Flächenabschnitten.


Von der Seite gesehen kann der Einbau einen Vergleich mit dem Riss bestehen.



Für den bauchigen Teil der Unterschale wird eine Hilfskonstruktion eingesetzt: 0,2mm Sheet-Streifen, per Daumennagel ein bisschen gebeult und gerundet.



Im bauchigen Teil des Unterflügels gilt es jetzt nun, die Lücken zu füllen. Spachtelkünstler nutzen ihre Methode; mir fiel nichts besseres ein, als 1mm Sheet mit einer geeigneten Zange in Rundung zu zwingen und damit die Lücke zu schließen.



Sieht eher aus, wie einer dieser begnadeten Trockenbauer schwierigere Stellen gern hinterlassen. Aber wir sind ja im Maßstab unterwegs und ich hoffe, mit schleifen und ein wenig Spachteln das Ding ansehnlich fertig stellen zu können. Schließlich müssen ja auch noch die abwerfbaren Tanks in dieser Region montiert werden - und wie's darunter aussieht geht niemand was an!
 
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Die Unterschale hat doch noch etwas Zeit gebraucht, aber jetzt ist es einigermaßen fertig.

Nicht vergessen, das ist nicht die endgültige Oberfläche: es kommt ja noch die Außenhaut drauf und erst dann können die Ober- und Unterschale mit dem Rumpf verklebt und verschliffen werden. Hier sieht man ja noch die lose Oberhaut vom Dach und den unsauberen Übergang unten im Bereich der Gepäckraumtür.



Vorher wollen wir aber mal prüfen, wie die Flächenanschlüsse funktionieren:
Die Unterflächen mit Stifteinsatz lassen eine Ausrichtung einfach machbar werden. Unten sollen die Flächen eben sein.



Die obere Fläche hat dagegen einen Winkel von 1°30". Dazu wird eine Helling nötig sein, das ist mit Augenmaß nicht machbar - zumindest nicht für mich.




Die Anstellwinkel sind jetzt mit den deutlich dünneren Flächen möglich, ohne den Rumpf künstlich zu erhöhen, wie im ersten Versuch.
Und auch die Form der Unterschale passt jetzt, um die abwerfbaren Tanks richtig anzubringen.



Jetzt müsste es innen weiter gehen. Dann droht auch wieder das mir sehr ungeliebte Lackieren...
 
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Nichts da. drinnen! Es ist die Wirkung von Träumen, die unser Tun wirklich bestimmen - und (frei nach Valentin) hot mer dramt, na, net dreißg Sentimeta göib, na, 28 muaß a Bestimmung hobn.
Was will uns der Depp damit sagen? Also nicht der Valentin, denn der war ja sicher kein Depp?
Irgendwann nachts kam die Erleuchtung, dass die Latécoère 28 ja auch einen Hispano Suiza 12 Zylinder hatte, wie immerhin 8 Bre 284 auch. Und es war der zumindest fast gleiche, nämlich der mit Reduktionsgetriebe, also der 12Lbr. Also gab es die Bre 28 damit fast so oft wie mit Renault Motoren,denn das waren nur neun! Und von der Laté 28 gibt es ja den göttlichen SBS Bausatz, in dem eben auch die Motorhaube mit eben diesem HS 12Lbr enthalten ist. Wie würde der zur Bre 284 passen?
Schaun wir mal, dann wissen wir's gleich (frei nach dem Kaiser Beckenbauer, zwar auch ein Bayer, aber eben kein Valentin)!



rechts die Nase mit HS Motor und darunter die aus dem SBS Kit für die Laté 28, links die mit Renault, ebenfalls links, unter meinem Scratchbau für die Bre 280 , die HS Verkleidung aus meinem Bernard 191GR Modell, aber das war ein Motor ohne Reduktionsgetriebe. Doch die Oberseite könnte brauchbar sein. Viel wichtiger: Die Längen der HS Nasen der Bre 284 und der Latè 28 sind tupfengleich! Die Höhe am Rumpf-Flansch auch in etwa, nur die Form passt überhaupt nicht!

Damit kommen wir zu meinem Motto ( siehe ganz unten): und tatsächlich lässt sich durch sinnvollen Einsatz der Knochensäge (an einem Abguss, natürlich!! Dazu an einem noch nicht völlig ausgehärteten, also elastischen!)) eine gute Basis schaffen.


Die Seitenteil werden aufgespreizt und mit einer passenden Vorrichtung nach dem Aufkleben auf ein dem zukünftigen Anschluss entsprechenden Sheet mittig geweitet, um etwas Bauchiger zu sein. Jetzt kann das Trum zur Ruhe kommen und voll aushärten.

Die Kontur ist unten bei der Laté eckiger, ohne Bauch.



Aber ansonsten passt es gar nicht schlecht. Wenn man mal davon absieht, dass die Details nicht stimmen, zumindest die meisten nicht.
Mit der groben 120er Raspel werden die Ecken gebrochen. Wenn dann noch ein Stück Sheet mit ein wenig händischer Überredung in die Lücke unten eingefügt wird, sieht es schon ganz manierlich aus - Stunden gespart gegenüber einem voll-Scratch-Bau.

Oben kann das abgeschnittene Segment als Basis dienen. Ok, die Laté hatte keine Abdeckung der Zylinderkopfdeckel, aber die Grundform stimmt. Mit den bewährten Rohrhälften können wir diese ja erzeugen. Ein erster Check:



Kann gehen! Die Abgsrohre werden ja durch den Sammler für die nach oben Richtung Oberflügel führenden Abgasrohre abgedeckt. Ich bin ehrlich überrascht, wie einfach das alles gehen kann!
 
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Allein schon wegen dem Valentin ist ein kleiner Zwischenapplaus angebracht :applause1:
 
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War ja mal ein schöner Gedanke, einen SBS Bausatz anzuzapfen. Da gab es nur ein paar Haken: klar, die Rumpfbreite, aber das ließ sich ja recht einfach lösen. Schwieriger ist, dass bei der Late 28 die Zylinderkopfhauben aus der Motorhaube rausgucken, währen die bei der Bre 284 auch um die Zylinderköpfe gehen - Könnte man lösen, s. #55.

Nur passt dann gar nichts mehr. Und weil meine französischen Freunde mich dann auch noch mit einem Foto der Air-France 284 versorgt haben, die nichts mit meinem Plan in #55 zu tun haben, außer der grundsätzlichen Kontur...


....führte das dann zu einer längeren Denkpause. Und Einsatz der groben Feile. Und im Endeffekt dauert es eben "etwas" länger!

Die unterschiedlichen Farben sind Zeuge für die Arbeiten: alles an Details abgeschliffen, das Oberteil vom Renault aufgesetzt und jede Menge Spachtel. Aber schließlich sind beide Ausführungen fertig, links der Hispanano Suiza, dann der Renault - einfach nur vorne dran setzen, und schon gibt es die gewünschten Varianten für den Master.
,

Aber das hilft mir alles nicht weiter für mein Modell der Bre280 F-AIXY in der Rapide Azur Bemalung. Da der Rumpf ja schmaler ist als der Master, muss der Motor angepasst werden. Dabei fiel mir auf (je länger es dauert, um so mehr Fotos - und um so mehr Änderungen bieten sich an), dass die Kontur seitlich der Zylinderbänke sich nach den ersten Prototypen stark geändert hat. Hier sieht man die Unterschiedlichkeiten nicht mehr, beide sind nachgearbeitet - die grauen Bereiche.


Die Kontur im oberen Teil war nur bei den ersten Prototypen so stark eingefallen, später wesentlich glatter gestaltet.
Das Ganze passt jetzt auch gut zum Rumpf - hier schon mit der Seitenbeplankung. Das Windlaufblech unter ser Verglasung des Cockpits fehlt noch beim Modell.



Bei der Änderung konnten auch gleich die drei Kiemen eingebracht werden, die mit dem Meissel eingedrückt wurden.
Auch die Trennwand zur Kabine wurde vervollständigt - es gab eben neue Fotos...



Aber jetzt muss endlich innen lackiert werden, damit der Rumpf fertig ausgerüstet werden kann.
 
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Lust habe ich ja auch nicht wirklich für die Malarbeiten, aber es führt wohl kein Weg daran vorbei. Stunden an Arbeit, geringe Fortschritte, kleine Fehler, die das Programm "Gehe nicht über Los" laufen lassen. Da krieg ich nicht nur dreckige Finger, sondern immer das kalte Elend und sehne mich nach Spachteln und Schnleifen! So unterschiedlich sind die Geschmäcker.

Und dann so was: Es gelingt tatsächlich was!
Nämlich das Armaturenbrett - Ihr erinnert Euch, geschnitten mit der Silhouette sah das schon mal nicht ganz so schlecht aus. Aber da jetzt die Instrumente reinmalen, wird das was? Der Eine macht das Frei-Hand mit aus den Augenbrauen der Siamkatze gewonnen einzelnen ungespaltenen Haaren, eben ein Künstler. Der andere verzweifelt an der Aufgabe, aus einem Decalsheet die toll aufgedruckten Instrumente auszuschneiden - rund, die großen mit 1,1 mm Durchmesser! Der Dritte macht alles schwarz-in-schwarz, hat dafür freie Zeit und könnte - ohne Corona - einen trinken gehen. Alles nichts für mich - ich probiere mal Ätzteile. Kein tolles Malen, kein Ausschneiden, nur Aufkleben: Da darf man sogar die Lupe bemühen!



Und jetzt das Tollste: davon wird später so gut wie nichts zu sehen sein!
Über den Grad der geistigen Umnachtung von Modellbauern brauchen wir uns hier nicht zu sorgen. Hoffentlich ist das nicht ansteckend?!

Wenn das dann eingebaut ist, zeigt sich die Konsole von der besten Seite - solange das Dach fehlt....



Was fehlt noch?
Das Steuerrad - das war bei der Bre 280T durchaus ernst zu nehmen: Große 4-speichige Steuer zeigen die Vorbild-Fotos. So was gab's früher in Weißmetall von Aeroclub - die alten Modellbauer erinnern sich. Sind aber alle schon verbaut! Jetzt müssen wir das also selber machen - und das geht sogar ganz gut.
Wir brauchen dazu nicht viel: max. 0,7mm Bleidraht, diese geniale Biegehilfe mit u.a. der passenden 5mm Rille und einen Stift mit eben diesem Durchmesser. Zum Breitschlagen der Speichen!



Dann hätten wir das Armaturenbrett, das Steuer - was fehlt noch? Genau, die Pedale - in der Hoffnung, dass die Bre 280 so was hatte. Kein Foto gibt da Sicherheit. Wer aber französische Bausätze liebt, hat sicher ein paar von Heller im Keller. Und die grauslichen Pedale darin nicht verbaut, weil sie in Fotos so gründlich anders aussahen. Ganz anders - aber hier gibt es keine Fotos! Dem Co zu Füßen sind sie hier erkennbar. Das Steuer rechts kommt nach den Bildchen rein, denn sonst sähe man nichts von den Pedalen.



Die Sitze fehlen noch! Vorbildfots zeigen Blechkübel - also auch hier ein Griff in die Grabbelkiste. Stark vereinfacht, aber mit englischen Gurten aufgepeppt, vor dem mit Original-getreuem Rohrgerüst gehübschten Spant geht das auch noch durch.



Jetzt ist es ziemlich komplett: wer gute augen hat, kann hinter dem Steuer die Hebel zur Motorregelung erkennen- wenn er nicht durch die Kerbe im Kranz des Steuers abgelenkt ist. Das wird noch korrigiert. Aber der Rest bleibt wie er ist!

 
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... "Gehe nicht über Los" ...
...Frei-Hand mit aus den Augenbrauen der Siamkatze gewonnen einzelnen ungespaltenen Haaren...
...Über den Grad der geistigen Umnachtung von Modellbauern brauchen wir uns hier nicht zu sorgen. Hoffentlich ist das nicht ansteckend?!...
...und immer ein Grinsen auf den Lippen... :TD:
genau SO wird das ... tolle Modellbaushow hier :TOP: !

Danke sagt...
Uwe
 
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nicht schlecht, Herr Specht ! :-60: (aber ewig solltest Du Dich nicht um das bisschen Farbe drücken)
 
Thema:

Das Goldene Zeitalter der zivilen Luftfahrt - Breguet 280T als Scratchbau im Maßstab 1:72

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