Das Goldene Zeitalter der zivilen Luftfahrt – im Maßstab 1/72 - Handley Page HP 42 Hannibal

Diskutiere Das Goldene Zeitalter der zivilen Luftfahrt – im Maßstab 1/72 - Handley Page HP 42 Hannibal im Props bis 1/72 Forum im Bereich Bauberichte online; Das läßt mir keine Ruhe, diese großflächige Verwendung von Folien ist einfach in meinem Kopf nicht positiv hinterlegt. Jetzt habe ich den ganzen...
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Das läßt mir keine Ruhe, diese großflächige Verwendung von Folien ist einfach in meinem Kopf nicht positiv hinterlegt. Jetzt habe ich den ganzen Vogel lackiert (ok, erst mal als Vorschlag für die grobe Orientierung) und die linke Seite sieht für mich immer noch ziemlich künstlich aus.


Ist ja ganz nett, die blechige Anmutung ,die Nietenstrukturen, aber irgendwie finde ich keinen Frieden damit.

Die andere Seite kriegt die übliche Behandlung: statt nur Folie draufpappen erst mal den Füller polieren, mit Aktyl schwarz Hochglanz (Gunze) lackieren, einen Tag trocknen lassen, und dann - einen Tag später - mit Polierfabe lackieren. Man wird sehen.

Statt Model Master fällt mir Gunze Mr. Color in die Hände, funktioniert nicht so delikat wie Model Master und wird sofort auf dem Dach des Cockpits probiert:



Und dann sind die Würfel gefallen: das ist genau das Ergebnis, das ich suche: warm und vor allem mit steuerbaren Effekten, ohne den Hochglanz-Charakter zu verlieren! Jetzt kommt die Folie links runter, der "Unterbau" mit der sternförmigen Trägerstruktur geht leider gleich mit drauf. Also noch mal erst diese Struktur wieder herstellen, dann mit 500 Gunze Surfacer die Konturen aufweichen und das Ganze schwarz Hochglanz lackieren. Und schon ist der Tag rum!

Naja, nicht ganz: die Schattierungen an den Fensterträgern werden gemäß Vorbildfotos etwas betont und die selbstgemachten (Silhouette - Ihr erinnert Euch?) Fensterrahmen kommen endlich zum Einsatz.

Warum die Gardinen teilweise fehlen? Die sind den Kabinenfenstern vorbehalten, vorn ist der Funker-Bereich, hinten war einfach kein Vorhang auf den mir vorliegenden Bildern.
Aber viel wichtiger: es funktioniert!! Zugegeben, eine Fummelei sondergleichen, die Rähmchen ohne Knicke oder andere Verformung genau an Ort und Stelle zu plazieren.

Man muss sich eben seinen Sun-downer verdienen...
 
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Das Ergebnis mit der Gunze Polierfarbe ist genau das, was ich mir vorgestellt habe, also bleiben wir dabei.



Die Fensterrahmen nochmal: aus selbstklebender Alufolie geschnitten mit der Silhouette. Dabei ist die Schnittiefe das Wichtigste: zu tief, und es geht ganz durch, zu wenig, und das Teil löst sich nicht vom Trägerpapier. Wenn man beim gleichen Material bleibt, passt die Einstellung dann immer - so wie hier.


Die Rähmchen sind dann natürlich alles andere als stabil und kleben gerne am Besten da wo sie nicht sollen. Also wie im richtigen Leben...



Aber auch das geht vorüber, sind ja nur 19 Stück! Und eine oder zwei "dunkle Weisse", das beruhigt!

Es gibt ja noch andere schöne Baustellen, zum Beispiel die Lüfter. Und wieder mal hat jeder Flieger seine eigenen Anordnungen, die sich während des Einsatzlebens auch gerne mal ändern. Eine Hannibal Mitte der Dreißiger sollte 2 jeweils in der vorderen und hinteren Kabine haben, eine für die Toiletten und eine in der Bar. Glücklicherweise sahen die Dinger aber immer gleich aus: Zylindrisch, mit einer leichten Aufstülpung in Flugrichtung vorn.

Das brauchen wir dafür:



2.5mm Evergreen Röhrchen und einen maximal 2mm Senker. Damit werden beide Öffnungen so bearbeitet, dass eine dünne kurze Wandung übrig bleibt. Und möglichst eine Seite etwas tiefer, da soll die Aufstülpung entstehen.
Wenn man das Profil an dieser Stelle mit Lösungsmittel außen benetzt, kann man es mit einem geeigneten Werkzeug von innen aufstülpen.
Dann muss noch ein Halter dran, 1.5mm Rundprofil.

Man muss schon genau hinschauen, aber sie ist da, die Aufstülpung:



Was auch noch zu sehen ist, ist die "Lasche", die oben den Kabinenteil mit dem Heck verbindet. Das hatte nicht nur die Hannibal, ist im Vacu aber nicht berücksichtigt.

Jetzt habe ich mich lange genug davor gedrückt, die Stiele zur Lagerung der oberen Fläche zu definieren. Schon das Ausmessen ist spannend - schaun wir mal!
 
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Gut, dass ich die Helling habe: so lässt sich die Position der Flächen eindeutig und wiederholbar festlegen. In der Helling können dann die Längenmaße der Stiele gemessen werden. Das ist sinnvoll, nicht nur, weil die Maße in der Contrail - Zeichnung fehlerheft sind (Flächen viel zu dick, keine Ansicht der realen Montagepunkte, aber die Winkel stimmen!), sondern auch, weil es immer bei Vögeln dieser Größe bauliche Abweichungen gibt, die durchaus im mm Bereich liegen können - zumindest bei Modellbauern ohne unablässige göttliche Hilfe. Und bei mir benimmt sich Styrene wie der Christus bei Pater Braun: manchmal signalisiert sie mir Hilfen, aber die Lösung liegt bei ausschließlich mir.
Wegen der suboptimalen Zugänglichkeit und der relativ flachen Winkel bei den meisten Stielen muss man sich was einfallen lassen, z.B. auf Basis meines uralten Reisszeugs: Einige werden sich erinnern, früher hat man mit Zirkeln an großen Brettern mit aufgespanntem Papier bemüht, korrekte technische Zeichnungen zu erzeugen. Daher stammt auch mein "Instrument", wenn auch ein wenig Zweck-entfremdet. Besser wären spezielle Zirkel zur Massabnahme, wie sie Steimetze beispielsweise benutzen, habe ich aber nicht zur Hand.



So wird jede Lochpaarung abgemessen und aufgezeichnet. Die Masse können dann mit dem Meßschieber abgegriffen werden und so die Stiele in der Sägelehre abgelängt werden. Stück für Stück...



Vor allen Vorarbeiten auf dem Weg zum Lackieren empfehle ich, die Längenmasse zu dokumentieren und eine sorgfältige Verfolgung der Zurodnung in allen weiteren Schritten.



.Ebenfalls in der Sägelehre wird ein Ring graviert, von dem aus sich die Stiele verjüngen. Die Daten dazu lassen ich aus Vorbildfotos ableiten. Dann wird eine 1mm Bohrung am Ende angebracht, in die ein Messingdraht eingeklebt und für den Einbau abgewinkelt wird. Wichtig dabei ist, dass das untere Ende immer genau senkrecht steht!



Die senkrechte Ausrichtung der unteren Enden soll dazu dienen, den Oberflügel mit lose befestigten Stielen auf den Unterflügel aufsetzen zu können.



Dann ist ja alles ganz einfach!
Soviel zur Theorie: die Idee war nicht falsch, jedenfalls ist mir keine bessere Methode eingefallen. Trotzdem muss eben eine Detailanpassung immer Stiel für Stiel erfolgen, am Besten von Innen nach aussen. Und wegen der gewünschten langen Überstände der Messingstäbe zur Verbesserung der Festigkeit heißt das schritt- und paarweise immer wieder einbauen, ausbauen und nacharbeiten, einbauen etc. Bei mir war das in etwa ein ganzer Tag - man glaubt's ja nicht.



Blut, Schweiß und Tränen (von den Flüchen sprechen wir mit Rücksicht auf die omnipräsente Styrene nicht), aber dann sieht es ganz akzeptabel aus. Klar sind da Fehler, die mir unglaublich auf den Wecker gehen, aber das ist wie bei einer Teamarbeit: ohne Kompromisse geht es leider nicht.
Jedenfalls könnten jetzt die Kleinteile und das Leitwerk angebaut werden. Der schwierigste Teil der Anbauten werden die Motoren bilden. Da wartet wieder Arbeit, denn die Zubehörteile sind keineswegs ideal und der Contrail - Anteil (Position der Motoren) ist nicht abgesichert, um es freundlich auszudrücken.
Jetzt genieße ich jedenfalls erst mal den Abschluss des wichtigsten Bauabschnitts...
 
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Es fehlen ja noch jede Menge Kleinteile, die die HP.42 beleben, zum Beispiel die Generatoren. Bei der Hannibal waren es zeitweise 2, dann aber nur noch 1 größerer, die vorn unter dem Rumpf angebaut waren. Für letztere Variante habe ich mich entschieden.

Unscharf, aber die Bestandteile sind zu erkennen: Der Sockel, durch den der Stift zur Montage durchgeht, der eigentliche Generatorkörper mit Welle, die Luftschraube und der Spinner.
So sieht es dann komplettiert aus:


Dabei belasse ich's mal heute mit den Kleinteilen.
Das Leitwerk wird mit Weißleim auf den Rumpf geklebt, darunter das Spornrad. Wenn alles fest ist, werden die Verspannungen noch positioniert und verklebt.


Jetzt wird es langsam ein Flugzeug, das man erkennen kann! Vor lauter Begeisterung mach ich noch mal ein paar Fotos von der ganzen silbrigen Plastikpracht.

Ja, die Motoren fehlen noch - und etliches mehr - kommt noch! Dafür ist aber das Fahrwerk schon komplett.


Auch die Cockpitfenster sind jetzt ihres Tamiya-Schutzes beraubt; sieht dann schon ganz anders aus. Wegen der noch fehlenden Decals können die Betätigungen der Klappen und Ruder noch nicht montiert werden. Die Vorflügel werden noch provisorisch geheftet, und so will ich den Flieger in Gatow dieses Wochenende als "Modellbaustelle" präsentieren. Kommt gern mal vorbei bei der IPMS Ausstellung auf dem Flugplatzfest!
Jetzt braucht's noch eine Verpackung, damit es ordentlich hin und zurück kommt.
 
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Sieht schon jetzt sehr, sehr beneidenswert aus..........:-22:
 
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Danke fürs Lob, Swordfish.
Mehr Bilder gibt es erst nächste Woche, die Hannibal ist schon in der eigenen Kiste unterwegs nach Gatow...
 
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Kleinigkeiten - die sind das Salz in der Suppe! Aber sie kosten auch viel Zeit, besonders in der Recherche.
Unter dem Rumpf hatten wir ja schon den Generator, jetzt geht es nach vorn:



Es gibt frühe Hannibal-Bilder ohne die "Nase" auf dem Deckel . Es gibt auch spätere, telweise mit, teils ohne Nase, ebenso mit einem Venturi unter der hier gezeigten "Probe". Diese spätere ist an dem Antennenkranz um das Cockpit zu erkennen. Hier gibt es übrigens auch 2 Generatoren und einen Halter für Magnesiumlicht, war vorher anders.


Für ca. 1935 passt dieses Bild.


Unklar sind mir noch die in der vorderen Rumpfmitte sichtbaren Winkel: sind das Nähte in der Bespannung? Gab's jedenfalls bei allen HP42, jedoch ist bei der Hannibal der vordere nach hinten offen, während die Spitzen sonst nach hinten zeigen. Was und wofür sind die??
 
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Unklar sind mir noch die in der vorderen Rumpfmitte sichtbaren Winkel: sind das Nähte in der Bespannung? Gab's jedenfalls bei allen HP42, jedoch ist bei der Hannibal der vordere nach hinten offen, während die Spitzen sonst nach hinten zeigen. Was und wofür sind die??
Ich kann mir auch nicht schlaueres vorstellen, aber in meinem Fall würde ich diese Winkel mit dunkelgrauen Decals realisieren, hier noch zwei Beispiele von alten Bildern!



 
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Danke Swordfish!
Beide Fotos zeigen die Winkel gut, das s/w Foto von einer "W" (Heracles, Horatius?), das farbige in vieler Beziehung retouchiert, aber wohl auf Hannibal basierend.
Graue Decals sind sicher eine gute Idee. Mir scheint aber auf manchen Fotos eine Struktur in den Winkeln zu sein.
Das ist eine Hengist, wo man die Struktur zu erkennen glaubt. Aber um das selbst in 72 gut zu machen, wäre mir wichtig, entweder die Funktion zu kennen oder besser noch die tatsächliche Ausführung.

Weiss noch wer was dazu?
 
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Es sind vermutlich Verstärkungen zwischen Aussenhülle und inneren Längsspanten, diese leichte Struktur könnte man auch mit ganz dünner Metallfolie (Wein) erstellen (mit Nadel punktieren)! Aber im 72er Masstab ist manchmal schon 1/10mm zu dick, also Vorsicht!
Des weiteren würde ich mir mit der Unterseite nicht den Kopf zerbrechen, deshalb würden wohl die genannten Beispiele genügen.....:whistling:
 
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Sieht nicht so aus, als wenn wir mit den Winkeln weiter kämen - hat ja auch noch Zeit, bis die Decals da sind.
Also an die Kleinigkeiten oben - ich fange mal mit den Ölkühlern an, hier sichtbar am oberen backbord-Motor.


Aus dünnen Scheiben ließe sich sowas auch herstellen, ich wähle aber die einfache Methode, wieder mit Hilfe der Rasierklingen-Säge, diesmal mit mittlerer Zahnung. Auf einem Resin-Rest passender Stärke und glatter Oberfläche werden die Rippen des Kühler ausgekratzt.


Die einzelnen Kühler werden ausgeschnitten, verrundet und wider mit der Säge bearbeitet, dann mit Bohrungen für die Ölleitungen versehen, wozu 0,8mm Knülen geeignet scheinen, also entsprechend 2 Zoll Leitungen im Original.



Lackiert und mit einem dunklen Washing fehlt nur noch der Halter, der sich aus einem Ätzteilrest herstellen läßt. Nur bei den oberen Ölkühlern ist eine Leiste in Orginalbildern sichtbar, in die die Olleitungen münden. Nicht zu vergessen die Andeutungen von Ventilen, die mit 0,2mm Bleidraht ganz gut gelungen sind.



Das Bild zeigt das Modell auf dem Rücken, dann läßt sich der Kühler leichter montieren.
Die unteren Motoren brauchten wohl auch solche Kühler. Hier sind nur 3 zu sehen, der Vierte liegt symmetrisch.



Die Zuleitungen für Verbrennungsluft zum Vergaser sind auf jedem Bild anders, zumindest bei der Hannibal. Mal sehen, was zum Rest des Modells passt und wie das dann herzustellen ist. Das erste Bild hierüber ist möglicherweise ok, obwohl ein wenig später. Aber jetzt geht's erst mal nach Mol!
 
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Wie kommt die Verbrennungsluft zum Vergaser? Offensichtlich gibt es da mehrere Bauformen bei der HP 42: Zunächst befindet sich der Vergaser unten hinter dem Motor in der Motorverkleidung.
Einige Bilder zeigen ein Querohr mit 2 Öffnungen rechts und links, bei anderen scheint das Querrohr leicht nach vorn gebogen. Dafür war diese Variante gedacht, aus 1,6mm Stab nach vorsichtiger Erhitzung per Bunsenbrenner gebogen und am Ende hohlgebohrt.


Es zeigt sich jedoch, daß diese Variante nicht zum Jahr 1935 zu passen scheint: da wurde eher eine Art Geweih mit scharf abgewinkelten Rohren gezeigt, die am Ende zum Zylinderkopf des Motors zielend abgeflacht waren.

Mit 2mm Rohr wurde das mal probiert, wobei das Rohr am Ende einfach mit einer Zange plattgedrückt wurde.



Und da zeigt sich, daß die Motorverkleidung zumindest im vorderen Teil einen etwas zu großen Durchmesser hat - oder die Motoren zu klein sind. Wie auch immer, beides läßt sich nicht mit verträglichem Aufwand korrigieren.
Also werde ich den Kompromiss eingehen und diese "Geweihe" einbauen und versuchen, die Öffnungen so weit wie möglich dem Zylinder anzunähern.
Arbeit für morgen...


 
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Vorher zur Entspannung noch eine kleine Fingerübung: die Venturis.
In den Bildern sind mehrere zu sehen: auf den Dach der Kabine, aber auch an verschiedenen Positionen an den Stielen. Leider fand ich im Zubehör nichts passendes, denn die Dinger sind ungewöhnlich lang.
Muss man also selber machen, aus 1,2mm PVC-Stab in der Bohrmaschine "gedrechselt".



Das Dach-Venturi ist auf einem Dreibein montiert. Kann man besser aus Draht herstellen, aber so gut bin ich beim Löten nicht: ich nehme 1,0mm und 0,5 mm PVC-Stäbe und verklebe den Zusammenbau.



Auf dem Dach könnte das dann so aussehen:



Weil ja noch so viele Kleinteile mit Bearbeitung an's Modell müssen, wird diese Komplettierung erst mal geparkt, zusammen mit den Vorflügeln.
 
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Der Eintritt der Verbrennungsluft per "Geweih", also mit Vorwärmung: hier sind die Teile mal dargestellt:

Das untere Paar ist getrennt, so läßt es sich montieren, und zwar lackiert. Polierfarbe Aluminium von Model Master ist mir da lieber als eine monochrome Farbe. Der Eintritt wird in Abstimmung zum jeweiligen Zylinder angepasst, also gekürzt und angeschrägt.

Aber erst müssen die Motoren entstehen. Wie früher beschrieben waren die im Kit unbrauchbar und das Angebot von Engines & Things sollte Abhilfe schaffen. Die Motoren sond ausreichend gut detaillier, fast zu gut für diesen Einbau, da durch die wuchtigen Abgsssammler und Rohre wenig vom Motor zu sehen ist,


Der linke ist nur lackiert (Tamiya X-18, mit Humbrol 27002 sind die Köpfe und der Ventiltrieb trocken gebürstet), der linke mit dem Engine Wash von AK behandelt. Ich finde den Unterschied eher unbedeutend.

Der Abgassammler von Engines & Things passt grundsätzlich nicht wirklich zur HP 42: er ist innen fast geschlossen und in den Durchmessern der Rohre zu stark. Könnte man selber machen, ist mir aber zu risikoreich in Resin und Weißmetall kann ich nicht, Versuche für ein Angebot der Spezialisten schlugen fehl - zu viel zu tun!
Also wurden die Dinger innen aufgefräst, wobei die Fixierung des Bauteils ein echtes Problem darstellt. So wird das eine oder andere Abgasrohr abgerissen und muss mühsam wieder befestigt werden: das Material ist Weichplastik, Ihr kennt das von Figuren!



Geht aber, und die Ausrichtung des Lufteintritts auf einen Zylinder läßt sich auch erreichen. Übrigens ist der Sammler mit dem von mir ungeliebten Alclad behandelt: eine Mischung aus Farben für heißes Metall und Auspuff.



Was bleibt, ist die Tatsache, daß der Motorträger einen zu großen Duchmesser hat, Wer es kann, soll das ändern!
 
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Hier ist so ein gerupfter Abgassammler, dessen abgerissene Leitungen absolut nicht mehr auffindbar sind. Da hilft Lötdraht gleicher Stärke.



Nachdem wieder mal die Erfahrung erneuert wurde, daß Sekundenkleber am besten dort klebt, wo man seine Finger oder Pinzetten hat, ist es trotzdem viele Stunden später gelungen, alle 4 Motoren zu komplettieren.



Aber wir wollen ja höflich bleiben...
Also nähern wir uns der nächsten Baustelle, den Propellern. Der Vergleich der Anforderung des Originals mit dem Kit-Angebot (schwarz) und dem einzigen von Aeroclub (Weißmetall), den ich noch ergattert habe, zeigt, was zu tun ist.



Erster Schritt: Den kit-Inhalt entsorgen.
Zweiter Schritt: Den Aeroclub Propeller kopieren, in diesem Falle heißt das abgießen in Resin. Dazu brauchen wir eine Form, um das gute Stück mit Silikonkautschuk zu umhüllen.



Weil ich ja nur einen Abguss brauche, spare ich mir eine 2-teilige Form und schneide den Silikonabguss seitlich so auf, daß der Propeller sich entfernen läßt. In den Hohlraum wird jetzt mit einer Kanäle Resin eingefüllt, wobei es mir im Wesentlichen um 2 gegenüber liegende Blätter ankommt, die nachgearbeitet für die neue Form herhalten sollen.



Das solte gut genug sein, um das vordere Propellerblatt daraus rauszuschnitzen: das wäre der dritte Schritt!
 
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Da ist der dritte Schritt mit seinen Vorgängern:
Rechts oben die Abformung der 4-Blatt-Vorlage aus Weißmetall, links darunter das Erbenis dieser archaischen, aber schnellen Abformtechnik. Gebraucht werden ja nur Nabe mit 2 gegenüberliegenden Blättern.

Die werden entsprechend bearbeitet, vor allem mit Abflachungenan den Naben, wo die Blätter aufeinander liegen werden.
Dann kommt Schritt 4: Wieder Abformen, der Einfachheit halber gleich beide zusammen. Die unter der Form links gezeigten Abgüsse (Schritt 5) zeigen die Methode. Jetzt ist die Qualität schon eine ganz andere!



Wichtig ist, ob es denn dann auch so aussieht, wie im Vorbildfoto vorgegeben. Die Motoren habe eine 1,5mm Bohrung für die Propellerwelle erhalten, auf die die Propeller kreuzweise aufgefädelt sind. Damit das alles beieinander bleibt, kommt hinter dem Motor noch ein passender Rohrabschnitt drauf, der mit der Achse verklebt wird - Gel verwenden ist keine schlechte Idee, sonst klebt die Welle auch am Motor...



Am Flieger sieht das auch recht gut aus.



Muss jetzt einfach noch 3 mal wiederholt werden...

Die Abgasendrohre und Schalldämpfer kommen erst dran, wenn die Decals drauf sind. Die sollen gestern abgeschickt worden sein, sagt Mika Jernfors von Arctic Decals, mein unerschrockener und penibler Helfer in der allergrößten Not - und das ist keine Kleinigkeit, nicht nur wegen der Dimensionen: Fast bei jeder Variante der HP.42 waren die Beschriftungen unterschiedlich und bei der Hannibal gab es diverse Varianten. Nicht nur, weil nach den beiden Sturm-Totalschäden ein Neuaufbau unumgänglich war, sondern auch, weil wohl auc früher schon die Werbefritzen die Logos dem Zeitgeschmack ständig anpassen. Wenn die Decals da sind, kann man da ja noch mal hinschauen. Das kann noch mal spannend werden!
 
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Immer wieder erstaunlich, wieviele Details an so einem alten Flieger da außen sichtbar sind. Soweit möglich, sollen die ja auch ans Modell! Etliche hatten wir ja schon, wie die Ölkühler, Generator und Sonden unter dem Bug, Venturis und diverse Rohre und Leitungen an den Motorträgern.
Kraftstoffüberlauf- und Abgasleitungen mit Schalldämpfern kommen ja erst dran, wenn die Decals auf der oberen Fläche drauf sind.
Dann fehlen ja noch die Scheibenwischer, die Leitungen vom Cockpit bis zur Mitte des Oberrumpfes (Anlasser-Steuerung?), der Fahnenmast, Halter für die Magnesiumleuchten, das Rohr für die Schleppantenne, Öleinfüllstutzen auf den Motorträgern,Türscharniere und -aufhalter an Bugtür und Gepäckklappe und die Positionsleuchten am Oberflügel.

Damit fange ich jetzt mal an. Im Grunde haben sie die gleiche Form wie die schon am Leitwerk verbaute Leuchte.
So soll es aussehen:


Und so wird's gemacht:
Aus Gußästen werden die stromlinienförmigen Gehäuse in der Bohrmaschine gedrechselt, ebenso wie die Linsen, die noch zu polieren sind. Die Halter aus 0,5mm Messingdraht werden in vorgebohre Löcher geklebt.


Wenn es dann lackiert ist, kommt es erst mal in die Tüte mit den übrigen Kleinteilen, die erst nach Aufbringen der Decals angebaut werden sollen.


Scheibenwischer und Anlass-Steuerleitungen könnte man aber schon jetzt anbauen - das wird der nächste Schritt.
 
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Ja, urig, finde ich auch: Modellbau pur! Schön zu erfahren, dass ich nicht der einzige Detail-Bekloppte bin!
Und wie immer beginnt's mit der Doku-Sichtung: Da gäbe es eine häufig gezeigt Darstellung des Lebens im Cockpit aus einer recht frühen Zeit. Da sieht man die Leitungen, die aus dem Cockpitdach heraus nach hinten geführt werden, wohl direkt vorn mittig aus den im Dach angeordneten Starterbedienung aus kommend..


Natürlich blieb das nicht lange so. Bei meiner ca. 1935 angeordneten Hannibal kamen die Leitungen aus dem unteren Scheibenrahmen. Dann wurden sie am mittleren Fenstersteg mit drei Klammern befestigt nach oben geführt.



Dieser Teil ist der anspruchsvolle. Als Material bietet sich Bleidraht an, den es praktischerweise in sehr feinen Durchmessern gibt.



Für die Steuerleitungen wähle ich 0,2mm, für die quer liegenden Halterungen 0,3 mm. Auf meinem Montage-Spiegel werden zunächst 4 Drähte parallel ausgerichtet fixiert und die Länge des Fensterrahmens markiert. Innerhalb dieser Markierung können nun die drei Halter aus 0,3mm Draht quer drüber geklebt werden.



Tut mir leid wegen der Bildqualität, aber wegen des Spiegels ist das leider fast immer ein Problem. Damit es aber mit dem Bauteil kein Problem wird, habe ich wieder Gel zum Verkleben benutzt; so bleiben die 4 Leitungen frei, anstatt sich per Kapillarwirkung bei Verwendung von dünnflüssigem Sekundenkleber in einen Block zu verwandeln.

Dieser Teil wird wieder mit Gel auf dem Mittelsteg fixiert in der Hoffnung, daß so Beschlag vermieden werden kann.



Ehrlich, ich bin recht froh, dass es ohne größere Schäden an den Frontscheiben geklappt hat!
Die je 2 Leitungen können nun um den Mittelsteg herum nach hinten geführt werden.



Sie gehen dann "unter Putz" zu den beiden Motoren des unteren Flügels bzw. durch Steigleitungen in den Oberflügel. Diese Leitungen waren ja schon bei der Montage des Oberflügels aus Stahldraht eingebaut worden.
 
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Das mit den Leitungen wäre bei mir wieder die gewisse Grenze überschritten, aber bei dir wundert es mich nicht mehr......-:w00t::applause1:
 
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