Das Stationierungskonzept der Bundeswehr (Reform)

Diskutiere Das Stationierungskonzept der Bundeswehr (Reform) im Bundeswehr Forum im Bereich Einsatz bei; die haben bekanntermaßen auch nix zu sagen… :93:
lowdeepandhard

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@jackrabbit: So eine Bitte kann man auch äußern, ohne gleich persönlich zu werden und mit dem moralisierend erhobenen Zeigefinger zu wedeln. Die NT ist nunmal nicht der einzige, aber ein wesentlicher Bestandteil der Tornado-Nachfolgelösung, und die Theorie vom Nuklearkrieg ist paradox und nichts für schwache Nerven. Nuklearwaffen funktionieren nur dann, wenn sie nicht eingesetzt werden - aber damit diese Abschreckung funktioniert, muss wiederum glaubhaft vermittelt werden, dass dieser Einsatz realistisch und nicht nur auf dem Papier möglich ist. Letztlich gilt auch hier wieder das alte "Kämpfen können, um nicht kämpfen zu müssen".

Richtig ist aber natürlich, dass, bezogen auf das Threadthema, mit dem Sondervermögen keine Struktur- und damit Standortentscheidungen getroffen werden, wie hier bereits mehrfach dargelegt wurde und auch aus den aktuellsten Interviews mit dem Generalinspekteur und der Verteidigungsministerin entnommen werden kann. Persönlich halte ich es für wahrscheinlich, dass das noch unter der alten Regierung vorgestellte Eckpunktepapier wieder an Bedeutung gewinnen wird, was vor dem 24. Februar noch angezweifelt werden durfte. Die Prämisse der bisherigen Dokumentenlandschaft und damit die Grundlage für die Struktur der Bundeswehr, von Weißbuch über die Konzeption der Bundeswehr über das Fähigkeitsprofil, hat sich aber letztlich durch den russischen Überfall auf die Ukraine nicht geändert. Der Unterschied ist nur, dass die darin getroffenen Annahmen und Ableitungen politisch auf einer wesentlich breiteren Basis ernst genommen werden und natürlich wesentlich an Brisanz gewonnen haben. Der Wille, all die Planungen auch umzusetzen, ist also viel stärker als zuvor.

@fant66: Das wurde im Tornado-Nachfolgethread bereits ausgiebig diskutiert. Die kurze Antwort lautet: man weiß es noch nicht. Grundsätzlich schlüssige Erklärungsversuche wurden einige geliefert, vom Vorbehalt, ggf. weitere F-35 zu bestellen, über eine potenzielle Umwandlung des TaktLwG 51 in ein reines UAV-Geschwader, bis hin zur Argumentation, dass man Airbus aktuell noch keinen derartigen Blankoscheck ausstellen möchte.

Persönlich halte ich es für wahrscheinlich, dass man zunächst die zeitkritischsten Entscheidungen treffen wollte, die sich aus der Gestellung u.a. der Nuklearen Teilhabe und der Fähigkeit Airborne Electronic Attack ergeben. Das lässt sich am durch die Verteidigungsministerin geäußerten, recht ambitionierten Zeitplan zur F-35-Einführung ablesen. Vermutlich hat zudem Airbus aufgezeigt, dass man für die Einhaltung der versprochenen Entwicklungs- und Lieferzeiträume für den Eurofighter ECR eine Entscheidung genau jetzt benötigte, mal unabhängig davon, wie realistisch diese sind. Falls man am Ende am ursprünglichen Plan zur Lieferung von 40 konventionellen Eurofightern festhält, ließe sich diese Entscheidung jedenfalls, so zumindest meine Mutmaßung, auch noch zu einem späteren Zeitpunkt treffen, wenn man die Zeitlinien für die Lieferung der bereits bestellten Quadriga-Maschinen betrachtet. So hält man sich verschiedene Handlungsmöglichkeiten offen.
 

jackrabbit

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Moin,

@jackrabbit: So eine Bitte kann man auch äußern, ohne gleich persönlich zu werden und mit dem moralisierend erhobenen Zeigefinger zu wedeln.
die Bitte/ der Hinweis zur Rückbesinnung auf den thread gab es ja mehrfach. :wink2:

a) Wem der Schuh passt, der zieht ihn sich an.
b) im Prinzip ignorierst Du die Bitte weiterhin (wenn auch fachlich qualifiziert).

Grüsse
 
lowdeepandhard

lowdeepandhard

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Zu a: Da machst Du es dir m.E. zu bequem. Man sollte Ross und Reiter konsequent benennen, aber derart ungezielte Anschuldigungen gepaart mit der Ausrede, dass sich schon die richtigen angesprochen fühlen werden, sind einfach schlechter Stil und gehören m.E. nicht in so ein Forum.

Zu b: Da hast du grundsätzlich natürlich Recht :smile1: Man merkt aber hier, wie auch im geschlossenen Tornado-Nachfolge-Thread, das große Interesse an dieser Thematik und dem Austausch darüber. Das ist doch auch kein Wunder! Einerseits haben wir eine politische Lage, welche scheinbar absolute Gewissheiten der letzten ~30 Jahre über Bord wirft oder zumindest in Frage stellt. Andererseits schickt sich die Luftwaffe an, zum ersten Mal seit knapp 30 Jahren ein neues Kampfflugzeug zu beschaffen, und dann auch noch zum ersten Mal seit 50 Jahren ein US-amerikanisches! Viele hier haben auch noch zur Luftwaffe oder zumindest zur Bundeswehr eine persönliche Verbindung und dementsprechend gesteigertes Interesse. Insofern sollte so ein Austausch in einem Flugzeug(!)-Forum doch stattfinden können. Die sehr restriktive aktuelle Politik der Moderation, siehe Schließung der Tornado- und Super Hornet-Threads, kann ich in dieser Hinsicht nicht ganz nachvollziehen, natürlich unter der Voraussetzung, dass die Debatte stilistisch und inhaltlich vernünftig abläuft. Akzeptieren müssen wir diese Politik freilich, und ich verstehe zumindest, woher diese kommt.
 
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jackrabbit

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Hallo lowdeepandhard,

Zu a: Da machst Du es dir m.E. zu bequem. Man sollte Ross und Reiter konsequent benennen, aber derart ungezielte Anschuldigungen gepaart mit der Ausrede, dass sich schon die richtigen angesprochen fühlen werden, sind einfach schlechter Stil und gehören m.E. nicht in so ein Forum.
dann hätte ich mind. fünf Forenmitglieder namentlich benennen müssen, was unweigerlich zu einem Shitstorm, ggf. einer Eskalation und einer Sperrung/ "Verstümmelung" des threads geführt hätte. Auch die Alternative (Einbeziehung der Moderatoren vonvornherein) fände ich überzogen.
So viel zu dem Thema "schlechter Stil" - ich mag einfach keinen Unfrieden, weder im Forum noch in der Welt.

Grüße
 

Sens

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Daneben gibt es auch neue Standorte.
und
 
Wolfsmond

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Ich habe gehört, der Generalinspekteur der Bundeswehr habe diese Woche in einem Tagesbefehl sinngemäß bekanntgegeben, es würden keine weiteren Teile des TAZ Süd von Kaufbeuren nach Lechfeld verlegt, und dass der Platz vorrangig für Standortentscheidungen in Bezug auf zukünftige Luftfahzeugmuster betrachtet werde. Kann das jemand bestätigen (oder dementieren) soweit das nicht eingestuft ist ?
 
Exoplanet

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Die Flugbereitschaft der Luftwaffe kommt komplett nach Schönefeld

Umziehen an sich möchte man schon länger. Nun sollen aber auch Führungs- und Stabselemente, die nach früheren Planungen in Köln/Bonn hätten verbleiben können, verlegt werden. Der politisch-parlamentarische Flugbetrieb werde "künftig effizient aus einer Hand zentral am Flughafen Berlin-Brandenburg gewährleistet".

 
lowdeepandhard

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Das erscheint mir folgerichtig. "Früher" war mal geplant, dass die "graue" Flotte in Köln-Wahn bleibt, während die "weiße" Flotte am BER stationiert wird. Nachdem die grauen A310 durch die A330 der MMU ersetzt werden und damit auch die drei in Köln stationierten Maschinen nicht mehr zur Flugbereitschaft gehören werden, ist schwer zu begründen, warum die "Führungs- und Stabselemente" in Köln verbleiben sollten, wenn alle unterstellten Luftfahrzeuge in Berlin stehen.

Und ja, es wird noch die "grauen" A321neo geben, aber die zwei Maschinen machen den Kohl nicht fett.
 

Skyblazer-Erwin

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da habe ich mal irgendwo gelesen, dass bis alles In Berlin/Schönefeld dort auf dem Flughafen für die Flugbereitschaft bezugsfertig wäre u.a. eigenes Empfangs-Terminal etc. nicht vor 2028-2030 !!! die sollten doch schon vor zig Jahren umziehen
 
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LoadiB707C

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Das erscheint mir folgerichtig. "Früher" war mal geplant, dass die "graue" Flotte in Köln-Wahn bleibt, während die "weiße" Flotte am BER stationiert wird. Nachdem die grauen A310 durch die A330 der MMU ersetzt werden und damit auch die drei in Köln stationierten Maschinen nicht mehr zur Flugbereitschaft gehören werden, ist schwer zu begründen, warum die "Führungs- und Stabselemente" in Köln verbleiben sollten, wenn alle unterstellten Luftfahrzeuge in Berlin stehen.

Und ja, es wird noch die "grauen" A321neo geben, aber die zwei Maschinen machen den Kohl nicht fett.
Am BER ist noch kein einziger weißer Flieger stationiert!
 

Praetorian

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Erstmal abwarten
Als ich den Artikel heute mittag las, musste ich laut lachen.

Dass das Sondervermögen zur kurzfristigen Erreichung des 2%-Ziels genutzt werden sollte, war spätestens am Tag nach der Ankündigung des Sondervermögens klar. Der EP14 liegt entsprechend bei etwa 50 Milliarden, die zu den 2% fehlenden etwa 20 Milliarden kommen aus dem Sondervermögen dazu. Alles über den unmittelbaren Haushalt für dieses Jahr hinaus ist lediglich die mittelfristige Finanzplanung. Wenn dann in der Zukunft der Haushalt 2023 festgelegt wird, muss es nicht bei 50 bleiben - das hängt dann davon ab, vieviel Spielraum man dann hat oder sich leisten will.
Das Sondervermögen an sich steht ja noch nicht einmal, dafür muss erstmal das Grundgesetz geändert werden. Damit kann man also ohnehin noch gar nicht kalkulieren.

Dass der Tagesspiegel dazu jetzt ein Fass aufmacht, zeigt, dass sie entweder bis heute den Plan nicht verstanden hatten oder jetzt mit einer Agenda irgendwas aufrühren wollen.
 
TF-104G

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Nachdem die grauen A310 durch die A330 der MMU ersetzt werden....
Nein die A330MRTT der MMU haben die A310MRTT nicht ersetzt, das sind zwei unterschiedliche Firmen. Die A321Neo werden die A310 ( ist ja nur noch einer) ersetzen.
 
Herby

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Das würde ich so nicht sehen. Die A.330 haben die A.310 schon ersetzt, allerdings im Rahmen dieser politisch gewünschten gemeinsamen Kooperation und der MMU.

Die A.321Neo wurden zusätzlich beschafft, damit man letztlich nicht ganz so abhängig von den A.330 ist, wie es vielleicht sein könnte.
 
lowdeepandhard

lowdeepandhard

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Am BER ist noch kein einziger weißer Flieger stationiert!
Ja. Noch nicht. Die Planungen sehen das aber seit geraumer Zeit vor, ich weiß gar nicht mehr seit welcher Reform.

Nein die A330MRTT der MMU haben die A310MRTT nicht ersetzt, das sind zwei unterschiedliche Firmen. Die A321Neo werden die A310 ( ist ja nur noch einer) ersetzen.
Die A330MRTT der MMU ersetzen die A310 in den Einsatzrollen Strategischer Lufttransport, Luftbetankung und Air Medevac. Es ist kein Zufall, dass das deutsche Flugstundenkontingent bei der MMU ziemlich exakt dem entspricht, was die bisherige "graue" A310-Flotte pro Jahr erflogen hatte.

Die A321neo sollen eine nationale Lufttransport- und Air Medevac-Fähigkeit nach Ausmusterung der letzten A310 bilden, das ist richtig. Man kann sich aber trefflich darüber streiten, ob da wirklich eine Fähigkeitslücke vorlag (werden m.W. eh alle über das EATC beauftragt), oder ob das eine versteckte Airbus-Subvention in der Pandemie war und die Flieger der Flugbereitschaft letztlich aufgezwungen wurden.
 
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